Dienstag, 13. März 2018

Ins dämonische Zweite Jahr.



Als Donald Trump vor drei Tagen seine Basis in Moon Township, Pennsylvania aufstachelte zeigte er seine ganze weltökonomische Kompetenz.

Your coal -- by the way, folks, some of you are in the coal world, your coal is coming back big, big, big. Your steel is coming back. Your steel is coming back.

Stahl und Aluminium „are back“, weil er Importstahl durch hohe Zölle fernhalte.
Protektionismus als Allheilmittel und Handelskriege, die Amerika leicht gewinne.
Trump ist ökonomisch völlig ahnungslos, weiß nicht wie viele US-Branchen von Importen abhängen. Er hat auch nicht die geringste Ahnung wie verwundbar die US-Wirtschaft ist, wie wütend die GOP-wählenden Farmer werden könnten, wenn sich China entschlösse als Gegenmaßnahme die Soja-Importe aus den USA mit Zöllen zu blockieren, oder, noch schlimmer, die US-Hightech-Industrie von den im Reich der Mitte geförderten „seltenen Erden“ abschnitte.
Die Welt-Soja-Produktion beträgt etwa 330 Millionen Tonnen. Davon werden im „US-Corn-belt“ etwa 120 Millionen Tonnen produziert, von den wiederum gut 40 Millionen Tonnen exportiert werden.
Trump kennt diese Zusammenhänge nicht.
Er will sie auch nicht wissen, da er für die massive Drosselung der Stahlimporte aus Europa wichtigere Beweggründe hat.

[…..] And what we have done with the 25 percent tariff can for those guys who come in and dump their steel all over the place, by the way, it's not good steel, you guys know what I mean, it is crap. But your steel is coming back. It's all coming back. [….]
(Donald Trump Rallied In Moon Township Pennsylvania To Campaign For Republican Congressional Candidate Rick Saccone. March 10, 2018)

Es spricht das ökonomische Genie, der Dealmaker. Europäischer Stahl ist crap, SCHEISSE.

Wie immer garnierte er seine Ansichten mit einer ordentlichen Portion Rassismus, sprach Senatorin Warren ausschließlich als „Pocahontas“ an.
Maxine Waters, 79, Professorin aus Kalifornien, die seit 27 Jahren als Finanzexpertin im US-Kongress sitzt und es wagt Trump zu widersprechen, darf sich das nicht erlauben, da sie nicht nur African-American ist, sondern über eine besonders dunkle Hautfarbe verfügt.
Widerspruch von einer „Negerin“? Das ist zu viel für den Top-Rassisten Amerikas.

[….] But we can only do that if we elect people who are going to back our agenda and fight for our values. And that is why we have to defeat Nancy Pelosi. And Maxine Waters, a very low IQ individual. Did you ever see her? Did you ever see her? We will impeach him. We will impeach the President. But he hasn't done anything wrong. It doesn't matter, we will impeach him. She is a low IQ individual. You can't help it. She really is. We will impeach him.
But you have Maxine Waters and you have plenty of others. And I mean, Nancy Pelosi, you can't have that. And Conor Lamb, Lamb the sham, right, lamb the sham. He is trying to act like a Republican so he gets - he won't give me one vote. Look, I don't know him. Looks like a nice guy. I hear he is nice looking. I think I'm better looking than him. I do. I do. And he is slightly younger than me. Slightly. No, I heard that then I saw him. He is OK. He is all right. […..]

Nach einem Jahr im Amt ist Trump völlig enthemmt. Töten, schießen, rumbrüllen, Rassismus pur ist jetzt angesagt.
Das US-Drogenproblem ließe sich doch so einfach lösen, wenn man einfach alle Dealer umbringe.

[….] When I was in China and other places, by the way, I said, Mr. President, do you have a drug problem? No, no, no, we do not. I said, huh. Big country, 1.4 billion people, right. Not much of a drug problem. I said what do you attribute that to? Well, the death penalty.


Hey, if you are a drug dealer and you know you are going to get caught and you know that you are going to kill people. You are killing our kids. They are killing our kids. They are killing our kids. They are killing our families. They are killing our workers. [….] But if you go to Singapore, I said, Mr. President, what happens with your drugs? No. We don't have a problem, President. I said, really? We have a zero tolerance. And he is not playing games. These guys don't play games. You know, we have a different type of people. They don't play games. I said, how are you doing on drugs? No problem.
I said what do you mean, no problem? That's entertainment, you know, lot of things are happening. So what do you mean no problem? We have a zero tolerance policy?
What does that mean? [….]


Alle töten. Töten. Töten.

In so einem Mordsrausch will sich Trump nicht mehr von irgendjemand hinterfragen lassen.
Wer es wagt auch nur vorsichtig eine andere Meinung zu artikulieren, fliegt raus.

[….] Trumps persönlicher Assistent offenbar aus Weißem Haus eskortiert
John McEntee war der persönliche Assistent von Donald Trump. Nun soll er laut Medienberichten aus dem Weißen Haus geworfen worden sein. Nicht mal Jacke und persönliche Gegenstände habe er mitnehmen dürfen. [….]

Keine Schwachheiten mehr.
Der Außenminister flog gleich hinterher.

