Samstag, 9. September 2017

Lindi extrem



Was sagt das eigentlich über die Tauglichkeit der Demokratie im soziale-Medienzeitalter aus, wenn die Parteien ohne Konzepte, ohne inhaltliche Festlegungen und dafür den größten Medienetats auch prompt gewählt werden?
Wenn Brexit und Trump mit Plattheiten und Schmutzkampagnen erfolgreich gewählt werden?
Wenn Wähler sogar unfähig sind aus drastischen Fehlern zu lernen.
Als hätte es 2009-2013 nicht gegeben, jener Zeit in der Christian Lindner als FDP-General so vollständig und nachhaltig versagte, daß seine Partei  in zwei Jahren von 15% auf 5% wegbrach bis sie zur allgemeinen Witzlieferantin wurde, Lindner gegangen wurde und man schließlich sogar aus dem Bundestag flog.

Nach dem Megadesaster war Lindner aber nicht faul und baute die Liberalen mit enorm wichtigen Taten wieder auf.

1.) Er ließ sich Haare transplantieren, so daß seine ehemals schüttere Birne wieder gülden beschopft ist.
2.) Er kaufte sich eine Frank-Underwood-Rudermaschine und nahm zehn Kilo ab.
3.) Er kramte die ollen Westerwelle-Kamellen mit den von der Realität völlig überholten neoliberalen Untergangsplänen wieder aus.
4.) Er besitzt jetzt eine große Finca im Norden Mallorcas.
5.) Er stockte seine Sammlung superteurer Uhren auf.


7.) Er macht gegenwärtig seinen Jagdschein, um seinem Traum näher zu kommen nach Herzenslust Tier abknallen zu können.

Genug getan also, um mit hoher Wahrscheinlichkeit zum nächsten deutschen Vizekanzler und damit zweitmächtigstem Politiker gewählt zu werden.


Mit seiner Erfahrung in der dynamischen Gründerszene und als Investor wird er viel zum Wohle der Nation beitragen.

Lehrersohn Lindner trat mit 18 in die FDP ein; die finanziellen Verhältnisse seines Elternhauses waren ihm viel zu eng.
Er steht auf Luxusschlitten und kaufte sich bereits als Zivildienstleistender seinen ersten PORSCHE BOXTER! Ich glaube, schon deswegen mag ich Christian Lindner. Teenager, die im Porsche rumprotzen sind die sympathischsten Menschen.


Das Geld generierte der junge Super-Lindi, der bereits mit 21 Jahren (2000) in den NRW-Landtag einzog mit seiner grandiosen Moomax-Unternehmung.
(….)
Wer ist eigentlich dieser grandiose Marktliberale Herr Lindner, der so für Selbstständigkeit und Staatsferne spricht?

Außer seinen eng sitzenden Anzügen erinnert man sich nur noch, daß er vor ein paar Monaten die Bettel hinwarf und ohne Begründung als Bundes-Generalsekretär abgehauen war.

Was hat er eigentlich vorher gemacht?

Christian Lindner war nach allgemeinen Empfinden schon immer in der Politik. Quasi seit seiner Geburt hopste „Bambi“ auf der großen Bühne umher.
Das stimmt aber nicht ganz. Lindner erwarb beispielsweise eine Rennfahrerlizenz.
 Tatsächlich hatte der  glühende Fan schneller Autos auch eine Phase, in der er versuchte in der Wirtschaft groß rauszukommen.

Unter dem Motto „Leistung muss sich wieder lohnen“ hatte der blutjunge Lindner nach seinem Landtagseinzug 2000 mit seinem Bekannten Hartmut Knüppel am 29.Mai 2000 die Internet-Firma „Moomax“ gegründet
Das Internet boomte und der schlaue Lindner wollte ein großes Stück vom Kuchen. 
Er brachte 30.000 Euro Eigenkapital auf  und holte sich weitere 1,2 Millionen Euro von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Der Erfolg war rekordverdächtig. 
In nur 18 Monaten hatte Lindi das gesamte Kapital verbrannt.

