Donnerstag, 8. März 2012

Die Protestunten sind unser Unglück!


Als treuer Kreuz- und Kath.net-, sowie Kathweb-Leser weiß ich natürlich über die Angriffe der gottlosen Blasphemisten und Homoperversen auf die einzig wahre Kirche Bescheid.

Die Internet-Blockwarte des Katholizismus wachen eifersüchtig über die Reinhaltung der katholischen Liturgie und geben exegetischer Vermischung keine Chance.
Ein katholischer Priester, der auch nur daran denkt sich beim Abendmahl mit den volkstümlichen Lutheranern zu verkuppeln, begeht ganz klar Kirchenschade und muß aus dem Vatikan-Körper ausgemerzt werden.

Ein als besonders gefährlich herauszuhebender Vatikan-Schädling kommt aus Österreich und streckt seine infektiösen Finger schon nach Süddeutschland aus.
Helmut Schüller lautet der Name, der die Vertreter der reinen Lehre erschauern lässt.

Allein 56 Schmähartikel veröffentlichte Kreuznet über diesen Pfarrer, dem sie einerseits konsequent eine „Ein-Mann-Show“ attestieren, aber andererseits durch die Quantität der Schüller-Warnungen unfreiwillig doch einen ordentlichen Einfluss zubilligen. 
Der von ihm gestartete „Aufruf zum Ungehorsam“ gegenüber den Bischöfen ist brandgefährlich für Rom. Was könnte die Kurie auch gegen ein aufmüpfiges Priestertum unternehmen, wenn diese sich plötzlich in großen Mengen dazu entschließen sollten den Bischöfen nicht mehr zu gehorchen?

Die weltliche Macht, um Gehorsam mittels Daumenschrauben, Eiserner Jungfrau und Streckbank zu erzwingen, haben die Papsttreuen schon lange eingebüßt.
 Sie leben von der Erinnerung an diese Macht; verlassen sich darauf, daß ihnen die Schafe aus Doofheit und Trägheit weiter folgen.

Zu blöd, daß in Europa jedes Jahr Millionen Katholiken zu der Einsicht gelangen, den Papst einen guten Mann sein zu lassen und auf seine Vorschriften zu pfeifen.

Pfarrer Schüller will die Menschen hingegen unbedingt in der Kirche behalten.

Die österreichische Pfarrer-Initiative hat laut eigenen Angaben aktuell knapp 400 Mitglieder (Priester und Diakone) sowie über 2000 Unterstützer. Sie tritt unter anderem für überschaubare Pfarrgrößen, die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion und die Öffnung des Priesteramtes für Verheiratete und Frauen ein.

Schüller streitet aber heftig mit seinen Vorgesetzten über die richtigen Methoden dies zu erreichen. Die Ratzingerische Taktik hält Schüller für verfehlt und ruft zum Boykott auf.

Seit dem „Aufruf zum Ungehorsam“, in dem wir uns dazu bekennen, künftig in eigener Verantwortung Zeichen der Erneuerung unserer Kirche zu setzen, kam von vielen Seiten aus dem In- und Ausland Zustimmung und Ermutigung – von bischöflicher Seite jedoch vorwiegend Zurückhaltung, bisweilen auch heftige Ablehnung. Zu einem Dialog kam es nur selten und abseits der Öffentlichkeit. Wir aber setzen dem gegenwärtigen Aushungern der Gemeinden und der Seelsorge unter dem Druck des Priestermangels und der Überalterung des Klerus mehrfach ein entschiedenes NEIN entgegen:

1   Wir sagen NEIN wenn wir zusätzlich immer weitere Pfarren übernehmen sollen, weil uns das zu reisenden Zelebranten und Sakramentenspendern macht, denen die eigentliche Seelsorge entgleitet. Wir widerstehen damit dem Trend, an vielen Orten flüchtig anwesend zu sein, aber keine spirituelle und emotionale Heimat zu finden und anzubieten.

 2   Wir sagen NEIN zu immer mehr Eucharistiefeiern am Wochenende, weil so die vielen Dienste und Predigten zu oberflächlichem Ritual und allzu routinierter Rede werden, während Begegnung, Gespräch und Seelsorge verkümmern. Kurz vor der Messe anzukommen und gleich danach weiterzufahren, macht unseren Dienst zur hohlen Routine.

