Brunei und sein superreicher Herrscher Sultan Hassanal Bolkiah
sitzen zwar auf Ölquellen, aber irgendwann könnte das dunkle Vermögen aus der
Tiefe auch mal aufgebraucht sein.
Da will der Chef vorsorgen, investiert weltweit in Luxushotels
und zurrt die Scharia-Gesetze fest, so daß die muslimischen Untertanen nicht
aufmucken, falls einmal in Zukunft der Geldsegen doch mal verrinnen sollte.
Die Entscheidung ist aus dynastischen Erwägungen
nachvollziehbar. Der Haken an der Scharia ist wie bei allen anderen auf
Religionen fußenden Gesetzen, daß sie grausam, brutal, willkürlich,
antihumanistisch und höchst ungerecht sind.
Niemand sollte auf die Idee kommen, die Behandlung von
Schwulen, Frauen, Sklaven, Kindern oder „Ehebrechern“ wäre in Talmud, Bibel, Thora
oder dem Katholischen Katechismus einen Deut besser.
Das Prinzip „Rübe ab“ bei Homosexualität war in Afrika,
Australien und Amerika unbekannt bis die christlichen Missionare einfielen und
ihre bösartige Homophobie durchsetzten.
Bis heute verlangen die Topvertreter der katholischen Kirche
genauso vehement wie amerikanische Evangelikale „Toleranz für ihren Hass auf
Schwule“.
[….] "Es ist besser, an Hunger zu sterben, als Hilfe zu erhalten und zu
Dingen gezwungen zu werden, die dem Wunsch Gottes widersprechen", sagte
der tansanische Kardinal Polycarp Pengo vor kurzem – ausgerechnet bei einer
Erntedank-Feier. Der Erzbischof der Hauptstadt Daressalam bezog sich darauf, dass
die Entwicklungshilfe einiger Länder an die Akzeptanz von Homosexualität
gebunden ist. Dabei greift Pengo ein Thema auf, das bereits seit einigen Jahren
in Tansania präsent ist. Denn: Die Diskriminierung von Homosexuellen ist dort
weit verbreitet – wie in den allermeisten Ländern Afrikas.
Der aktuelle Hintergrund für die Worte des Kardinals ist in der Politik
Tansanias zu finden. Ende Oktober rief der Gouverneur der Hauptstadtprovinz
Daressalam, Paul Makonda, zur Denunzierung von Homosexuellen auf. "Nennt
mir ihre Namen", wandte er sich an die Bevölkerung. Gleichzeitig kündigte
Makonda die sofortige Einrichtung einer Überwachungseinheit an, die
Homosexuelle aufspüren werde, etwa mit einer gezielten Suche in den Sozialen
Medien. [….]
Genau wie Trump applaudierende homophobe Bäcker verlangen
viele amerikanische GOP-Politiker mit Verve Toleranz für ihre Intoleranz.
Minderheiten auszugrenzen, zu diskriminieren und zu quälen liegt in der DNA
aller monotheistischen Religionen. Ebenso wie es in den Genen der
Religionsführer liegt sich mit den Stärksten, den Herrschern, Diktatoren,
Führern gegen die Schwachen und Beherrschten zu verbünden.
[…..] In vielen afrikanischen Ländern steht Homosexualität unter Strafe. Die
Kirchen unterstützen die Politik eher im Kampf gegen Schwule und Lesben, als
den Ausgegrenzten zu helfen. […..] "Wir
haben Proteste gegen die Rechte von Homosexuellen veranstaltet", sagt
Pfarrer Raphael Adebayo von der katholischen Kirche Sankt Agnes in Lagos.
Zusammen mit anderen christlichen Konfessionen hat die katholische Gemeinschaft
in Nigeria gegen Homosexualität demonstriert.
Ob die christlichen Konfessionen über die Proteste hinaus versuchen,
Druck auf die Gesetzgeber auszuüben, damit diese die Gesetze gegen Homosexuelle
verschärfen, darauf will Pfarrer Adebayo nicht eingehen. Doch seine Haltung ist
klar: "Es ist unmöglich, dass die Kirche etwas unterstützt, was Gott nicht
gefällt. Es ist klar, dass Homosexualität eine Abscheulichkeit ist." […..]
