Freitag, 12. November 2021

Es wäre so schön, eine funktionierende Opposition zu haben.

Jutta Ditfurth und ich warnen schon seit mindestens sechs Jahren vor den kontinuierlichen AfD-affinen querfrontigen Ausfällen Sahra Wagenknechts und ihres Ehemanns.

Gegen beide, Sarah Sarrazin selbst und auch Oskar Lafontaine, laufen Parteiausschlussverfahren, weil sie der Linken schwer schaden, indem sie rechtsradikale Verschwörungsstories ventilieren.

[….] #Wagenknecht bei #AnneWill

@MMittermeier nennt sie „diese Thermomixvirologin“. Wagenknecht bleibt ungeimpft, versucht Querfront-Mist schlau zu formulieren. Sie versteht weder Impfung noch #Corona Sie versteht naturwiss Ergebnisse nicht. Sie leugnet sogar #LongCovid #coronavirus [….]

(Jutta Ditfurth, 01.11.2021)

Es stellt sich, wie so oft, die Frage nach der Mitverantwortung.

2014 und 2015 machten die deutschen Talkshows Pegida und die AfD groß, indem sie ununterbrochen rechten Ideologen den roten Teppich ausrollten, um über die „Flüchtlingsflut“ zu schwadronieren.

2021 werden sie zur Multiplikatoren der Aluhut-Szene, indem sie ungefiltert Seuchenfreunden ein Podium bieten.



Lafontaine, der Destruktive, wird wohl als der einzige Mann der Welt in die Geschichte eingehen, der als Vorsitzender gleich zweier großer und regierender Parteien, alles tat, um sie zu zerstören.


[….]  Im Saarland kämpft die Opposition mit sich selbst, dabei wird in gut vier Monaten ein neuer Landtag gewählt. [….]  die Staatsanwaltschaft, die wegen mutmaßlicher Urkundenfälschung gegen drei Mitglieder der Linken ermittelt. [….]  Es waren noch etwas mehr als drei Monate bis zur Bundestagswahl, als der Fraktionsvorsitzende Oskar Lafontaine den Saarländerinnen und Saarländern riet, die Linke nicht zu wählen. Und es waren nur wenige Stunden nach der Wahl vergangen, als er ankündigte, bei der Landtagswahl im März nicht mehr antreten zu wollen.  Vorausgegangen war ein jahrelanger Streit mit dem Landesvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze. Gegen den ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wegen mutmaßlicher Urkundenfälschung.

[….]  Lutze habe jedem Mitglied, das ihn wählt, 50 Euro geben wollen, braune Umschläge mit Geld hätten dann auch den Besitzer, die Besitzerin gewechselt. Lutze bestreitet die Vorwürfe. Darüber hinaus laufen Vorermittlungen gegen ihn wegen mutmaßlicher Untreue, auch diese Vorwürfe bestreitet er. Seine Anhänger vermuten stattdessen eine "innerparteiliche Schlammschlacht" von Lafontaine.  Lutze gegen Lafontaine, dieser Streit beschäftigt nicht nur das Gericht, er hat die Linke unter anderem einen Geschäftsführer, einen Vorsitzenden, eine stellvertretende Vorsitzende gekostet. Und es geht weiter: Vor einigen Tagen hat die Landtagsfraktion (Lafontaine-Lager) eine langjährige Abgeordnete ausgeschlossen, weil sie sich nicht entschieden genug gegen die Angriffe des Landesvorstands (Lutze-Lager) gewehrt haben soll. Die Antwort kam postwendend: Einige Mitglieder aus dem Landesvorstand haben den Parteiausschluss von Lafontaine beantragt. Die ausgeschlossene Abgeordnete hat wiederum eine neue Fraktion gegründet, die "Fraktion Saar-Linke".[….] 

(Gianna Niewel, 12.11.2021)

Das Saar-Paar Sahra/Oscar ist wie eine schmutzige Atombombe. Sie sind die gemeinsame Reinkarnation des Römers Tullius Destructivus aus „Streit um Asterix“, jener Comicfigur von 1970, deren Superkraft es war, in jeder Gruppe unweigerlich Streit hervorzurufen. Hoffentlich treten sie wirklich bald in den AfD ein. In zwei, drei Jahren hätten sie die Nazis auch unter 5% gedrückt.

Nun kann jede liberale Partei mit prominenten Mitgliedern Pech haben. Die Sozis hatten Sarrazin und Clement, haben Griese und Thierse. Die Grünen hatten Metzger, haben Palmer und Beck. Den Linken kleben Wagenknecht und Lafontaine am Leib.

Das ist alles verzeihlich, wenn es sich um einzelne handelt und die Partei in der Lage ist, die Abgedrifteten rauszuschmeißen, oder wenigstens wie in den quälenden Jahren vor Sarrazins Rausschmiss, glaubhaft aussagt, ihn loswerden zu wollen.

Die Linke findet aber seit Jahren nicht diese Kraft. 2021 inszenierten die beiden Bundeschefinnen Susanne Hennig-Wellsow Janine Wissler einen Monat vor der entscheidenden Bundestagswahl die große öffentliche Versöhnung mit dem völkischen Schwurbel-Paar. Der mächtigste Landesverband, die Linke NRW, kürte Wagenknecht sogar zur Spitzenkandidatin. Das gab selbstverständlich die Quittung vom Wähler. Wieder erkannte Jutta Ditfurth klar das Problem.

