Samstag, 31. März 2018

Random Donald


Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt,
aber vielen bleibt es erspart.
-      Curt Goetz.

Es gab 2016 schon Zeiten, als Trump immerhin so etwas wie rudimentären Verstand erkennen ließ.
Nicht im Sinne allgemeinen oder gar politischen Interesses.
Nicht im Sinne von Realitäts-Kenntnisnahme.

Aber er nutzte die Medienaufmerksamkeit gnadenlos aus, bediente all die devoten Medienvertreter, die ihren nackten Sendezeiten-Po zu Penetration anboten.
Deshalb gab er dem tobenden Rassisten-Mob aus Evangelikalen und Teebeutlern auch genau das, was bei ihnen Ejakulation und Ovulation auslöst:
Drain the Swamp, Hassattacken auf den „Kenianischen Neger“ Obama, obsessiven Waffenfetisch und Xenophobie satt (build the wall, mexicans are rapists, lock her up).

Der Plan seine Marke und sein Vermögen aufzublasen schien auf jeden Fall aufzugehen.
Blöd war dann für Trump nur, daß er durch Cambridge Analytica, den russischen Geheimdienst und durch das Wahlmännerwahlrecht trotz Stimmenminderheit von drei Millionen Votes tatsächlich Präsident wurde.

Damit hatte er am wenigstens gerechnet, keine Pläne gemacht und erst Recht kein Personal, um eine neue Supermachtregierung zu bestücken.
So kam es zu Typen wie Reince Priebus oder Sean Spicer aus den alten Beständen des RNC.
Durch die Reibungshitze mit dem unterbelichteten Chaos-Kopp im Oval Office verbrannten sie schnell. Bald liefen alle Staffer mit Restanstand oder einem IQ über Zimmertemperatur ebenfalls davon und zurück blieb ein vom Ballast befreiter Präsident, dessen Ruf erst ruiniert jetzt regiert ganz ungeniert.

Damit das nicht missverstanden wird: Lügen, prahlen und faulenzen konnte Trump schon in seinem präpolitischen Leben und im gesamten Wahlkampf genauso gut wie jetzt.

Aber erst nachdem nun sämtliche Mitarbeiter einmal gefeuert, jedes Versprechen gebrochen und jede Peinlichkeit übertroffen wurde, ist Trump die absolute loose cannon geworden. Jetzt ist ihm alles egal.
Gut möglich, daß er den Planeten doch noch in die Luft jagt, nachdem er die drei Generäle bis zur Apokalypse weggemobbt hat.
Anderen durchgeknallten Autokraten mit Massenvernichtungswaffen traut man deren Einsatz oft nicht zu, da auch diese Menschen einen großen Selbsterhaltungstrieb hätten.
Über Selbsterhaltungstrieb verfügt Trump auch, aber seine intellektuellen Fähigkeiten sind so dramatisch unterentwickelt, daß er womöglich gar nicht bemerkt, wenn er im Begriff ist sich (mitsamt dem Rest der Menschheit) zu atomisieren.
Das Überleben definiert sich als Selbsterhaltungstrieb multipliziert mit Intelligenz geteilt durch Ego.

Ü = SI/E.
Wenn I --> O, dann auch Ü = O

Nun trifft Trump also seine Entscheidungen nur noch im Random-Modus, je nachdem wie ihm gerade ein Furz sitzt.

Es reicht jetzt völlig aus, Trump einmal öffentlich tief in den Hintern zu kriechen, um von ihm mit einem großen Job belohnt zu werden.

Nachdem der fanatische Kriegstreiber John Bolton schleimspurziehend durch ein FOX-Studio robbte, um Trump zu lobpreisen, wurde er nationaler Sicherheitsberater.

[…..] John Bolton ist so etwas wie der Lord Voldemort der amerikanischen Außenpolitik. Seit Jahrzehnten wandert er in verschiedenen Funktionen durch Washington und er hat sich - zu seinem großen Stolz - in dieser Zeit einen Ruf als härtester Hardliner erarbeitet. Viele US-Außenpolitiker nennen seinen Namen nur mit einem gruseligen Unterton.
Jetzt, wenige Monate vor seinem 70. Geburtstag, hat Bolton den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht: Wie US-Präsident Donald Trump am Donnerstag auf Twitter mitteilte, wird Bolton im April das Amt des Nationalen Sicherheitsberaters übernehmen. Der bisherige Inhaber, der Dreisterne-General H.R. McMaster, ist gefeuert. Er geht jetzt in Rente.
Die meisten düsteren Artikel über den Kriegstreiber und Diplomatieverächter Bolton, die jetzt zu lesen sind, stimmen - und der Beschriebene würde das wohl auch gar nicht bestreiten. John Bolton ist ein unerbittlicher Falke, ein Nationalist, der die US-Interessen über alles stellt, und der kein Problem damit hat, zu ihrer Durchsetzung militärische Gewalt zu fordern. Diplomatie und Völkerrecht sind für ihn allenfalls Mittel zum Zweck, um Amerikas Ziele zu erreichen. Ansonsten engen sie seiner Ansicht nach den politischen Handlungsspielraum der Weltmacht USA ein und schwächen sie. […..]

