Montag, 9. August 2021

Mögen wir bald aussterben

Den Expertenbericht des Weltklimarates hätte es kaum gebraucht.

[….] Klimabericht des IPCC »Der Planet schwebt in Lebensgefahr und mit ihm seine Bewohner«  Die Klimakrise vollzieht sich viel schneller, als lange angenommen wurde, warnt die Uno in einem neuen Bericht. [….]

(SPON, 09.08.2021)

Man muss nur in einem beliebigen Land der Welt einen beliebigen Nachrichtensender anmachen. Die Welt steht in Flammen.

Überall häufen sich die Horrormeldungen über Extremtemperaturen, Brände, Überschwemmungen.

Kalifornien, Sibirien, die Türkei, Griechenland in Flammen. Im Golf von Mexiko brannte buchstäblich das Meer – ein Unterwasser-Feuerauge lodert.

Die grüne Lunge des Planeten, der Urwald Südamerikas, der unser CO2 speichert und in Sauerstoff photosynthetisiert, ist Dank des irren Brandschatzers Bolsonaro zu einem Klimaschädling geworden. Die brasilianischen Wälder produzieren durch ihre Sterben in Flammen, derzeit mehr Kohlendioxid, als Sauerstoff.

[…..] Der Amazonas-Regenwald trägt nun höchstwahrscheinlich zur Erwärmung des Planeten bei. Zu diesem Schluss kommt eine beispiellose Analyse von mehr als 30 Wissenschaftlern.  Seit Jahren äußern Forschende die Sorge, dass steigende Temperaturen, Trockenheit und Abholzung die Fähigkeit des größten Regenwaldes der Welt verringern, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu absorbieren und die Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe auszugleichen. Jüngste Studien legen sogar nahe, dass einige Teile der tropischen Landschaft bereits mehr Kohlenstoff freisetzen, als sie speichern. […..]

(National Geographic, 16.03.2021)

Die Realität wirkt wie ein schlechter Roland Emmerich-Film.

Wissenschaftlich gibt es keine Zweifel mehr, daß wir Menschen, die Gattung Homo Demens, nicht nur unseren Lebensraum final zerstören, sondern in ganz wenigen Jahren, um 2030, den Point of No Return erreicht haben werden, an dem wir unsere Lebensgrundlage nicht mehr retten können.

[….] Der neue IPCC-Bericht folgert, dass es seit mindestens 2000 Jahren keinen vergleichbaren Temperaturanstieg gegeben hat – und dass die Temperaturen heute bereits höher liegen dürften als in der wärmsten Phase des Holozäns vor 6000 Jahren. Nach Stand der Daten muss man rund 125.000 Jahre zurückgehen, bis in die Eem-Warmzeit vor der letzten Eiszeit, um global ähnlich hohe Temperaturen zu finden. [….]

(Prof. Stefan Rahmstorf, 09.08.2021)

Überbevölkerung, Gier und Dummheit der Menschen führen dazu, nicht nur sich selbst auszurotten, also eine Art auszuradieren, der man keine Träne nachweinen sollte, sondern unfreundlicherweise nahezu die gesamte Fauna und Flora des Planeten mit in den Abgrund zu reißen.

Immer noch wird Kinderkriegen von den Regierungen gefördert, obwohl die rasante Zunahme der Weltbevölkerung eindeutig die schlimmste Klimasünde ist. Wir brauchen weniger Kinder! Immer noch fliegen die Menschen mit steuerfreiem Kerosin durch die Welt und nie wurden in Deutschland so viele SUVs verkauft wie jetzt.

[….] Das Geschäft mit Geländewagen – den SUVs – läuft bei Daimler derzeit besonders gut. Die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen ist im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent auf 246000 in die Höhe geschnellt, geht aus Daimler-Unterlagen aus der Analystenkonferenz hervor. Damit ist beinahe jedes zweite von Daimler verkaufte Fahrzeug ein SUV. In keiner anderen Modellklasse kann der Stuttgarter Autobauer derzeit solche Zuwächse vorweisen. [….]

(SN, 21.07.2021)

Die gute Nachricht ist; der Planet wird das selbstverständlich locker überstehen. Er hat noch ein paar Milliarden Jahre Lebensdauer vor sich. Genug Zeit, um nach dem fatalen Irrtum mit den Zweibeinern, noch einmal zu beginnen und nettere Spezies zu evolutionieren.

Für die Majorität der Menschen, die im Gegensatz zu mir, Kinder und Enkel haben, wäre ein Überleben ihrer Spezies allerdings wünschenswert.