 3   Wir sagen NEIN zur Zusammenlegung oder Auflösung der Pfarren, wenn sich keine Pfarrer mehr finden.
Hier wird der Mangel zum Gesetzgeber erhoben, statt dem Mangel durch die Änderung unbiblischer Kirchengesetze abzuhelfen. Das Gesetz ist für den Menschen da – und nicht umgekehrt. Gerade das Kirchenrecht hat den Menschen zu dienen.

4    Wir sagen NEIN zur Überforderung der Pfarrer, die man in einen mehrfachen Pflichterfüllungsstress drängt, deren Zeit und Kraft für ein geistliches Leben wegadministriert wird und deren Dienste weit über das Pensionsalter hinaus beansprucht werden. So kann sogar das früher verdienstvolle Wirken durch allzu lange Beanspruchung beschädigt werden.

5         Wir sagen NEIN wenn das Kirchenrecht ein allzu hartes und unbarmherziges Urteil spricht: über Geschiedene, die eine neue Ehe wagen, über gleichgeschlechtlich Liebende, die in Partnerschaft leben, über Priester, die am Zölibat scheitern und deshalb eine Beziehung eingehen – und über die Vielen, die ihrem Gewissen mehr gehorchen als einem von Menschen gemachten Gesetz.

 Weil Schweigen als Zustimmung verstanden wird und wir unsere Verantwortung als Priester und Seelsorger wahrnehmen wollen, müssen wir diesen fünffachen Protest aussprechen. Er ist ein „Protest“ im wörtlichen Sinn: ein „Zeugnis für“ eine Kirchenreform, für die Menschen, deren Seelsorger wir sein wollen, und für unsere Kirche. Die Freudlosigkeit des heutigen Kirchenbetriebs ist kein gutes Zeugnis für die „frohe Botschaft“, die uns bewegt. Denn wir wollen „nicht über den Glauben herrschen, sondern der Freude dienen“ (2 Kor 1,24).


Der vom Vatikan konsequent gestärkte ultrakonservative Flügel der RKK schäumt vor Wut. Getroffene Hunde bellen.

Rollator-Reformer rollen ins Abseits.
Die Ein-Mann-Show ‘Pfarrer-Initiative’ von Hw. Helmut Schüller, die in Österreich die Frauenordination fordert, steht für Hw. Jolie nicht mehr innerhalb der Kirche.
In diesem Fall sei nicht der Dialog das Mittel, sondern eine theologische Klärung über das, was katholisch ist.     Hw. Schüller sagt aber laut Hw. Jolie zu Recht, daß „Kommunion für alle“ längst die gängige Praxis in den meisten Gemeinden sei.
Gleichzeitig bemerkt Hw. Jolie: Wer als Priester gegen solche Mißstände aufsteht und den Glauben verteidigt, bekommt große Schwierigkeiten. Hw. Jolie sagt nicht von wem – von den altliberalen Bischöfen.

Der hier als „Rollator-Reformer“ bezeichnete 58-Jährige findet aber längst Gehör über die Landesgrenzen hinaus. Die Bayern sehen schon rot.

Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml hat zum Zusammenhalt des Klerus aufgerufen. Tendenzen wie dem "Aufruf zum Ungehorsam" österreichischer Priester und Diakone müsse theologisch klar und argumentativ entschieden entgegengewirkt werden, sagte Schraml bei einer Konferenz im niederösterreichischen Stift Göttweig.

Wenn es um miese Diffamierungen geht, kann natürlich der Abschaum unter den deutschen Bischöfen nicht still sein.

Regensburger Bischof übt scharfe Kritik an der "Pfarrer-Initiative" von Helmut Schüller: Ungehorsam gegenüber Gott und gegenüber der legitimen kirchlichen Leitung trägt Spaltung in die Kirche hinein und verfälscht unser Grundverhältnis zu Gott.     "Darum ist es ganz und gar unchristlich und unserem katholischen Glauben diametral entgegengesetzt, wenn in unserem Nachbarland eine von einigen Leuten ins Leben gerufene sog. „Pfarrer-Initiative“ in ihrer Besserwisserei meint, sich in Fragen der Lehre und Pastoral über den Glauben der Kirche stellen zu können. Die Unterstützer schlagen ihre Weiheversprechen in den Wind, wenn sie in ihrer Aktion zum Ungehorsam aufrufen. Der Ungehorsam gegenüber Gott und der Ungehorsam gegenüber der legitimen kirchlichen Leitung – gegen Papst und Bischöfe – ist ein Übel, das Spaltung in die Kirche hineinträgt und unser Grundverhältnis zu Gott verfälscht."

