Sonntag, 16. August 2015

Die Doof-Homofreunde des Tages – Teil II


Man soll sich nicht über Minderheiten lustig machen und das tue ich üblicherweise auch nicht.
Aber da ich in den letzten Jahrzehnten immer nur lieb über Schwule geschrieben habe, jeden LGBT-Vertreter unterstützte, habe ich jetzt einen gut.

Na gut, einen Homo gibt es, den ich vielleicht nicht immer nur nett dargestellt habe.

 
Aber sonst bin ich voll auf Pro-Homokurs.
Bis vor drei Wochen, als ich schrieb:

Christian Röbcke-Gronau, 34, schwul, ist doof. Er ist ein doofer Homo.
Da war es raus.

Homophober als die CDU, die Partei Röbcke-Gronaus ist nur noch die katholische Kirche.

Die Ansichten zu schwulen Menschen werden auch im Jahr 2015 immer wieder von den obersten Katholiken klar formuliert.

Bischof Vitus Huonders Ausfälle gegen Homosexuelle werden immer dreister. Wobei er diese mit Bibelstellen umschreibt. Schon im März berief er sich auf das alttestamentliche Buch Levitikus, wonach Homosexualität ein Gräuel sei. An einem Vortrag vom Freitag nun schob er ein noch krasseres Zitat aus Levitikus nach: «Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, dann haben sie eine Gräueltat begangen und sollen beide des Todes sterben.» Wie die Plattform Queer.de berichtet, haben am Kongress «Freude am Glauben» in Fulda rund tausend Rechtskatholiken Huonder dafür grossen Beifall gezollt. Gemäss dem Churer Bischof legt die Bibel an diesen Stellen die göttliche Ordnung dar. Die Bibelstellen würden genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben. Es gebe eben «keine Vielfalt beim Modell von Ehe und Familie». Die Homo-Ehe sei ein Angriff auf die Schöpfung. Weiter sagte Huonder, der kirchliche Segen der Ehe sei ausdrücklich auf die Fruchtbarkeit als zentralen Wert bezogen, auf einen «sittlich geordneten Vollzug des Geschlechtsaktes». Sex sei «keine Spassveranstaltung» und keine Privatsache, er gehöre vielmehr zur Glaubensverkündigung.

Die oberste Instanz für Glaubensfragen, nämlich der Präfekt der Glaubenskongregation, der von Papst Franz demonstrativ zum Kardinal erhoben wurde, lässt ebenfalls keinen Zweifel, was man von Schwulen zu halten hat.

Auf die Frage hin, ob es einen offeneren Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen gebe, antwortete Müller, dass die Kirche „immer den Beginn einer gelingenden Liebesbeziehung bei der Liebe zwischen Mann und Frau und Frau und Mann verortet. Die Kirche fokussiert auch auf diese Formen der Sexualität und baut hier ihre Sexualmoral auf. [….]“, so der Kurienkardinal, der als Glaubenshüter einer der wichtigsten Männer im Vatikan ist. [….]  Müller [….]  machte unmissverständlich klar: „Aktive Homosexualität ist nicht akzeptabel. Diese Beurteilung der Kirche wird auch nicht aufgegeben. Das ist gegen die Naturgesetze und ist eine Sünde.“

Kardinal Raymond Burke, im November 2014 von Papst Franz zum Kardinalpatron des Malteserordens befördert, weiß ebenfalls Bescheid.

In einem Interview mit der konservativen Internetseite LifeSiteNews hat er sich nun zu den Versuchen, die kirchliche Sexualmoral zu modernisieren, geäußert. Auf die Frage des Journalisten, ob man nicht Homosexuelle, die als gläubige Katholiken und gute Christen leben, akzeptieren könne, antwortete Burke:

„Selbstverständlich ist das nicht der Fall! Sie sind wie Leute, die jemanden gemordet haben, aber zu anderen Leuten ganz nett sind. Wenn jemand öffentlich in einem Zustand der Todsünde lebt, kann er noch so viele anscheinend gute und fromme Taten tun. Sie alle können den Zustand der Todsünde, in dem der Homosexuelle lebt, nicht gut machen oder diese Situation irgendwie rechtfertigen."

