Freitag, 8. Januar 2016

Der größere Skandal hinter dem Skandal.



Mal wieder ein Update aus Regensburg.
Über Jahrzehnte waren die Regensburger Domspatzen die Wirkungsstätte des weltbekannten „Orgel-Ratz“, also dem heute fast 92-Jährigen Georg Ratzinger, der von 1964 bis 1994 als Domkapellmeister der Chef der Regensburger Domspatzen war.
Während seiner Zeit gabt es rund 2000 „Domspatzen“, von denen rund ein Drittel sexuell missbraucht wurde.

Ob der ältere Papstbruder womöglich selbst sexuell übergriffig wurde, ist nicht bekannt.
Vielfach berichtet wurde aber von seiner ausgesprochen sadistischen Ader.
Er geriet in regelrechte Prügelorgien, warf mit Stühlen nach zehnjährigen Schülern. Ratzinger prügelte so von Sinnen auf seine Schüler ein, daß ihm vor Wut das Gebiss rausflog und durchs Klassenzimmer geschleudert wurde.

Auch Chorchef Georg Ratzinger, der Bruder von Papst Benedikt XVI., wurde von ehemaligen Domspatzen als "extrem cholerisch und jähzornig" erlebt. So habe Ratzinger noch Ende der achtziger Jahre bei Chorproben erzürnt Stühle in die Männerstimmen hineingeworfen. Einmal habe sich der Domkapellherr so erregt, dass ihm sogar das Gebiss herausgefallen sei. Der 86-jährige Ratzinger wollte sich dazu nicht äußern.

Offenbar will man aber in Regensburg mit aller Macht die Verantwortung der Ratzingers vertuschen und zu Lebzeiten des Papstes und seines Bruders nicht mehr in die Verlegenheit kommen einen Pontifex-Maximus-Bruder anklagen zu  müssen.
Sechs lange Jahre seit dem Canisius-Schock gelang das bisher.
Im Jahr 2016 wird es allerdings durch den mit der Klärung des Missbrauchsskandals beauftragten Rechtsanwalt Ulrich Weber noch einmal ungemütlich für den frommen Orgel-Ratz.

[….] Im vergangenen Februar hatte das Bistum insgesamt 72 frühere Domspatzen als Opfer körperlicher Gewalt genannt - und angekündigt, jedem von ihnen eine Entschädigung von 2500 Euro zu zahlen.
Wie viele der 72 anerkannten Gewaltopfer auch sexuell missbraucht wurden, ließ die Kirche offen. Und während Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer bislang nur von zwei Tätern sprach, berichtet Ulrich Weber nun von "eindeutig mehr als zwei Beschuldigten".
[….]  Weber erwartet, dass sich weiterhin Opfer bei ihm melden - und die Zahlen weiter steigen. Wann es einen Abschlussbericht geben wird, ließ Weber offen.
Bereits jetzt sei aber klar, dass bei den Domspatzen über Jahrzehnte hinweg ein "System der Angst" geherrscht habe, sagte Weber der SZ. Er müsse davon ausgehen, dass zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und den frühen Neunzigerjahren mindestens jeder dritte der rund 2400 Domspatzen zum Gewaltopfer geworden sei. "Das ist die einhellige Aussage der Opfergespräche", sagte Weber. [….] Während das Bistum den Misshandlungen anfangs nur in der Domspatzen-Vorschule in Pielenhofen und später in Etterzhausen verortete, bestätigt Weber jetzt auch Übergriffe im Gymnasium, Internat und Chor in Regensburg. [….]

Ebenso wichtig wie den Namen Ratzinger rein zu halten, ist es für die hunderte Milliarden Euro schwere katholische Kirche, die Opfer höchstens mit Almosen abzuspeisen.

Die Opfer der Geistlichen um Ratzinger wurden nur mit der Kneifzange angefasst.

Einige Opfer, die über Jahre regelmäßig von Pfarrern vergewaltigt wurden haben schon ausgerechnet wie viel sie durch die Maximalentschädigung von 5.000 Euro „pro Fick“ als Kind verdient hätten.

Wie praktisch es doch ist wenn die Täter unter sich bleiben und allein entscheiden, wie und ob überhaupt man den Päderasten-Augiasstall ausmisten muß.

Die moralisch verkommenen Katholiken der Bundesregierung rücken nun in den Focus, weil sie drei Jahre lang demonstrativ die Opfer im Stich ließen, ihre Bitten ignorierten und sich mit den Tätern solidarisierten.

