Das oberfränkische Erzbistum Bamberg ist eine Perle. Die prächtig erhaltene Altstadt wurde 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen; die 77.000 Einwohner sind sehr stolz.
Jeder kennt den über 1000 Jahre alten viertürmigen Kaiserdom Dom St. Peter und St. Georg. In dieser Kathedrale amtiert Diözesanbischof Ludwig Schick über 2.138.513 Menschen, sowie die drei Suffraganbistümer Eichstätt, Würzburg und Speyer. Zu seinem Bedauern sind darunter aber nur noch knapp 700.000 Katholiken. In Unterzahl zu spielen, ärgert Exzellenz Schick, 72, und der Ärger muss auch mal raus, wenn es jemand wagen sollte, schlecht über die Kirche zu denken.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick setzt sich für ein Gesetz gegen Blasphemie ein. "Wer die Seele der Gläubigen mit Spott und Hohn verletzt, der muss in die Schranken gewiesen und gegebenenfalls auch bestraft werden", erklärte Schick am Mittwoch in Bamberg. […] Gegen "heilige Personen, heilige Schriften, Gottesdienste und Gebete sowie heilige Gegenstände und Geräte aller Religionen" dürfe kein Spott und Hohn zugelassen werden.
Satire über religiöse Einstellungen und Gefühle stelle eine Verletzung der im Grundgesetz garantierten Menschenwürde dar, betonte der Erzbischof. Eine Gesellschaft, die das, was religiösen Menschen hoch und heilig sei, nicht schütze, schade sich selbst. Sie dränge einen Teil ihrer Bürger an den Rand oder sogar in den Untergrund, mahnte Schick. Christen müssten deshalb fordern, dass die "Person Jesu Christi, Gott der Vater, Maria, die Heiligen, die Hostie des Altarsakraments, die sakralen Gegenstände wie Kelche und Monstranzen, auch die Kirchengebäude und Prozessionen von unserem Staat geschützt werden".
Zugleich rief Schick die Gläubigen auf, auch selbst das Heilige heilig zu halten. Christen sollten deutlich machen, dass sie Verunglimpfungen ihrer Überzeugungen und Werte in Medien und öffentlichen Organen nicht hinzunehmen bereit seien.
Lästern verboten. Zurück ins Mittelalter.
Unchristliche Auswüchse wie Harry Potter oder Halloween-Partys kann Schick nicht akzeptieren.
Der in diesem Blog vielfach geehrte Erzbischof Schick tutet ebenfalls ins Käßmann-Horn.
Erzbischof Schick: Sinn der Heiligen statt Halloween-Unsinn
Es ist Zeit, die Führung unseres Lebens Christus zu übertragen
Erzbischof Schick: 'Die Heiligen kommen wieder!'
Hinter Halloweenspektakel steht eine Kultur des Todes
Der Nihilismus ist die Hölle
[….] Zu Allerheiligen ruft der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick dazu auf, die Ideale der Heiligen und anderer wichtiger Persönlichkeiten unserer Geschichte ins Bewusstsein zu bringen und die chaotischen Auswüchse von Halloween-Feiern zu verhindern. „Man kann auch feiern und Spaß haben mit einem Martinsumzug, einer Nikolausfeier oder einer Cäcilia-Lichterprozession“, sagte der Bamberger Oberhirte am Mittwoch. [….]
Das ganze unchristliche Gesochs, das ohne Trauschein kopuliert oder Liebe zu Geschlechtsgenossen empfindet, oder, noch abscheulicher, gar als Single gar nicht kopulieren will, bekommt vom Bamberger Oberhirten ebenso eins übergebrezelt.
Kollege Schick in Bamberg, der in diesem Blog schon mehrfach als selbst für Bischofsverhältnisse extrem unsympathisch aufgefallene Erzbischof, gibt auch noch eine Kostprobe seiner diffamatorischen Ansichten.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich in einer Predigt vehement gegen jegliche Partnerschaften ohne Trauschein ausgesprochen. Keine andere Lebensform dürfe der Ehe weder in der öffentlichen Meinung noch im Recht gleichgestellt werden, sagte Schick am Samstag.
Sex außerhalb der Ehe ist bähbäh, alle anderen Formen des Zusammenlebens sind bähbäh und überhaupt sollen die Weiber gebärfreudiger sein.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick beklagt, dass es in unserer Gesellschaft immer mehr Singles gibt und betont den Stellenwert von Ehe und Familie. Nur 375.000 Eheschließungen würden pro Jahr in Deutschland registriert, dem stünden rund 19 Millionen junge Menschen im heiratsfähigen Alter zwischen 20 und 39 Jahren gegenüber, sagte Schick am Samstag. Eine Frau bekomme in Deutschland durchschnittlich 1,4 Kinder. [….] „Diese Zahlen müssen uns erschrecken, aber nicht wie das Kaninchen vor der Schlange, das darauf wartet, gefressen zu werden“, sagte Schick. [….]
