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Sonntag, 25. Mai 2025

Kampf um die USA

So viel kann man bisher sicher sagen:
Trump ist kein Demokrat. Er macht sich systematisch daran, den Geist der US-Verfassung zu zerschlagen

Er wird dabei nicht von der Opposition, nicht von der Legislative, nicht von der Judikative, nicht von der Presse aufgehalten.

Trump vermochte es in den letzten neun Jahren, fast jeden republikanischen Abgeordneten, der nicht 100% den orangen Irrsinn unterstützt, aus seinem Amt zu werfen.

Nur noch eine Handvoll US-Senatoren der GOP wagten es, Zweifel anzumelden, als hochkorrupte und hochgefährliche Typen wie Hegseth oder RFK ins Kabinett aufrückten. Wer aber Widerspruch äußert, wird genau wie Staatsanwälte, Richter oder Journalisten, die Trump kritisieren, von der MAGA-Base mit Todesdrohungen überzogen.

[…..] EXCLUSIVE: Rep. Mark Pocan just blew the lid off a MAGA cover-up: FOUR Republican Senators switched their votes to confirm Trump’s cabinet after their families got death threats from MAGA lunatics. That’s not democracy. It’s terrorism - and it’s infecting the GOP from inside.  [….]

(@CalltoActivism, 23.05.2025)

Sie erwischen also selbst diejenigen, die bereit sind für demokratische Überzeugungen zu sterben, indem ihre Kinder, Eltern, Ehepartner attackiert werden.

Es ist wie in Action-Serien à la „Homeland“, wenn der Held von den bösen Buben erwischt wird und im Angesicht der zu erwartenden satanischen Folter trotzig und entschlossen „aus mir kriegt ihr nichts raus, ihr könnt mich foltern wie ihr wollt“ zischt. Und sein vermeidlicher Peiniger nonchalant antwortet, „keine Sorge, ich werde dir kein Haar krümmen“ um dann mit einem Handzeichen den Blick auf die im Nebenzimmer gefesselten kleinen Töchter des Helden freizugeben: „Ich werde SIE vor deinen Augen zu Tode foltern!“

Dem Sadisten und Sozipopathen Trump gefallen solche Methoden.

Liberale Institutionen leben in Angst und verstummen im vorauseilenden Gehorsam. Es ist ein einziges Trauerspiel, im Jahr 2025 abends meine einst so geliebten CNN-panels zu sehen, wenn zu jedem noch so abstrusen Trumpismus (wie beispielsweise dem Genozid-Vorwurf an Ramaphosa) seine Stiefellecker im Studio sitzen und gegenüber Laura Coates den Bullshit schönreden.

Liberale Schlachtschiffe, wie die Washington Post, die sich noch bis 2021 sehr kritisch mit Trump befassten, sind auf Linie gebracht. Auf Geheiß des Tech-Multimilliardärs Jeff Bezos wurde die gesamte WaPo-Redaktion in Trumps Mastdarm geschoben.

[….] in wahnwitzigem Tempo schreddert der Präsident den Rechtsstaat und das Wertesystem des Westens. „Ich hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, aber es ist noch schlimmer“, sagt Martin Baron [WaPo-Chefredakteur bis 2021] an seinem Schreibtisch in der Provinz. Trump kam ihm immer wie ein aufstrebender Autokrat vor. Inzwischen fürchtet er, „dass die US-Institutionen, einschließlich der Presse, zerbrechlicher sind, als wir uns das vorgestellt haben“. [….] 2020 wandte sich die Zeitung noch klar gegen seinen Versuch der Wiederwahl und nannte ihn „den schlechtesten Präsidenten der Neuzeit“.  2024 blieb die Post das erste Mal seit 36 Jahren neutral – und bekam auch gleich Gesellschaft vom ebenfalls steinreichen Patrick Soon-Shiong, dessen Los Angeles Times sich auch nicht für die Demokratin Harris aussprechen durfte. [….]  Bezos, Soon-Shiong und andere Magnaten fürchteten wohl eher um ihre anderen, viel größeren Geschäfte.

