Man soll sich nicht über Minderheiten lustig machen und das tue ich üblicherweise auch nicht.
Aber da ich in den letzten Jahrzehnten immer nur lieb über Schwule
geschrieben habe, jeden LGBT-Vertreter unterstützte, habe ich jetzt einen gut.
Na gut, einen Homo gibt es, den ich vielleicht nicht immer nur nett
dargestellt habe.
Aber sonst bin ich voll auf Pro-Homokurs.
Bis vor drei Wochen, als ich schrieb:
Christian Röbcke-Gronau, 34, schwul, ist doof. Er ist ein doofer Homo.
Da war es raus.
Ich meine aber die Aussage gut begründet zu haben.
Homophober als die CDU, die Partei Röbcke-Gronaus ist nur noch die
katholische Kirche.
Die Ansichten zu schwulen Menschen werden auch im Jahr 2015 immer wieder
von den obersten Katholiken klar formuliert.
Bischof Vitus Huonders Ausfälle gegen Homosexuelle
werden immer dreister. Wobei er diese mit Bibelstellen umschreibt. Schon im
März berief er sich auf das alttestamentliche Buch Levitikus, wonach
Homosexualität ein Gräuel sei. An einem Vortrag vom Freitag nun schob er ein
noch krasseres Zitat aus Levitikus nach: «Wenn jemand bei einem Manne liegt wie
bei einer Frau, dann haben sie eine Gräueltat begangen und sollen beide des
Todes sterben.» Wie die Plattform Queer.de berichtet, haben am Kongress «Freude
am Glauben» in Fulda rund tausend Rechtskatholiken Huonder dafür grossen
Beifall gezollt. Gemäss dem Churer Bischof legt die Bibel an diesen Stellen die
göttliche Ordnung dar. Die Bibelstellen würden genügen, um der Frage der
Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben. Es gebe
eben «keine Vielfalt beim Modell von Ehe und Familie». Die Homo-Ehe sei ein
Angriff auf die Schöpfung. Weiter sagte Huonder, der kirchliche Segen der Ehe
sei ausdrücklich auf die Fruchtbarkeit als zentralen Wert bezogen, auf einen
«sittlich geordneten Vollzug des Geschlechtsaktes». Sex sei «keine
Spassveranstaltung» und keine Privatsache, er gehöre vielmehr zur
Glaubensverkündigung.
Die oberste Instanz für Glaubensfragen, nämlich der Präfekt der
Glaubenskongregation, der von Papst Franz demonstrativ zum Kardinal erhoben
wurde, lässt ebenfalls keinen Zweifel, was man von Schwulen zu halten hat.
Auf die Frage hin, ob es einen offeneren Umgang der
katholischen Kirche mit Homosexuellen gebe, antwortete Müller, dass die Kirche
„immer den Beginn einer gelingenden Liebesbeziehung bei der Liebe zwischen Mann
und Frau und Frau und Mann verortet. Die Kirche fokussiert auch auf diese
Formen der Sexualität und baut hier ihre Sexualmoral auf. [….]“, so der Kurienkardinal, der als
Glaubenshüter einer der wichtigsten Männer im Vatikan ist. [….] Müller [….] machte unmissverständlich klar:
„Aktive Homosexualität ist nicht akzeptabel. Diese Beurteilung der Kirche wird
auch nicht aufgegeben. Das ist gegen die Naturgesetze und ist eine Sünde.“
Kardinal Raymond Burke, im November 2014 von Papst Franz zum Kardinalpatron
des Malteserordens befördert, weiß ebenfalls Bescheid.
In einem Interview mit der konservativen Internetseite
LifeSiteNews hat er sich nun zu den
Versuchen, die kirchliche Sexualmoral zu modernisieren, geäußert. Auf die Frage
des Journalisten, ob man nicht Homosexuelle, die als gläubige Katholiken und
gute Christen leben, akzeptieren könne, antwortete Burke:
„Selbstverständlich ist das nicht der Fall! Sie sind
wie Leute, die jemanden gemordet haben, aber zu anderen Leuten ganz nett sind. Wenn
jemand öffentlich in einem Zustand der Todsünde lebt, kann er noch so viele
anscheinend gute und fromme Taten tun. Sie alle können den Zustand der
Todsünde, in dem der Homosexuelle lebt, nicht gut machen oder diese Situation
irgendwie rechtfertigen."