Die schrillen Töne des Unsympathischsten aller deutschen Kirchenfürsten kommen nicht von ungefähr. Auch an der Bayerischen Basis rumort es.

In der Diözese Passau überlegen die „Passauer Priester im Dialog“, mit der reformorientierten österreichischen Pfarrer-Initiative zu kooperieren. Im Februar bekam die Gruppe Besuch aus Österreich: In Vertretung von Obmann Helmut Schüller berichtete Arno Jungreithmair, ein oberösterreichischer Vertreter der Pfarrer-Initiative, über die Ereignisse rund um den „Aufruf zum Ungehorsam“.
[…] In der Diözese Würzburg hat die deutsche „Pfarrer-Initiative“ ihr Zentrum. „Wir haben uns vor rund vier Jahren gegründet“, sagt Pfarrer Christian Ammersbach aus Schweinfurt. Vorbild sei die 2006 entstandene österreichische Pfarrer-Initiative gewesen.

Die krasse Heuchelei des Papstes, der von ihm gehätschelten ultrakonservativen Opus-Dei-Bischöfe hat durchaus das Zeug die RKK in zwei Teile zu sprengen. 
Einen Piusbrüder-artigen Ultra-Papst-Treuen und einen Katholizismus-Light-Teil, der peu à peu die alten Zöpfe des Katechismus abschneidet.

Nun verlangen die Priester, dass sich die Gemeinden offen über Verbote der Hierarchie hinwegsetzen. Nur so könnten sie der Wirklichkeit des Glaubens- und Gemeindelebens gerecht werden und es gebe weniger Heuchelei. Den Aufruf von Papst Benedikt XVI. in Madrid an die Jugend der Welt zu mehr "Ehrlichkeit" hörten denn auch viele österreichische Gläubige ungern. Ehrlichkeit werde von der Kirchenstruktur eher bestraft als belohnt, sagen sie.
Besonders betroffen fühlen sich die etwa 700 Mitglieder der Vereinigung "Priester ohne Amt", Geistliche, die trotz Zölibat Frau und Kinder haben und sich zu diesen bekennen. Ihr Amt müssen sie dann aufgeben. Priester, die Geliebte und Nachwuchs verleugnen, werden gewöhnlich im Amt belassen, wodurch sich nach Kritikermeinung der Papstappell zur Ehrlichkeit ins Groteske wendet. […]
Vor 20 Jahren war Österreich nominell zu 85 Prozent katholisch. Heute ist die Stadt Wien amtlich nicht einmal mehr zur Hälfte katholisch, auch die Landgemeinden schmelzen ab. Dazwischen liegen Missbrauchsskandale wie jener um den früheren Wiener Erzbischof Hans-Hermann Kardinal Groer, die Ernennung einer Reihe von reaktionären Priestern zu Bischöfen und diverse Affären mehr.

Das Episkopat is not amused.

