Das ist
wirklich mal wieder ein Treppenwitz der Geschichte.
Die zwei
größten Spalter der Linken, die maßgeblich dazu beitrugen, daß nie eine
Mehrheit links der CDU/FDP parlamentarisch genutzt werden konnte und intensiv
daran arbeiteten die CDU-Chefin zur Kanzlerin zu machen, sind nun die
Initiatoren der linken Sammelbewegung #Aufstehen.
[…..]
Den asozialsten
und unsolidarischsten Umgang miteinander pflegen in Deutschland traditionell
jene Kräfte, deren Ziel eine soziale und solidarische Gesellschaft
ist. In diesem Widerspruch liegt die große Tragik der politischen Linken
im Lande. Ihre notorische Neigung zur Selbstzerfleischung, ihr Hang zur
Rechthaberei und zur Haarspalterei war über die Epochen hinweg eine Art
Lebensversicherung für konservative Kräfte in Deutschland. Sie hätten
seltener regiert, wenn sich die Linke nicht so häufig darüber zerstritten
hätte, welcher der richtigen Wege nun der allerrichtigste ist. [….] Wohl niemand […..]
hat zuletzt mehr für die Spaltung der politischen
Linken in Deutschland getan als Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht.
Wie gerade sie ein neues Gemeinschaftsgefühl erzeugen wollen, bleibt
vorerst ihr Geheimnis. [….]
(DER SPIEGEL, Nr.33, 11.08.2018,
s.33)
Lafontaine
und Wagenknecht zeigen aber nicht das geringste bißchen Reue, die mindestens
erforderlich wäre, um auch Sozis und Grüne ins Boot zu holen.
Im
Gegenteil, sie sind überheblich und rechthaberisch wie eh und je, stellen ihre
Personen klar über die Sache.
Sie
denken gar nicht daran einen Schritt zurück zu treten, damit die in der Tat
notwendige „Sammlung“ des linken Lagers überhaupt stattfinden kann.
Auch in
ihrer Partei will die Linke Bundestagsfraktionsvorsitzende keinesfalls um des
Friedens Willens ihren Posten räumen, sondern bleibt stur im Amt.
Obwohl sie auf den Parteitagen wegen ihrer ausländerfeindlichen Attacken von der Hälfte der Delegierten scharf angegriffen wird und auch in den Parteivorsitzenden extreme Widersacher hat.
Obwohl sie auf den Parteitagen wegen ihrer ausländerfeindlichen Attacken von der Hälfte der Delegierten scharf angegriffen wird und auch in den Parteivorsitzenden extreme Widersacher hat.
Durch
ihre kontinuierliche Zersetzungsarbeit hat sie es geschafft die Partei die
LINKE trotz einer historisch schwachen SPD weiter zu verzwergen.
Mit Abstand
liegt die Linke hinter SPD und Grünen in
allen Umfragen zurück.
SPD
17-18%
Grüne
14-15%
Linke 9%
Der
Egoismus des Saarländischen Ehepaars hat es möglich gemacht, daß zehn Millionen
Stimmen ehemaliger SPD-Wähler auf dem Markt sind und dabei trotzdem noch zu
schrumpfen.
Ein
historisches Versagen der parlamentarischen linken Opposition.
Offensichtlich
geht es Wagenknecht und Lafontaine eben nicht um eine Alternative zur Groko
oder das Werben für linke Themen wie Frieden und Solidarität.
Nein,
ihnen schwebt vielmehr eine Querfront vor. Sie zielen auf die AfD-Fans, da sie
in ihrer diffusen Ablehnung aller Fremden, ihrer pathologischen Angst vor
Multikulti und der perfiden Ausspielung der Ärmsten gegen die noch Ärmeren
durchaus Schnittmengen mit den Hetzern haben.
Es
vergeht kein Tag, an dem Sahra Wagenknecht keine Spitzen gegen Migranten
verteilt. Sie kann es nicht lassen auf Flüchtlinge einzudreschen und zieht
damit durch die von Konservativen bevorzugten Periodika.
