Dienstag, 9. Februar 2016

Der vorbildliche Pfaff.



Wie ich schon öfter ausführte, habe ich volles Verständnis dafür, daß die EKD noch schneller schrumpft als die deutsche RKK, obwohl erstere Frauen ordiniert, keinen Zölibat kennt und auch weniger gegen Homosexuelle hetzt.

(……….) Der Niedergang des deutschen Protestantismus ist vermutlich unaufhaltsam.
Der Grund ist, daß es einfach keine sympathischen Führungspersönlichkeiten in der EKD gibt.
Die Laien werden von Politikern dominiert, die sich aus dem unsympathischsten Bodensatz ihrer jeweiligen Parteien rekrutieren: Volker Kauder, Hermann Gröhe, Günther Beckstein, Kathrin Göring-Kirchentag, Irmgard Schwätzer (FDP), Christoph Matschie (SPD), Kerstin Griese (SPD), Josef Philip Winkler (Grüne), Pascal Kober (FDP) oder Stefan Ruppert (FDP) sind die schlimmen Namen.

Bei den Theologen der EKD sieht es sogar noch düsterer aus: Huber, Schneider, Käßmann, Bedford-Strohm oder gar Petra Bahr heißen die Menschenschrecker, die meistens in die Talkshows geschickt werden.
Kein Wunder, daß die Gläubigen schneller aus der EKD flüchten als aus der zölibatären Kinderficker-RKK. (………….)

Wer würde nicht schreiend wegrennen wollen, wenn sich die EKD-Fürsten zu Wort melden?

Konsequenterweise wurde Plapperista Käßmann als BILD-Kolumnistin genau dort geparkt, wo sie intellektuell hingehört  - bei F.J. Wagner und Kai Diekmann.
Wenn man es gut mit der EKD meint, könnte man hoffen, daß Käßmann bei der enthirnten BamS-Leserschaft auch keinen Schaden mehr anrichten kann.

Für das Jahr 2014 kann man der Evangelischen Kirche wieder einmal gratulieren.

Wenn der EKD-Vorsitzende Heinrich Bischof Bedford-Strohm von „Abschiedskultur“ spricht, befürwortet er damit zwar schnellere Abschiebungen von Heimatvertriebenen aus Deutschland, aber wesentlich bedeutender ist doch die Abschiedskultur von der Institution der evangelischen Kirche. Bloß raus da – dachten sich im Jahr 2014 über 400.000 Menschen!

Zum Jahresende 2014 hatten die Landeskirchen 22,6 Millionen Mitglieder und damit über 410.000 weniger als im Vorjahr. Damit lag der Verlust deutlich höher als etwa die Einwohnerzahl einer Großstadt wie Bochum (362.000). Nach der Statistik gibt es kein Bundesland mehr, in dem über die Hälfte der Bevölkerung einer Landeskirche angehört.

Deo Gracias! Bei all dem Mist, der gerade in Deutschland vor sich geht, kann man so eine gute Nachricht wahrlich gut gebrauchen!

Rechnet man noch den Nettoverlust von 280.000 Katholiken* hinzu, haben beide Kirchen zusammen im Jahr 2014 fast 700.000 Mitglieder verloren. Weiter so!

Wie sich die Zukunft der Kirche in Deutschland anfühlt, erfuhr im Januar Horst Rockel, 62.

Rockel kennt Ihr nicht?
Macht nichts, erklär‘ ich Euch.

Rockel ist Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Königsberg in Biebertal.
Die Hessische Universitätsstadt Gießen mit ihren 80.000 Einwohnern dominiert den Landkreis, zu dem auch im äußersten Nordwesten Biebertal mit seinen knapp 10.000 Seelen gehört.
Bei den letzten Kommunalwahlen im Jahr 2011 landete die CDU hinter SPD, Freien Wählern und den Grünen mit gut 15% auf dem blamablen 4. Platz.

Die Website „der Naturwaldgemeinde am Fuße des Dünsbergs“ verweist gar nicht erst auf kirchliche Gemeinden.
Googelt man nach Religion in Biebertal bekommt man Verweise auf die frommen Bekenntnisse Justin Biebers.

Tatsächlich gehören die fünf Biebertaler evangelischen Kirchengemeinden (Bieber, Fellingshausen, Frankenbach&Krumbach, Königsberg und Rodheim-Vetzberg) zu den 29 Kirchengemeinden in und um Gießen des Evangelischen Dekanats Gießen mit über 57.000 Mitgliedern.

Vor vier Jahren übernahm Rockel die Leitung der beiden Kirchengemeinden Fellingshausen und Königsberg.

In seiner neuen Aufgabe sehe er eine Herausforderung, die er mit Zuversicht und dankbar annehme, sagte Horst Rockel. Seine Predigtgedanken stützte er auf Worte aus dem Hebräerbrief 13, 14, »Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir«.
Der 58-Jährige ist gebürtiger Lauterbacher. Er hat zwei Kinder und lebt in Krofdorf-Gleiberg; seine Frau verstarb vor einigen Jahren. Horst Rockel studierte in Berlin, Münster und Marburg, war 15 Jahre Gemeindepfarrer in den Bad Nauheimer Stadtteilen Steinfurth und Wisselsheim und in den letzten Jahre seelsorgerisch in mehreren Gießener Altersheimen tätig.

Rockel ist immer noch da – nur seine Gemeinde fehlt manchmal.
Im Januar stand, bzw saß er ganz allein beim Gottesdienst. Kein einziges Gemeindemitglied konnte sich Sonntagsmorgens dazu Aufraffen der organisierten evangelischen Ödnis zu frönen.
Hurra, 461 Jahre nach ihrer Errichtung ist es gelungen die Kirche in Königsberg vollständig zu leeren.

Stell dir vor, es ist Gottesdienst am Sonntag und keiner geht hin. Für den evangelischen Pfarrer Horst Rockel aus Biebertal-Königsberg bei Gießen ist dieser Alptraum am 17. Januar Wirklichkeit geworden.
"Es war ein merkwürdiges Gefühl, um 9.30 Uhr im Talar vor völlig leeren Bänken zu stehen", sagte Rockel am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wenn ich nicht um 11 Uhr in der Nachbargemeinde Fellingshausen hätte predigen müssen, wäre die Situation noch frustrierender gewesen." […..]


Er hat es erlebt. Am 2. Januar. Ganz allein war er in der Kirche in Königsberg. Nicht einer war da. Was für ein Gefühl ist das?
"Für mich als Pfarrer sehr frustrierend. Aber ich muss dazu sagen, an dem besagten Morgen war Glatteis. Und da die Kirche in Königsberg ja ganz oben ist, haben besonders ältere Leute es sehr schwer, da hinaufzukommen." Die normalen Gottesdienste werden immer weniger besucht. Ein Trend, der nicht nur in Königsberg zu beobachten ist. Auch der Kirchenvorstand macht sich darüber Gedanken, wie man damit umgeht.

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