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Samstag, 23. August 2025

Wenn die Richtigen sterben – Teil II

Na schön, besonders freundlich ist es nicht. Aber es gibt Menschen, die durch ihre Bösartigkeit so einen extrem zerstörerischen Einfluss auf den Rest der Bevölkerung haben, daß ihr Tod zum Wohle aller, eine Erleichterung darstellt.

Ich will keine Namen nennen, aber ich denke da beispielsweise an eine bekannten Politiker von Übersee. Ich meine, der golft gern und hat einen gewissen Faible für Herren-Makeup.

(….) Aber möglicherweise setzt ja selbst bei Gott derzeit ein kleiner Erkenntnisprozess ein. Es werden doch auffällig viele prominenten Rassisten und Nazis einkassiert.

Jean-Marie Le Pen starb im Januar 2025.

Der ultrakonservative britische Thatcher-Helfer Norman Tebbit gab am 08.07.2025 den Löffel ab.

Am 16.07.2025 folgte der ultrakonservative Wirtschaftsweise und langjähre IW-Chef Gerhard Fels Tebbit ins Grab.

Felix Baumgartner krachte am 17.07.2025 final auf den Boden, am selben Tag tat auch Udo Voigt, langjähriger NPD-Chef seinen letzten braunen Atemzug

Nur einen Tag später sattelte der erzreaktionäre schwulenhassende Pariser Kardinal Vingt-Trois die Hühner.

Am 19.07.2025 fuhr Edwin Feulner, der rechtsextreme langjährige Chef und Gründer der Heritage Foundation, in die Hölle hinab.

Hulk Hogan starb am 24.07.2025.

Heute kratzte der Neonazi und Holocaustleugner Horst Mahler ab.

So kann es weitergehen. (…..)

(Wenn die Richtigen sterben, 27.07.2025)

Nun kann ich fröhlich den Namen des evangelikalen James Dobson dieser Liste hinzufügen, ein ultrafanatischer, rechtsradikaler, heuchlerischer Schwulenhasser, der in diesem Blog schon ewig bekannt ist. Seit Jahrzehnten bespielt er zusammen mit seinem homosexuellen Kumpel George Rekers die radikal homophobe Szene.

(…..) Ein schönes Beispiel für so einen Megaheuchler ist mein Christ des Tages XXII.
Es handelt sich um Prof. George Alan Rekers.
In den USA ist er bekannt als Mitbegründer des schwulenfeindlichen 'Family Research Council', sowie als Mitbegründer der 'National Association for Research and Therapy of Homosexuality' (Narth), die sich der 'Heilung' Homosexueller verschrieben hat.


Seit Jahrzehnten ist George Alan Rekers ein General im Kulturkrieg, auch wenn seine Arbeit meist hinter den Kulissen stattfand. 1983 gründet er mit James Dobson, dem bekanntesten Homophoben Amerikas, den Familienforschungsrat, eine in Washington D.C. situierte, fanatisch christliche und vehement antischwule Lobbygrupe, die zum Bannerträger der extremen Rechten der Nation wurde. Ihr jährlich stattfindendes Werte-Gipfeltreffen wird als Bewährungsprobe für Hoffnungsträger der republikanischen Präsidentschaftsanwärter angesehen.
Er beeinflusste auch die US-Regierung, indem er eine Beraterrolle beim Kongress, dem Weißen Haus und dem Bundesministerium für Gesundheit einnahm und sich als Kronzeuge für das Adoptionsverbot für Homosexuelle in Florida aussprach. Als ehemaliger Forscher der Harvard University und angesehener Professor für Neuropsychiatrie an der University of South Carolina, hat Rekers Hunderte von Papieren und Büchern publiziert, die Titel tragen wie „Wer bin ich? Der Herr und heterosexuell aufwachsen: Was Familien über Homosexualität wissen sollten.“
(hpd)


Ihm ging es wie so vielen, homophoben GOP-Politikern („Gay Old Party“) und prominenten evangelikalen Moral-Aposteln: Er flog damit auf, daß er genau das, was er am meisten bekämpfte selbst am eifrigsten betrieb.  (….)

(Der Christ des Tages XXII, 18.11.2010)

Man kann es nicht anders sagen; Dobson war schon ein besonders perfides mieses Arschloch, das bedauerlicherweise 89 Jahre Zeit hatte, sein Gift auf der Erde zu versprühen. Das tat er leider nicht im stillen Kämmerlein, sondern war extrem einflussreich.

[….] Dobson was a fixture in conservative US politics for decades and most recently served on Donald Trump's advisory board for evangelical affairs.

The ministry he founded, Focus on the Family, is one of the largest in the world, with a presence in nearly 100 countries.  As well as Trump, Dobson advised three other Republican presidents: Ronald Reagan, George H W Bush, and George W Bush.

Born in Louisiana in 1936, Dobson founded Focus on the Family in 1977, with the stated mission of affirming "the God-ordained institution of the family".

His radio program was eventually broadcast by 4,000 radio stations across North America.  He published his first of more than 70 books - Dare To Discipline, which advocated for strict parental authority and corporal punishment - while working as an associate clinical professor of paediatrics at the University of California School of Medicine.

Gary Bauer of the Dr James Dobson Family Institute described the organisation's founder as a "pioneer" and "a man of deep conviction whose voice shaped the way generations view faith, family and culture".