[….]  Rex Tillerson mag einen schlechten Außenminister abgegeben haben. Er mag sogar der schlechteste US-Außenminister aller Zeiten gewesen sein. Bemerkenswerterweise war ein solcher Jobversager aber noch immer nützlich als Korrektiv für den möglicherweise schlechtesten Präsidenten, den die USA je gesehen haben. Die Kurzformel im Außenministerium in Washington hieß: ABT, "anything but Tillerson". Gebt uns einen anderen, egal wen. Wenigstens aber hat dieser Tillerson das Iran-Nuklearabkommen am Leben gehalten, eine kritische Eskalation zwischen der Türkei und den USA verhindert und den richtigen Instinkt bewahrt im Umgang mit Nordkorea.
Das wild rotierende Personalkarussell hat nun also das Außenamt erfasst, was erwartet wurde und dem Amt nicht schaden muss. [….]

Ein Staatssekretär, der sich über die Entlassung des Außenministers per Twitter wundert, fliegt ebensoschnell im hohen Bogen aus dem Trump-Universum.

[…..] Auf den Minister folgt sein getreuer Mitarbeiter: Nach US-Außenminister Rex Tillerson muss jetzt auch der Staatssekretär im Außenministerium, Steven Goldstein, gehen. Goldstein hatte nach der unerwarteten Entlassung Tillersons an diesem Dienstag Kritik an der Art geübt, wie dies geschehen war.
Tillerson habe "jede Absicht gehabt zu bleiben", sagte der Staatssekretär. Zudem habe der geschasste Außenminister nicht mit Präsident Donald Trump gesprochen und sei sich des Grundes für die Entlassung nicht bewusst. Diese Einlassungen führten nun offenbar dazu, dass auch Goldstein seinen Hut nehmen muss. Zwei Spitzenbeamte sagten, der unter anderem für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Goldstein sei kurz nach seiner Erklärung entlassen worden […..]

Man wundert sich langsam darüber, daß Trump Kritiker nicht sofort hinrichten lässt.

Tillerson verfügte noch über Rudimente von diplomatischen Verhaltensweisen, leistete sich gelegentlich eine eigene Meinung.
Das kann Trump nicht ertragen.
Übernehmen wird der CIA-Chef Pompeo.

[….] Immer wieder war in US-Medien zu lesen, dass Tillerson nach Trumps Geschmack nicht unterwürfig genug gewesen sei. Das persönliche Verhältnis des Präsidenten zu Mike Pompeo ist deutlich besser, zumal sich die beiden öfter sehen. Als CIA-Chef war Pompeo dafür verantwortlich, Trump das "daily intelligence briefing" zu geben, also ihn über die globale Bedrohungslage zu informieren. Kritik oder Widerworte, so ist zu hören, kamen nie von Pompeo - hingegen bestätigte der bisherige CIA-Chef oft die Meinung des Präsidenten. Laut Politico redeten die beiden Männer oft über andere Themen - etwa die Stimmung im US-Kongress - und regelmäßig bittet der Präsident den CIA-Chef, ihn zu seinem nächsten Termin zu begleiten. [….]

Die Personalie Pompeo hat für Trump den ganz großen Vorteil, daß damit der Posten als CIA-Chef neu zu besetzen ist.
Dabei frönt der perfide Sadist Trump seiner Leidenschaft für Folter und Töten.

[….]  Viele Jahre arbeitete Gina Haspel für geheime CIA-Einrichtungen im Verborgenen, nun rückt sie plötzlich ins Rampenlicht. Die 61-Jährige soll künftig als Direktorin den amerikanischen Auslandsgeheimdienst leiten - und damit den bisherigen CIA-Chef Mike Pompeo ersetzen.
[….]   Haspel verantwortete die Folter von Terrorverdächtigen.
[….]  . Durch ihre Positionen war sie damit direkt in das "extraordinary rendition program" involviert, mit dem unter anderem Terrorverdächtige in andere Länder gebracht wurden, um sie dort an geheimen Orten zu foltern und zu verhören.
In Thailand leitete Haspel 2002 das Geheimgefängnis "Cat's Eye" nahe Bangkok. Dort beaufsichtigte sie die brutalen Verhöre von Terrorverdächtigen - unter anderem von Abu Zubaydah. Dieser galt damals als Amerikas 9/11-Häftling Nummer eins.
Mehr als drei Wochen lang wurde Zubaydah fast rund um die Uhr gefoltert, von 83-fachem Waterboarding ist die Rede - er ist nicht der einzige, der derartige Methoden ertragen musste. Zubaydah ist einer von mindestens 119 Terrorhäftlingen, die an geheime Orte in Afghanistan, Irak, Polen, Litauen und Rumänien verschleppt wurden.
Die brutalen Verhöre wurden per Video aufgezeichnet - es soll Haspel gewesen sein, die später anordnete, die Aufnahmen zu zerstören, schreiben US-Medien. Ihr Name taucht demnach auf der Weisung auf.
[….]  Auch die deutsche Justiz beschäftigt sich mit der Akte Haspel: Beim Generalbundesanwalt liegt seit 2014 eine Anzeige wegen der Folterprogramme gegen sie vor. Eingereicht von Menschenrechtsanwälten des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) aus Berlin. [….]