Im Gegenteil seien solche Homosexuelle noch viel
schlimmer, denn sie erweckten den Eindruck, dass an dem Zustand des Lebens in
der Todsünde etwas Gutes sein könnte. So würden sie gläubige Katholiken zu
Verständnis und Toleranz verführen - Verständnis und Toleranz für die Todsünde
dürfe es aber nicht geben.
Im Interview mit der konservativen deutschen WELT bekräftigte Kardinal Burk
seine Ansicht.
Die homosexuelle Veranlagung ist eine Form des
Leidens, das bestimmte Menschen befällt. [….] Aber ich glaube nicht, dass Homosexualität genetisch ist. Es kommt
sehr auf die Umwelt an. In meiner Gemeinde hatte ich homosexuelle Paare, die
sehr unglücklich über ihr Sexualleben waren. [….] Natürlich möchte man Tugenden wie Treue und Selbstaufopferung in allen
stärken, aber das darf nicht zur Zustimmung zu solchen sexuellen Akten führen.
Eine eheliche Beziehung ist nur zwischen Menschen verschiedenen Geschlechts
möglich. Aus kirchlicher Sicht kann es eine Ehe zwischen Gleichgeschlechtlichen
nicht geben.
So ist
das eben in der katholischen Kirche mit ihren frauenbefreiten Führern, die den
ganzen Tag in bunten Kleidern paradieren.
Selbst
die sogenannten „modernen“ jungen Bischöfe, die der angeblich so liberale
Franzl ernennt, haben klare Moralvorstellungen.
Der Bischof von Passau
hat offenbar kein Problem damit, Homosexuelle in die Nähe von Kriminellen zu
stellen. "Sogar zwischen den Mitgliedern einer Gangsterbande",
schrieb Stefan Oster im Mai auf Facebook, "werden nicht selten 'Werte' wie
Verlässlichkeit, gegenseitige Fürsorge oder Loyalität hoch geschätzt."
Daher reiche der Hinweis auf solche Werte keinesfalls aus, um homosexuelle Partnerschaften
zu akzeptieren.
Der 50-Jährige gibt
sich als moderner Bischof, mit Smartphone und Internetauftritt, doch seine
Karriere basiert auf Dogmatismus. "Die Kirche glaubt nämlich aufgrund der
ihr geschenkten Offenbarung", schreibt Oster, "dass ausgelebte
sexuelle Praxis ihren genuinen und letztlich einzig legitimen Ort in einer Ehe
zwischen genau einem Mann und einer Frau hat, die beide offen sind für die
Weitergabe des Lebens und die bis zum Tod eines der Partner einen unauflöslichen
Bund geschlossen haben."
Gleichzeitig wirft
Oster allen andersdenkenden Gläubigen - etwa den Laien im Zentralkomitee der
Katholiken - vor, illoyal zu sein und "die Lagerbildung in der
Kirche" zu forcieren.
Natürlich
stinkt der Fisch vom Kopfe her. Wir haben im Moment zwei Päpste. Der
Prächtigere von ihnen (der in den roten Prada-Schühchen und den Gold-Ballkleidern)
ist ohnehin als homophobster Pontifex der letzten 100 Jahre bekannt. Der etwas
Jüngere mit den gröberen schwarzen Schuhen redet zwar weniger feindselig,
handelt aber genauso schwulenfeindlich. Den mutmaßlich schwulen französischen
Diplomaten und designierten Botschafter am Heiligen Stuhl Laurent Stefanini
ließ Franzl aus dem Vatikan jagen. Diplomatisch lief das so: Der im Januar 2015
vom französischen Ministerrat zum neuen Vatikan-Botschafter ernannte Diplomat
wurde acht Monate eiskalt ignoriert. Der päpstliche Palast weigert sich
beharrlich die Personalie zu bestätigen und ihn neben so illustren Katholikinnen
wie Annette Schavan zu akkreditieren.