Ziel der [Pfarrer-] Initiative war und ist es, ein klares Zeichen für die Erneuerung der katholischen Kirche zu setzen. Mittlerweile haben sich etwa 400 Priester und Diakone und etwa 2000 Laien in der Alpenrepublik der Bewegung angeschlossen. Sie ist längst international geworden. In Frankreich, Brasilien, Irland, Belgien, den USA und Australien haben sich katholische Geistliche die Ziele der österreichischen Kollegen bereits zu Eigen gemacht. Nur im benachbarten Bayern, wo sich viele Christen mit der konservativen Haltung ihrer Bischöfe in Augsburg, Regensburg, Passau oder München schwertun, hatte der Protest aus Österreich noch keine Spuren hinterlassen.
Das könnte sich jetzt ändern. […]    Ein Gedanke, der den bayerischen Bischöfen einiges Unwohlsein bereiten dürfte. Denn das, was die Pfarrer-Initiative am 19. Juni 2011 unter der Rubrik 'Aufruf zum Ungehorsam' veröffentlicht hat, ist nicht nur ein Papier, das ein bisschen für Wirbel sorgt und nach einiger Zeit einfach folgenlos in den Schubladen verschwindet. Nein, im Nachbarland wird das, was die rebellischen Pfarrer und Diakone zu Papier gebracht haben, von diesen im kirchlichen Alltag auch schon praktiziert. So wird dort beispielsweise 'gutwilligen Gläubigen' die Eucharistie nicht länger verweigert, das gilt insbesondere für Geschiedene, die wieder geheiratet haben, aber auch für Mitglieder anderer christlicher Kirchen und ab und zu auch für Ausgetretene. Sie missachten auch das Predigtverbot für kompetent ausgebildete Laien und Religionslehrer; sie sprechen sich bei jeder Gelegenheit für die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt aus; sie akzeptieren einen Wortgottesdienst mit Kommunionspendung als 'priesterlose Eucharistiefeier'.
 (SZ 08.03.12)

Anders als Müller und Schraml es sich wünschen, sehen die meisten normalen Priester die Pfarrer-Initiative nicht als ungehorsam, schismatisch und unchristlich an.
 Mit ihren verbalen Ausfällen geben die hardcore-Kirchenfürsten unfreiwillig den Initiatoren um Schüller Recht - Bischöfe und Kurie haben sich Meilen von den Gläubigen entfernt.

Die Pfarrerinitiative und deren Aufruf zum Ungehorsam kennen 86 Prozent, 67 Prozent halten es für eine gute Idee, dass diese – wie von deren Sprecher Helmut Schüller angekündigt – weltweit aktiv wird.     Die Zusammenlegung oder Schließung von Pfarren bezeichnen 86 Prozent der Katholiken jedoch als „problematisch“. Die Hälfte der Befragten u. a. deshalb, weil man auf eine Kirche in der näheren Umgebung nicht verzichten will.  Etwa ein Drittel der Befragten fürchtet, dass Priester in Zukunft weniger Zeit für Seelsorge haben könnten und so der persönliche Kontakt verloren geht.   Gehorsam, wie ihn die Kirchenleitung angesichts der aktuellen Diskussion nun verstärkt einmahnt, ist laut Umfrage keine entscheidende Kategorie mehr. Fast zwei Drittel (60 Prozent) glauben, dass eben dieser nicht zur „Katholikenpflicht“ gehört. Insofern widersprechen auch 71 Prozent der Strategie von Kardinal Christoph Schönborn im Umgang mit den revoltierenden Pfarrern. Dass Helmut Schüller einen „Privatfeldzug“ gegen den Wiener Erzbischof führt, verneinen immerhin 77 Prozent. Auch dass die Pfarrerinitiative bald versanden könnte, hält die Mehrheit (68 Prozent) für ausgeschlossen. Vielmehr sind sich 82 Prozent sicher, dass die Reformer nicht mehr zu stoppen seien. 78 Prozent meinen, der Kirchenkonflikt habe bereits gesamtgesellschaftliche Relevanz erreicht.

Einen großen Trumpf haben die Bischöfe noch - die gläubigen Schafe sind zu dämlich, um einfach aus der RKK auszutreten - NOCH.

Aber sie wenden sich mit immer kritischeren Fragen an ihre erzkonservativen Bischöfe, die dem Kirchenvolk mit blanker Verachtung gegenübertreten.

In mehreren Diözesen, vornehmlich im Süden, solidarisieren sich Pfarrer mit den aufmüpfigen Amtsbrüdern im Nachbarland, die Revolutionäres fordern: Laien sollen predigen und Gottesdienste leiten, wiederverheiratete Geschiedene die Kommunion empfangen, Priester, die gegen das Zölibatsgesetz verstoßen haben und heute mit Frau und Kindern leben, in die Seelsorge zurückkehren, Frauen soll der Zugang zum Amt ermöglicht werden.
"Die römische Verweigerung einer längst notwendigen Kirchenreform und die Untätigkeit der Bischöfe erlauben uns nicht nur, sondern sie zwingen uns, dem Gewissen zu folgen und selbstständig zu werden", begründen die Reformbefürworter ihr spektakuläres Vorgehen.
(Gernot Facius 27.02.12)