@GildaSahebi 26. Sep.2021

Sarah Wagenknecht sagt in der ARD, dass man jetzt nach den Ursachen für das schlechte Abschneiden der Linken suchen müsse. Dass sie eine der Ursachen sein könnte, scheint ihr nicht in den Sinn zu kommen. #btw21

@jutta_ditfurth Ob Sahra #Wagenknecht begreift, was ihr Anteil an Wahlniederlage ist, ist mir egal. Wichtiger ist, dass die Linkspartei es endlich begreift + ihre Querfront rauswirft. Großen Teil der gesellschaftl Linken haben sie verloren und vermeiden off Diskussionen.

(Twitter, 26.09., Bundestagswahl)

Wenn sowohl die alte Noch-Groko, als auch die Noch-Nicht-Ampel so eklatant schwächeln, wie im Moment dieser Corona-Katastrophe, wäre es umso wichtiger, daß die einzige ernst zu nehmende Opposition – nämlich die Linke – sich profiliert, indem sie den politisch Verantwortlichen schonungslos die Fehler aufzeigt und Lösungsvorschläge unterbreitet. Das wäre umso wirkungsvoller, als die zweite Oppositionspartei, die AfD, mit einer infizierten ungeimpften Vorsitzenden da steht und zwei Dutzend fanatische Covidioten-Mitglieder auf der Seuchentribüne parken muss.

Unglücklicherweise hat sich die Linke selbst politisch kastriert, weil ihre prominenteste Abgeordnete und langjährige Fraktionsvorsitzende selbst zur Ikone der Aluhüte mutierte.

[….] Heldin der Ungeimpften: Sahra Wagenknecht fasziniert Linke, Rechte und Desorientierte [….]  Warum sie sich nicht impfen lasse, fragte die Moderatorin Anne Will ihren Gast Sahra Wagenknecht in ihrer Talkshow. Es war der Sonntag vor zwei Wochen. »Ich finde es ein Problem, dass man das öffentlich begründen muss«, antwortete die 52-jährige Politikerin der Linken. Sie habe Angst vor Corona, »keine Frage«. Aber jeder müsse selbst abwägen, ob er einem neuartigen Impfstoff traue.

Der Gast, der neben ihr saß, räusperte sich, seine Mundwinkel zuckten, er rutschte im Sessel hin und her. Als der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach das Wort bekam, sagte er: »Man darf die Menschen nicht verunsichern, die wir jetzt zur Impfung bitten. Die Impfstoffe sind sicher. Man muss vorsichtig sein, dass keine Räuberpistolen auf den Tisch gelegt werden.« Für Lauterbach ist Sahra Wagenknecht eine Frau mit gezückter Räuberpistole.

Sie hörte zu, saß aufrecht, die Beine übereinandergeschlagen, ihre Augen konzentriert auf ihren Nebenmann gerichtet. Es sind die Momente, in denen die Politikerin so vornehm wirkt, so überlegen, dass die Sätze, die sie sagt, in ihrer Härte kaum zu fassen sind. Wagenknecht warf Lauterbach Alarmismus vor, »Long Covid«, die Langzeitfolgen der Corona-Erkrankung, sagte sie, sei umstritten. Ein harter Schlag und noch einer und noch einer. Sie traf damit nicht nur Lauterbach, sondern auch Leute ihrer eigenen Partei. Nur wenige Stunden nach dem Ende der Sendung rief Daphne Weber, Mitglied im Linken-Parteivorstand, zur Impfung auf. »Sahra Wagenknecht hat komplett den Kontakt zur Partei, den Positionen und Aktiven verloren.« Long Covid zu bestreiten sei ein »Schlag ins Gesicht Tausender und Abertausender Menschen«, schrieb Niema Movassat, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Parteivorstands. Er schäme sich, dass Wagenknecht sich im Namen seiner Partei so äußere. [….]  Nicht erst seit ihrem Auftritt bei Anne Will ist Wagenknecht eine harte Kritikerin der Coronapolitik der Bundesregierung. Auf YouTube betreibt sie den Blog »Wagenknechts Wochenschau«, der Hunderttausende Zuschauer findet und auf dem sie seit Monaten dieselben Thesen verbreitet. Schon im März äußerte sie sich skeptisch zu den neuartigen Impfstoffen und warnte vor zu hohem Druck auf Nichtgeimpfte. [….] 

(Spon, 12.11.2021)

Die Linke muss sich an Ditfurths Worte erinnern: Bevor sie Wagenknecht nicht loswird, ist sie nicht wieder ernst zu nehmen.

Immerhin begreifen es einige.

[….]  Das Linken-Vorstandsmitglied Maximilian Becker legt der früheren Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht nahe, die Linke zu verlassen und der AfD beizutreten. »Also ich finde, wenn eine Person haargenau die gleichen Positionen wie die AfD vertritt, sollte sie sich der Partei auch anschließen und der Linken den Rücken kehren. Es reicht!«, schrieb Becker auf Twitter. Darunter sind Äußerungen von Wagenknecht und eines AfD-Politikers zu sehen. Beide sprechen mit Blick auf die hohen Corona-Infektionszahlen von einer »Pandemie der Geimpften«.[….]  Unterstützung für Beckers Tweet kommt von der stellvertretenden Parteivorsitzenden Martina Renner. Sie stimme Becker »voll und ganz« zu, schrieb Renner als Reaktion auf dessen Post. Es gehe um »Ignoranz von Fakten«.[….] 

(SPON, 12.11.2021)