Der
Apostolische Nuntius in Paris, Erzbischof Luigi Ventura, soll nach Informationen
von „La Stampa“ Stefanini dringend empfohlen haben, wegen seiner sexuellen
Orientierung vom Amt zurückzutreten.
Stefanini
habe darauf verwiesen, dass er von der Regierung ernannt ist. Aber Franz pfeift
auf Diplomatie, bevor er einen Schwulen akzeptiert.
[….] Am
Wochenende hat sich laut Medienberichten Papst Franziskus mit dem designierten
Botschafter Frankreichs am Heiligen Stuhl (Santa Sede) getroffen. Grund für die
Zusammenkunft war indes ein heikler: Laurent Stefanini ist bislang noch nicht
vom Vatikan als Botschafter seines Landes bestätigt worden – und wird das wohl
auch nicht. Denn der Mann lebt offen homosexuell.
In dem Treffen
zwischen Franziskus und Stefanini habe der Papst wohl sein Bedauern zum
Ausdruck gebracht, aber er könne die Bestellung des Franzosen als Botschafter
nicht bestätigen. Grund sei die Befürchtung, dass Stefanini während seiner
Amtszeit als Botschafter eine Partnerschaft eingehen könnte und damit den
Vatikan brüskieren würde..
[….]
Bekanntlich
begrüße ich solche klaren Positionierungen. Damit können sich fromme Katholiken
wie Andrea Nahles, Winfried Kretschmann oder all die anderen Politiker, die
sich für das Kirchensteuersystem und die RKK als Betreiberin unserer Schulen
einsetzen nicht damit rausreden, sie hätten ja nicht gewußt, wie menschenverachtend ihr
Glaubensverein ist.
Es ist
fürchterlich albern, daß in einer Pseudowissenschaft wie der Katholischen Theologie
– hier haben sich Fakten im Gegensatz zu allen anderen „Wissenschaften“
Lehrmeinungen unterzuordnen – immer noch Professoren befinden, die meinen man
könne ausgerechnet der RKK Homotoleranz beibringen.
Magnus
Striet, Professor
für Fundamentaltheologie an der Universität Freiburg im Breisgau und Stephan
Goertz, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen
Fakultät der Universität Mainz sind solche Wissenschaftler, die hartnäckig gegen die Topkleriker mit der
göttlichen Wahrheit an ihrer Seite argumentieren, indem sie ebenfalls den angeblichen Jesus bemühen.
Alberner
geht es nicht.
Wer
dagegen ist Schwule zu diskriminieren, soll als erstes aus der Kirche austreten
und außerdem nicht CDU wählen. Simple as that.
[….] Nun
meldet sich ein Dutzend renommierter katholischer Theologen zu Wort und
ergreift Partei für die Rechte Homosexueller. Solch abweichende
Meinungsäußerungen haben schon zu Disziplinierungen bis zum Entzug der
Lehrerlaubnis geführt. [….]
Ein Wortführer ist
Stephan Goertz, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen
Fakultät der Universität Mainz. Er meint, dass endlich ein Weg aus der
Erstarrung gefunden werden muss. Es genüge allerdings nicht, wenn die Kirche
sich lediglich "gegen die Diskriminierung Homosexueller wendet, weil dies
ihre Würde als Person verletze".
[….] Die
Bibel jedenfalls tauge keinesfalls als Grundlage für die ablehnende Haltung der
Kirche, urteilen ausgewiesene Kenner der Heiligen Schrift. Michael Theobald,
Professor für Exegese an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität
Tübingen, schreibt: "Fundamentalistische Bezugnahmen auf die Heilige
Schrift widersprechen der ureigenen katholischen Hermeneutik." Sein
Kollege Magnus Striet, Professor für Fundamentaltheologie an der Universität
Freiburg, kritisiert die Bischöfe: "In weiten Teilen der Theologie ist es
inzwischen (verschwiegen oder offen) zu Korrekturen gekommen, während die vom
Lehramt vertretene Theologie meint, auf der Nichtakzeptanz homosexueller
Partnerschaften insistieren zu müssen." [….]
Katholisch
und homophob gehören zusammen. Das ist zwar unsympathisch, aber stringent. Mit
katholischer Moraltheologie aber Homofreundlichkeit zu begründen, ist nur noch erbärmlich.