Es gibt
Tage wie heute, an denen ich mir überlege womöglich doch ein Smartphone
anzuschaffen, um noch kontinuierlicher upgedated zu werden.
USA,
Naher Osten, Nazi-Attacken, Vatileaks 2, Flüchtlingsgipfel, IS-Bomben in
russischen Passagierjets (?), Palliativmedizin-Gesetzgebung, Sterbehilfe…
So wie
man im Alltag gerne mal sagt „ich brauche einen dritten Arm“, hätte ich im
Moment gern noch ein paar extra Köpfe, um alles verfolgen zu können.
Leider
rutscht einem immer wieder etwas durch, das schon für sich allein ungeheuerlich
genug ist, um an der deutschen Politik insgesamt zu verzweifeln.
Erinnert
sich noch jemand an die NSA und die bizarre Zusammenarbeit mit dem deutschen Verfassungsschutz,
der offenbar devot für die USA Wirtschaftsspionage in Deutschland betrieb und
dazu auch noch befreundete europäische Regierungen für die USA abhörte?
Schon an sich ein Megaskandal.
Schon an sich ein Megaskandal.
Hinzu
kam die Weigerung der Bundesregierung dieses Treiben aufzuklären.
Bis
heute will man nicht Ed Snowden dazu befragen und verweigert auch noch dem
Parlament seine Rechte, indem die geheime Selektorenliste bei Merkel unter
Verschluss bleibt.
Unfassbar
peinlich, daß die SPD diese Kröte geschluckt hat und liebesdienerisch der CDU
dabei hilft ihre Verantwortung im Kanzleramt zu vertuschen, indem sie
den Sonderbeauftragten
Kurt Graulich beauftragte, der nun als einziger Erkenntnisse aus der Prüfung
der geheimen Liste ziehen konnte.
Merkel
log in diesem Fall besonders dreist, indem sie behauptete sie könne die
ominösen Selektoren nicht veröffentlichen, weil die USA das nicht erlaubten.
Davon
ist kein Wort wahr. Das Kanzleramt will sein Versagen vertuschen.
Merkels
Regierung ist so devot und erbärmlich, daß sich laut eines geleakten
BND-Vermerks sogar die Amerikaner nicht erklären können, wieso Berlin sie nicht
angreift.
Offensichtlich
völlig unfähige Gestalten wie BND-Chef Schindler und Verfassungsschutzchef
Maaßen dürfen weiter wurschteln.
Da
sie aber ihre ureigene Aufgabe nicht bewältigen können, kaprizieren sie sich
nun stattdessen auf die Verfolgung derjenigen, die wie das kleine Blog
„Netzpolitik.org“ über sie berichten wollen.
Regiert
Merkel, die schon 2013 ihre Volk massiv über das angebliche kommende „No
Spy-Abkommen“ massiv belogen hatte, eigentlich in Berlin oder in Schilda?
Das
eigentliche faule Ei ist offensichtlich Verfassungsschutzpräsident Maaßen, der
unbedingt sofort entlassen gehört. Neben Merkel hatte sich aber auch der Verfassungsschutzminister
de Maizière in Lügen verstrickt, um die Affäre Maaßen zu unterdrücken.
Maaßen
ist offenbar nicht die Hellste unter Gottes Blitzbirnen.
Die
akademische Karriere stockt gewaltig.
Seit 2001 ist Maaßen
Lehrbeauftragter am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität
Berlin. Dem Antrag des Fachbereiches auf eine Honorarprofessur Maaßens kurz vor
seiner Vorstellung durch den Bundesinnenminister vom Akademischen Senat der
Freien Universität wurde eine Absage erteilt. Ausschlaggebend war Maaßens Rolle
in der Affäre um Murat Kurnaz. Die ehemalige Bundesjustizministerin Herta
Däubler-Gmelin (SPD) – selbst Honorarprofessorin der FU – bezeichnete laut taz
Maaßens damaliges Rechtsgutachten als „falsch, empörend und unmenschlich“, der
Rechtsprofessor Ulrich Battis, hielt es für zweifelhaft und politisch „völlig
daneben“. Maaßen erklärte, der Titel sei ihm „schnurz“, und er verteidigte
weiter seine Haltung.
Eben
dieser Maaßen, der sich selbst im konservativen Bundesinnenministerium
unmöglich gemacht hatte, wurde 2012 von der juristischen Superblitzbirne; dem
damaligen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich („Sicherheit ist das
Supergrundrecht“) zum Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV)
ernannt.
Dort
machte er sich sofort Freunde, indem er Edward Snowden als „Verräter“
bezeichnete, der aus Sicht des Verfassungsschutzes als Verbrecher behandelt
werden müsse.
Auch
zu den amerikanischen Diensten hat Maaßen klare Ansichten. Diese hielten sich an deutsches Recht und betrieben hier
keine Wirtschaftsspionage.
Maaßens
skandalöses Vorgehen gegen Netzpolitik.org
setze ich an dieser Stelle als bekannt voraus.
Da
ohnehin alle Medien rund um die Uhr von dem Fall berichten, muß ich das nicht
nacherzählen.
Unstrittig
scheint bisher zu sein, daß der Wunsch gegen Netzpolitik.org vorzugehen und
damit ein Exempel zu statuieren aus dem Bundesinnenministerium kam. Dort sitzt
Herr Maaßen und es so gut wie unvorstellbar, daß de Maizière davon nichts
gewußt hat.