While he never ran for public office, Dobson was considered extremely influential in conservative political circles in the US.

He founded the Family Research Council in 1981, a think-tank that advocates for socially conservative causes, and coordinated state-level lobbying organisations across the country.  Following news of his death, Family Research Council president Tony Perkins said that Dobson's "legacy will be lasting".   [……]

(BBC, 21.08.2025)

Man kann gar nicht ermessen, wie viel Leid und Unglück der Christ Dobson über die Welt brachte, wie viele Familien er zerstörte. Vermutlich hat er Myriaden queere Menschen in Depressionen und Suizid gestürzt.

[….] Queer­feindlicher Aktivist James Dobson gestorben.

Trump-Berater James Dobson machte jahrzehntelang Stimmung gegen queere Menschen. Er warf ihnen etwa vor, Kinder zu missbrauchen und für Massenschießereien verantwortlich zu sein. [….] Der einflussreiche evangelikale US-Aktivist James Dobson stellte queere Menschen jahrzehntelang als moralisch minderwertig sowie als Gefahr für die Gesellschaft und das Wohlergehen von Kindern dar. [….] Dobson bezeichnete Homosexualität regelmäßig als "unnatürlich", "abnormal" und "Sünde". In seinen Büchern und Radiobeiträgen warnte er Eltern, dass Kinder durch "falsche Erziehung" oder "verwirrte Geschlechterrollen" homosexuell werden könnten. Er warnte auch davor, dass die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtlicher Paare "die Familie vernichten" und "die Gesellschaft ins Chaos stürzen" würde. [….] Dobson machte Homosexuelle für viele negative gesellschaftliche Entwicklungen verantwortlich.  So behauptete er mehrfach, dass Massenschießereien in den USA eine Folge der Akzeptanz queerer Menschen seien. Der Grund: Schwule und Lesben würden erstens die Familie "vernichten" und zweitens den christlichen Gott erzürnen. 2012 sagte er etwa, dass eine Schießerei an der Sandy-Hook-Grundschule in Connecticut eine göttliche Strafe seien, weil Homosexuelle heiraten dürften. Beim dem Amoklauf starben 28 Menschen, darunter 20 Kinder. [….]

(Queer.de, 22.08.2025)

„Queer-feindlicher Aktivist“ erscheint mir als erheblich zu euphemistische Beschreibung für so einen destruktiven Sadisten.

Donnerstag, 26. Juni 2025

Entitled

Mit Trumps Auftauchen auf der großen politischen Bühne, begann die Menschenjagd.

Nach seinem ersten Wahlsieg kam es zu einer sprunghaften Vermehrung der Hatecrimes, weil sich Millionen seiner xenophoben, rassistischen, homophoben Wähler „entitled“ fühlten. Endlich konnten sie ihren gruppenbezogenen Menschenhass, der immer schon da war, aber gesellschaftlich geächtet schien, wieder ausleben.

Trumps Wüten im Oval Office war der Persil-Schein; „nun dürfen wir auf Schwule, Schwarze und Muslime eindreschen“. In den sozialen Medien wurde „die Karen“ geboren. Die weiße amerikanische Frau, die sich alles rausnimmt; als Sheriff, Richterin und Henkerin in Personalunion auftritt.


Neben klassischen Karen-Videos kamen die „entitled Karens“ und „Karen getting instant Karma“, die zeigten, wie sich ein von ihr angegriffenes Wesen mit einem Faustschlag wehrt, oder die Karen von dazu gerufenen Cops verhaftet wird. Das empört sie über alle Maßen, schließlich sei sie weiß und Christin, wie Karens in unzähligen Videos stolz fauchen.


Sich „intitled“ zu fühlen, weil man aufgrund seiner Ideologie oder Ethnie anderen Menschen überlegen wähnt, ist es, was Rechtsextremismus und Religion so anziehend macht.

Das menschliche Gehirn konstruiert scheinbare moralische Zusammenhänge. Da man schon für seine Religion opfert (indem man sich ihren Regeln unterwirft), darf man im Gegenzug anderen gegenüber die Regeln verletzen.

Man kann es mit dem Wohnungs-Putz-Gleichnis veranschaulichen. Nachdem man schon die Wäsche gebügelt und abgewaschen hat, fühlt man genug Gutes getan zu haben – „jetzt muss ich nicht auch noch den Müll runterbringen“.

Dabei existiert zwischen Müll wegbringen und Abwaschen gar kein Zusammenhang; der Müll muss ganz unabhängig vom Abwasch entsorgt werden.

Wer einer konservativen Ideologie anhängt, fühlt sich aber permanent entitled und begeht daher selbst Unrecht, das er anderen keineswegs nachsehen würde.

Daher sind Unions-, FDP- und AfD-Abgeordnete deutlich häufiger in kriminelle Affären und Korruptionsskandale verwickelt, als Rotrotgrüne.

Es sind zehnmal so viele konservative Politiker, die bei ihren akademischen Graden betrügen, als Sozis/Grüne.

Für CSU-Generalsekretäre scheint es geradezu ein Muss zu sein, sich durch Schummelei einen Dr.-Titel ergaunert zu haben.

