Sonntag, 15. November 2020

Früher war Kinder zu vergewaltigen einfacher

Der extrem beliebte selige und heilige Superpapst Wojtila, der es nach dem berüchtigtem Antisemiten und Erfinder der päpstlichen Unfehlbarkeit Pio Nono mit 27 Jahren zweitlängste Pontifikat der Kirchengeschichte brachte, faszinierte die Welt.

500 Jahre lang hatten sich italienische, zumeist  adelige Kuriale das Pontifikat durch Simonie gegenseitig zugeschanzt.

Nach einem halben Jahrtausend war 1978 plötzlich eins Ausländer Papst, der auch noch aus einem kommunistischen Staates des Warschauer Paktes stammte.

Damit war der 1920 in Wadowice geborene Karol Józef Wojtyła außerdem der erste Slawe überhaupt auf dem Papstthron. Er blickte auf keine lange klerikale Ahnenreihe zurück und benahm sich ganz anderes als bisherige Päpste des 20.Jahrhunderts.

Im Gegensatz zu allen anderen Kurialen und insbesondere auch im krassen Kontrast zu seiner rechten Hand und Nachfolger Ratzinger, machte sich Wojtyła nichts aus Gold, Perlen, Juwelen oder Hermelin-Stolas. Er kannte wenig Dünkel und interessierte sich ohnehin wenig für die Pracht und Herrlichkeit des Vatikans.

Lieber ging er hinaus in die Welt und sprach mit katholischen Laien.

Dabei halfen ihm sein Kommunikationstalent, seine Theaterausbildung, sein Chrisma und seine extreme Vielsprachigkeit.

Johannes Paul II. sprach fließend neun Sprachen: Polnisch, Latein, Altgriechisch, Italienisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch und Portugiesisch. Außerdem war er mit 12 weiteren Sprachen soweit vertraut, daß er sie lesen und verstehen konnte.

Durch seine Erfahrungen im von den Nazis besetzten Polen und seine jüdische Verlobte war er einer der wenigen nicht antisemitischen und überhaupt an der Ökumene interessierten Päpste. Er pflege freundschaftlichen Umgang mit nicht katholischen Religionsführern, traf jede Woche zum Essen mit Besuchern aus anderen Teilen seiner katholischen Welt zusammen. Diese persönlichen Begegnungen sind nicht zu unterschätzen für sein Weltbild; er soll dabei kaum doziert, sondern vor allem zugehört haben, ein sehr aufmerksamer Gastgeber gewesen sein.

Der Unterschied zu seinem Nachfolger könnte insbesondere in diesem Habitus nicht größer sein; der prachtverliebte Benedikt XVI. speiste ausschließlich mit Gänsi und seine drei Haushaltsnonnen. Dabei wurde geschwiegen. Selbst Kurienkardinäle hatten über Jahre keinen Zugang zu ihm, weil er stets abgekapselt war.

Die nichtkatholische Welt erinnert sich insbesondere an die enorme Reisetätigkeit des Rekordpapstes. Er besuchte 129 verschiedene Länder, trat dabei immer vor gewaltigem Millionen-Publikum auf. Gern wurden diese Mega-Happenings mit Heiligsprechungen garniert. Er führte eine Art Polytheismus light ein, indem er mehr Menschen heilig und selig sprach als alle 263 Päpste vor ihm zusammen. Kein Papst erhob so viele Geistliche zu Kardinälen wie er.

Der Kontrast zwischen dem Wojtyła-Habitus und seiner pontifikalen Vorgänger war so groß, daß man ihn irgendwie mögen mußte.

Während er starb, brüllten seine fanatischen Fans auf dem Petersplatz schon „Santo Subito“ und genau das funktionierte auch im für katholische Verhältnisse blitzartigem Tempo. Sofort fanden sich Wunder, die er als Toter bewirkt haben sollte.

2011 sprach ihn Ratzi in Rom selig. 2014 sprach ihn Franzi heilig. Aber selbst das reicht seinen Fans noch nicht; sie fordern mehr.

[…..] Erzbischof Stanislaw Gadecki bittet Papst Franziskus im Namen der Polnischen Bischofskonferenz, den heiligen Papst Johannes Paul II. zum Kirchenlehrer und zum Schutzpatron Europas auszurufen. Die Bitte des Präsidenten der Bischofskonferenz wird auch von Kardinal Stanisław Dziwisz unterstützt. [….]

