Theologische
Laien assoziieren mit dem Papst-Namen „Franziskus“ selbstverständlich den „Bettelmönch“
Franziskus von Assisi (1181/1182 bis 1226).
Daß sich
Kardinal Bergoglio nach ihm benannte war Programm, sogar ein Kontrastprogramm
zu dem Prunk- und Gold-verliebten Ratzinger, dem es gar nicht prächtig genug
zugehen konnte.
Der
historische Franzi gründete den von Papst Innozenz III. bestätigten Orden der
Minderen Brüder um 1210.
Der neue
Bettelorden wurde schnell bekannt und begann im gesamten Mittelmeerraum „Heiden“
zu missionieren.
Franziskaner
mischten auch fleißig bei den verbrecherischen Untersuchungen und Verurteilungen
von Häretikern im Rahmen der Inquisition mit.
Das mit
der strengen Armut fand man auf die Dauer aber nicht so doll. Schon kurz nach
Franzis Tod ließen Papst und Ordensführung die gewaltige Basilika- und
Klosteranlage Sacro Convento in Umbrien errichten. In der Krypta der Basilika
liegen die Gebeine des Heiligen Franz von Assisi in einem prächtigen Altar.
Heute
sind die Franziskaner verzweigt und in verschiedenen „Unterorden“ mit
verschieden strengen Armutsregeln verteilt.
Die Minoriten
im schwarzen Habit haben gemeinschaftlichen Besitz, die
Observanten
oder Franziskaner (in braun) sind strenger als ihre ebenfalls braunen Kapuziner.
Nun
zeigt Gott der Kirche seine Liebe bekanntlich durch schwere Prüfungen.
Und wie
könnte man eine Kirche, der so viel an Armut liegt schwerer „prüfen“, als ihnen
immer wieder Geldberge in Millionengröße zuzuschieben?
Auch der
Papst Franziskus mußte das gerade erleben.
Der Vatikan lässt
derzeit seine Finanzen durchleuchten. Dabei haben die Reformer nach eigenen
Angaben Hunderte Millionen Euro entdeckt, die bisher nicht in den Bilanzen
aufgetaucht sind.
"Es ist wichtig,
zu betonen, dass der Vatikan nicht pleite ist", schrieb der Vorsitzende
der Finanzbehörde des Vatikans, George Pell, in der englischsprachigen
katholischen Wochenzeitung "Catholic Herald". "Vielmehr haben
wir entdeckt, dass die Situation viel besser ist, als es schien, weil einige
Hundert Millionen Euro auf bestimmten Konten versteckt waren und nicht in der
Bilanz auftauchten", berichtet der Finanzprüfer.
Wer
kennt das nicht von sich selbst?
Da gibt man sich alle Mühe sein Geld loszuwerden und ständig liegen wieder ein paar Millionen in irgendeiner Ecke rum.
Da gibt man sich alle Mühe sein Geld loszuwerden und ständig liegen wieder ein paar Millionen in irgendeiner Ecke rum.
Auch das Kloster Neresheim wurde just so geprüft; dauernd tauchten neue Geheim-Millionen auf.
Die
Strömung, die heute am radikalsten „Armut lebt“, also die größte Gruppe,
nämlich die „Franziskaner“ im braunen Habit kommen im Jahr 2014 dem Ideal ihres
Ordensgründers unfreiwillig ziemlich nahe. Es erforderte allerdings viel
Kreativität den eigenen Reichtum loszuwerden.
Die
zweitgrößte Bruderschaft der Welt hat nämlich ihre Millionen bei ultradubiosen
Investitionen verzockt.
Der Franziskaner-Orden
steht nach eigenen Angaben wegen dubioser Finanzgeschäfte vor der Pleite. Der
Orden "hat schwere, ich unterstreiche schwere finanzielle Probleme mit
einem beträchtlichen Betrag an Schulden", schrieb Generalminister Michael
Anthony Perry in einem offenen Brief an seine katholischen Ordensbrüder. […]
Nach Angaben der
italienischen Zeitung Corriere della Sera geht es unter anderem um
millionenschwere Investitionen in das Hotel "Il Cantico" im Zentrum
von Rom mit Blick auf den Petersdom. Dabei sei Geld versenkt worden.
Weiteren
Medienberichten zufolge seien in der Schweiz Konten beschlagnahmt worden. Über
diese Konten soll auch Geld in Gesellschaften investiert worden sein, gegen die
wegen Drogen- und Waffenhandels ermittelt wird, wie das italienische Magazin
Panorama ohne Angaben von Quellen schrieb. […] Nach
Skandalen bei der Vatikanbank kämpft der Papst seit seinem Amtsantritt vor
knapp zwei Jahren für mehr Transparenz bei Finanzgeschäften der katholischen
Kirche.
Grandios, wie die Franziskaner hier eine Menge Kröten schluckten.