Samstag, 17. November 2012

Linker Wahnsinn.



Beim ewigen Rennen um die Krone des Irrsinns zwischen Deutschland und den USA ist Amerika zuletzt zurück gefallen.
58 Millionen Stimmen für Romney und Ryan sind zwar schon ein echtes Pfund, aber immerhin hat eine klare Mehrheit doch noch Obama vorgezogen, obwohl der eine miese ökonomische Bilanz vorzuweisen hat!
Zudem haben mehrere Bundesstaaten ihr „Ja“ zu Marihuana und Same-Sex-Marriage gegeben. Das, soviel muß man zugeben, wäre vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen. Amerika entwickelt sich.
Die „Nones“, also die Amerikaner, die sich keiner Kirche zugehörig fühlen, sind eine rasant wachsende Bevölkerungsgruppe und stellen je nach Umfrage bereits bis zu einem Drittel der Bevölkerung.

Die Deutschen sind in ihrer Gesamtheit nicht so ultrakonservativ wie die Amerikaner; es gibt hier durchaus mal Mehrheiten für eine Partei, die das „S“ für „Sozialismus“ im Namen trägt.
 Das wäre allerdings undenkbar in Amiland, außer vielleicht in Vermont.

Die Qualität der Linken in Deutschland läßt jedoch stark zu wünschen übrig.
Bezeichnenderweise sind sowohl die Partei „Die Linke“ als auch die Piraten nach den ersten Erfolgen in westdeutschen Landesparlamenten direkt dazu übergegangen sich zu chaotisieren und die inhaltliche Arbeit einzustellen.
Oder kennt irgendjemand irgendeinen relevanten und konstruktiven Piratenbeitrag zu Griechenland, der Beschneidung, der Pflegekatastrophe, der Bildungspolitik, der Altersarmut, Syrien, Nahost, Ägypten, Gaza…?
Findet man überhaupt Meldungen über die Piraten, geht es immer nur darum, daß wieder ein Vorstand entnervt und deprimiert zurück getreten ist, oder daß Ponader vollkommen durchgedreht ist.
So ein Haufen ist im Bundestag überflüssig.

Bedauerlicherweise sind Linke in Deutschland fähig gewaltigen Schwachsinn zu verzapfen, während die (wenigen) wirklich linken Amerikaner überwiegend hochvernünftige Menschen sind.

Hier hebt man stattdessen religiotische Denk-Zwerge auf den Schild.

Die Generalsekretärin der größten linken Partei Deutschlands und somit die eigentliche Hauptfigur im bevorstehenden parteipolitischen Großkampf vor der Bundestagswahl ist leider auf den Kopf gefallen und plappert sich mit ihren katholischen Papsthymnen um Kopf und Kragen.

Toppfigur der zweitgrößten linken Partei ist jetzt Kathrin Göring-Kirchentag.
Von der Religiotin bekomme ich Brechdurchfall!

Wenn mal richtig masochistisch drauf ist, gucke sich mal an womit sich die Oberprotestantin die letzten 20 Jahre beschäftigt hat.
Das sieht man am besten an ihren Buchveröffentlichungen.

Z.B.:

Kathrin Göring-Kirchentag: "Gott gibt die Fischstäbchen. Erfahrungen mit religiöser Erziehung“ (2004)
K-GEs Co-Autoren sind Schwulenhasserin Katharina Reiche und die intellektuell sparsam veranlagte Bizarra Käßmann.

„Wo ist Gott? Kann er wirklich alles sehen und verteilt er sogar die Fischstäbchen? Kinder stellen Fragen, und Erwachsene fühlen sich manchmal überfordert, wenn sie darauf Antworten finden wollen. Das gilt für Politiker, die doch auf alles kompetent antworten sollen, ebenso wie für die "Fachleute", die Theologen. In dem Sammelband "Gott gibt die Fischstäbchen" erzählen Mütter und Väter, Großmütter und Großväter von ihren alltäglichen Erfahrungen mit der religiösen Erziehung oder auch, warum sie meinen, daran zu scheitern. Zusammen gekommen sind amüsante und nachdenkliche Berichte aus ganz unterschiedlichen Familien.“
(KGE)

