Samstag, 3. April 2021

Mittelkatholiken auf Abwegen.

Michael van Laack, ultrarechter und erzkatholischer Verschwörungstheoretiker, der auf PP Pseudotheologisches verbreitet, ist ein Fanatiker.

Das kann ich akzeptieren. Er hasst eben nicht nur Muslime, wie die meisten Rechten, sondern mit großer Inbrunst auch alle anderen, die nicht genau seinen sadomasochistischen mittelalterlichen Opus Dei-Kurs verfolgen.

Bei ihm weiß man woran man ist. Egal ob Atheist, Protestant, Hindu, Agnostiker oder gelegentlicher Feiertags-Katholik – alle landen in der Hölle und werden auf ewig verdammt und gequält, während sie von den oben im Himmel im Luxus schwelgenden David Berger, Joseph Ratzinger, Rainer-Maria Woelki und van Laack ausgelacht werden.

[…..]  Gott würfelt nicht!  […..]   um uns die Furcht vor dem biologischen Tod zu nehmen und die Hoffnung zu schenken, das mit ihm nicht alles endet. Erst dadúrch erhält unser Tun und Lassen Sinn und Ziel! Nur durch den Glauben an Christus vermögen wir, gutes und schlechtes Handeln effektiv voneinander zu unterscheiden. […..]  Liebe Atheisten, Humanisten oder wie auch immer ihr Euch versteht: Sterben müssen wir alle. Deshalb ist das Überkübeln der Christen und anderer gläubiger Menschen mit Eurem Spott und Eurer Häme letzten Endes nur Windhauch. Denn erst nach dem biologischen Tod wird klar, wer recht hatte. Wenn Ihr recht haben solltet, spielt es keine Rolle, denn ihr könnt dann nicht mehr in Triumphgeheul ausbrechen.  Sollten aber wir, die wir an diesen Gott glauben, recht haben, wird das für den ein oder anderen nicht nur ein Augenöffner sein, sondern der erste Blick in die für ihn vermutlich trostlose, weil gottferne Ewigkeit. […..]  (MvL, PP, 02.04.2021)

Mit den van Laacks dieser Welt kann ich gut coexistieren. Ich bin kein Agnostiker, der sich ein Hintertürchen offen halten muss.

Aber ich stimme mit dieser Sorte Katholiken immerhin in einem Punkt überein: In den Himmel Gottes, der solche Typen aufnimmt, will ich gar nicht.

Das sind grundsätzlich perfide, intolerante, wir-sind-besser-als-die-Hassideologen, wie es sie nun einmal gibt, weil wir bloß gewöhnliche Homo Sapiens auf unserer gegenwärtigen Evolutionsstufe sind.

Eine noch so niedrige Form, daß unser Humanismus noch unterentwickelt ist. So unterentwickelt, daß wir uns massenhaft gegenseitig abmurxen, Flora und Fauna ruinieren, sowieso Macht und Ressourcen kontinuierlich mehr auf einige wenige zum Schaden der meiste konzentrieren.

Wir sind aber immerhin prinzipiell geistig so weit entwickelt, um unsere sehr kurze und für das Universum völlig irrelevante Lebensspanne zu begreifen.

Das heißt also, sich des eigenen Verstandes und der Kunst zu bedienen, um das eigene Leben individuell auszukosten und den anderen Lebewesen nicht zu schaden. Das Hier und Jetzt zu gestalten, statt auf irrationale Jenseitsversprechen zu hören und über die unabänderliche Tatsache der eigenen Endlichkeit zu verzweifeln.

Viele Katholiken sind anders als Berger/Mixa/van Laack/TVE durchaus angenehme Zeitgenossen. Sie können die freundlichsten Menschen sein; einige sind gar hochgebildet – wenn auch Bildung genrell die Wahrscheinlichkeit minimiert religiös zu sein.

Aber es gibt die Inselverarmungen im Gehirn, die es auch einigen Hochintelligenten ermöglicht irrationalen Jenseits-Glaubensvorstellungen von sprechenden Schlangen und Wasser, der sich in Weine verwandelt anzuhängen.

Gläubige, missionarische Katholiken, die nicht vollkommen die Augen vor der Realität verschließen, können einem leidtun.

Sie sind so etwas wie Impfskeptiker im Jahr 2 der Corona-Pandemie.

Im April 2020 verbreiteten sie mit Naidooisch-stolzer Empörung, es werde sich ohnehin niemand impfen lassen, weil offensichtlich alles ein Gates-Soros-Komplott wäre. Wer unter den Impfkritikern kein totaler Aluhut à la Hildmann ist, muss im April 2021 begriffen haben, daß weltweit 2,9 Millionen Covid19-Tote real sind, daß das Sterben an SarsCoV-2 auch auf deutschen Intensivstationen grausam und brutal ist, daß Empörung und die Verbreitung von Verschwörungstheorien nicht helfen.

