Freitag, 25. Januar 2013

Praktische Nächstenliebe - Teil II


„Schuldige Dankespflicht gegen Gott und Adolf Hitler treibt uns, uns feierlich und einmütig hinter den Mann zu stellen, der unserem Volk und der Welt gesandt ist, die Macht der Finsternis zu überwinden. Wir rufen darum unsere Gemeinden auf, gleichen Sinnes mit uns sich als ein einig Volk von Brüdern hinter den Führer zu stellen.“
Der evangelische Landesbischof von Thüringen, Wilhelm Reichardt, 25.10.1933

„Mit dem gesamten deutschen Volke feiert die Evangelische Kirche am 20. April in jubelnder Freude den fünfzigsten Geburtstag unseres Führers. In ihm hat Gott dem deutschen Volke einen wahren Wundermann geschenkt ... In tiefer und dankbarer Ergriffenheit erlebt das deutsche Volk, erlebt in ihm auch die deutsche evangelische Christenheit noch einmal die gewaltige Größe des Geschehens, das die mit Adolf Hitler anbrechende Stunde der Deutschen in sich faßt: Die Aufrüttelung aller völkischen Kräfte zu kampfes- und todesfreudigem Einsatz für Freiheit, Ehre und Macht des Vaterlandes ... Daß die Ausmerzung alles wesensfremden Einflusses auf die geistige, sittliche und künstlerische Kultur unseres Volkes begleitet sei von einer immer tieferen Erschließung der Quellen, aus denen unser Volk geboren und seine Geschichte gespeist ist ... das sei unser Begehren, unser Wille, unser Gelübde zum fünfzigsten Geburtstag des Führers.“
Deutsche Evangelische Kirche, 14.4.1939
Deutschland ist reich.
Nicht daß die Binnenkonjunktur so poppig liefe, die Löhne sind schließlich extrem niedrig und an die acht Millionen Menschen arbeiten in prekären Verhältnissen, verdienen also so wenig, daß sie von dem Gehalt nicht leben können.
Reich sind wir insbesondere wegen unserer Importschwäche. Wir exportieren und exportieren in die EU.
Spanien, Griechenland und Co kaufen unsere Waren auf Pump.
Keiner profitiert in Europa so von Markt und Globalisierung wie Deutschland.
Die Kehrseite ist, daß wir billigstes Zeug - chinesisches Kinderspielzeug, in Bangladesch von Kindern genähte Jeans, Rohstoffe oder auch gleich Muskelkraft importieren.
Allein 2011 strömten 200.000 Osteuropäische Billigarbeiter nach Deutschland.
De facto Sklaven, die für lächerlichen Lohn ohne Sozialleistungen, ohne Arbeitsschutz und medizinische Versorgung die Drecksarbeiten erledigen, für die sich Deutsche zu fein sind.
Für Gartenarbeiten, Putzjobs, einfache Handwerkertätigkeiten und Küchendienst holt sich der gemeine Teutone eben gern einen Roma von Arbeitsstrich. 
Den kann er so richtig schön auspressen und ausnutzen, weil er entrechtet und illegal ist.
Und am Ende des Tages, bekommt er einen Zehner in die Hand und einen Tritt in den Hintern.
Und dann steht der Bulgare wieder auf der Straße. Und hungert und friert.
„Am 30. Januar jährt sich zum erstenmal der historische Tag, an dem Adolf Hitler vom Reichspräsidenten mit der Führung des deutschen Volkes betraut wurde. Dankerfüllt blickt die Nation auf dies Ereignis und auf die damit eingeleitete Wendung des deutschen Schicksals zurück: eine neue Epoche deutscher Geschichte nahm ihren Anfang, und die Taten dieses Jahres haben bestätigt, was damals das Volk erhoffte. Der Dank des Volkes ist auch der Dank der Kirche.“
Das Evangelische Deutschland, 28.1.1934