Ihnen muss man zurufen, daß allerhöchster Handlungsbedarf besteht.

Tatsächlich verschlimmern wir die Klima-Lage in Deutschland. Es wird mehr Kohle verbraucht denn je.

Bei der Bundestagswahl wollen die meisten Menschen die Partei und den Kandidaten wählen, der in seinem Bundesland Klimaschutz und Windkrafträder fast unmöglich macht, der nichts anderes als ein Lobbybückling der CO2-Industrie ist.

CDU, CSU und AFDP kommen liegen in der Addition weit vor Rot-Rot-Grün, also den Parteien, die mehr Klimaschutz umsetzen würden.

Die Menschen in Deutschland wählen aber wider besseres Wissen politisch ihren eigenen Klima-Tod.

Schon kursieren Berechnungen über den rasanten Wertverlust von Immobilien in Südeuropa. In Süd- und Ostdeutschland wird es bald zu heiß sein, um dort zu leben.  Aber die Deutschen wählen nicht nur parteipolitisch gegen das Klima, sondern verhalten sich auch in ihrem täglichen Leben so.

Flugreisen, SUV, Kauf von nicht nachhaltigen Billigprodukten.

Wenn der Klimaschutz bei ihnen an die Tür klopft, werden Deutsche besonders garstig. Wir kennen das St-Florians-Prinzip schon von LGBTI-Altersheimen, KITAs und anderen sozialen Projekten. Ja, man versteht grundsätzlich, daß es so etwas geben muss, setzt aber Himmel und Hölle in Bewegung, wenn so eine Einrichtung in der eigenen Nachbarschaft entstehen soll. Der „Immobilienwert könnte schließlich sinken“ – soweit die Reichen, die durch Nichtstun immer reicher werden, weil die Immobilien von ganz allein teurer werden.

Wehe, es soll aber ein Windrad nebenan gebaut werden. Oder eine Stromtrasse, um ökologische Windenergie von den Küsten nach Bayern zu bringen!
Dann entdecken die bräsigen Wohlstandsbürger ihren Widerstandsgeist.

[….] Republik der Neinsager

Die Deutschen wollen Klima-, Verkehrs- und Energiewende. Gleichzeitig aber werden wichtige Projekte fast überall erbittert bekämpft. [….] 20 Jahre später wird wieder wütend protestiert in Nürnberg. Wieder geht es gegen die Deutsche Bahn, wieder um ein Werk für die Wartung von Zügen, wieder um Hunderte Arbeitsplätze. [….] Anders als im Sommer 2001 will die DB nichts plattmachen, sondern 400 Millionen Euro in ein weiteres Instandhaltungswerk für ICE-Züge investieren. Es sollen auch keine Stellen gestrichen werden, sondern 450 neue entstehen; tarifgebundene, gut bezahlte Facharbeiterjobs. Doch an allen neun möglichen Standorten in und um Nürnberg tobt der Widerstand. Bürgerinitiativen gehen auf die Barrikaden, und die Politiker bis hin zum bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder sind darüber furchtbar erschrocken. [….]  Ganz Deutschland ist im Protestmodus. [….] Auch gegen Windräder und Stromtrassen, Bahngleise und Mobilfunkmasten. [….]  Experten schätzen allein die Zahl der Bürgerinitiativen gegen Windräder bundesweit auf mehr als tausend. War solcher Widerstand vor wenigen Jahren noch vorwiegend Sache politisch linksökologisch verorteter Gruppen, verlassen heute immer mehr Gutsituierte ihre Häuser in den Wohnvierteln der Besserverdiener und gehen als Wutbürger auf die Straße. [….]  Verkehrswende ja, ICE-Werk meinetwegen, aber nicht vor meiner Haustür. [….] Im bayerischen Inntal, plagt sich die Bahn mit Gegnern einer neuen Schienentrasse herum, über die von 2038 an bis zu 400 Güterzüge rollen sollen. Sie soll Teil der neuen Nord-Süd-Verbindung samt Brenner-Basistunnel werden, die vor allem den Güterverkehr von den überlasteten Straßen auf die Schiene bringen soll. [….]  In vielen Rathäusern hat sich die Denke grundlegend geändert. "Früher hoffte man sehnlichst, dass einer kommt, viel Geld investiert, neue Jobs schafft und danach ordentlich Steuern bezahlt", sagt ein altgedienter Kommunalpolitiker. "Heute würden alle zusammenzucken, weil man weiß: Das gibt Ärger." [….]

(SZ, 09.08.2021)

No Hope For The Human Race.

Wenn Homo Demens ausstirbt, hat er es nicht besser verdient.