Samstag, 5. März 2016

Und wenn Trump doch gewinnt?



Eine Menge Republikaner haben Trump über Monate einfach machen lassen. Der Typ generierte die willkommene Aufmerksamkeit, zog vermutlich Millionen neue GOP-Anhänger in die Partei und würde sich schon wieder zurückziehen, wenn es richtig ernst werde.
So wütend und aggressiv wie sich Rubio und Cruz in der TV-Debatte Nummer 11 zeigten, hätten sie auch bei Nummer 1-9 agieren müssen, um Trump rechtzeitig zu stoppen. Aber sie unterlagen einer totalen Fehleinschätzung der Stimmung in ihrer eigenen Partei.

GOP 11 war in der Tat denkwürdig. Marco Rubio und Donald Trump sprachen über ihre Penisgrößen, während Ted Cruz abseits stand und live vor der Kamera einen Nasenpopel fraß. Passenderweise ließ FOX die vier Republikaner in der gescheiterten Stadt Detroit antreten.


Willkommen in der Welt der „angry americans“; Millionen sind begeistert, die Wahlbeteiligung der republikanischen Primaries ist so hoch wie nie.


Trump scheint kaum noch zu bremsen zu sein. Heute sind GOP-Vorwahlen in Kansas, Kentucky, Louisiana und Maine. Das wird immer noch keine endgültige Klarheit bringen, weil dort nicht genügend Delegierte zu vergeben sind.
Sollte aber Trump am 15. März die Vorwahlen in Ohio, Florida, Illinois, Missouri und North Carolina gewinnen, ist er durch, weil es hier nach dem „The winner takes it all“ enorm viele Delegierte zu verteilen sind: Ohio (66), Florida (99), Illinois (69), North Carolina (72).
Rubio, US-Senator aus Florida liegt in seinem Heimatstaat derzeit in Umfragen fast 20 % hinter Trump. Verliert er dort, muß er seine Sachen packen, oder aber sich wie Chris Christie prostituieren.


Wie das republikanische Establishment vor einem halben Jahr sind sich die Demokraten ziemlich sicher, daß Trump bei der general election keine Chance gegen Clinton hat.


Ist das so sicher, wie Trump 2016 keine Chance gegen Jeb Bush hatte und so sicher wie Barack Obama 2008 keine Chance gegen Hillary Clinton hatte?

Gut möglich also, daß Trump im November zum US-Präsidenten gewählt wird.

Und dann?

Zum Glück bin ich schon ausgewandert. Andere werden folgen.
Das ist auch eine Chance.
Zum Beispiel für Cape Breton Island, das zur Kanadischen Provinz Nova Scotia im äußersten Südosten des gigantischen Landes gehört.



Die Kap-Breton-Insel ist einfach zu erreichen, da sie über einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Mit gut 10.000 Quadratkilometern ist Kap Breton etwas größer als Zypern und etwas kleiner als Hawaii. Man könnte auch sagen: Drei mal Mallorca.


Landschaftlich bietet sie alles; hügelige Graslandschaften, Täler, Flüsse, romantische Hochebenen felsige Küsten. Nur Menschen sind selten; gerade mal 147.000 Seelen leben in dem Gebiet.



Dadurch sind die Grundstückspreise sagenhaft niedrig und die Umwelt ist sauber.
Und wir befinden uns im Kanada; das bedeutet: Krankenversicherungen, keine Schusswaffen und Schwangerschaften darf man unterbrechen.
Es ist naheliegend, daß die Insel um Immigration wirbt.


Da kommt Donald Trumps Wahlkampfmotto „Make America Imigrant“ gerade recht.

Der Radiomoderator Rob Calabrese startete die Website „Cape Breton – If Donald Trump Wins“ und bekommt inzwischen so viele Anfragen von US-Amerikanern, die gewillt sind zu flüchten, daß er mehrere Angestellte braucht, um all die Gesuche zu bearbeiten. Die Grundstücksmakler der Insel können ihr Glück kaum fassen.



Allein während des Super-Tuesdays erhöhten sich die Zugriffe auf die Website um 400%.

Rob Calabrese, a local radio DJ who created the site, admits it started as a joke, but two weeks and 800,000 clicks later, he says thousands of his U.S. neighbors are seriously looking to move to Canada if Donald Trump becomes president.
"As people have told me, I'm just some bozo up in Canada on an island no one's ever heard of. What I think of him is irrelevant, but the fact is he makes a lot of people very nervous about the future of the country," Calabrese says. With its stunning natural beauty, Cape Breton Island -- on Canada's east coast -- is a magnet for tourists, but long-term residents have been hard to keep. The island, in the province of Nova Scotia, has coped with economic decline for decades after seeing its steel and coal-mining industries shrink.
"As soon as I started getting serious inquiries, then all of a sudden the joke is over and this is serious, and we have a serious problem. People are showing a serious interest in moving here," Calabrese says. […..]