Im Gegenteil seien solche Homosexuelle noch viel schlimmer, denn sie erweckten den Eindruck, dass an dem Zustand des Lebens in der Todsünde etwas Gutes sein könnte. So würden sie gläubige Katholiken zu Verständnis und Toleranz verführen - Verständnis und Toleranz für die Todsünde dürfe es aber nicht geben.

Im Interview mit der konservativen deutschen WELT bekräftigte Kardinal Burk seine Ansicht.

Die homosexuelle Veranlagung ist eine Form des Leidens, das bestimmte Menschen befällt. [….] Aber ich glaube nicht, dass Homosexualität genetisch ist. Es kommt sehr auf die Umwelt an. In meiner Gemeinde hatte ich homosexuelle Paare, die sehr unglücklich über ihr Sexualleben waren. [….] Natürlich möchte man Tugenden wie Treue und Selbstaufopferung in allen stärken, aber das darf nicht zur Zustimmung zu solchen sexuellen Akten führen. Eine eheliche Beziehung ist nur zwischen Menschen verschiedenen Geschlechts möglich. Aus kirchlicher Sicht kann es eine Ehe zwischen Gleichgeschlechtlichen nicht geben.

So ist das eben in der katholischen Kirche mit ihren frauenbefreiten Führern, die den ganzen Tag in bunten Kleidern paradieren.
Selbst die sogenannten „modernen“ jungen Bischöfe, die der angeblich so liberale Franzl ernennt, haben klare Moralvorstellungen.

Der Bischof von Passau hat offenbar kein Problem damit, Homosexuelle in die Nähe von Kriminellen zu stellen. "Sogar zwischen den Mitgliedern einer Gangsterbande", schrieb Stefan Oster im Mai auf Facebook, "werden nicht selten 'Werte' wie Verlässlichkeit, gegenseitige Fürsorge oder Loyalität hoch geschätzt." Daher reiche der Hinweis auf solche Werte keinesfalls aus, um homosexuelle Partnerschaften zu akzeptieren.
Der 50-Jährige gibt sich als moderner Bischof, mit Smartphone und Internetauftritt, doch seine Karriere basiert auf Dogmatismus. "Die Kirche glaubt nämlich aufgrund der ihr geschenkten Offenbarung", schreibt Oster, "dass ausgelebte sexuelle Praxis ihren genuinen und letztlich einzig legitimen Ort in einer Ehe zwischen genau einem Mann und einer Frau hat, die beide offen sind für die Weitergabe des Lebens und die bis zum Tod eines der Partner einen unauflöslichen Bund geschlossen haben."
Gleichzeitig wirft Oster allen andersdenkenden Gläubigen - etwa den Laien im Zentralkomitee der Katholiken - vor, illoyal zu sein und "die Lagerbildung in der Kirche" zu forcieren.

Natürlich stinkt der Fisch vom Kopfe her. Wir haben im Moment zwei Päpste. Der Prächtigere von ihnen (der in den roten Prada-Schühchen und den Gold-Ballkleidern) ist ohnehin als homophobster Pontifex der letzten 100 Jahre bekannt. Der etwas Jüngere mit den gröberen schwarzen Schuhen redet zwar weniger feindselig, handelt aber genauso schwulenfeindlich. Den mutmaßlich schwulen französischen Diplomaten und designierten Botschafter am Heiligen Stuhl Laurent Stefanini ließ Franzl aus dem Vatikan jagen. Diplomatisch lief das so: Der im Januar 2015 vom französischen Ministerrat zum neuen Vatikan-Botschafter ernannte Diplomat wurde acht Monate eiskalt ignoriert. Der päpstliche Palast weigert sich beharrlich die Personalie zu bestätigen und ihn neben so illustren Katholikinnen wie Annette Schavan zu akkreditieren.
Der Apostolische Nuntius in Paris, Erzbischof Luigi Ventura, soll nach Informationen von „La Stampa“ Stefanini dringend empfohlen haben, wegen seiner sexuellen Orientierung vom Amt zurückzutreten.
Stefanini habe darauf verwiesen, dass er von der Regierung ernannt ist. Aber Franz pfeift auf Diplomatie, bevor er einen Schwulen akzeptiert.