(Kathpedia)

Bemerkenswert ist diese positive Sichtweise Wojtyłas nicht wegen seiner erzkonservativen politischen und kirchenpolitischen Haltungen.

Als Papst ließ er die südamerikanischen Befreiungstheologie zerschmettern, setzte die Bischöfe ab, die sich für die Armen stark machten und verortete seine Kirche fest an der Seite der rechtsextremen und faschistischen Diktatoren, die tausende Regimegegner einfach „verschwinden“ ließen.

Frauen sollten an den Herd, Schwule waren Igitt und kirchliche Mitbestimmung durch Laien kam für ihn gar nicht in Frage.

In den Fragen der Familienpolitik, Verhütung, Feminismus und Sozialpolitik stand Wojtyła nicht nur extrem rechts, sondern duldete auch keine andere Meinung.
Theologie-Professoren, Bischöfe, Priester, die es auch nur wagten Fragen zu stellen, wurden vom ewigen Papst gnadenlos verfolgt.

Professor Uta Ranke-Heinemann: Entzug der katholischen Lehrerlaubnis 1987.

Bischof Jacques Gaillot, der sich für AIDS-Infizierte engagierte: 1995 aus dem Amt entfernt.

Eugen Drewermann: 1991 Entzug der katholischen Lehrbefugnis; 1992 Entzug der Predigtbefugnis und Suspension vom Priesteramt.

Prof. Hans Küng: 1979 Entzug seiner kirchlichen Lehrbefugnis.

JP-II duldete nicht nur keinen Widerspruch, sondern griff schon bei vorsichtigen Fragestellern grausam durch, zerstörte theologische Existenzen.

Aber Wojtyła war nicht in jeder Hinsicht so pingelig.

Er hatte ein großes Herz für Kinderficker und förderte auf der ganzen Welt demonstrativ jene Sadisten und Vergewaltiger, die sich massenhaft an kleinen Jungs vergriffen.

Der heilige Papst, der jetzt schon „Johannes-Paul der Große“ genannt wird und bald auch als Kirchenlehrer und Patron Europas gelten soll, liebte die grausamsten Kinderquäler und pädosexuellen Vergewaltiger. Daran ließ er gar keinen Zweifel, indem er sie systematisch förderte und aggressiv deren Opfer mundtot machen ließ.

(….)  Die große Enthüllungs-Welle der Sexualstraftäter-Priester in den USA warf 2002 ihre Schockwellen durch die katholische Welt. Anschließend wurde es nur noch schlimmer. In immer mehr Ländern wurden ungeheuerlichen Zahlen katholischen Klerikern bekannt, die kleine Kinder gequält, geschlagen und vergewaltigt hatten. 2010 erreichte die Welle Deutschland, das Heimatland des nächsten Papstes.

Unglaublich, aber wahr, während der Kindersex-Marathonenthüllungen am 1. Mai 2011 sprach Ratzinger den großen Kinderfickerfreund Wojtyła selig. Bergoglio legte noch einen drauf und sprach Johannes Paul II. am 27. April 2014 heilig.

Damit ist dreifach unfehlbar ex cathedra gesagt „wir ficken kleine Jungs und das ist gut so!“

(…..)  Die Rede ist, mal wieder, von den Legionären Christi, LC, die römisch-katholische Kongregation päpstlichen Rechts und ihrem legendären Gründer Marcial Maciel Degollado.

Kinderfickende Nazis ersetzten auf Geheiß Woytilas und Ratzingers die verhassten südamerikanischen „Befreiungstheologen“, die sich für die Armen einsetzen und den faschistischen Mörder-Diktatoren kritisch gegenüberstanden.