 Kathrin Göring-Kirchentag: „Predigten und Kanzelreden mit Herzen, Mund und Händen“ (Mai 2011)
„Predigten, die nachdenklich und überraschend, dicht und fröhlich sind: mit Worten, die zu Herzen gehen und das praktische Leben berühren. Lesen Sie selbst! Mit dabei sind Präses Nikolaus Schneider (EKD-Ratsvorsitzender), Norbert Lammert (Präsident des Deutschen Bundestages), Alfred Buß (Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen), Okko Herlyn (Kabarettist, Kolumnist und Theologie-Professor), Eugen Eckert (Pfarrer und Liedermacher) und viele mehr.“ 
(KGE)
 Kathrin Göring-Kirchentag: "Den Glauben leben - Die Erde lieben" (April 2011)
Spiritualität, Nachdenken und Engagement in Einklang zu bringen - für die eine Welt, in der wir alle leben. Wie sich Glauben im Alltag leben lässt, was unseren Glauben besonders macht und welche Konsequenzen er erfordert, darauf geben hier Margot Käßmann, Katrin Göring-Eckardt und Ernst-Ulrich von Weizsäcker Antworten.
(KGE)
Kathrin Göring-Kirchentag: „Aber die Liebe!“ (2010)
„Was Liebe angeht, ist die Bibel eindeutig: Sie ist die Essenz des Christentums, das Erkennungszeichen der Christinnen und Christen gleich welcher Konfession. Gott ist die Liebe - und sie ist das Größte, was bleibt.“
(KGE)
 Es kann doch nicht sein, daß Menschen, die solche Traktate verfassen Topp-Repräsentanten der politischen Linken in Deutschland sind?!

Früher war alles besser!

Joschka Fischer und Gerhard Schröder ließen als überzeugte Atheisten 1998 bei ihren Amtseiden die „So wahr mir Gott helfe!“-Formel demonstrativ weg.

Ein weiterer Lichtblick der SPD aus der Schröder-Generation ist wie immer die ehemalige Richterin, Bankmanagerin, Humanistische-Union-Aktivistin, Giordano Bruno Stiftung-Beirätin und langjährige brillante Finanzexpertin der SPD-Bundestagsfraktion Ingrid Matthäus-Maier!

Sie engagiert sich in der Kampagne Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz (GerDiA). Dort sind die Argumente gegen die kirchlichen Arbeitgeber noch einmal zusammen getragen.

Das tagtägliche Unrecht an den Angestellten der Kirchen - dazu gehören auch all die Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen und Altenpfleger, die zu 100% vom Staat bezahlt werden, aber unter kirchlicher Trägerschaft zu leiden haben - wurde in diesem Blog hundertfach angesprochen.
Gemeinsam haben Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) und Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) am heutigen Mittwoch die Kampagne Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz (GerDiA) gestartet. Sie verfolgt das Ziel, dem Betriebsverfassungsgesetz und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz auch in kirchlichen Einrichtungen Gültigkeit zu verschaffen.
Im Erfolgsfall würde dies für über eine Million Beschäftigte bedeuten, dass die Einschränkung ihrer Grundrechte ein Ende hätte, und dass die Religionszugehörigkeit auch in Sozialeinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft zukünftig kein Einstellungskriterium mehr ist.
Die massiven Einschränkungen der Grundrechte, die zudem auch noch in ekelerregender Weise diskriminieren - JUDEN UNERWÜNSCHT heißt es für die 1,2 Millionen Angestellten - wird immer wieder von schweren Religioten wie Nahles, Thierse und Göring-Eckhardt verteidigt. 
CDU, CSU und FDP sind ohnehin stramm auf Kirchenkurs.

In ihrer nüchternen und anschaulichen Sprache erklärt Matthäus-Maier im Jungewelt-Interview noch einmal worum es geht.
MM:
Bei etwa 1,2 Millionen kirchlichen Arbeitsplätzen in Deutschland werden weder die europäischen Antidiskriminierungsgesetze eingehalten, noch deutsche Grundrechte wie die Religionsfreiheit in Artikel 4 des Grundgesetzes; die Gleichbehandlung, unabhängig von der Religion in Artikel 3, und Artikel 9, das Recht auf Streik. In kirchlichen Einrichtungen gilt das Betriebsverfassungsgesetz überhaupt nicht. Dort ist nämlich der »besondere Tendenzschutz« für Religionsgemeinschaften nach Paragraph 118, Absatz 2 festgeschrieben. Die Folgen: Ein katholisches Krankenhaus kündigt einem Chefarzt, weil er als Geschiedener wieder geheiratet hat. In meinem Nachbarort feuert ein Kindergarten eine beliebte Erzieherin, weil sie ihren Mann nach einvernehmlicher Trennung verlassen hat und zu ihrem Freund zieht – das ganze Dorf ist in Aufruhr. All das wird obendrein in von den Sozialkassen getragenen Krankenhäusern und in von der öffentlichen Hand finanzierten Kindergärten praktiziert – also mit unser aller Steuergelder und Beiträgen. Diese Einschränkung der Grundrechte durch die Kirchen dürfen wir nicht länger hinnehmen.
[…]
JW:
Welche Berufe sind von kirchlichen Diskriminierungen betroffen?
MM:
Vom Chefarzt bis zur Krankenschwester, von der Kindergärtnerin bis zum Hausmeister: Sie dürfen nicht mehr aus der Kirche austreten. Das ist eine Art Zwangskonfessionierung: Die Kirche behauptet, all diese Berufe dienten der Verkündigung des Glaubens. Dabei sollen beispielsweise Ärzte und Pfleger heilen und nicht verkündigen!
 Bravo Ingrid Matthäus-Maier! 