[….]  Am Wochenende hat sich laut Medienberichten Papst Franziskus mit dem designierten Botschafter Frankreichs am Heiligen Stuhl (Santa Sede) getroffen. Grund für die Zusammenkunft war indes ein heikler: Laurent Stefanini ist bislang noch nicht vom Vatikan als Botschafter seines Landes bestätigt worden – und wird das wohl auch nicht. Denn der Mann lebt offen homosexuell.
In dem Treffen zwischen Franziskus und Stefanini habe der Papst wohl sein Bedauern zum Ausdruck gebracht, aber er könne die Bestellung des Franzosen als Botschafter nicht bestätigen. Grund sei die Befürchtung, dass Stefanini während seiner Amtszeit als Botschafter eine Partnerschaft eingehen könnte und damit den Vatikan brüskieren würde.. [….]

Bekanntlich begrüße ich solche klaren Positionierungen. Damit können sich fromme Katholiken wie Andrea Nahles, Winfried Kretschmann oder all die anderen Politiker, die sich für das Kirchensteuersystem und die RKK als Betreiberin unserer Schulen einsetzen nicht damit rausreden, sie hätten ja nicht gewußt, wie menschenverachtend ihr Glaubensverein ist.

Es ist fürchterlich albern, daß in einer Pseudowissenschaft wie der Katholischen Theologie – hier haben sich Fakten im Gegensatz zu allen anderen „Wissenschaften“ Lehrmeinungen unterzuordnen – immer noch Professoren befinden, die meinen man könne ausgerechnet der RKK Homotoleranz beibringen.

Magnus Striet, Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Freiburg im Breisgau und Stephan Goertz, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz sind solche Wissenschaftler, die hartnäckig gegen die Topkleriker mit der göttlichen Wahrheit an ihrer Seite argumentieren, indem sie ebenfalls den angeblichen Jesus bemühen.
Alberner geht es nicht.
Wer dagegen ist Schwule zu diskriminieren, soll als erstes aus der Kirche austreten und außerdem nicht CDU wählen. Simple as that.

[….]  Nun meldet sich ein Dutzend renommierter katholischer Theologen zu Wort und ergreift Partei für die Rechte Homosexueller. Solch abweichende Meinungsäußerungen haben schon zu Disziplinierungen bis zum Entzug der Lehrerlaubnis geführt. [….]
Ein Wortführer ist Stephan Goertz, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz. Er meint, dass endlich ein Weg aus der Erstarrung gefunden werden muss. Es genüge allerdings nicht, wenn die Kirche sich lediglich "gegen die Diskriminierung Homosexueller wendet, weil dies ihre Würde als Person verletze".
[….]   Die Bibel jedenfalls tauge keinesfalls als Grundlage für die ablehnende Haltung der Kirche, urteilen ausgewiesene Kenner der Heiligen Schrift. Michael Theobald, Professor für Exegese an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, schreibt: "Fundamentalistische Bezugnahmen auf die Heilige Schrift widersprechen der ureigenen katholischen Hermeneutik." Sein Kollege Magnus Striet, Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Freiburg, kritisiert die Bischöfe: "In weiten Teilen der Theologie ist es inzwischen (verschwiegen oder offen) zu Korrekturen gekommen, während die vom Lehramt vertretene Theologie meint, auf der Nichtakzeptanz homosexueller Partnerschaften insistieren zu müssen." [….]

Katholisch und homophob gehören zusammen. Das ist zwar unsympathisch, aber stringent. Mit katholischer Moraltheologie aber Homofreundlichkeit zu begründen,  ist nur noch erbärmlich.