Gleich drei mussten den Doktortitel abgeben: Karl-Theodor zu Guttenberg 30.10.2008 – 09.02.2009, Andreas Scheuer 15.12.2013 – 14.03.2018, Martin Huber, seit 06.05.2022. Vor Huber amtierte noch drei Monate lang der nicht promovierte Rechtsanwalt Stephan Mayer als CSU-Generalsekretär. Er konnte also keinen Titel verlieren, war aber derartig korrupt und affärengeplagt, daß ihn Söder ganz schnell zurückziehen musste.

Der CSU-Vorsitzende, der selbst lügt, wie gedruckt und Herr über diesen Korruptionsverein ist, gilt als Inkarnation des Entitlements – er zieht vom hohen moralischen Ross aus, über alle anderen her.


Das Verhalten der Lügenminister Dobrindt, Warken und Reiche zeigt ebenfalls, wie weit die moralische Selbstermächtigung der Schwarzen fortgeschritten ist.

Völlig ungeniert decken sie Milliardenschäden, die einer der ihren verursacht, während sie bebend vor Empörung auf Bürgergeldempfänger eindreschen, die angeblich ein paar Euro zu viel bekommen.

Die politische Moral wurde von der Merz-Union längst aufgegeben.

[….] Jens Spahn sollte keine politische Verantwortung mehr tragen

Der heutige Unionsfraktionschef hat die Steuerzahler so viele Milliarden gekostet wie kaum ein Minister zuvor. Früher hätte das ausgereicht, um sich aus der Politik zurückzuziehen. Spahn aber macht sogar Karriere. [….] Wer erinnert sich schon noch daran, dass er als Finanzstaatssekretär zuständig für Fintech-Unternehmen war und privat ganz ungeniert in ein Fintech-Start-up einstieg? Wer interessiert sich noch dafür, dass er als Gesundheitsminister mit seinem Mann eine Millionenvilla in Berlin kaufte, ohne je die Zweifel auszuräumen, wie er sich das leisten konnte? Und wer wollte eigentlich noch etwas über diese uralte Maskenaffäre wissen?

Die schien abgehakt. Dass Spahn Masken für 5,9 Milliarden Euro eingekauft hatte, davon die meisten ungenutzt für die Mülltonne, hatte er zur entschlossenen Entscheidung eines Ministers umgedichtet, der in schwersten Zeiten selbstlos Verantwortung übernommen habe. Wer es anders sah, gehörte in Spahns Erzählung zu den Schlaumeiern, die erst hinterher alles besser wissen.

So wurde aus einem Ex-Minister, der sich überteuerte, unbrauchbare, überflüssige Masken hatte andrehen lassen, ausgerechnet der Wirtschaftsexperte der Unionsfraktion im Bundestag und später der Fraktionschef, während die Aufklärung der Maskengeschäfte langsam einschlief. Kein Untersuchungsausschuss, keine Enquetekommission, kein Bürgerrat, nur noch Kleine Anfragen aus dem Parlament.  [….]

(SPIEGEL-Leitartikel von Jürgen Dahlkamp, 26.06.2025)

So sind es auch nicht von ungefähr konservative Christenparteien, die sich selbst als „Lebensschützer“ (pro life) inszenieren, die in den USA und Europa besonders menschenverachtend und mitleidslos agieren. Diejenigen, die bewußt und gewollt Familien auseinanderreißen, sehen sich selbst als Vertreter der „Familienwerte“.

[….] Hilfe für Flüchtlinge im Mittelmeer Wadephul rechtfertigt Zahlungsstopp für Seenotretter. Das Auswärtige Amt stellt finanzielle Unterstützung für die zivile Seenotrettung ein. Hilfsorganisationen kritisieren die Entscheidung, Außenminister Johann Wadephul (CDU) verteidigt den Kurswechsel.  [….]

(SPON, 26.06.2025)

Linke, Grüne, Rote, Atheisten, Humanisten könnten diese Heuchelei gar nicht ertragen. Konservative Christen schon, da sie entitled sind, sich über die Würde der anderen zu erheben.

Sie lügen mehr und sind einfach die schlechteren Menschen.


 

Sonntag, 23. März 2025

Alte Säckinnen und Säcke.

Um Klaus von Dohnanyi (* 23. Juni 1928 in Hamburg) mache ich mir gerade ein bißchen Sorgen. Schon den zweiten Freitag tauchte er nicht mehr in seinem wöchentlichen Abendblatt-Gespräch auf, in dem er stets exzellent informiert und streitbar zu globalen Problemen Stellung bezieht. Seine Ansichten sind oftmals sehr modern; er plädiert entschieden für Klimaschutz, Demokratie, Unabhängigkeit von den USA und wider die Überbevölkerung.

[….] Etwas überraschend springt von Dohnanyi auch den Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ zur Seite, wenn er dieses sagt: „Die ‚Letzte Generation‘ hat in der Sache recht: Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels sind die größten Aufgaben, vor denen die Menschheit steht. Aber Beschmutzen, Ankleben, Rechtsbrüche sind darauf keine zulässige Antwort. Doch während Berlin vor extremer Wasserknappheit steht, dürfen wir uns auch nicht ins Militärische verlaufen! Deutschlands größte Bedrohung kommt nicht von Putin, sondern von den sozialen, humanitären und demokratischen Folgen des Klimawandels.“   [….]