1. Nach dem Scheitern der Pläne für eine Aufarbeitung durch das KRIMINOLOGISCHE FORSCHUNGSINSTITUT NIEDERSACHSEN stehen wir wieder am Anfang. Auch drei Jahre nach den ersten Veröffentlichungen vom Januar 2010 liegen  noch immer keinerlei detaillierte Zahlen und Informationen über das Ausmaß  der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in Deutschland vor.
Die Katholische Kirche als Institution ist offensichtlich mit der Aufarbeitung  überfordert. Das ist nicht wirklich überraschend. Denn Selbstaufklärung kann  nicht funktionieren, dazu braucht es eine unabhängige Instanz.  Jetzt ist die Öffentlichkeit gefragt: Der Deutsche Bundestag sollte eine Untersuchungskommission einrichten und die zahlreichen Fälle von sexuellem  Missbrauch sowie das dahinter liegende institutionelle Versagen untersuchen.
Als Vorbild können dabei die Erfahrungen in anderen Ländern dienen.  […] Dass es auch anders geht, zeigt beispielhaft das Vorgehen in den Niederlanden.
[…] 2. Die 2011 von der katholischen Kirche einseitig festgelegte „Anerkennungsprämie“ für die Missbrauchstaten ihrer Priester von „bis zu 5.000 Euro“ ersetzt  keine echte Entschädigung, die auf der Grundlage der unabhängigen Untersuchung festgelegt werden sollte.
Auf Grundlage der unabhängigen Untersuchungsergebnisse muss über eine  angemessene Entschädigung für den zugefügten Schaden gesprochen werden. […]
3. Es gibt immer noch immer keine Clearingstelle für die Abwicklung von Anträgen auf Hilfe. Die Missbrauchsbetroffenen aus katholischen Institutionen in Deutschland befinden sich daher auch weiterhin in einer fachlich und menschlich absolut inakzeptablen Situation: Da es keine unabhängige Anlaufstelle gibt, müssen sie sich an die Institution selbst also die katholische Kirche wenden, um Ihre Anliegen zu formulieren. Es handelt sich hierbei um dieselbe Institution, die bis zum Januar 2010 vorsätzlich jegliche Thematisierung, Aufdeckung, Aufarbeitung oder gar Hilfen für die Betroffenen verhindert hat.  […]

Einige Opfer, die von der Kirche nach wie vor ignoriert werden, sind im Hungerstreik - auch davon war heute bei den selbstzufriedenen Bischöfen keine Rede.

Warum HUNGERSTREIK-DEMO:
    Weil der Deutsche Bundestag das Thema sexualisierte Gewalt und andere Formen von Gewalt seit drei Jahren aussitzt, anstatt konkrete Entscheidungen zu treffen.
    Weil unsere Bundesregierung eine gerechtere Gesetzesreform, sowie die Aufhebung der Verjährungsfristen verhindert.
    Weil der scheinheilige Runde Tisch dieser Bundesregierung nichts gebracht hat.
    Weil de facto nichts passiert ist.

Welche Sitten allgemein bei den Regensburger Drecksspatzen herrschten dürfte im Vatikan nicht gerade unbekannt sein - schließlich führte der Prügel-Pater Georg Ratzinger dort lange das Kommando. Der ehemalige Schüler Alexander Probst, 51, versichert per eidesstattlicher Erklärung wie es ihm damals erging.

