Mittwoch, 10. Januar 2018

Debil in der deutschen Provinz



Darüber habe ich zwar selbst schon in diesem Blog geschrieben, aber ich vergesse es zwischenzeitlich immer wieder:
Diese abartig konservativ-debilen Evangelikalen gibt es nicht nur in den USA, sondern außer in Südamerika und Afrika auch in Deutschland.
Über eine Million dieser Hardcore-Evangelen spinnen zwischen Bodensee und Förde vor sich hin; besonders konzentriert findet man sie in Sachsen und Baden Württemberg.
In Stuttgart mußte 2016 der heterosexuelle, christliche, Grüne Landesminister Alexander Bonde (41) zurücktreten, weil er seiner Ehefrau untreu war.

Der evangelische frühere BW-Ministerpräsident und jetzige EU-Kommissar Günther Oettinger steht ebenfalls in der Tradition der ultrakonservativen Schwäbischen Evangelen. Die Pietcong-Fraktion in der evangelischen Landeskirche Württemberg steht ihren durchgedrehten evangelikalen Kollegen kaum nach.

"Der Schwarze schnakselt halt gern" – so sind sie, die Neger.

"Alkohol, Suff, Drogen und Frauen": Vor allem dafür geben afrikanische Männer Entwicklungsminister Müller zufolge ihr Geld aus. […..]


Natürlich sind einzelne Evangelikal-Fanatiker als unfreiwillig komische Exemplare der Religiotie so radikal, daß man sie vor lauter Lachen nicht ernst nimmt.


Man sollte sie aber ernst nehmen, denn es sind viele und sie sind entschlossen.
„Aber alle Religionen bringen doch Irre hervor; da darf man nicht von einem auf alle schließen“  - halten mir die Frommen jetzt entgegen.
Prinzipiell ist das richtig, aber die Grenzen sind fließend. Viele „normale“ Mitglieder der EKD-Landeskirchen denken und handeln evangelikal.
Die Peitcong erst recht.
Allein die größte Vereinigung; die Deutsche Evangelische Allianz, vertritt nach eigenen Angaben rund 1,3 Millionen Evangelikale.

Die evangelische Kirche in Württemberg unter ihrem Landesbischof Frank Ottfried July lehnt bis heute die gleichgeschlechtliche Ehe ab, erteilt Schwulen und Lesben keinen Segen.
Willkommen in der kirchlichen Realität der Göring-Eckardt, Käßmann und Co des Jahres 2018:

[…..] Die Evangelische Landeskirche in Württemberg zählt in Deutschland zu den restriktivsten beim Umgang mit der Ehe für alle. Deshalb haben nun mehr als 80 Prozent der Dekane - die mittlere Führungsebene der Kirche - einen Appell an Landesbischof Frank Otfried July unterschrieben, der Ausgrenzung ein Ende zu setzen. Es ist ein beispielloser Aufstand gegen die Reste des "Pietcong", wie man die schwäbische Spielart des Pietismus in den 1970er-Jahren taufte […..] Die pietistische Gemeinde ist vielfältiger geworden, doch vergangenen Herbst machte sie ihrem alten Namen alle Ehre: Auf der Synode, dem Kirchenparlament, blockierte sie einen vom Landesbischof vorgelegten Kompromissvorschlag. […..]  Was aus den Gemeinden berichtet wird: Junge Leute fühlen sich vor den Kopf gestoßen, Theologie-Studenten geraten ins Grübeln, ob diese Kirche ihre Zukunft sein kann, Pfarrer gehen in die innere Emigration. Manche Lesben und Schwule, so heißt es, kündigen ihre Mitarbeit in den Gemeinden auf, andere flüchten über die Landeskirchengrenze. [….]

Weswegen sich überhaupt Lesben und Schwule in der EKD engagieren ist mir unklar.
Aber ich verstehe auch nicht wieso 800 Millionen Frauen zahlende Mitglieder in der RKK sind, einer Organisation also, die sie grundsätzlich für so minderwertig hält, daß sie nicht das niedrigste geistliche Amt annehmen dürfen.
Andrea Nahles gefällt das.