(Lars Haider, 23.06.2023)

Tatsächlich bemerke ich ihn ab und zu, weil eine gute Freundin genau gegenüber von ihm wohnt man ihn mit Ulla Hahn auf dem Balkon werkeln sieht. Wir sind in Hamburg aber Hanseaten; wenn man so einem Super-Promi begegnet, nickt man ihm dezent und höflich zu, rennt aber nicht hin und will Autogramme, oder Selfies. Ich habe über die Jahrzehnte schon einige ehemalige Bürgermeister beim Einkaufen getroffen; einmal stand ich gar hinter Christoph Ahlhaus und FILA in der Schlange bei REWE. Aber selbst diese unangenehm rechten Quiddjes, benahmen sich vollkommen normal und unauffällig, warteten, wie alle anderen auch, wurden von niemanden angesprochen, obwohl es während seiner Amtszeit war.

Helmut Schmidt habe ich leider nur ein einziges mal gesehen; in der Pause eines Brahms-Konzertes in der (damaligen) neobarocken Hamburger Musikhalle. (Jetzt Laeiszhalle.) Er war ohne Loki da, ging schwer auf einen Stock gestützt, die Treppe hoch, um im Brahms-Foyer etwas zu trinken. Das dürfte etwa 25 Jahre her sein. Ich erinnere mich an seine vier Bodyguards, die um ihn herum gingen, weil ich dachte, wie traurig es doch ist, daß so ein ehrenwerter Mann seine Leben lang Schutz benötigt, obwohl ihm sichtlich alle wohlgesonnen waren. Auch Schmidt ging ganz allein und stellte sich in der Schlange an; ohne angesprochen zu werden, obwohl ihn garantiert jeder erkannte. Es ist dieser unausgesprochene hanseatische Grundkonsens. Jeder weiß, wie sehr er klassische Musik liebte und wie wenig er Trubel um seine Person mochte. Also gewährte das Publikum ihm es genau so.

Schmidt starb zwei Monate vor seinem 97. Geburtstag und war bis zum letzten Tag völlig klar, konzentriert und aufmerksam. So wie es jetzt auch von Dohnanyi mit seinen 96 Jahren ist. Schmidt starb 2015 nur wenige Wochen nach Egon Bahr, dem vielleicht größten Denker dieser SPD-Generation. Bahr war „nur“ 93 Jahre alt, arbeitete aber bis zum Schluß in seinem Büro im Willy Brandt-Haus.

Deutschlands Feuilleton-Szene diskutiert gegenwärtig das aktuelle proeuropäische Essay von Jürgen  Habermas – er wird im Juni 96 Jahre alt.

Mögen sich auch der Tagesrhythmus verändern, die Sinne schwächen und die physischen Kräfte nachlassen, einige Menschen haben das Glück extrem lange geistig voll leistungsfähig zu sein. So berichtet der SZ-USA-Korrespondent Boris Herrmann über einen Besuch bei der Aktivistin Dorothy Gibbs in Colorado:

[….] Gegen fünf Uhr nachmittags, wenn Dorothy Gibbs erwacht, erwacht auch der Widerstand gegen die Staatsgewalt. Zuerst öffnen sich ihre grünlichen Augen, dann greift sie nach der Brille, ruckelt das Gebiss zurecht und kämmt einmal mit der Hand durch ihr weißes Haar. Sie erhebt sich von der Wohnzimmercouch, steigt in ihre Pantoffeln und setzt – ganz wichtig – ihr Dienst-Käppi vom Rocky-Mountains-Nationalpark auf. „Wo waren wir stehen geblieben?“, fragt sie. Richtig, „bei diesem Fiesling im Weißen Haus“.

Gut eine Stunde zuvor hatte sich Dorothy Gibbs mitten im Gespräch kurz entschuldigt, sie sei etwas müde und könne sich nicht mehr konzentrieren, sie müsse sich mal eben aufs Sofa legen. Man solle sich wie zu Hause fühlen, sich einen Kaffee oder einen Tee zubereiten, ihr Sohn Peter müsste gleich vom Einkaufen zurückkommen, die Hündin Nancy beiße nicht. Ach so, und irgendwo auf dem Küchentisch sollte auch die Lokalzeitung liegen.

„In meinem Alter lebt man wieder im Rhythmus eines Neugeborenen“, hat Gibbs noch gesagt, „zwei Stunden wach, eine Stunde Nickerchen, zwei Stunden wach, eine Stunde Nickerchen.“ Einen Augenblick später war sie eingeschlafen.  [….] Sollten die Proteste gegen Donald Trump also überhaupt irgendwo in Amerika so etwas wie ein Momentum haben, dann schreitet da offenbar diese Frau vorneweg, die jetzt frisch ausgeschlafen mit ihrem Rollator zurück zum Küchentisch kommt. „Das ist mit Abstand der schlechteste Präsident, den ich je erlebt habe“, sagt sie.

Und sie hat einige Präsidenten erlebt. Rückwärts betrachtet waren es vor Trump: Biden, Trump, Obama, Bush, Clinton, Bush, Reagan, Carter, Ford, Nixon, Johnson, Kennedy, Eisenhower, Truman, Roosevelt, Hoover und Coolidge. Dorothy Gibbs legt Wert darauf, dass sie nicht nur 97 ist, sondern 97 und dreiviertel. Aber sie erweckt immer noch den Eindruck, als sei sie jederzeit bereit, die Revolution gegen Trump anzuführen. „Wir müssen dieses Regime stoppen“, sagt sie. [….]

