Montag, 15. Juni 2020

US-Konservative in Israel.

Natürlich weiß Donald Trump rein gar nichts über den Nahostkonflikt, verfügt über keinerlei historisches Wissen und dachte nie daran dort eine Konstruktive Rolle zu spielen.
Seine extreme und einseitige Unterstützung Israels hat andere Gründe:

1 .
Bibi Netanjahu bewundert Trump bedingungslos.
Der Israelische Regierungschef erniedrigte sich sogar so weit eine Siedlung auf dem Golan "Ramat Trump" ("Trump Höhen") zu nennen.

2.
Die westeuropäischen Regierungschefs und insbesondere Barack Obama mögen Netanjahu gar nicht.

3.
Trumps wichtigste Wählerschaft, die endzeitgläubigen Evangelikalen sind traditionell die stärksten Unterstützer der Siedler und fordern vehement ein radikales Vorgehen gehen Palästinenser und Muslime im Heiligen Land – so wie es Netanjahu bietet.

4.
Einige der reichsten Spender seiner Wahlkampagnen sind ultrakonservative Zündler in Israel. Dazu gehört Natürlich die Kushner-Familie, aber insbesondere Trump Megadonor Sheldon Adelson, der auch dieses Jahr schon 100 Millionen Dollar an Trump überwies und quasi im Alleingang in Israels Presselandschaft aufkauft. Mit seiner Gratiszeitung „Israeli“ versucht es systematisch die seriöse israelische Presse  zu ruinieren und macht massive Werbung für Bibi. Miriam Adelson , die Herausgeberin der kostenlosen Tageszeitung »Israel Hayom«, beklagte sich allerdings in letzter Zeit, da die Netanjahu ihr völlig ungeniert diktierten, was sie schreiben lassen müsse.

In der ultrakonservativen politischen Szene der USA gibt es in Wahlkampfjahren einen steten gegenseitigen Überbietungswettbewerb, wer am radikalsten für Israel eintritt. Sie alle reisen nach Israel und produzieren Knutsch-Bilder mit den Netanjahus.

Dabei wird grotesk falsch „pro-israelisch“ mit Likud und extremer Härte gegen die Palästinenser gleichgesetzt.
Meiner Ansicht nach ist es anti-israelisch so massiv den korrupten Falken und Kriegstreiber Netanjahu zu unterstützen.
Wer es gut mit Israel meint, sollte vielmehr darauf setzen, daß diese radikal rechten Kräfte endlich aus der Regierung verschwinden und wieder eine auf Konsens mit den Nachbarstaaten setzende Politik à la Rabin gemacht wird.
Es läge im Interesse Israels sich endlich von dem erdrückenden Einfluss der rechtsextremen US-Milliardärsfamilien Adelson/Trump/Kushner zu emanzipieren.

Eine weitere amerikanische Multimilliardärsfamilie gruppiert sich um den 97-Jährigen Viacom-National Amusements-Mogul Sumner Redstone.
Die Leitung der Geschäfte liegt inzwischen bei seiner Tochter Shari Redstone.

[….] Shari Redstone, the daughter of media mogul Sumner Redstone, is chairwoman of media empire ViacomCBS.
She successfully facilitated the 2019 $12 billion merger deal between CBS Corp. and Viacom Inc.
She is the first woman to have such a large stake of a U.S. media business, controlling a $30 billion media empire. [….]

Auch Redstone engagiert sich für “proisraelische“ Organisationen.
Die Familie musste aber jüngst einen Dämpfer einstecken, als ihr 35-Jähriger Sohn Brandon Korff aus Israel ausgewiesen wurde.
Als Multimilliardär dachte auch er über dem Gesetz zu stehen, scherte sich nicht um die Corona-Regeln und seine Teenagerfreundin aufsuchte.

[….] You know how it is.
Your mom’s the billionaire boss of the ViacomCBS media empire, having emerged victorious from a messy, Succession-style family feud.
You’ve spent your life criss-crossing the globe on airplanes. You’re 35, and you’re dating an 18-year old Israeli model.
You don’t think the normal rules apply to you.
Perhaps it is not entirely surprising then that Brandon Korff, son of Shari Redstone and grandson of Sumner Redstone, thought he could get away with flouting Israel’s tedious quarantine regulations.
His pressing need to break the health and safety guidelines amid a deadly global pandemic? Hooking up with his beautiful young girlfriend, Yael Shelbia, an 18-year-old Instagram star who has appeared in campaigns for Kim Kardashian’s KKW Beauty makeup line.
No doubt Korff wasn’t expecting to be caught, and, having been caught, it seems unlikely that the scion of one of America’s most prominent billionaire families would have ever imagined he would be thrown out of the country in disgrace.
But that is exactly the fate that befell Korff, who was unceremoniously ejected from Israel on Sunday night after he violated the terms of an “exceptional permit,” which allowed him into the country to visit and stay with his brother, who is serving with the Israeli army. […..]