Freitag, 10. März 2023

Wie Konservative die deutsche Wirtschaft ruinieren.

Der Fachkräftemangel wird immer mehr zu dem Schlüsselproblem Deutschlands. In fast allen Branchen wird die Entwicklung abgewürgt, weil die Unternehmer Stellen nicht besetzen können. Selbstverständlich wird längst alles versucht, um aus dem deutschen Arbeitskräftemarkt rauszuholen was geht: Spätere Verrentung, flexible Arbeitszeiten, um viel mehr Frauen zurück in ihre Berufe zu bringen und Qualifikationsmaßnahmen.

Aber selbst, wenn man all diese Möglichkeiten bis auf den letzten Tropfen ausnutzt, werden aufgrund der demographischen Entwicklung jedes Jahr rund eine halbe Million Einwanderer in Deutschland benötigt.

Das wissen auch CDUFDPCSU, aber sie versündigen sich an Deutschlands Zukunft, indem sie das Offensichtliche bestreiten und lieber auf der Suche nach Wählerstimmen xenophobe Stimmungen schüren. Friedhetz Merz warnt mit bebender Stimme vor „den kleinen Paschas“, es wird wieder von „Obergrenzen“ orakelt und das Schließen der Grenzen gefordert. Gelockerte Einwanderungs- und Einbürgerungsregeln bekämpfen sie als Inkarnation des rotgrünversifften Übels.

Wer aus dem schwarzbraungelben Block nicht völlig unzurechnungsfähig ist, wird hoffen, daß trotz der eigenen ausländerfeindlichen Sprüche dennoch genügend fleißige arbeitswillige, gut qualifizierte Menschen nach Deutschland kommen.

Dem liegt aber der größenwahnsinnig-illusorische Irrglaube zu Grunde, Deutschland werde von allen anderen Ländern so bewundert, daß jeder Ausländer, wenn er könnte, sofort nach Deutschland übersiedeln würde.

Daß andere Ziele viel einladender sind, kommt verblendeten Nationalkonservativen wie Merz und Söder gar nicht in den Sinn. Und so kommen trotz aller Bemühungen maximal 60.000, statt der benötigten 500.000 Fachkräfte nach Deutschland.

[….] Deutschland blamiert sich[….] Nun zeigt eine Studie der OECD und der Bertelsmann-Stiftung, dass Deutschland für Hochqualifizierte und Unternehmer sogar an Attraktivität eingebüßt hat im Vergleich zu anderen Industrieländern. [….] Wer mehr qualifizierte Einwanderer für Deutschland gewinnen will, der darf nicht nur auf neue Gesetze zählen, auch das ist eine Erkenntnis aus der OECD-Studie. [….]

(Roland Preuß, 09.03.2023)

Der größte Hemmschuh ist sicherlich die durch 12 Jahre CSU-Digitalminister völlig verkorxte Digitalisierung.

[….] Für Fachkräfte zählt das Gesamtpaket - und hier rächen sich Versäumnisse Deutschlands, etwa bei der Digitalisierung. Wer schon zu Beginn einen Papierkrieg führen muss für das Visum, statt die Anträge digital erledigen zu können, wer schon beim ersten Besuch in Deutschland quälend langsames Internet erlebt, der fragt sich zu Recht: Verspricht mir dieses Land eine gute Zukunft?  [….]

(Roland Preuß, 09.03.2023)

Es ist eine einzige Peinlichkeit, wie sich Schwarz und Gelb gegen den Fortschritt stemmten. Die digitale Verwaltung Deutschlands hinkt anderen Nationen 20 Jahre hinterher.

Der Urnenpöbel beweist seine Urteilsunfähigkeit, indem er sich jetzt schon wieder eine mit großen Abstand stärkste CDUCSU wünscht. Die Stümper, die alle Schwierigkeiten, unter denen Deutschland leidet, verursacht haben – man denke nur an das Ausbremsen der erneuerbaren Energien und das einseitige Setzen auf Putins Gas – sollen nach dem Willen einer Mehrheit wieder ins Kanzleramt.