„Back to normal“ gibt es nur mit massenhaften Impfungen. Es gehört schon extrem viel Gaga-Fanatismus dazu. Im Sommer 2021 immer noch eine Moderna- oder Biontech-Impfung zu verweigern, nachdem sich hunderte Millionen Geimpfte eben nicht in Reptiloiden verwandelt haben.

Matthias Drobinski, der in diesem Blog so oft zitierte fromme SZ-Mann für alles Kirchliche sitzt in diesem Katholiken-Dilemma.

Er ist natürlich nicht dumm, nicht ungebildet und nicht fanatisch genug, um die katastrophalen Entwicklungen der Katholiken in Deutschland zu übersehen.

Massenhafter Mitglieder-Exodus, Kindersexskandale, Finanzskandale, moralisches Totalversagen des Klerus, abstoßende Sexualpolitik, heuchlerische Selbstbereicherung, outdatete Schwulenfeindlichkeit, ostentativer Unwillen und Unfähigkeit aus den eigenen Fehlern zu lernen.

Drobinski versteht die Gründe, weswegen die Menschen mit dieser RKK nichts mehr zu tun haben wollen sehr gut. Das macht ihn sehr traurig.

Wer bleibt schon gern zahlendes Mitglied einer Kirche, die zweifellos eine globale Kindersexorganisation ist?

(…..) Eins der größten Rätsel des deutschen Journalismus wird für mich immer die Frage sein, wieso sich die an sich hochvernünftigen SZ-Chefredakteure Heribert Prantl, Kurt Kister und Wolfgang Krach immer noch den frommen Katholiken Matthias Drobinski, 52, als Redakteur halten.

Nicht nur, daß es ohnehin völlig absurd ist einen hochbefangenen Kirchenfuzzi über Kirchenthemen schreiben zu lassen, so ist Drobinski auch noch von einer schweren Echolalie befallen und schreibt in seinem stets larmoyanten Ton auch immer wieder das Gleiche:

Hach, wie traurig, die Kirche verliert Mitglieder und die Pfaffen sind frustriert. Dabei ist Franzl doch so super. Menno! Es kann aber nicht nur am Zölibat meiner heißgeliebten katholischen Kirche liegen, weil die Protestanten mindestens genauso schrumpfen. (Ätschibätsch)

Die Ursachen für das Wegsterben des kirchlichen Lebens sind also irgendwie ganz kompliziert. Das ist eine große Aufgabe für die Bischöfe und alles ist ganz furchtbar traurig, weil die Kirche doch so wichtig ist!

Die SZ verfügt über einige der besten Edelfedern Deutschlands – was wäre es für eine Wonne, wenn man auch zu kirchlichen Themen Spitzenjournalismus aus München bekäme. (…..)

(Auslaufmodell, 01.03.2017)

Das Schwinden des Katholizismus in Nordamerika und Europa ist eine Tatsache, die Drobinski natürlich nicht abstreitet. Er ist ja nicht blöd.

Während aber Humanisten diese Entwicklung begrüßen und daher Kardinal Woelki als Helden des Atheismus feiern und lobpreisen, ist Drobinski zu sehr Religiot, um zu verstehen, welche Chance und Erleichterung ein von dem toxischem Einfluss des Katholizismus befreites Deutschland wäre.

Genau an diesem Punkt setzt seine Inselverarmung ein und in seinem traditionellen langen Osterleitartikel in Deutschlands größer seriöser überregionaler Zeitung folgt nach der rational-larmoyanten Fehleranalyse nun der irrationale Teil, in dem er in blanken Unsinn abrutscht.