(SZ, 16.03.2025)

Für viele Menschen ist es die ultimative Traumvorstellung: Bis hoch in die Neunziger geistig fit und physisch vital zu bleiben. Tatsächlich gibt es diese Fälle. Aber sie erhalten gerade deswegen so viel Aufmerksamkeit, weil sie so extrem selten sind. Bei den Allermeisten geht es viel früher, körperlich, geistig oder mit beidem gleichzeitig, steil bergab. Aufgrund des medizinischen Fortschritts gibt es zwar sehr viel mehr Hochbetagte, als vor 50 oder 100 Jahren, aber das große Missverständnis besteht in der Annahme, diese Frauen und Männer wären extrem gesund. Man hat es heute eben gerade nicht mit einer so enorm angestiegenen Zahl Uralter und Millionen Pflegebedürftiger zu tun, weil die alle so lange gesund bleiben, sondern weil sie mit ihren Krankheiten leben. Als meine Urgroßeltern so alt, wie ich waren, gab es viel weniger schwer gebrechliche Alte, weil die Menschen in der Regel starben, bevor Herzkreislauferkrankungen und Krebs zuschlugen. Man starb schon an kurzen Krankheiten vergleichsweise sanft, so daß die Angehörigen einen weniger deutlich als hinfällig Uralte in Erinnerung behielten. Heute aber wird man mit 80 Jahren und einer schweren Pneumonie in eine Klinik transportiert und so lange an Maschinen und Dutzende Schläuche angeschlossen, bis die Lungenbläschen wieder einigermaßen frei sind. Das „Weaning“ – das mühsame Wiedererlernen des selbstständigen Atmens, nachdem man womöglich über Wochen künstlich beatmet wurde, mag zwar eine fürchterliche Quälerei sein, wird aber angesichts des Gewinns, nämlich dem Überleben, nicht in Frage gestellt. Die häufigen Alterserkrankungen, wie COPD, Diabetes, Arthrose oder kardiologische Beschwerden, oft auch Leiden, die mit schweren Schmerzen verbunden sind, erträgt nicht jeder gleich gut. Viele werden darüber depressiv. Über 100-Jährige zeichnet oftmals ein besonders stoischer Umgang mit ihren körperlichen Leiden aus, die sie besser ertragen, als früher Verstorbene. Sie sind nicht gesünder, sondern halten mehr aus.

Väterlicherseits stamme ich aus einer Familie, in der alle Männer extrem früh starben. Mutmaßlich Herzinfarkte. So genau kann man das, viele Generationen zurück betrachtet, nicht sagen. Mein Opa fiel als junger Mann einfach tot um, als mein Vater sieben Jahre alt war. Da mittlerweile aber Betablocker und Cholesterinsenker entwickelt wurden, erreichten mein Vater und seine Brüder als erste Generation jeweils das biblische Alter von über 70. Ihnen allen war bewußt, wie besonders das war und Zwei traten enorm tapfer und ausdauernd den Kampf gegen die tatsächlich dann in schneller Folge auftretenden neuen Krankheiten an. Mein Vater hingegen nicht. Wenn er (gegen seinen Willen) ins Krankenhaus musste, sagte er jedem klipp und klar „I am not a hero“. Er mochte nicht gepikst werden, vernachlässigte alle ärztlichen Auflagen, vergaß seine Tabletten.  Er pflege zu sagen „69 ist mein Limit“ und war merklich angesäuert, als er 70 wurde. Seine Brüder, insbesondere sein Zwillingsbruder, verachteten ihn dafür. Als Musterpatienten taten sie alles dafür, gesund zu werden, malträtierten sich jede Stunde des Tages. Sie waren Heros, durchlitten ohne sich ein einziges mal zu beklagen mehrere Nierentransplantationen und Jahrzehnte Dialyse. Ausgerechnet mein Vater hatte als einziger zwei funktionierende Nieren und sagte seinen Brüdern unumwunden, er täte sich an ihrer Stelle garantiert nicht die ewige Fahrerei zur Nephrologie an. Er wollte gar nicht so genau zuhören, daß sein Bruder längst eine Leih-Dialysemaschine zu Hause hatte, die seine Frau nach einem einwöchigen Kurs wie im Schlaf bediente.

Vielleicht war es nur Zufall, vielleicht war es ein genetischer Einfluss. Aber obwohl die Brüder auf verschiedenen Kontinenten lebten und völlig anders mit ihren Gebrechen umgingen, starben sie alle fast genau im selben Alter Mitte 70.

Mein Vater war allerdings mit 75 auch älter als Habermas, Schmidt oder Dohnanyi mit 95. Die Menschen altern nicht gleichsam. Es spricht gar nichts dagegen, wenn 80-jährige beruflich noch voll aktiv sind. WENN sie zufällig zu der Minderheit gehören, die in dem Alter noch besonders agil ist. Joe Biden zum Beispiel ist aber das Gegenteil. Er wirkte schon bei seinem Amtsantritt als Präsident, wie ein Hundertjähriger und war damit a priori der falsche Mann für den Job. Ja, das ist ungerecht. Aber wer Gerechtigkeit erwartet, ist falsch in der Politik. Ja, er stieß wichtige Reformen an, brachte die US-Wirtschaft erstaunlich gut wieder in Schuss, aber mit seiner Tattergreisigkeit und dem Festklammern an der Macht, bereitete er den Boden für den gegenwärtigen Trump-Faschismus.