[….] Im internationalen Vergleich wirkt Deutschland allerdings weniger ansprechend auf Hochqualifizierte und Unternehmer, auch Start-up-Gründer finden in einer Reihe anderer Staaten bessere Bedingungen vor. [….] "Für Gründer mit Potenzial sollten die Möglichkeit geschaffen werden, schneller und einfacher einen Aufenthaltstitel zu erlangen", sagte die Zuwanderungsexpertin der FDP-Bundestagsfraktion, Ann-Veruschka Jurisch, der SZ. "Auch muss es möglich sein, Aufenthaltsanträge für Gründer auch in englischer Sprache einzureichen." [….] Bei den hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland fiel Deutschland in der Beliebtheit vom 12. Platz im Jahr 2019 auf den 15. Platz zurück. Laut OECD sind Neuseeland, Schweden, Schweiz, Australien und Norwegen für diese Zielgruppe am attraktivsten. Bei Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Ausland sind demnach Schweden, die Schweiz, Kanada, Norwegen und Neuseeland Spitze. Deutschland fällt auch hier zurück und landet gegenüber dem 6. Platz 2019 jetzt nur noch auf Platz 13. [….] Deutschland sei im Rückstand bei der Digitalisierung, was sich schon bei den - oft langwierigen - Visaverfahren bemerkbar mache. Als Nachteil sieht die Untersuchung zudem vergleichsweise hohe Steuern für Spitzenverdiener und eine "zögerliche" Einbürgerungspraxis, also Schwierigkeiten, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. [….] Unternehmer schreckten zudem die Versäumnisse in der Digitalisierung Deutschlands ab, etwa, der schleppende Ausbau des Glasfasernetzes für schnelles Internet. [….] Die FDP-Politikerin Jurisch machte die Versäumnisse der vergangenen Jahre "und vor allem der Bräsigkeit der Union" für den schlechten Zustand der Digitalisierung verantwortlich. [….] (SZ, 09.03.2023)

Neben den in der Bertelsmannstudie genannten Gründen, spielt aber noch etwas eine Rolle. Nicht nur setzen CDUCSUAfD-Spitzenpolitiker auf xenophobe Sprüche, sondern der menschenverachtende Dreck fällt auf fruchtbaren braunen Boden.

Insbesondere das AfD-Wahlpack in Dunkeldeutschland, setzt das menschenverachtende Gedankenschlecht auch in die Tat um.

Welcher Ingenieur, welches IT-Genie, welcher Landarzt aus Indien oder Ägypten will sich in solchen Gegenden niederlassen?

[….] Mehr als 1.400 Straftaten gegen Ukrainer in Sachsen [….] "Ich habe das Gefühl, viele Deutsche sind böse auf uns", sagt die Ukrainerin Iryna F.-K. im Gespräch mit MDR SACHSEN in Meißen. Dabei berichtet sie über einen Streit, den ein älterer Mann auf einem Parkplatz mit ihr angefangen habe. Warum sie so ein teures Auto fahre, habe er sie "angeschrien und dass ich das Geld in die Ukraine schicken und abhauen" solle. Auch Alina Kukina erzählt, dass sie schon in Radebeul beschimpft und ihr Auto dort mehrfach beschädigt worden sei. Die Mutter und ihre acht Jahre alte Tochter aus Kiew wurden nach Schussverletzungen im Krankenhaus Radebeul gerettet.

Autoreifen an ukrainischen Autos wurden wiederholt in Meißen, aber auch in Bischofswerda zerstochen. Bei Demonstrationen in Leipzig mussten sich Ukrainerinnen und Unterstützer teils üble Beschimpfungen anhören. [….] Von Januar 2022 bis 24. Februar 2023 erfasste das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) insgesamt 1.402 Straftaten, bei denen Geflüchtete aus der Ukraine Geschädigte waren. Dazu gehören neben Diebstählen (242 Fälle in Sachsen) und besonders schweren Diebstählen (127) auch:

    311 Körperverletzungen, am häufigsten bislang in den Bereichen der Polizeidirektionen (PD) Leipzig (100) und Dresden (84)

    89 gefährliche Körperverletzungen, am häufigsten im PD-Bereich Leipzig (32 Straftaten) und Chemnitz (20)

    68 Fälle von Bedrohungen, am häufigsten in den Bereichen der PD Dresden (24 Ermittlungen) und Leipzig (20)

    47 Beleidigungen, am häufigsten im Bereich der PD Leipzig (19 Mal) und Dresden (13)

    59 Sachbeschädigungen an Autos mit ukrainischen Kennzeichen, am häufigsten im Bereich der PD Dresden (16) und Chemnitz (13)  [….]

(MDR, 07.03.2023)

Es ist natürlich nicht denkbar, daß die Sachsen, Sachsen-Anhaltiner oder Thüringer aus moralischer oder humanitärer Einsicht aufhören, Minderheiten zu massakrieren.

Die Hoffnung auf solche zivilisatorischen Fortschritte, darf man nach 33 Jahren deutscher Einheit getrost beerdigen.

Aber die Sachsen sägen eben auch den ökonomischen Ast ab, auf dem sie sitzen.