[…..]  Vielen Christen bleibt dieses Jahr ihr Halleluja in der FFP2-Maske stecken. Soll man noch glauben, inmitten von Missbrauchsskandalen, Korruption und der Musealisierung des Christentums? Dabei könnte gerade die christliche Hoffnung auf Erlösung durch die Pandemie helfen. [christliche Wissenschaftsfeindlichkeit hat uns erst in dieses Desaster gestürzt –T.]  […..]  Und dann sind die großen christlichen Kirchen, die doch eigentlich die Superspreader der Osterfreude sein sollten, [Eine Formulierung wie Fingernägel auf der Schiefertafel!-T.]   […..]  Was also würde fehlen, würden die Kirchen […..]   zur marginalen Größe schrumpfen? […..]   der Staat oder private Träger würden die Krankenhäuser und Sozialstationen übernehmen. Ob die Welt dadurch besser würde [Ja! Endlich bessere Arbeitsverträge für das Personal, Antidiskriminierungsregeln würden greifen, Arbeitsschutz, Tarifverträge, Lesbische Kindergärtnerinnen würden nicht mehr gefeuert und endlich könnten auch Muslime, Hindus, Juden und Atheisten eingestellt werden!]  […..]  Schwerer zu verkraften wäre das Verschwinden der Gemeinden, der Gemeinschaften jener Menschen, die nicht insulär und selbstbezogen leben wollen. [Das ist eine sagenhafte Unverschämtheit. Selbstbezogenheit, Fernstenhass, wir-sind-besser-als die-Ideologie sind Charakteristika der Christen!]  Im Idealfall sehen sie Arme und Einsame, Flüchtlinge und Kriegsopfer als ihre Nächsten an, üben sich in nachhaltigem Lebensstil oder stricken Socken für den Adventsbazar. Das tun andere Menschen, Bewegungen, Vereine auch, doch nur die Kirchen versammeln so viele so unterschiedliche Menschen, damit sie über ihren eigenen Horizont hinausschauen. [Das Gegenteil ist wahr – die katholische Kirche akzeptiert eben keine Andersgläubigen in ihren Organisationen. Der Hamburger Erzbischof ließ 2020 verdiente Mitarbeiter der Obdachlosenhilfe Alimaus mit dem Kältebus feuern]  […..] Aber was wäre, wenn er weg wäre, der Glaube an die Auferstehung, den Sieg des Gefolterten über den Tod? Er wäre nicht zu ersetzen wie der Religions- durch den Ethikunterricht. Dass es da etwas geben könnte jenseits des Todes, ist eine genuin religiöse Zuversicht. Sie lebt davon, dass sich Menschen zum Gedächtnis an Jesu Tod und Auferstehung versammeln und das Halleluja zumindest mitsummen. [Was für ein sagenhafter Unsinn, welche Anmaßung!] […..] Auferstehungsglauben […..] wird dringend gebraucht gegen jene Erlösungsfantasien, die in die Hölle auf Erden führen können: Sei mächtig, schön und fit; kaufe und konsumiere. Er hilft gegen den Wahn, man müsse sein Leben immer im Griff haben. […..]

(SZ, 03.04.2021)

In derselben SZ-Ausgabe wird eine ganze Zeitungsseite für Birthe Mühlhoff freigeräumt, um „sieben Gründe für ihr Verbleiben“ in der frauenfeindlichen Kindersexorganisation RKK auszubreiten.

 Kinderfi**en? Finanzier ich gern weiter!

Engagierte gebildete katholische Frauen sind noch seltsamer als die Mosebachs und Drobinskis.

Martina Schäfer-Jacquemain, Theologin und Supervisorin der Katholischen Hochschulgemeinde Köln, kurz KHG, ist scheinbar nicht die hellste Kerze auf der Torte.   Resigniert stellt sie fest:

[….] Martina Schäfer-Jacquemain spricht aus, was sich manch andere nicht trauen offen zu sagen: „Ja, das ist ein großer innerer Schmerz. Also, es ist ja beides. Es ist die Kränkung ständig, die ich als Frau erlebe, und aber auch als Hauptamtlerin eigentlich deutlich von dieser Kirche gezeigt zu kriegen: Du bist hier nicht mehr gewollt. Aber ich habe auch Theologie studiert, wie die ganzen anderen Herren in der Bistumsleitung, und ich habe auch einen Traum von Kirche und ich bin genauso Kirche wie die. Und das ist mein Auftrag, auch wenn ich den anders lebe, als die Amtskirche das scheinbar von mir will.“ [….]

(Deutschlandfunk, 01.04.2021)

Soso, und im Theologiestudium ist ihr nie aufgefallen, was in KKK und Bibel über die Rolle der Frau steht?

Ihr hat nie die Tatsache zu denken gegeben, daß von weltweit 414.582 Priestern 414.582 Männer sind, daß von weltweit 5.389 Bischöfen genau 5.389 Männer sind und daß von weltweit 227 Kardinälen 227 Männer sind?
KÖNNTE sie da nicht eine Ahnung bekommen haben, wie es um die Karrierechancen von Frauen in der RKK aussieht?

Die Ansichten der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer sprechen eindeutig nicht dafür, daß Weibsbilder Führungsrollen übernehmen sollten.

"...der Gang, wie sich die göttliche Lehre verbreitet: Von Gott zu Christus, von Christus in den Mann und von diesem in das Weib hinab. Umgekehrt verbreitet sich die teuflische Lehre: Sie kommt zuerst in das Weib, denn dies besitzt weniger Unterscheidungsvermögen."

(Alexander von Hales, 1185-1245, Lehrer des Thomas von Aquin)

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."

(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)

"...wer mag alle leichtfertigen und abergläubischen Dinge erzählen, welche die Weiber treiben...es ist ihnen von der Mutter Eva angeboren, daß sie sich äffen und trügen lassen."

(Martin Luther)

"Der wesentliche Wert der Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen. Die Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger...eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann."

(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)