Das muß
man Trump lassen: Er ist vermutlich der erste potentielle
Präsidentschaftskandidat, der ohne ein politisches Amt und bevor er überhaupt
nominiert wurde, außenpolitische Spannungen auslöst.
Der Mann
ist so abartig, daß man sich fast auf die Seite Erdogans schlagen möchte, wenn
dieser in den USA die GOPer kritisiert.
Bei seinem Besuch in
den USA hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan Islamfeindlichkeit
als Reaktion auf Anschläge von Extremisten beklagt. "Leider sind wir in
einer Phase zunehmender Intoleranz und Vorurteile gegenüber Muslimen in den
Vereinigten Staaten und der Welt", sagte er vor tausenden Zuhörern bei der
Einweihung einer Moschee im 10.000-Einwohner-Ort Lanham im Bundesstaat
Maryland.
[……..] Der
türkische Präsident kritisierte ausdrücklich die "hetzerische Rhetorik
bestimmter Präsidentschaftsbewerber in den USA". Im Rennen um die
Präsidentschaftskandidatur waren zuletzt die beiden Republikaner Donald Trump
und Ted Cruz mit islamfeindlichen Aussagen aufgefallen.
Trump
ist unterdessen nicht zu stoppen und orakelt immer abstruserer außenpolitischer
Szenarien vor sich hin.
Donald Trump hatte
sich im Vorfeld der Nuklearkonferenz dafür ausgesprochen, Japan und Südkorea
sollten sich atomar bewaffnen, um der Gefahr durch Nordkorea widerstehen zu
können.
Nukleare
Waffen einzusetzen – im Nahen Osten, in Europa – kann Trump
nicht so ganz ausschließen.
Sogar
einen Dritten Weltkrieg spricht der mutmaßliche republikanische Kandidat an.
Look, I see NATO as a good thing
to have – I look at the Ukraine situation and I say, so Ukraine is a country
that affects us far less than it affects other countries in NATO, and yet we
are doing all of the lifting, they’re not doing anything. And I say, why is it
that Germany is not dealing with NATO on Ukraine? Why is it that other
countries that are in the vicinity of the Ukraine not dealing with — why are we
always the one that’s leading, potentially
the third world war, okay, with Russia? Why are we always the ones that are
doing it? And I think the concept of NATO is good, but I do think the United
States has to have some help. We are not helped. I’ll give you a better example
than that. I mean, we pay billions– hundreds of billions of dollars to
supporting other countries that are in theory wealthier than we are.
Und da
alle anderen NATO-Länder doof sind, kann sich Trump vorstellen, daß sich
Amerika unter seiner Präsidentschaft aus dem Bündnis verabschiedet. Viel zu teuer.
“Wir schützen sie und
sie bekommen alle möglichen Arten von militärischem Schutz und andere Sachen,
aber sie nutzen die USA aus, sie nutzen Euch aus. Ist mir egal! Ich will das
nicht! Entweder Sie bezahlen für das, was sie in der Vergangenheit bekommen
haben, oder sie treten aus. Wenn die NATO daran zerbricht, dann zerbricht die
NATO halt!”, rief Trump seinen Anhängern in Racine im US-Bundesstaat Wisconsin
zu.
Die Amerikaner
haben inzwischen ob der
variierenden innenpolitischen Aussagen des GOP-Frontrunners
gelernt ihn als typischen Flip-Floper zu verstehen.
Seine
Anhänger stört es nicht; sie verehren ihn immer fanatischer.
Guter Comedy-Stoff.
Es
bleibt aber außerordentlich gruselig sich vorzustellen, daß Trump tatsächlich
US-Präsident werden könnte.
Und wer
will das schon ausschließen angesichts der in weiten Teilen der Bevölkerung als
unwählbar geltenden Hillary Clinton, der auch noch Bernie Sanders so schwer zusetzt, daß Menschen wie Susan Sarandon leider komplett den Verstand verlieren.
Susan
Sarandon! Das linke Gewissen aller Schauspieler, Vorkämpferin für den gesellschaftlichen
Fortschritt seit Dekaden.
Sie
würde möglicherweise Trump statt Clinton wählen.
Dem Sender MSNBC sagte
die 69-Jährige, sie gehe davon aus, dass der US-Demokrat Sanders die Wähler
dazu aufrufen würde, Clinton zu wählen, sollte er im Rennen um die
Präsidentschaftskandidatur unterliegen. Nach ihrem eigenen Votum für den Fall
befragt, dass Clinton gegen den Republikaner Donald Trump antritt, sagte sie: "Ich
weiß es nicht."
"Ich werde sehen,
was passiert", sagte Sarandon und fügte nach dem sichtlichen Schock des
Interviewers hinzu: "Wirklich." Sie glaube, dass es vielen Anhängern
von Sanders so gehe, dass sie sich nicht überwinden könnten, für Clinton zu
stimmen - auch wenn die frühere Außenministerin gegen den umstrittenen
populistischen Geschäftsmann Trump antritt.
Was für
ein Horrorszenario. Linke Demokraten sind so verärgert über Hillary Clinton,
daß sie zu den GOPern überlaufen und Trump wählen?
Wenn das
passiert, wird es hohe Zeit sich einen anderen Planeten zu suchen.
Allerdings
liegt Clinton auch nach den jüngsten Vorwahlerfolgen Sanders‘ im
head-to-head-Vergleich deutlich vor ihm.
Zweitens
steuern die Republikaner auf eine „contested convention“ zu und so ein politisches Massaker würde in jedem
Fall ihre Wahlchancen drastisch verringern.
Drittens
scheint die Mehrheit der Amerikaner doch über genügend Restverstand zu
verfügen, um sich den Irren Trump-Anhängern zu widersetzen.
Bei den „Normalos“ ist der Orangehaarige derart unbeliebt, daß die GOP wohl eine drastische
Niederlage mit ihm erlitte.
In recent head-to-head polls with one Democrat whom Mr. Trump may face
in the fall, Hillary Clinton, he trails in every key state, including Florida
and Ohio, despite her soaring unpopularity ratings with swing voters.
In Democratic-leaning states across the Rust Belt, which Mr. Trump has
vowed to return to the Republican column for the first time in nearly 30 years,
his deficit is even worse: Mrs. Clinton leads him by double digits in Wisconsin,
Michigan and Pennsylvania.
Mr. Trump is so negatively viewed, polls suggest, that he could turn
otherwise safe Republican states, usually political afterthoughts because of
their strong conservative tilt, into tight contests. In Utah, his deep
unpopularity with Mormon voters suggests that a state that has gone Republican
every election for a half-century could wind up in play. […]
Nationally, Mrs. Clinton leads Mr. Trump
by about 10 percentage points in most head-to-head polls — the widest margin at
this point in a presidential campaign in 16 years.
If Mrs. Clinton somehow loses the Democratic race — unlikely given her
delegate advantage — Mr. Trump could fare even worse in a general election
against Senator Bernie Sanders of Vermont, who has higher margins than Mrs.
Clinton in head-to-head polling against Mr. Trump in most swing states.