Er hat jahrelang geschwiegen. Er wollte nicht darüber reden, wie er von dem Präfekten regelmäßig befummelt und für dessen Lust missbraucht wurde. Und er hat keinem erzählt, dass er vom Domkapellmeister Georg Ratzinger immer wieder "verprügelt" wurde. "Ein cholerischer Sadist", sagt er heute über den Bruder von Papst Benedikt XVI. [….] Was der Bub erlebte, war "der blanke Horror". Prügel, sagt Probst, "gehörten zum Schulalltag".
 Doch damit nicht genug: "Im Zimmer des Präfekten musste man sich bis auf die Unterhose ausziehen. Er hat uns dann übers Knie oder den Stuhl gelegt und mit dem Geigenbogen das blanke Hinterteil verhauen. Es ging um Macht und diese Macht hat aus meiner heutigen Sicht auch eine sexuelle Komponente gehabt."  Als Probst nach der vierten Klasse nach Regensburg kam, ins Internat der weltbekannten Domspatzen, hoffte er auf Besserung. […] Doch es sollte noch viel schlimmer kommen.   Georg Ratzinger war zu dieser Zeit der Chef der Domspatzen. "Wir waren seiner Macht ausgeliefert. Der ist regelrecht explodiert und hat uns vermöbelt", so Probst. Wer in den Gesangsproben in den Probenräumen des altehrwürdigen Doms falsch gesungen oder auch nur kurz mit einem Kameraden geflüstert habe, sei mit Ohrfeigen bestraft worden.   Georg Ratzinger selbst hat nach Agenturberichten bereits eingeräumt, bis zum Ende der 1970er Jahre in den Chorproben hin und wieder Ohrfeigen verteilt zu haben. Doch habe er nie jemanden "grün und blau" geschlagen, erklärte er. Außerdem seien früher Ohrfeigen "einfach die Reaktionsweise auf Verfehlungen oder bewusste Leistungsverweigerung" gewesen, teilte er mit.   Von wegen "hin und wieder Ohrfeigen", sagt Probst. "Das war an der Tagesordnung. Mich hat er einmal an den Haaren gepackt und so lange geohrfeigt, bis das Büschel Haare ausgerissen ist." Alle Schüler, erzählt Probst, hatten Angst vor dem Domkapellmeister. "Wir hatten regelrechte Wachposten. Und wenn Ratzinger nahte, dann hat jeder geschaut, dass er wegkommt."

Der Sadist Ratzinger prügelte zwar brutal auf die Kleinen ein, aber vergewaltigt wurde Alexander Probst abends vom Präfekten persönlich.

Natürlich ist Pater Ratzinger heute hochgeschätzt. 
Kinder zu quälen ist nun wirklich kein Grund, um die behäbige Kirche in Wallung zu bringen.

Heute nun wurde von RA Weber der neue Zwischenbericht aus dem Bistum Regensburg vorgestellt.

[….] Bis zu 700 Missbrauchsopfer bei Regensburger Domspatzen
[….] Mindestens 231 Kinder sollen zwischen 1953 und 1992 bei den Regensburger Domspatzen misshandelt, weitere 50 sexuell missbraucht worden sein. Fast viermal so viele Opfer wie das Bistum bis dato eingeräumt hatte. Hier noch von Einzelfällen zu reden, wäre zynisch. Es handle sich um ein System, sagt Anwalt Ulrich Weber, den das Bistum vor einem Dreivierteljahr beauftragt hat, den Missbrauch bei den Domspatzen lückenlos aufzuklären.
Mehr noch als die Zahlen erschrecken die Ereignisse hinter den Zahlen. Die sexuellen Übergriffe reichten "von Streicheln bis hin zu Vergewaltigungen". Darüber hinaus seien die Kinder teils blutig geschlagen worden - mit dem Stock, mit dem Siegelring, mit dem Schlüsselbund. Und wenn eines der Kinder vor Angst ins Bett gemacht habe, sei es zur Strafe vor seinen Mitschülern bloßgestellt worden.
Wie perfide Priester und Lehrer auch die Kinder selbst in ihr System aus Prügel und Schweigen eingebunden haben, schildert Ulrich Weber an einem Vorfall aus den Sechzigerjahren. Damals sei ein Internatsschüler "erheblich verletzt worden", worauf dessen Mutter Anzeige gegen einen Kirchenverantwortlichen erstattete.
Weil Mitschüler aber "gedrängt wurden, über einen Treppensturz zu berichten", konnten die Prügel nicht bewiesen und nicht bestraft werden. Am Ende verließ nicht der Täter das Internat, sondern das Opfer. [….] Ob die Domspatzen-Verantwortlichen auch von den sexuellen Übergriffen wussten, ergebe sich dagegen nicht eindeutig aus den Akten. Das liege auch daran, sagt Weber, dass über sexuellen Missbrauch "untereinander größtenteils gar nicht kommuniziert wurde". Eine bemerkenswerte Aussage, schließlich ist in Webers Gutachten von insgesamt 42 beschuldigten Priestern und Lehrern die Rede.
[….] Nimmt man alle Formen der Gewalt zusammen - also seelische, körperliche und sexuelle Übergriffe - dann müsse er davon ausgehen, dass in der Zeit zwischen 1953 und 1992 jeder dritte Domspatz zum Opfer geworden ist, sagt Weber. Dieser Eindruck habe sich aus den Gesprächen ergeben, die er mit rund 70 Opfern geführt habe. "Ich sehe keinen Grund, an der Gesamtopferzahl von 600 bis 700 zu zweifeln", sagt Weber. [….]