Der Priester Maciel Marcial Degollado, (1920–2008), Chef der LC und Multimillionär war der erklärte Liebling des Papstes Johannes-Paul II.
Da er sagenhafte Summen in die Kasse der RKK spülte, drückte der Wächter der Glaubenslehre Ratzinger alle Augen zu.
Maciel Marcial Degollado hatte mindestens fünf Kinder von zwei Frauen und vergewaltigte darüber hinaus mehrere Dutzend (bis zu 100) Jungs.
Die Vorgehensweise war laut STERN immer gleich:

Vater Maciel rief die ca 12-Jährigen Jungs zu sich, klagte über „schmerzhaften Samenstau in den Hoden“, müsse sich zur Abhilfe masturbieren lassen und dabei auch Kinder penetrieren.
Er erklärte dazu, er habe eine persönliche Erlaubnis von Papst Pius XII „die Schmerzen im uro-genitalen Bereich“ derart zu behandeln.
Hochwürden Samenstau bevorzugte dabei blonde und hellhäutige kleine Jungs, die ihm seine „Legionäre“ weltweit suchten und zuführten.
Seit 1976 wurden Berichte über diese Kindesvergewaltigungen nach Rom geschickt.

Man hielt dort immer die schützende Hand über Maciel.

JP-II ("Maciel ist ein vorbildlicher Priester") würdigte ihn 2004 mit einem Empfang im Petersdom, Ratzinger stellte die Untersuchungen gegen ihn bereits 1999 ein.

Dokumente aus den Vatikan-Archiven belegen laut AP, dass der Heilige Stuhl schon in den fünfziger Jahren Beweise hatte, wonach Maciel drogenabhängig und pädophil gewesen sein soll. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge ermittelten damals drei sogenannte Visitatoren, das Ergebnis sei jedoch bis heute nicht veröffentlicht worden. 1998 sollen sogar einige seiner Opfer Anzeige erstattet haben.    Doch Papst Johannes Paul II. verband eine enge Freundschaft mit Maciel, die sich seit dem ersten Zusammentreffen im Januar 1978 entwickelt hatte. Der Papst verehrte den Mexikaner, führte ihn gern als Vorbild an und widmete ihm noch 2001 eine Festmesse auf dem Petersplatz.

(Simone Utler 11. Mai 2012)

Der gegenwärtige Papst, der im Bundestag mit standing Ovations bedacht wurde, ist der Beschützer eines der perfidesten pädosexuellen Gewalttäter.

 Die seit Dekaden bekannten Untersuchungsergebnisse über den brutalen Päderastensumpf seiner Legionäre hält Ratzinger bis heute unter Verschluß.

Tatsächlich aber hatten zehn Opfer, die von Marcial Maciel in den 50er-Jahren im römischen Seminar missbraucht worden waren, den Vatikan schon vor 30 Jahren verständigt. Seit 1983 war auch Papst Johannes Paul II. über die Missbräuche informiert. Doch er schätzte den Ordensgründer und lobte noch 1994 öffentlich dessen «effiziente Führung für die Jugend». 1997 sagte die Gruppe der zehn Opfer vor den Medien, Maciel habe Hunderte Knaben missbraucht.
Ein Jahr später erhob die Gruppe Anklage gegen Maciel bei der Glaubenskongregation, die unter Kardinal Ratzinger für alle schwerwiegenden Missbrauchsfälle in der Kirche zuständig war. Ratzinger aber war nie bereit, die Gruppe der Opfer anzuhören und gegen Maciel etwas zu unternehmen. Worauf sich die Gruppe 2002 bei der UNO Gehör verschaffte und im Genfer Palais des Nations die Medien über die Untätigkeit der Glaubenskongregation informierte.
(Tagesanzeiger 02.05.2010)

Ratzinger führt also die Tradition seines Vorgängers fort und ermutigt die Legionäre geradezu weiterhin Kinder zu ficken und zu quälen. Rom weiß schließlich Bescheid und hat noch nie etwas unternommen.

Im Gegenteil, mit der Rapid-Seligsprechung des größten Marcial Maciel Degollado-Fans Woytila, hat Ratzinger noch mal unterstrichen, daß er fest an der Seite der Sextäter steht und nicht an die Opfer zu denken gewillt ist.

 Sein ganzes Mitgefühl gilt nur den LC. Er ernannte nach Maciels Tod 2008 einen neuen Chef und ließ mitteilen Benedikt XVI. werde den Ordensmitgliedern "auf dem Weg der Reinigung" beistehen und sie nicht alleinlassen.