Ein anderer Mann, der sich coram publico das eigene Rückgrat rausriss und Trumps physische Kraft lobte, ist sein Kumpel „Ronny“, der zwar keinerlei Erfahrung damit hat eine Behörde zu leiten; geschweige denn eine Riesenbehörde, aber Qualifikation ist im Trumpversum nur hinderlich.

[….] Im Januar hatte Militärarzt Ronny Jackson dem 71-jährigen US-Präsidenten eine gute gesundheitliche und geistige Verfassung bescheinigt. Trump habe "außergewöhnliche Gene" und "viel Energie und Ausdauer", sagte Jackson nach der Untersuchung. Trump selbst hatte darum gebeten, seine geistige Verfassung zu untersuchen, um Zweifeln an seiner Eignung für das Präsidentenamt entgegenzutreten. Jackson hatte 2005 im Irak gedient. Ein Jahr später wurde er zum Arzt des Weißen Hauses ernannt. Vor Trump untersuchte er bereits George W. Bush und Barack Obama.
Das Veteranenministerium ist mit 360.000 Mitarbeitern nach dem Verteidigungsministerium die zweitgrößte US-Bundesbehörde. [….]

Und Syrien?
Dieses ewige Syrien, Syrien, Syrien.
Das kennt Trump gar nicht, nobody ever knew Syria could be so complicated.
Seine präsidentielle Lösung als Chef der Supermacht USA: Sollen sich doch andere darum kümmern. Bätschi.

[….] "Um Syrien sollen sich nun andere Leute kümmern" - so kündigte Präsident Trump überraschend den Abzug der US-Truppen aus dem Bürgerkriegsland an. Zudem ließ er gerade erst zugesagte Hilfsgelder streichen.
Gerade erst hat US-Präsident Donald Trump den Abzug der US-Truppen aus Syrien verkündet - nun legt Trump nach und will auch Hilfsgelder für den Wiederaufbau in Syrien streichen lassen. Dies berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Regierungskreise. Das Weiße Haus habe das US-Außenministerium angewiesen, die Ausgaben einzufrieren.
Trump habe Berichte gelesen, dass die US-Regierung kürzlich zusätzliche 200 Millionen Dollar (162 Millionen Euro) für den Wiederaufbau zugesagt hatte und daraufhin die Streichung veranlasst, schrieb das Blatt. Der kürzlich entlassene Außenminister Rex Tillerson hatte die Gelder im Februar in Kuwait bei einem Treffen der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zugesagt. [….]

Ach ja, und daß „drain the swamp“ nur gilt, so lange Demokraten im Sumpf sitzen, ist ja wohl klar.
Wenn es um Bereicherung auf Kosten der Steuerzahler geht, ist das natürlich völlig in Ordnung, wenn das durch Trump und seine Kumpels geschieht.

[….] Mehreren Mitgliedern des Trump-Kabinetts wird vorgeworfen, Steuergelder zu verschwenden.  Es geht dabei um Flugreisen, aber auch teure Einrichtungsgegenstände.  Das Verhalten hat auch mit der Rolle zu tun, die der US-Präsident inzwischen einnimmt.
Vielleicht wird in Geschichtsbüchern einmal Ben Carson die Regierung von Donald J. Trump symbolisieren. Viele US-Amerikaner rätseln ja bis heute, was genau den ehemaligen Neurochirurgen und Präsidentschaftskandidaten fachlich dafür qualifiziert, Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung zu sein.
Vielleicht ist aber auch der Esstisch in Carsons Büro das bessere Symbol.
Dieser Esstisch ist aus Mahagoni gemacht und seit vielen Wochen ein Politikum: Die Garnitur kostete 31 000 Dollar - viel zu viel für ein Büro-Möbelstück, das der Steuerzahler finanziert. [….]

Trumps rasende rassistische Base ist ohnehin so gehirngewaschen, daß sie alles mitmacht. Seine Zustimmungswerte steigen gegenwärtig.
Happy Weltuntergang.

[….] Die Trump-Maschine läuft wie geschmiert
Der US-Präsident versinkt in Affären, Hunderttausende Schüler protestieren vor seiner Haustür, das Top-Personal wechselt wöchentlich. Doch sein Land hat noch lange nicht genug von Donald Trump. [….]