Wenn ich vom Tod meiner Eltern erzähle, höre ich oft „Och, das ist doch wirklich kein Alter heutzutage“. Dazu sage ich ein klares Jein: Natürlich wünscht man sich rein emotional seine Eltern für ewig gesund und fit zu behalten, leidet an dem Verlust. Natürlich leben andere länger und bleiben länger fit. Aber insbesondere mein Vater hatte keine Konstitution für eine längere Lebenszeit. Da musste Schluss sein. Zudem bin ich wirklich froh, daß beide während der Obama-Präsidentschaft abreisten und annehmen konnten, die USA befände sich auf einem guten progressivem Weg. Trump hätte ihnen ohnehin den Rest gegeben.

Wir müssen uns generell von dem Irrglauben an den Wert des möglichst langen Lebens an sich verabschieden. Wer unbedingt uralt werden will und jeden Tag länger, prinzipiell ans Gewinn verbucht, soll das tun und dabei alle Unterstützung bekommen. Man darf das aber nicht allen anderen aufoktroyieren. Ich behaupte, die Mehrheit der Menschen will gerade nicht um jeden Preis weiterleben. Entweder wollen sie ohnehin nicht uralt werden, oder sie möchten zwar ganz gern 100 werden, aber nur, wenn sie dabei recht gesund bleiben. Um einen Schlaganfall-Patienten, der gelähmt und sprachlos für den Rest seines Lebens ein schwerer Pflegefall bleien wird, Jahre und Jahrzehnte künstlich am Leben zu erhalten, gibt es drei Erklärungen.

1.) Der Betroffene will leben. Das gilt es zu 100% zu respektieren.

2.) Konservative-religiöse Vorstellungen werden übergestülpt. Das ist zu verachten.

3.) Pekuniäre Interessen der Pharmaindustrie stehen im Vordergrund. Das ist zu verachten.

Das Leben an sich und die Länge des Lebens fallen aber nicht unter die Kategorie „Gerechtigkeit“. Das Leben darf keinesfalls gegen den eigenen Willen genommen werden und es darf auch nicht gegen den eigenen Willen gestreckt werden.

Ich freue mich, wenn Klaus von Dohnanyi 107 Jahre alt wird und weiterhin seine globalen Betrachtungen veröffentlicht. Ich bedauere bis heute unendlich den Verlust von Gräfin Dönhoff, Helmut Schmidt und Egon Bahr. Die haben für mein Bedürfnis viel zu kurz gelebt. Aber meine subjektive Empfindung ist irrelevant.

Meistens besteht die letzte Lebensphase aus viel Leid und das Sterben an sich wird zur Quälerei. Oft geht es mit widerlicher Atemnot einher. Abscheulich. Ich freue mich für jeden, der es hinter sich hat, denn nichts ist normaler und natürlicher, als zu sterben. Unnatürlich ist es, schwerste Krankheiten zu überleben und das Sterben an sich über Jahre in die Länge zu ziehen.

Als Atheist hege ich keinerlei Sympathien für Päpste, deren verbrecherische Kinderfi**erorganisation maßgeblich dazu beiträgt, Sterbehilfe in Deutschland illegal zu machen und Menschen gegen ihren Willen zum Leben zu zwingen.

Aber anders als Gläubige bin ich nicht zu purem Hass auf Andersgläubige fähig und so tut mir Jorge Bergoglio, der heute in einem elenden, maladen Zustand von seinem Zombi-Verein, wie eine morbide Trophäe der Öffentlichkeit ausgesetzt wird, LEID! Der arme 88-Jährige Mann. Was für Sadisten sind das bloß, in deren Hand er sich befindet und die ihn jetzt so vorführen! Es erinnert natürlich sehr stark an die Bilder vor genau 20 Jahren, als der ebenfalls nicht mehr sprachfähige, multimorbide Karol Wojtyła († 2. April 2005 in der Vatikanstadt) den Massen vorgeführt wurde. Die politischen und religiösen Gründe dafür, sich an so einem präfinalen Wrack zu ergötzen, statt ihm seine Ruhe zu gönnen, sind mir völlig klar. Und ich sollte Wojtyła und Bergoglio nicht bedauern. Sie wollten es ja so.

Christen lieben es zu leiden. Wojtyła schrieb eine ganze Leidens-Enzyklika und die Heilige Mutter Teresa war so begeistert davon, Todkranke besonders leiden zu sehen, daß sie hartnäckig in ihren Einrichtungen Medikamente und Schmerzmittel verweigerte. Je mehr ein Mensch an Krebs- oder anderen Schmerzen leide, desto näher wäre er ihrer Ansicht nach, dem leidenden Jesus.

Aber ich kann mir nicht helfen; ich denke nicht so grausam und hätte den beiden Elenden ein früheres Sterben mit weniger Leid gewünscht.

(…) Im Gegensatz zu normalen Menschen denken Katholiken, daß wir alle grundsätzlich mit Erbsünde geboren werden und deshalb fortlaufend demütig und büßend auf den Knien rutschend den Gott um Gnade anbetteln müssen.
Das Leiden gilt vielen Katholiken daher schon an sich als Ausweis von besonderer Spiritualität.
Manche Fanatiker wie die Opus Dei-Mitglieder peitschen und matern sich tagtäglich, um Jesus näher zu sein.
Der vorherige Papst hat extra eine Enzyklika des Leidens verfasst.
Die Masochistenfraktion der Soutanenträger sieht explizit darin eine Wertschätzung Gottes, weil er alles verursacht.
Immerhin hat er schon seinen eigenen geliebten Sohn bestialisch foltern und töten lassen - natürlich nur AUS LIEBE zu den Menschen.
Wenn es dem heutigen Homo Sapiens ähnlich ergeht, soll man dankbar sein.