[…..] Fraktionschefin Wagenknecht gilt als
migrationskritisch - und findet nun deutliche Worte, was sie vom geplanten
Einwanderungsgesetz hält.
Die Fraktionschefin
der Linken Sahra Wagenknecht hat sich gegen ein Einwanderungsgesetz für
Fachkräfte ausgesprochen. "Deutschland muss seine Fachkräfte selbst
ausbilden", sagte Wagenknecht der "Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung" (FAS). […..]
Oskar
Lafontaine ist natürlich dabei und wendet sich wieder einmal bevorzugt an die
rechte Springerpresse. Schließlich hatte er von Springer lange Zeit seinen Judas-Lohn
bezogen, als er Rot/Grün im Bund bekämpfte, um die CDU an die Macht zu
bringen.
[….]
„Staatlichkeit
gibt es nur, wenn Grenzen geschützt werden“ [….]
Immer
wieder echot er das was von Gauland und Höcke gehetzt wird.
Ohne
einen Funken Empathie ätzt Wagenknecht gegen Heimatvertriebene, die auch
aufgrund deutscher Waffenexporte und deutscher Agrarpolitik fliehen mussten.
Sie jazzt sie ganz im Sinne der AfD zu Konkurrenten der Deutschen hoch.
[….]
Für Linken-Fraktionschefin Sahra
Wagenknecht ist Arbeitsmigration nach Deutschland „ein Problem, gerade im
Niedriglohnsektor“. Die Menschen hätten einen Anspruch darauf, dass der Staat
sie vor Dumpingkonkurrenz schütze.
Sahra Wagenknecht
spricht sich für eine Begrenzung der Zuwanderung aus. „Die Menschen haben einen
Anspruch darauf, dass der Staat sie vor Dumpingkonkurrenz schützt“, sagte die
Linken-Fraktionschefin in der aktuellen Ausgabe von „Zeit Geschichte“. Das
Asylrecht für politisch Verfolgte müsse gelten. „Aber Arbeitsmigration ist ein
Problem, gerade im Niedriglohnsektor“, fügte Wagenknecht hinzu. […..]
Die
Worte Solidarität oder „soziale Mindeststandards“ kommen ihr nicht mehr über
die Lippen, sie dämonisiert die Fremden, als eine Gefahr, vor der Deutsche
geschützt werden müssten.
Im
schönsten AfD-Sprech schreckt sie noch nicht mal vor Epochtimes zurück und
verbreitet auch da die Mär von den teuren Flüchtlingen, die alles bekämen,
während deutsche Arme zurück stehen müßten.
[….]
„Viele Menschen fühlen sich doch seit
Jahren von der Politik im Stich gelassen. Immer wurde ihnen erzählt, es sei
kein Geld da. In der Flüchtlingskrise erleben sie, dass Geld da ist, wenn die
Politik es will. Das macht viele zu Recht wütend, aber sie sollten das den
Politikern vorwerfen, die sie jahrelang belogen haben.“ [….]
Ganz
Rechte und extrem Konservative sind natürlich davon entzückt, daß Lafontaine
und Wagenknecht ihnen die Drecksarbeit abnehmen.
[….]
Die Konservativen diesseits und jenseits
der Union, allen voran die Springer-Presse, begleiten das Projekt Aufstehen mit
überraschend viel Wohlwollen und schmeichelhaften Umfragen. Von einer linken
Sammlungsbewegung versprechen sie sich das Aus der Dauer-Regierungspartei SPD
und eine bürgerliche Koalition ohne Merkel.
Die ganz Rechten
schließlich klatschen den gefürchteten Beifall von der falschen Seite. Jürgen
Elsässer, Chefredakteur des Compact-Magazins, erhofft sich italienische
Verhältnisse: „Die AfD hätte dann endlich einen Koalitionspartner ... In
Italien koaliert ja gerade auch eine Rechtspartei, die Lega, mit einer
Wagenknecht-ähnlichen Querfronttruppe (Fünf-Sterne-Bewegung). Also, Sahra, trau
dich!“ [….]
#Aufstehen
hilft den Rechten und macht Xenophobie hoffähig.
Daher
werde ich diese „Bewegung“ stets bekämpfen.