„Wir müssen alles tun, damit die Ehe ihren Stellenwert bei unseren jungen Menschen wiedergewinnt“, sagte Erzbischof Schick und rief dazu auf, die Ehe nicht schlecht-, sondern gutzureden und der Familie höchste Priorität in der Gesetzgebung zukommen zu lassen. Dazu gehöre auch, dass keine andere Lebensform der Ehe weder in der öffentlichen Meinung noch im Recht gleichgestellt werde.
[….] Aufgabe von Kirche und Gesellschaft sei es, den Wert von Ehe und Familie als Keimzelle des Lebens und der Zukunft zu stärken. Dazu sollten sich auch Christen stärker in die Politik einbringen. Für den Mut zu Ehe und Familie sei der Glaube an den Gott der Liebe, der Zukunft für uns alle will, entscheidend. [….]
Der Erzbischof in seinem Vierturm-Dom wird sich oft in die gute alte Zeit zurückwünschen, in der einer wie er, als Bamberger Fürstbischof das alleinige Sagen hatte. Da gab es noch keine lästigen weltlichen Gesetze, die einen einschränkten, keine vorlauten Emanzen, unchristlichen Kritiker, garstigen Homos, feierwütigen Halloween-Kinder oder Harry-Potter-Filme! Und die einzigen Männer im bunten Fummel waren Bischöfe.
Wer aufmuckte, wurde verbrannt. Causa finita.
Die Constitutio Criminalis Bambergensis von 1507 regelte das.
„die straff der zauberey: Item so jemandt den leuten durch zauberey schaden oder nachtheyl zufuegt, soll man straffen vom leben zum todt, vnnd man soll solch straff mit dem fewer thun“
Artikel 109 der Constitutio Criminalis Bambergensis
Erzbischof Schicks Amtsvorgänger Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623–1633), ließ 1627 das sogenannte Drudenhaus (auch Malefizhaus) errichten, in dem die katholische Kirche ganze Familien einkerkerte, bevor sie auf den Scheiterhaufen kamen.
[….] Kaum irgendwo wütete die Hexenverfolgung so grausam wie in der fränkischen Bischofsstadt. Wie konnten hier zu Beginn des 17. Jahrhunderts fast tausend Bürger Opfer des religiösen Fanatismus werden?
Seit mehr als einem Monat sitzt Johannes Junius schon in dem winzigen Verlies, durch das kleine Fenster fällt kaum Licht. Der ehemalige Bürgermeister der Stadt Bamberg ist verzweifelt. Vor fünf Monaten wurde seine Frau hingerichtet, jetzt haben es die Hexenjäger auf ihn abgesehen. Sein ganzer Körper schmerzt von der Folter. Seine teils zertrümmerten Hände kann er kaum noch bewegen. Junius ist unschuldig, aber das interessiert die Mitglieder der Hexenkommission nicht. Er soll endlich gestehen, dass er mit dem Teufel im Bunde steht. Der 55-Jährige weiß, dass er seine fünf Kinder nie mehr sehen wird. [….] Von 1612 bis 1630 werden im Hochstift Bamberg, einem Kirchenstaat, in dem der Fürstbischof die weltliche Herrschaft ausübt, mindestens 900 Frauen und Männer als Hexen oder Hexer hingerichtet. [….] In ganz Europa fordert die Hexenverfolgung in ihrer Hochphase von 1570 bis 1680 mehr als 60 000 Opfer. [….] In Bamberg ist es vor allem Weihbischof Friedrich Förner, der mit seinen Predigten das Volk aufhetzt. [….] Im Sommer [1616] herrscht so eine Dürre, dass nicht genügend Futter für das Vieh übrig bleibt. Im gesamten Hochstift fallen in diesem Zeitraum 159 Menschen der Hexenverfolgung zum Opfer. Auf dem Marktplatz in der nahen Exklave Zeil stinkt es bald so sehr nach verbranntem menschlichen Fleisch, dass der Richtplatz an den Rand des Ortes verlegt werden muss. " 1623 wird Johann Georg II. Fuchs von Dornheim der neue Fürstbischof. Ein Fanatiker, der bald nur noch der "Hexenbrenner" genannt wird. [….] Mindestens 642 Menschen sterben bei dieser dritten Verfolgungswelle in nur vier Jahren. [….]
Das waren glückliche Zeiten in Bamberg. Jedenfalls für den Erzbischof.