Insbesondere die körperlichen Qualen, die ein Mensch erLEIDen kann - Schmerzen - sind den Christenexperten hochwillkommen.
„Unter Schmerzen wurdest du geboren, unter Schmerzen musst du sterben“ - das erklärte schon Gott persönlich in Gen, 3:

16 Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.
17 Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens.
18 Dornen und Disteln lässt er dir wachsen, und die Pflanzen des Feldes musst du essen.
19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.


Johannes Paul II, der Große, stellte schon zu einer frühen Phase seines Pontifikats klar, daß Leid generell zu begrüßen sei.
Im

APOSTOLISCHEm SCHREIBEN SALVIFICI DOLORIS SEINER HEILIGKEITPAPST JOHANNES PAUL II. AN DIE BISCHÖFE, PRIESTER, ORDENSLEUTE UND GLÄUBIGEN DER KATHOLISCHEN KIRCHE ÜBER DEN CHRISTLICHEN SINN DES MENSCHLICHEN LEIDENS

heißt es:

Paulus: »Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage«.(2)
………Die Kirche, die aus dem Geheimnis der Erlösung im Kreuz Christi geboren wird, muß die Begegnung mit dem Menschen vor allem auf dem Weg seines Leidens suchen.
…..6. Die Heilige Schrift ist ein großes Buch über das Leiden………


Stimmt die Theorie, daß erst in Leid und Schmerz eine innige Beziehung zu Gott entsteht, leistet „der Herr“ immerhin ganze Arbeit. (…)

(Fipsi dreht durch, 16.07.2012)

Samstag, 22. März 2025

Diktatoren-Liebe

Erinnert sich noch jemand an Karin Kneißl? Sie war in der rechtsextremen Kurz-Regierung auf FPÖ-Vorschlag von Dezember 2017 bis Juni 2019 Bundesministerin für Europa, Integration und Äußeres. International berühmt wurde sie mit diesem Foto, das sie auf ihrer eigenen Hochzeit 2018, entzückt tief in die Knie gegangen zeigt – vor Wladimir Putin.

Putin, der vier Jahre zuvor die Krim annektiert hatte, erschien nicht nur persönlich, sondern schenkte ihr 50.000 Euro-Saphircreolen, einen Don-Kosaken-Chor, Blumen und einen Samowar. Kneißl war hin und weg; liebte sie doch sexy Wladimir Wladimirowitsch sogar noch mehr, als ihren eben Angetrauten.

Wie wir heute wissen, geschah dieser devote Kniefall vor dem Kreml-Kriegsverbrecher nicht etwa nur aus dem flüchtigen Moment der emotionalen Aufwallung heraus; nein sie ist wirklich sein ganz großer Fan. Nach ihrem Amts-Aus, jobbte sie zunächst bei Putins Propagandasender RT, wurde 2021 in den Rosneft-Aufsichtsrat berufen und verließ Österreich schließlich im Juni 2023 ganz, um in Putins Geburtsstadt St. Petersburg zu leben und einen Putin-Fan-Thinktank zu leiten.  Kneißl meint es also wirklich ernst und plappert nicht nur unüberlegt Kreml-Propaganda nach. Kneißl geht es nicht allein so.

Viele lieben den heißen Wladimir. Wagenknechts erster Ehemann Ralph T. Niemeyer reiste 2022 als Reichsbürger und selbsternannter Vertreter einer deutschen „Exil-Regierung“, bzw als „Exil-Kanzler“ nach Russland, um Putin zu umschwärmen. Heute stellt er sich mit voller Überzeugung gegen die BRD.

[…]  "Wie echte Nazis" seien die Polizisten aufgetreten, die sein Haus gestürmt hätten, schreibt Ralph T. Niemeyer auf Telegram. Der selbsternannte Chef einer deutschen "Exilregierung" und Ex-Ehemann von Sahra Wagenknecht nennt die "Reichsbürger"-Razzia vom Mittwoch "Staatsterror". Im russischen Propagandamedium Russia Today, das Niemeyer am Mittwochabend als den angeblichen Anführer einer deutschen Oppositionsgruppe live interviewte, stellte der ehemalige Bundestagskandidat wilde Behauptungen auf, warum er ins Visier der Fahnder geraten sei: weil er an der Bundesregierung vorbei versucht habe, Verträge für die Öffnung der Gaspipeline Nord Stream 2 auszuhandeln. [….]

(SZ, 23.03.23)

Die ihm demonstrativ weiter eng freundschaftlich verbundene Sahra Wagenknecht, oder auch Putin-Propagandist Michael Kretschmer, reden womöglich zukünftig nicht nur verliebt von Putin, übernehmen dessen Propaganda, sondern sind potentiell bereit noch viel weiter für ihr Idol zu gehen.

[….] Ost-CDU Politiker #Kretschmer spricht gerade in den #Tagesthemen von der "mutwilligen Erhöhung der Energiepreise durch die vorherige Regierung".

