Samstag, 28. Mai 2022

Der Gouverneur der Herzen.

Die Texaner haben natürlich schon etwas Pech mit ihrem Personal.

Donald Trump bleibt zwar einsam die Spitze der Liste der widerlichsten Menschen aller Zeiten, aber mit dem großen schleimigen feigen Heuchler Ted Cruz ist ihm ein Parteifreund auf den Fersen.

Eins ist an dem rechtsextremen Immigranten besonders auffällig. Er wird nicht nur von den oppositionellen Demokraten und allen anständigen Menschen gehasst, sondern ihn mag niemand. Seine Parteifreunde und Mitarbeiter, ehemalige Kommilitonen, Mitschüler, Kollegen bestätigen unisono, was für einen miesen Charakter der fette Texaner hat, daß jeder unter allen Umständen vermeidet, mit ihm Zeit zu verbringen.

Sogar seine beiden eigenen Töchter können ihn nicht ausstehen.

Ob „die Texaner“ einen so abscheulichen Charakter als ihren Senator verdient haben, ist nicht leicht zu beantworten. Einerseits schadet der destruktive, korrupte Lügner natürlich seinem eigenen Bundesstaat am meisten; man möchte Mitleid empfinden.

Andererseits ist der Sauron des Südens kein politischer Neuling. Die Texaner kennen ihn und wählten den gebürtigen Kanadier am 6. November 2012 erstmalig mit 56,6 Prozent in den US-Senat und 2018 mit 50,9 zu 48,3 Prozent erneut. Damals ausgerechnet gegen den Demokraten Beto O’Rourke, der einer der wirklich Guten in der US-amerikanischen Politik ist.

Wie soll man mit einem Bundesstaat Mitleid haben, dessen Bewohner 2016 bei einer Wahlbeteiligung von 46,5% mit 4,7 zu 3,9 Millionen Stimmen für Trump (52,2%) und gegen Clinton (43,2%) stimmten?

Texaner, die nach vier Jahren, zwei Impeachments, einer halben Millionen Corona-Toten, einer tiefen Wirtschaftskrise und 30.000 Lügen des Präsidenten, den Schluss zogen, Trump wäre der Richtige für die nächsten vier Jahre?

Die Wahlbeteiligung (67%) war sogar deutlich höher, der orange Psychopath gewann also deutlich mehr absolute Stimmen, nämlich 5,9 Millionen ~ 52%. (Biden 5,3 Mio Stimmen ~ 47%).

Die Texaner kennen genau die Positionen der Kandidaten zu Waffengesetzen, wissen wer die Millionen Dollar von der NRA einstreicht und wer nicht.

Bei den grotesken Horror-Clowns Cruz und Trump wird allerdings außer Acht gelassen, daß das Volk des zweitgrößten US-Bundesstaats sogar für ein Triumvirat des Grauens stimmte.

Mit ihrem Gouverneur Greg Abbott, einem nicht nur unfähigen, sondern auch menschlich zutiefst verkommenen Regierungschef, haben sich die Texaner selbst in die denkbar schlimmste Politiker-Hölle manövriert.


Abbott wurde 2014 mit 59% zum Gouverneur in Austin gewählt, 2018 mit 55% im Amt bestätigt. Zuvor hatte er sich als enthusiastischer Waffennarr und Attorney General, der rabiat jede Same Sex Marriage verbieten lässt, einen Namen gemacht.

Er unterzeichnete 2021 eins der schärfsten Anti-Abtreibungsgesetze der USA, das sogar die Bürger dazu auffordert bei 10.000 Dollar Belohnung Jagd auf jeden zu machen, der auch nur entfernt bei einer Abtreibung hilft, also beispielsweise dem Taxifahrer, der unwissentlich eine Frau zu einem Gynäkologen fährt. 

Besonders eifrig kämpft Abbott gegen das Wahlrecht für Minderheiten, Arme und Schwarze, erließ einen ganzen Strauß von Wahlverhinderungsmaßnahmen, so daß möglichst nur reiche Weiße abstimmen.

Als Anwalt kennt er eben die Gesetze; also die Zehn Gebote.

[…] In March 2005, Abbott delivered oral argument before the United States Supreme Court on behalf of Texas, defending a Ten Commandments monument on grounds of the Texas State Capitol. Thousands of similar monuments were donated to cities and towns across the nation by the Fraternal Order of Eagles, who were inspired by the Cecil B. DeMille film The Ten Commandments (1956) in following years. In his deposition, Abbott said that "The Ten Commandments are a historically recognized system of law." [….]

(Wiki)

Aber vielleicht mögen die Texaner ihn, weil er so ein gutes Herz hat und die richtigen tröstlichen Worte fand, nachdem nun 21 Menschen in Uvalde ermordet wurden und der Ehemann einer der erschossenen Lehrerinnen vor Gram einem Herzinfarkt erlag.

OK; es war vielleicht nicht ideal, daß die schwer bewaffneten Polizisten den Attentäter volle 60 Minuten ohne einzugreifen in der Grundschule Kleinkinder ermorden ließen, aber hey, Eltern und Angehörige, stellt euch mal nicht so an, es hätte ja auch viel schlimmer kommen können; it “could have been worse.”

Eben! Wie kann man sich nur so anstellen, wegen 19 massakrierten Kindern und drei toten Erwachsenen?

Ein guter Mann, der Abbott. Wird vermutlich wiedergewählt.