Die ablehnende Haltung vieler kirchlicher
Organisationen zur Homosexualität überrascht Markus Gutfleisch nicht. Er ist
Leiter der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) in
Recklinghausen. "Die katholische Kirche hat sich beispielsweise in Europa
und in Nordamerika immer eingemischt, wenn die Regierungen eine Gesetzesvorlage
eingebracht haben, die Homosexuellen Rechte einräumt", so Markus
Gutfleisch. […..]
[Der] Kirchenrat in Malawi […..] vertritt
die Meinung, dass Homosexuelle keine Menschen mehr sind und dass es ihnen nicht
erlaubt werden sollte, frei zu sein", kritisiert Ian, ein Homosexueller
aus der malawischen Stadt Blanka.
[…..] Genau wie Nigeria will das ostafrikanische Land Uganda ein Gesetz gegen
homosexuelle Handlungen einführen. Für "erzwungene Homosexualität"
ist die Todesstrafe vorgesehen. Offen gelebte Homosexualität jeder Art, wie
Beziehungen zwischen Homosexuellen oder jede Form von gleichgeschlechtlichem
Sex, soll mit lebenslanger Haft bestraft werden.
[…..] Das Gesetz entspricht einer Vorlage des Abgeordneten David Bahati aus
dem Jahr 2009. Bahati ist Mitglied der Regierungspartei NRM (Nationale
Widerstandspartei) und pflegt gute Beziehungen zu einflussreichen kirchlichen
Gemeinden in Uganda und den USA. […..] (Deutsche Welle, 02.12.12)
Wenn es ums Geschäftemachen mit etwas liberaleren (aber
ökonomisch starken) westlichen Partnern geht, hängt man seine Hass-Gesetze
tunlichst nicht an die ganz große Glocke. Angela Merkel läuft auch
unverschleiert in Riad rum und darf sich dort mit König Salman treffen, auch
wenn der arme Mann dabei ihr unverhülltes Haar sehen muss, was nach religiöser
Ansicht die armen Männern gegen ihren Willen zu sexueller Raserei bringt, so
daß man die Frauen für so eine bösartige Verführung zur Sünde zu Tode steinigen
muss.
Auch im Vatikan haben sich weibliche Besucher die Haare zu
bedecken und keine orthodoxe Jüdin darf in der Öffentlichkeit ihre echten Haare
zeigen.
Herr Salman kann allerdings die Bundeskanzlerin nicht
steinigen lassen, da die vielen schönen Rüstungsgüter der saudischen Armee aus
Deutschland kommen. Diese Waffen benötigen die herrschenden Prinzen, um die
Opposition oder renitente Schiiten im Nachbarland Jemen zu massakrieren.
Rheinmetall und Krauss-Maffei-Wegmann gefällt das, denn im
Frieden kann man Waffen und Munition nur einmal verkaufen. Erst wenn damit
massenhaft getötet und somit die Munition verbraucht wird, rollt der Rubel
wirklich.
Killen und Geld an sich raffen sind sogar noch wichtiger als
Religion. So fuhr der schwule Guido Westerwelle, der als Oppositionspolitiker
forderte, Staaten die Entwicklungshilfe zu entziehen, in denen Homosexuelle
hingerichtet werden und Frauen nicht wählen können, im Jahr 2010 als Außenminister nach Saudi Arabien,
wurde gar vom damaligen König Abdullah empfangen.
Und so wurden weiter Rüstungsdeals eingefädelt. Zum Köpfen
von Schwulen sagte Westerwelle, der auch höflicherweise aus Rücksicht auf die
greisen Scheichs seinen Ehemann zu Hause ließ, nichts. Höchst verklausuliert
wurde anschließend der Presse mitgeteilt, es habe in der Frage der „religiösen
Pluralität Meinungsunterschiede“ gegeben.
Das ist unwürdiges Heucheln und Rumeiern.
Ich zolle daher dem Herrscher von Brunei durchaus Respekt
dafür seine destruktive Menschenfeindlichkeit nicht hinter prächtiger Kulisse
und schönen Worten zu verstecken.
Nein, Bolkiah, der Mann mit den Fantastillionen aus dem
Ministaat am Rande der Welt, ging in die Offensive, schrieb einen Brief an die
EU und zeigte den 28 Weststaaten den ausgestreckten Mittelfinger.