Wie ich sie in der Parteiführung vermisse!

Kathrin Göring-Kirchentag, Andrea Nahles, Bizarra Käßmann und Wolfgang Thierse verteidigen das kirchliche Lohndumping und die Diskriminierung von Juden, Atheisten und Andersdenkenden.

Sie sind eine Schande für jeden Linken!

Matthäus-Maier schaudert es beim Gedanken an die aktuelle willfährige SPD-Parteiführung, welche die Laizisten bekämpft und jeden Wunsch der menschenrechtsfeindlichen Kirchen sofort erfüllt.
[Ingrid Matthäus-Maier] hält im Hörsaal II der Alten Universität ein fulminantes Referat. Rhetorisch brillant, inhaltlich stringent. Es geht ihr nicht nur um „die religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz“. […]
Artikel 140 der Verfassung verweist auf Artikel der Weimarer Reichsverfassung. Matthäus-Maier hat den Zuhörern der Ringvorlesung „Religionsfreiheit und ihre Grenzen“ Kopien der einschlägigen, nach wie vor gültigen Bestimmungen mitgebracht. Es besteht keine Staatskirche, heißt es da. „In Wirklichkeit bestehen zwei Staatskirchen“, sagt die frühere Richterin und beginnt mit der Anklage gegen einen Staat und die Parteien in Regierungsverantwortung. Die ignorierten seit langem die Verfassung und verletzten ihre Pflicht zur weltanschaulichen Neutralität.
Staatsleistungen sind abzuschaffen, so steht es seit 1919 in der Weimarer Verfassung, denn der eigentliche Grund, die Entschädigung für die Enteignung von Kirchenvermögen im Jahr 1803, liegt Jahrhunderte zurück. Doch noch immer weigert sich der Gesetzgeber aufgrund des massiven Drucks der Kirchen beharrlich, diesen „Ablösungsauftrag“ von vor 92 Jahren umzusetzen, sagt Matthäus-Maier. So fließen jährlich 450 Millionen Euro aus den Länderhaushalten an die Kirchen – zusätzlich zu den Einnahmen aus der Kirchensteuer wohlgemerkt. Bayern zahlt rund 65 Millionen Euro, so Matthäus-Maier, etwa für die Jahresrenten der sieben Erzbischöfe und Bischöfe, 60 Kanoniker und der Domvikare. Ferner seien die Kirchen von Gerichtskosten und von der Grundsteuer befreit. „Ich denke, in einer Stadt wie Würzburg macht das einen ordentlichen Batzen aus.“
Einerseits sei das Parlament „zu feige“, der Verfassung von vor 92 Jahren Geltung zu verschaffen. Andererseits aber habe der Bundestag keine sechs Wochen gebraucht, um auf Druck der Kirchen den Beschluss zu fassen, wonach die Bundesregierung im Herbst 2012 einen Gesetzentwurf vorlegen musste, der sicherstellt, dass die Beschneidung von Jungen zulässig ist. Diese „Willfährigkeit der Parlamentsmehrheit gegenüber kirchlichen Forderungen“ prangert die Referentin an. Und hat auch ihre Genossen von der SPD im Visier: „Auch meine Partei will Frieden mit den Kirchen.“
 (Mainpost 14.11.12)
 Ich schäme mich den ganzen Tag, daß meine Partei vor den Religioten kuscht und dieses massive und seit 92 Jahren verfassungswidrige Treiben der Kirchen zuläßt!