Mutwillig? Es ist tragisch, wenn man sich so in einer Parallelrealität verliert und die politische Debatte mit Falschinfos flutet. [….]

(Dr. Ole Wintermann, 21.03.2025)

 

[…] Ein ebenso großer Putin-Troll wie die Wagenknechte; er würde seinem geliebten Tyrannen am liebsten noch heute wieder Gas abkaufen. Genau das meint er mit "mutwillige Erhöhung": dass Alternativen zu russischem Gas gesucht und gefunden wurden. Auch die Koalitionsverhandlungen führen z.T. solche Leute.  [….]

(Sascha Kersken, 22.03.2025)

Leider reicht meine küchenpsychologisches Ausbildung nicht, um wissenschaftlich zu erklären, wieso rechte Politiker, rechtsextreme Diktatoren nicht nur bewundern, sondern regelrecht in einen Teenager-artigen Verliebtheitsrausch geraten, so daß sie sich gegenüber dem Rest der Welt völlig lächerlich machen.

Trump ist natürlich das beste Beispiel dafür. Immer wieder prahlte er auf seinen zahlreichen Rallys über den Massenmörder Kim Jong Un – „and then we fell in love“!

Geradezu verschossen aber reagiert er auf Putin, den er so sehr liebt, daß er ihm ohne zu zögern und ohne Gegenleistung alle Wünsche erfüllt. Trump braucht gar kein Spray-Tan mehr, weil der Ober-Russe ihn so sehr erregt.

[…..]  Wenn zwei der mächtigsten Männer der Welt telefonisch um Krieg und Frieden ringen, geht es heftig zur Sache – so auch bei dem mit großer Spannung erwarteten Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Nachdem bezüglich der Ukraine innerhalb weniger Minuten Einigkeit herrschte, weil Trump ohnehin jedem Wunsch Putins nachgab, führte schließlich die Frage, wer das Gespräch zuerst beendet, zu einer knallharten Auseinandersetzung.

"Ich leg nicht auf", säuselte Donald Trump, während er das Telefonkabel verspielt um seinen Finger wickelte. "Leg DU zuerst auf!"

Doch darauf ließ sich der russische Präsident nicht ein. "Aber nicht doch, Donnilein!", so Putin. "Leg DU zuerst auf!"

Dann kicherten beide, um anschließend zu schweigen und dem jeweils anderen beim Atmen zuzuhören.

"Aber jetzt musst DU wirklich auflegen, Wladi", so Trump nach einer ganzen Weile. "Wir können doch nicht ewig so weitermachen."

"Können wir nicht?", fragte Putin. "Ich kann jedenfalls nicht zuerst auflegen. Ich würde mir ewig Vorwürfe machen."

"Och, duuu! Hihihi", kicherte Trump wieder. "Ich kann ja auch nicht. Ich würde deine Stimme ja auch einfach zu sehr vermissen."

Derzeit laufen die Gespräche noch. Wie die Verhandlungen ausgegangen sind und wer am Ende zuerst aufgelegt hat, wird wohl erst im Laufe des Abends bekannt.  [….]

(dpo, 18.03.2025)

Realität und Satire lassen sich hier schwer unterscheiden. Ex-FOX-Starmoderator Tucker Carlson erging es ebenso, als er nach Russland reiste und gar nicht mehr aufhören konnte, aus kindlicher Verliebtheit Putins Hintern zu küssen.

Trumps Golfpartner Steve Witkoff, der im Auftrag des Weißen Hauses Frieden in der Ukraine aushandeln soll, war ebenfalls sofort, wie eine 11-Jährige auf einem Boyband-Konzert, schockverliebt in den Kreml-Herrscher.

[….] Für Trump sollte Witkoff dafür sorgen, dass Russlands Machthaber Wladimir Putin eine Waffenruhe in der Ukraine unterstützt. [….] Offenbar liefen die Gespräche jedoch anders, als man es normalerweise erwarten würde. Denn nach seiner Rückkehr gab Witkoff nun ein Interview, in dem er regelrecht vernarrt in den Kremlherrscher zu sein scheint. Geführt wurde es von Tucker Carlson. Der frühere Fox-News-Moderator sorgte in der Vergangenheit bereits selbst für Aufsehen, als er bei einem Russlandbesuch begeistert durch einen Supermarkt lief und Putin in einem Interview  unkritische Stichwörter lieferte.

Auch der Regierungsgesandte scheint nun dem Charme seines Gesprächspartners erlegen zu sein. Witkoff schwärmt in dem Interview etwa davon, dass der Kremlherrscher ihm erzählte, wie er nach dem Anschlagsversuch im Wahlkampf für Trump gebetet habe. Getan habe er dies gemeinsam mit seinem Priester in der »örtlichen Kirche«, so Witkoff mit sichtlich bewegter Stimme: »Nicht weil Trump Präsident der Vereinigten Staaten werden könnte, sondern weil er mit ihm befreundet war und für seinen Freund betete.«

Bei frommen Wünschen im Stillen beließ es Putin dabei jedoch offenbar nicht. Wie Witkoff weiter berichtet, habe er im Kreml auch ein »wunderschönes« Geschenk erhalten. Dabei handele es sich um ein Porträtgemälde von Donald Trump. Dieses habe er dem US-Präsidenten bereits übergeben, so Witkoff weiter. »Er war davon sichtlich berührt.« [….] [….]

(SPON, 22.03.2025)