Samstag, 14. April 2012

Achtung US-Wahl Teil I




Heute bin ich irgendwie traurig.

Traurig, wenn ich an Amerika denke.

Barack Obamas und Joe Bidens Veröffentlichungen ihrer Steuererklärungen waren zwar ein recht amüsanter Schlag gegen den Multimillionen-Mormonen, aber grundsätzlich ist mit dem Ausscheiden Sick Santorums der Comedy-Faktor aus dem US-Wahlkampf verloren gegangen.

Es zeugt schon von einer besonders schweren Hirnstörung, wenn ein analsexsüchtiger US-Senator sich anschickt während einer der größten Wirtschafts- und Energiekrisen der Geschichte der mächtigste Mann der Welt zu werden und als Konzept ausgibt Kondome zu verdammen und Schwule einzusperren.

Nun ist es 99,9%ig sicher, daß Romney der GOP-Kandidat wird. 

Ron Paul war ohnehin stets nur der Parteikasper; schon allein seine außenpolitischen Ansichten machen ihn für die Basis untragbar.
 Da würde noch eher Sahra Wagenknecht nächste FDP-Vorsitzende.

Die Spaßfraktion wird jetzt allein von Newt, dem Molch befeuert, während Mitt Romney endlich davon ablassen kann seine Parteifreunde mit Schmutzkampagnen zu überziehen und bei den GOP-Unterstützern Klinkenputzen geht.

Gestern schlurfte er tief gebückt und Schleimspur-ziehend zur Jahresversammlung der National Rifle Association (NRA), um den alten verwitterten Knackern mit ihren Bürgerkriegsphantasien zu schmeicheln.

"Ihr könnt stolz sein", rief er dem jubelnden Publikum zu. Die NRA habe nur ein Anliegen, "die Verteidigung der Freiheit". Romney warf Obama vor, das Recht auf Waffentragen für Amerikaner einschränken zu wollen - und kündigte für den Fall seiner Wahl eine Abkehr von der Politik des jetzigen Amtsinhabers an. "Ich werde den zweiten Verfassungszusatz über das Recht des amerikanischen Volkes auf Waffentragen schützen", sagte Romney.

Wohin der US-Waffenwahn führt wissen wir ja längst alle: Amerika hat die mit Abstand höchste Mord- und Kriminalitätsrate der westlichen Länder.
 In bestimmten Bevölkerungsgruppen zeigen Statistiken Aberwitziges: Jeder NEUNTE junge Schwarze sitzt in Amerika im Knast!

Afroamerikaner landen in den USA weitaus häufiger auf der Anklagebank und hinter Gittern als Weiße oder Latinos. Eine Langzeitstudie des Pew-Forschungsinstituts beschrieb 2008 den Trend. Demnach sitzt durchschnittlich einer von hundert erwachsenen Amerikanern in einem Bundes- oder Staats-Gefängnis - aber jeder 36. erwachsene Latino im Land und sogar jeder 15. Schwarze, der älter als 18 Jahre ist. Am härtesten zielt Justitia auf Afroamerikaner zwischen 20 und 34 Jahren: Jeder neunte US-Staatsbürger dieser Altersgruppe und Hautfarbe hockt im Knast. Seit Jahren erheben Bürgerrechtler deshalb den Vorwurf, Amerikas Rechtsprechung produziere im Ergebnis "Rassenjustiz".    Generell wird in den USA schneller verhaftet und häufiger verurteilt als in Europa. Mit 743 von 100.000 Bewohnern hinter Gittern vermelden die USA die höchste offiziell dokumentierte Inhaftierungsrate weltweit. Laut Justizministerium sitzen fast 2,3 Millionen Menschen (Stand 2009) in US-Gefängnissen ein. Zum Vergleich: In Deutschland befinden sich lediglich 85 von 100.000 Menschen hinter Gittern. Weitere fünf Millionen Amerikaner sind zur Bewährung auf freiem Fuß. Das bedeutet, dass gegenwärtig mehr als drei Prozent der erwachsenen Amerikaner eine Gefängnis- oder Bewährungsstrafe verbüßen. Gemessen am Bevölkerungsanteil trifft dieses Schicksal Schwarze sechsmal häufiger als Weiße.
[…]  Ebenso trifft Amerikas härteste Strafe häufiger Schwarze als Weiße. 34 Prozent aller seit 1976 hingerichteten Mörder waren Afroamerikaner, eine Ziffer fast dreimal so hoch wie ihr Bevölkerungsanteil. Das "Death Penalty Information Center" verweist auf eine Sammlung von Studien, die zudem zeigen: Elektrischer Stuhl oder Todesspritze drohen besonders häufig, wenn das Opfer weißer Hautfarbe war. In den 35 Jahren seit Wiedereinführung der Todesstrafe wurden 253 Schwarze exekutiert, die laut Gericht einen Weißen ermordet hatten. Im selben Zeitraum traf die Todesstrafe 18 Weiße, deren Opfer Afroamerikaner waren.

Romney begreift gar nicht was für ein Potential in der „Jedem-seine-Waffe-Idee“ steckt, wenn er nur die Amerikaner komplett armiert. 

Gingrich sieht da klarer.

Newt Gingrich, Romneys weit abgeschlagener Konkurrent um die Kandidatur, sprach ebenfalls auf der NRA-Versammlung. Er hatte weniger Berührungsängste und sagte, die Waffenlobby sei noch viel zu schüchtern. Sollte er Präsident werden, wolle er den Vereinten Nationen ein Abkommen vorlegen, um das Recht auf Waffenbesitz weltweit zu verankern.

Stimmt! Der Mormone ist doch zu lasch, wenn er nur die Amis bis an die Zähne bewaffnen will!

Erst wenn jeder Erdenbürger eine Kalaschnikow oder eine Utzi in der Hand hat, wird diese Welt friedlich!

Gut, daß der Molch über den Tellerrand hinausblickt und die ganze Welt beglücken wird!