„Ich kenne nur einen Feind: Wer diesen Staat Adolf Hitlers nicht will. Mit solchen werde ich sehr kurz fertig. Das bin ich nicht nur meiner Kirche schuldig, sondern meinem Staat, meinem Volk und meinem wunderbaren Führer“.
Der evangelische Bischof von Hamburg, Franz Tügel, 5.3.1934, vor der Synode, unmittelbar nach seiner Wahl zum Bischof
Im SPD-regierten Dortmund (580.000 Einwohner) gibt es eine Menge Bulgarischer und Rumänischer Arbeitsstricher.
Bei der Obdachlosenhilfe richtet sich die Stadt Dortmund nach dem Drobinski-Prinzip. 
Zu Recht gilt in Deutschland das Subsidiaritätsprinzip. Wo es geht, überträgt der Staat öffentliche Aufgaben dem Roten Kreuz, der Arbeiterwohlfahrt oder eben den Kirchen. Das sichert im guten Fall Pluralität, und kirchliche Krankenhäuser leisten gute Arbeit. Dass diese Einrichtungen ein eigenes Arbeitsrecht haben und dass katholische Kliniken keine Abtreibungen vornehmen, ist - als Teil der Religionsfreiheit - durch die Verfassung gedeckt. Mutwillig zerstören sollte man dieses System nicht.
(Matthias Drobinski, 23.01.13)
In der Praxis bedeutet es in Dortmund, daß die Obdachlosenhilfe an das Diakonische Werk abgetreten wurde.
Die Stadt bezahlt nur noch, läßt aber die Evangelische Kirche managen.
„Wir stehen mit dem Reichskirchenausschuß hinter dem Führer im Lebenskampf des deutschen Volkes gegen den Bolschewismus ... Wir werden unsere Gemeinden unermüdlich aufrufen zum vollen Einsatz der christlichen Kräfte in diesem Kampf in der Gewißheit, daß damit dem deutschen Volk der wertvollste Dienst geleistet wird.“
Die evangelischen Landesbischöfe, 20.11.1936

„Der Evangelische Bund, der seit Jahrzehnten mit den sudetendeutschen evangelischen Gemeinden Kampf und Sorge geteilt hat, dankt in unbeschreiblicher Freude dem Führer, daß er durch seine unerbittliche Entschlossenheit die Stunde der Freiheit für unsere Volks- und Glaubensbrüder heraufgeführt hat.“
Deutsch-Evangelische Korrespondenz, 5.10.1938

„Ich bestreite mit keinem Wort dem Staat das Recht, das Judentum als ein gefährliches Element zu bekämpfen. Ich habe von Jugend auf das Urteil von Männern wie Heinrich von Treitschke und Adolf Stöcker über die zersetzende Wirkung des Judentums auf religiösem, sittlichem, literarischem, wirtschaftlichem und politischem Gebiet für zutreffend gehalten.“
Der evangelische Bischof von Würtemberg Theophil Wurm an Reichsjustizminister Gürtner, 6.12.1938
Das ist nicht unbedingt eine gute Idee, wenn es um Ausländer geht und man wird leider wieder daran erinnert, daß die evangelische Kirche schon mal eine Symbiose mit dem Hakenkreuz eingegangen war. 
„Nun, deutsche evangelische Christenheit, nun tritt nicht zögernd, sondern freudig und kraftvoll auf den Plan auch mit deinem ‚Deutschland erwache´!“
Amtsblatt der Braunschweigischen Landeskirche, 5.5.1933

„Nicht allein auf die symbolische Handlung des Verbrennens kommt es an. Eine gründliche Bereinigung des Schrifttums muß erfolgen. Wer wollte diese Arbeit nicht unterstützen, wer wollte dabei nicht selber anpacken?“
Das Evangelische Deutschland, Mai 1933