„Das Kölner Team zog lange mit hübschen Powerpoints durch die Marketing-Etagen dieser Republik, um dummdröge animierte Helferlein zu verkaufen.
Das Buchstabengekürzel CRM ersetzte dabei jede logische Argumentation
Das ganz dolle Team "von Informatikern, Drehbuchautoren, Psychologen, Linguisten, Journalisten und Betriebswirten" wird sich jetzt wohl was anderes suchen müssen, weil der Markt für Avatare, offen gesagt, ziemlich tot ist. Auch ein Bernd Kolb ruiniert sich m. E. mit sowas gerade trefflich.
Im Internet hatte man sich sogar den Spass geleistet, eine Flash- und eine HTML-Seite zu haben: Ein Inhalt, 4-facher Preis - das freut doch den spendablen Investor, oder, äh, in diesem Fall wohl eher nicht mehr.“

Knüppel und Lindner wurden gefeuert. Der Staat blieb auf den 1,2 Millionen Linder-Miesen sitzen, für seine Eselei blecht nun der Steuerzahler und Lindner machte Karriere in der Marktwirtschaftspartei FDP. 
Für Bankrotteure aller Art hat diese Partei ein Herz! Die größten Versager spült sie dabei mit Vorliebe in die Bundesministerien.

Lindner gründete noch die zunächst als knüppel lindner communications gmbh firmierende Unternehmensberatung Königsmacher GmbH, die er auch sofort in den Sand setzte.

Einen jüngeren Generalsekretär als ihn hat es noch nicht gegeben, und von Wirtschaft versteht er zudem einiges - allerdings vor allem von Pleiten: Was Parteichef Andreas Pinkwart als "Achterbahnfahrt der New Economy" beschrieb, ist für Lindner peinlich. Seine Internet-Firma Moomax GmbH ging nach 17 Monaten mit dem Neuen Markt unter. Dabei verflüchtigten sich weit über eine Million Euro öffentlicher Fördergelder. Andere Lindner-Firmen, wie die Unternehmensberatung "die Königsmacher GmbH", kamen erst gar nicht gut genug in Gang, um so viel Geld verbrennen zu können.

Immerhin brachte es der Porsche-fahrende Zivildienstleistende durch seine politischen Verbindungen bis zum Luftwaffen-Hauptmann der Reserve! 
Irgendwann hatte er offenbar genug vom Zivildienst und stiegt um auf eine Laufbahn als Reserveoffizier, für die er einmal jährlich eine zweiwöchige Reserveübung absolviert. 

Freunde muß man haben.

Politisch war Lindner bekanntlich ähnlich erfolgreich! Unter seiner inhaltlichen Führung als FDP-Generalsekretär surrte die FDP von 15% auf 4% zurück.

Das ist also der heißgeliebte Liberale Messias der NRW-FDP.

Mal sehen, ob ich jetzt Ärger bekomme.
Christian Lindner wird nicht gern an seine ökonomischen Pleiten erinnert.
Da kann er sehr garstig werden.
Immerhin kann man das auch bei Wikipedia nachlesen, obwohl er gerade gegen die Plattform vorging.

 [….] Im Januar 2013 erschienen zwei Artikel der Wirtschaftswoche, die sich mit beschönigenden Änderungen des Wikipedia-Artikels von Lindner befassten. Viele dieser Änderungen in der Versionsgeschichte stammen von IP-Adressen des Bundestags und des NRW-Landtags, denen Lindner zur Zeit der Artikelbearbeitungen jeweils angehörte. Die Wirtschaftswoche mutmaßte daraufhin, dass diese Änderungen von Lindners Mitarbeitern stammen könnten. Auch wird berichtet, dass ein Mitarbeiter von Lindner beim Tagesspiegel interveniert habe, damit ein Bericht über einen unternehmerischen Misserfolg Lindners gelöscht werde, um dafür zu sorgen, dass dieser in Lindners Wikipedia-Artikel nicht mehr als Quelle benutzt werden könne.[65][75][76] Andererseits zeige sich bei einer Durchsicht von Bearbeitungen durch Nichtangemeldete laut taz auch, wie problematisch es sei, wenn ein solcher Artikel „zum Kampffeld politischer Interessen wird“; denn, wer sich die Versionsgeschichte des Artikels ansehe, stoße „nicht nur auf das Begehren seiner Unterstützer, kritische Sätze herauszustreichen, sondern auch auf Versuche, den FDP-Star zu diffamieren“.[65] Am 15. Februar 2013 berichtete heise online, dass Lindner über eine Rechtsanwaltskanzlei die Wirtschaftswoche und weitere Websites, welche den Artikel übernommen hatten, aufgefordert habe, diesen und sämtliche Links darauf zu löschen. [….]

Besser also, man zeigt nur hübsche Linder-Bilder und lobpreist ihn wie die aktuelle Ausgabe der VIEW.
Lindner ist gut vernetzt, unter anderem durch seine Ehefrau Dagmar Rosenfeld-Lindner, die als stellvertretende Chefredakteurin WeltN24 arbeitet.