[….] Seit Anfang des Monats kann
gegen Homosexuelle in Brunei die Todesstrafe verhängt werden, am 3. April
traten die härteren Strafgesetze in dem Sultanat in Kraft. […..] Nun verteidigt das Sultanat Brunei die
Ausweitung der Todesstrafe in einem Brief an das Europäische Parlament.
Der Guardian zitierte aus einem vierseitigen Brief des Sultanats an die
Europaabgeordneten. Darin hieß es unter anderem, im Hinblick auf den Wunsch des
Landes, seine traditionellen Werte und seine "Familienlinie" zu
bewahren, fordere man "Toleranz, Respekt und Verständnis". […..] Das Europäische Parlament hatte dem Bericht
zufolge vergangene Woche dazu aufgerufen, die Einfrierung von Vermögenswerten,
Visa-Verbote und eine schwarze Liste von Hotels zu prüfen. […..]
Papst Franzens Leute in Afrika oder Budapest tun nichts
anderes, aber Bergoglio ist ein widerlicher Heuchler, dem zwar gelegentlich
rausrutscht, Schwule gehörten in die Psychiatrie und Kinder geschlagen, aber
offiziell will er das nicht so laut sagen.
Sowas kann böse Shitstorms geben und den Spendenfluss
empfindlich stören.
Die Vatikanische Politik bleibt zwar schwulenfeindlich wie
eh und je – Schwule bleiben aus dem Priesterseminar ausgeschlossen und dürfen niemals
ihre Liebe ausleben, wenn sie nicht in die Hölle kommen wollen, aber im
Gegensatz zu Bruneis Sultan hat der Heilige Stuhl einfach nicht das Rückgrat
das offen zu propagieren.
Beim Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen im
September 2015 standen auch die LGBTI-Rechte auf dem Plan.
193 Staaten sprachen sich für Prävention durch
Sexualaufklärung aus, ohne das böse Wort Kürzel „LGBTI“ auch nur zu erwähnen,
aber bereits die Vorstellung bei Sexualaufklärung zur Verhinderung von
Krankheiten könnte auch Homosexualität erwähnt werden, ließ die Vertreter Saudi
Arabiens und des Vatikans ausrasten.
Riad und der Vatikan lehnten Arm in Arm das Dokument empört
ab.
[….] Bereits im Sommer hatten sich die katholischen Bischöfe Afrikas und von
Madagaskar in einer gemeinsamen Erklärung
gegen den "Euphemismus 'sexuelle und reproduktive Gesundheit und
Rechte'" gewandt. Damit würden dem Kontinent "eigennützige und perverse
Interessen" aufgezwungen.
In organisierter und "kraftvoll finanzierter" Weise würden "Hedonismus und Individualismus" eingeführt, die beide "fremd sind zu dem, was wir sind und sein wollen". Die Bischöfe wandten sich gegen "schmutzige Kampagnen, die eine Kultur des Todes auf unserem Kontinent fördern".
Die Erklärung richtet sich hauptsächlich gegen Sexualaufklärung und die Nutzung von Kondomen und Verhütungsmaßnahmen – wie auch dagegen, dass die "auf die Ehe von Mann und Frau basierende Familie" als "diskriminierend" beschrieben werde. [….]
In organisierter und "kraftvoll finanzierter" Weise würden "Hedonismus und Individualismus" eingeführt, die beide "fremd sind zu dem, was wir sind und sein wollen". Die Bischöfe wandten sich gegen "schmutzige Kampagnen, die eine Kultur des Todes auf unserem Kontinent fördern".
Die Erklärung richtet sich hauptsächlich gegen Sexualaufklärung und die Nutzung von Kondomen und Verhütungsmaßnahmen – wie auch dagegen, dass die "auf die Ehe von Mann und Frau basierende Familie" als "diskriminierend" beschrieben werde. [….]
In Brunei wurde bisher noch kein Schwuler hingerichtet. In
Saudi Arabien oder dem Iran passiert das regelmäßig. Der Vatikan kämpft auf
internationaler Ebene zusammen mit anderen fanatischen Religioten radikal gegen
Homorechte.
Sie alle schaffen es aber durch öffentliche Heuchelei ihre
Geldflüsse aufrecht zu erhalten.
Nur der kleine Bolkiah verfügt über genügend Rückgrat seine
Hassreligion offen zu verteidigen.