„Nicht berufen werden darf, wer nichtarischer Abstammung oder wer mit einer Person nichtarischer Abstammung verheiratet ist.“
§ 1 des im Kirchenblatt der Thüringer Landeskirche veröffentlichten „Gesetzes über die Stellung der kirchlichen Amtsträger zur Nation“, 12.9.1933
Isabel Schayani und Essat Mogul (Monitor) begleiteten Ercat, einen Bulgaren, bei vier Grad minus durch die Dortmunder Nacht und dokumentierten die Christliche Nächstenliebe, die er bei den Obdachlosenunterkünften erlebte:
Von den anderen hat er gehört, dass die Diakonie Bulgaren und Rumänen wegscheucht. Das können wir uns nicht vorstellen. Wir begleiten ihn mit versteckter Kamera.
Mann: „Von welche Land sind Sie?“
Ercan: „Bulgarien.“
Mann: „Bulgaren dürfen hier nicht duschen. Aber das wissen die genau. Aber sie kommen immer wieder. Und ich muss immer wieder diesen Zettel hier zeigen. Können sie das lesen? Das ist ihre Sprache. Also nix duschen!“
Reporter: „Nix duschen. Also, Bulgaren und Rumänen dürfen hier nicht duschen. Alle anderen schon?“
Mann: Ja.“

Anne Rabenschlag, Diakonisches Werk Dortmund und Lünen: „Wir sind mit diesem Duschenbereich sehr eng ausgestattet, da wäre ein Bedarf an Nothilfe. Aber dem können wir so voll umfänglich hier im Haus nicht vorhalten.“

Also schickt man die Leute einfach weiter. Zur „Migrationsberatung“. Wir gehen mit Ercan hin. Alleine würde er soweit gar nicht kommen.

Mann: „13.00 Uhr ist hier öffentliche Sprechstunde.“
Reporter: „Und was kann er dann hier erfahren, weil er durfte da jetzt nicht duschen.“
Mann: „Ja, duschen sowieso nicht.“
Reporter: „Wieso nicht, wer darf denn da duschen?“
Mann: „Nur Deutsche, keine Immigranten.“
[…]
Mittlerweile ist es dunkel geworden und das Thermometer auf -4 °C gefallen. Wo soll er bleiben heute Nacht? In Dortmund bietet das Sozialamt eine Notunterkunft für Männer an. Wir gehen hin.

Mann: „Bulgare, Rumäne?“
Ercan: „Bulgar.“
Mann: „Oh, no sleep here. Nur Dortmund, only Germany.“
Reporter: „Warum?“
Mann: „Ist nur für Deutsche, nur für Dortmunder. Nicht für Rumänen oder Bulgaren. Ist leider so.  Dürfen wir nicht machen.“
Das ist dann also das vorbildliche Subsidiaritätsprinzip in Deutschland. Man delegiere soziale Aufgaben an die Kirchen und dann spielen Diskriminierungsschutz und Arbeitsrecht keine Rolle mehr. Noch besser. Das Grundgesetz, Artikel 1, können wir auch vergessen! 
„Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag, brennen in Deutschland die Synagogen. Vom deutschen Volk wird zur Sühne für die Ermordung des Gesandschaftsrates vom Rath durch Judenhand die Macht der Juden auf wirtschaftlichem Gebiet im neuen Deutschland endgültig gebrochen und damit der gottesgesegnete Kampf des Führers zur völligen Befreiung unseres Volkes gekrönt. In dieser Stunde muss die Stimme des Mannes gehört werden, der als der Deutschen Prophet im 16. Jahrhundert aus Unkenntnis einst als Freund der Juden begann, der, getrieben von seinem Gewissen, getrieben von den Erfahrungen und der Wirklichkeit, der größte Antisemit seiner Zeit geworden ist, der Warner seines Volkes wider die Juden.“
Der evangelische Landesbischof von Thüringen, Martin Sasse, Vorwort zu seinem Buch“ Martin Luther über die Juden: Weg mit ihnen!“, Freiburg, 1938

„Der Geistliche Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche, erstmalig seit Beginn des Entscheidungskampfes im Osten versammelt, versichert Ihnen, mein Führer, in diesen hinreißend bewegten Stunden aufs neue die unwandelbare Treue und Einsatzbereitschaft der gesamten evangelischen Christenheit des Reiches ... Das deutsche Volk und mit ihm alle seine christlichen Glieder danken ihnen für diese ihre Tat.“
Der Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche, 30.6.1941