Der Stiftungsvorstand der Domspatzen, dem damals auch Georg Ratzinger angehörte, wusste von diesem Gewaltregime, das im Wesentlichen unter Schuldirektor Johann Meier herrschte. Das geht unter anderem aus einem Schreiben aus dem Jahr 1975 hervor, in dem der Vorstand Meier mitteilt, dass Prügel und übermäßige Gewalt nicht mehr geduldet würden. Meier ignorierte diese Anweisung nicht nur. Er gab dem Vorstand gar zu verstehen, dass das Domspatzen-Gymnasium in Regensburg sich an Etterzhausen zu orientieren habe und nicht umgekehrt. Konsequenzen hatte dies für Meier ebensowenig wie ein zwölf Jahre später zusammengestelltes Dossier, das erhebliche Vorwürfe gegen den Schuldirektor aufführte. Er blieb bis zu seinem Tod ein hochgeachtetes Mitglied der Domspatzen-Familie.

Erinnert sich noch jemand die gescheiterte Studie des weltweit renommierten Kriminologen Christian Pfeifer?
Er sollte eigentlich die über Dekaden praktizierte Vertuschung der Kinderfickereien der katholischen Bistümer untersuchen und scheiterte daran, daß man ihm nicht genügend Einsicht in die Unterlagen gewährte.
Kein Bistum mauerte so sehr wie Regensburg.
Der seinerzeitige Bischof Gerhard Ludwig Müller, der schon mehrfach Opfer von sexueller Gewalt seiner Priester zum Schweigen gebracht hatte, sie durch Anwälte einschüchtern ließ und persönlich dafür sorgte, daß vorbestrafte Pädophile erneut Kindern zugeführt wurden, damit sie erneut sexuell übergriffig werden konnten, eben dieser Abschaumbischof Müller mauerte wie kein anderer bei der Aufklärung.
Das Bistum Regensburg gab überhaupt keine Daten frei.

Bischof Müllers persönlicher Pädosexskandal datiert im Jahr 3 v. C. (2007, drei Jahre „vor Canisius“). Er vertuschte Kindersex, zwang die Opfer mit einem Anwalt zum Schweigen, den er später als „Aufklärer“ einsetzte und führte dem „stark auf Buben fixierten“ Päderasten Kaplan K. neue Jungs zu, die dieser auch gleich wieder vergewaltigte. Entschuldigen wollte sich Abschaumbischof Müller nicht und wurde zur Belohnung zum drittmächtigsten Mann des Vatikans befördert. Unfassbare Zustände, die es aber Jahrelang nicht zu einer Welle der Empörung und Kirchenaustritte schafften.


Der eigentliche Skandal ist, daß der Hauptvertuscher für sein Schweigen und das Reinwaschen der Ratzingers auch heute noch hochgeehrt als drittmächtigster Mann der Kirche fungiert.
Glaubenspräfekt Müller wurde sogar von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben.
Der alte Ratzinger, der junge Ratzinger und Müller – sie alle drei leben höchstgeehrt im Vatikan und werden nicht zur Rechenschaft gezogen.


Wenn man den Berichten Prof Pfeifers folgt, kann man davon ausgehen, daß die Akten im Bistum Regensburg über Jahre gesäubert wurden.
Es wird Gründe gehabt haben, daß Bischof Müller so lange niemand Einblick gewährte.

Die also vermutlich ohnehin schon deutlich geschönte Wahrheit findet sich nun in diesem Zwischenbericht.

Der gegenwärtige Regensburger Bischof Voderholzer steht ganz in der unsäglichen Tradition Müllers und versucht immer noch alles kleinzureden.

Er wolle die Missbrauchsfälle "nicht an die große Glocke hängen", denn es ginge ihm um die Menschen selber. "Aber die Art und Weise, wie die Sache gegenwärtig in der Öffentlichkeit dargestellt wird, nötigt mich, auch öffentlich wenigstens ein paar Sätze dazu zu sagen." Der Bischof wolle weitere Gespräche mit den Opfern führen, allerdings "im Verborgenen". Er bittet weitere Opfer darum, sich bei ihm zu melden und Vertrauen in das Bistum zu haben.

Einer solchen Organisation gehört natürlich mindestens ab sofort jede finanzielle Unterstützung des Staates gestrichen.
Und natürlich sollten die staatlichen Stellen SELBST ermitteln – so wie dies beispielsweise in Holland oder Irland geschehen ist.
Erbärmlich, erbärmlich, erbärmlich, daß sich weder Parlament noch Bundesregierung oder Bundesstaatsanwaltschaft jemals veranlasst sahen zu ermitteln.