Freitag, 24. April 2020

Weitere Ausfälle


Mein Steuerberater schickt mir wöchentlich eine Email, in der er alle Corona-Hilfsmaßnahmen beschreibt und erklärt wie und unter welchen Umständen man sie in Anspruch nehmen kann.
(Fast überflüssig zu erwähnen: Ich bin natürlich der Sonderfall Kleinstselbstständiger, der zwischen alle Maschen fällt und keinerlei Hilfen bekommt.)
Natürlich bin ich ihm sehr dankbar und habe auch schon meine Steuervorauszahlungen anpassen lassen.
Im Moment erleben wir leider mal wieder die Schattenseiten des Föderalismus.
In Hamburg sieht man derzeit wieder viele Kennzeichen aus den umliegenden Bundesländern – PI, SE, WL, IZ, OD – aber die HH dürfen nach wie vor nicht nach Schleswig Holstein, um auf ihrem Campingplatz oder der Ferienwohnung nach dem Rechten zu sehen.


Keiner weiß wann seine Kinder wieder wann wo zur Schule gehen.
Für das Chaos gebührt der große Dank immer noch dem CSU-Ehrenvorsitzenden Edmund Stoiber, der in der großen Föderalismuskommission von 2004 die vielen Sonderrechte der Länder festzurrte.
Natürlich haben wir immer noch diese sagenhaft idiotischen Länderzuständigkeiten, die nun in der Megakrise nicht nur die üblichen Verdächtigen, die man sowieso immer ignoriert – Schüler oder Pflegepersonal – in den Wahnsinn treiben, sondern auch die Unternehmer.

Formale Länderzuständigkeiten sind das eine, aber das muss keinen Bundesminister daran hindern Initiative zu zeigen und zumindest seine/ihre Länderkollegen an einen Tisch zu holen.
Dummerweise gibt es in der Bundesregierung aber nicht nur die allesamt fähigen SPD-Minister, sondern auch die vielen C-Pfeifen.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, CDU, war von ihrer Ernennung zur Selben so überraschet, daß sie sich immer noch nicht erholt hat und sich auch im Jahr 2020 fragt was sie in diesem Amt mit der irh vollkommen fremden Thematik eigentlich soll.

Erfahrungsjurist Seehofer hat zwar kein Abitur, hält sich aber üblicherweise für so generalkompetent, daß er ganz Trumpisch alles kommentiert.
Im Nebenberuf ist er Bundesinnenminister, also derjenige, an dem es läge das oben genannte Öffnungschaos zwischen den Ländern zu vereinheitlichen und zu koordinieren.
Aber Crazy Horst ist seit Beginn der Corona-Maßnahmen untergetaucht.
Man weiß gar nicht, ob er noch amtiert. Sitz er womöglich in seinem Ingolstädter Keller und spielt manisch mit seiner Modeleisenbahn?
Es ist ein Rätsel; der Mann betreibt radikale Arbeitsverweigerung.

Unfreiwillig lustig ist sein gewohnt debiler Parteifreund Andreas Scheuer, der auch in der Corona-Krise das tut was er kann: Total versagen und gewaltige Steuergeldsummen verschwenden.

[…..]  Andreas Scheuer und der Corona-Nepp aus China: "Elf Millionen Masken, alle Schrott" […..]  Auf die Frachtmaschine der Lufthansa, die am 7. April um kurz vor 18 Uhr auf dem Münchner Flughafen aufsetzte, wartete eine prominente Menschengruppe. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (beide CSU) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr standen auf dem Rollfeld, als Paletten voller Schutzmasken aus dem Bauch der Boeing 777F geladen wurden. "Das ist gute Logistik", jubelte Scheuer: "Auftrag, Entscheidung, Verlässlichkeit – das passt."
Um die Lieferung von acht Millionen medizinischen Masken hatte er sich persönlich gekümmert. Weitere Paletten aus China würden folgen, versprach Scheuer, in Kürze erwarte er auch die hochbegehrten FFP2-Masken mit Filter, die medizinisches Personal vor dem Coronavirus schützen sollen. Von mehreren Hundert Millionen Masken träumte er in der Lokalpresse. […..]  Für den Maskennachschub hatte er die Firma F&E Protective aus Passau auserkoren. Nach Angaben seines Ministeriums kennt man sich aus Scheuers Wahlkreis. […..] 
Geschäftsführer Michael Bogner[…..]  wollte […..]  Lagerware in China kaufen: "Da haben wir elf Millionen Masken gesichtet, die waren alle Schrott", sagt Bogner. Die Filter seien schlecht gewesen, die Bänder rissen ab. […..]