 (Mein Freund, der Papst, 11.05.2012)

Marcial Maciel Degollado ist nur ein Fall; es läßt sich durchaus ein Beförderungsmuster erkennen.

[…..] Der frühere Kardinal und Erzbischof von Washington, Theodore Edgar McCarrick, hat systematisch Priesteranwärter und Seminaristen sexuell missbraucht. […..] Theodore Edgar McCarrick, 90, der trotz Gerüchten über sexuelle Vergehen an jungen Männern eine steile Karriere machen konnte in der katholischen Kirche. […..] "Uncle Ted", wie sich McCarrick in den 80er-Jahren gerne nennen ließ, bahnte immer wieder Kontakte zu Priesterseminaristen an, um sie ins Bett zu bringen. Er lud sie ein in ein Strandhaus in New Jersey, immer nahm er einen jungen Mann mehr mit, als das Haus Betten hatte: Der ohne Bett musste beim Erzbischof übernachten. Auf Dienstreisen nahm er Knaben im Highschool-Alter mit. Er nannte sie "Neffen".  […..]  Zeugen und Gerichtsdokumente belegten, dass McCarrick seit den 1970er-Jahren systematisch seine hohe Position ausgenutzt hatte, um Priesteranwärter und Seminaristen sexuell auszubeuten. Immer wieder habe er Opfer oder Zeugen zum Schweigen gebracht. […..]

(Süddeutsche Zeitung, 10.11.2020)

Während Berichte über Theodore Edgar McCarricks Treiben kontinuierlich nach Rom gemeldet wurden, ernannte ihn Papst Johannes Paul II. 1982 zum ersten Bischof der neu gegründeten Diözese Metuchen, machte ihn 1986 zum Erzbischof von Newark. 2000 ernannte JP-II ihn zum Erzbischof von Washington und erhob ihn schließlich im Februar 2001 zum Kardinalpriester der Titelkirche Santi Nereo e Achilleo.

Ratzi und Franzi kennen Wojtyła sehr gut und segnen seine Kinderficker-Begeisterung demonstrativ ab, indem sie ihn ehren und seine Pädosexuellen-freundliche Linie weiterführen.

Die RKK des Jahres 2020 räumt zwar vereinzelt „Versäumnisse“ ein, wenn wieder einmal in einer Diözese hunderte oder Tausende Opfer sexueller Übergriffe durch Priester bekannt werden, aber das dann wischen sie es auch schon mit einem „Das waren andere Zeiten“ weg – also ob es 1950, 1970 oder 1990 völlig in Ordnung gewesen wäre kleine Jungs zu penetrieren.

Sich von Wojtyła, dem Großen, dem Heiligen zu distanzieren, kommt schon mal gar nicht in Frage für den Vatikan des Jahres 2020.

[…..] Days after his death in 2005, cardinals eager to uphold his conservative policies had already begun discussing putting him on a fast track to sainthood while devotees in Rome and beyond clamored for his immediate canonization, drowning out notes of caution from survivors of sexual abuse and historians that John Paul had persistently turned a blind eye to the crimes in his church.  Now, after more than a decade of doubts, his reputation has fallen under its darkest cloud yet, after the very Vatican that rushed to canonize him released an extraordinary report this week that laid at the saint’s feet the blame for the advancement of the disgraced former prelate Theodore E. McCarrick.  The investigation, commissioned by Pope Francis, who canonized John Paul in 2014, revealed how John Paul chose not to believe longstanding accusations of sexual abuse against Mr. McCarrick, including pedophilia, allowing him to climb the hierarchy’s ladder.

[…..] “Saints make errors of judgment, this was clearly an error of judgment,” said George Weigel, a biographer of Pope John Paul II and an official witness during his beatification process. “McCarrick was a pathological liar. And pathological liars fool people including saints.”  […..] John Paul first met Mr. McCarrick in 1976. Mr. McCarrick, the report says, “was on a fishing trip in the Bahamas with teenagers from some of the Catholic families” when a telegram told him to come back immediately to help translate for Pope John Paul II, then known as Karol Jozef Wojtyla, a rising star in the church. Mr. McCarrick joked that Cardinal Wojtyła had ruined his vacation and they struck up a friendship. […..]

(NEW YORK TIMES, 14.11.2020)