Publikum und Belegschaft waren entsetzt. Es sei ein schrecklicher Fehler, schrieben 21 Kolumnisten der Washington Post in einem Statement. Eine unabhängige Zeitung könne auf die Unterstützung von Präsidentschaftskandidaten schon irgendwann verzichten. „Aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt, wenn ein Kandidat Positionen vertritt, die die Pressefreiheit und die Werte der Verfassung direkt bedrohen.“

Das sei „Feigheit, mit der Demokratie als Opfer“, zürnte der vormalige Redaktionsleiter Baron auf X. Trump werde das als Einladung feiern, Bezos und andere weiter einzuschüchtern. „Beunruhigende Rückgratlosigkeit einer Institution, die für ihren Mut bekannt ist.“

Mehr als 300 000 Abos wurden bei der Washington Post seitdem storniert, genaue Zahlen gibt es nicht. Einige der prominentesten und Trump-kritischsten Kommentatoren gingen sofort, darunter Robert Kagan und Michele Norris. Und das war erst der Anfang.  Als Trump gewann, gratulierte ihm Bezos zu einem „außergewöhnlichen politischen Comeback“, spendierte eine Million Dollar für die Einstandsfeier und pilgerte zu dessen Strandpalast Mar-a-Lago nach Florida. Dort vereinbarte Bezos gleich eine Amazon-Doku über die First Lady Melania, die Lizenz lässt er sich laut Wall Street Journal vierzig Millionen Dollar kosten.

Bei Trumps Vereidigung im Kapitol saß er dann neben Musk, Zuckerberg und anderen Milliardären. Da versammelten sich Tech-Größen, die früher so liberal dahergekommen waren und den Aufschneider Trump verachtet hatten. Was Martin Baron bei diesen Bildern durch den Kopf ging? „Ich fand es ekelhaft“, sagt er. „Wenn man unabhängig ist, sollte man bei einer Amtseinführung nicht auf dem Podium sitzen.“ [….] Später durfte sich die US-Regierung in einem Gastbeitrag in der Washington Post selbst loben, der Autor: Vizepräsident J. D. Vance. „Das bestätigt nur, dass die Post dem Untergang geweiht ist“, lautete einer von Tausenden Leserkommentaren unter dem PR-Beitrag. [….]  

(Peter Burghardt, 18.05.2025)

Es gibt nur noch einzelne Journalisten mit Rückgrat, die da nicht mitmachen, aber die verlieren ihre Jobs.


Jake Tapper, das prominenteste CNN-Gesicht, macht unterdessen Furore mit einem Buch, in dem er zur größten Freude Trumps, vernichtend mit Joe Biden abrechnet.

[….] Ein Enthüllungsbuch zeigt eindringlich auf, wie es tatsächlich um Joe Bidens Gesundheitszustand bestellt war. Das Fazit ist vernichtend. Der CNN-Journalist Jake Tapper und der Axios-Journalist Alex Thompson dokumentieren in ihrem Buch „Original Sin“ (die deutsche Version titelt „Hybris: Verfall, Vertuschung und Joe Bidens verhängnisvolle Entscheidung“) Bidens kognitiven Verfall. Dafür führten die Reporter mehr als 200 Interviews mit Bidens innerem Zirkel und dokumentierten seine öffentlichen Auftritte. Dabei soll es mit Bidens Gesundheitszustand nicht erst kurz vor den US-Wahlen im November bergab gegangen sein.  [….]

(Simon Schröder, FR, 25.05.2025)

Es ist in wahren Wortsinn lebensgefährlich Trump zu widersprechen. Das wissen auch Bundesrichter und Staatsanwälte. Sie schweigen lieber. So wie Promis, Instagrammer, Influencer, Schauspieler, Sänger, Wissenschaftler. Einige sehr Bekannte haben aus Sorge um ihre Familien die USA verlassen, einige, sehr wenige (zB in Harvard) wehren sich. Noch.

Dabei bleibt nicht nur die öffentliche Kritik am Trump-Faschismus leise. Man schweigt auch privat, weil Big Tech mit Trump koaliert und inzwischen nahezu alle persönlichen Daten über jeden US-Bürger kennt. Die Republikaner ließen Musk und seinen DOGE-Team widerstandslos die intimsten Daten absaugen.

Zum extremen Gruseln empfehle ich dringend Klaus Klebers Dokumentation "Trump und das Silicon Valley – Staatsstreich der Tech-Milliardäre".

UNBEDINGT ANGUCKEN

[….] Das Konzept von "Flood the Zone with Shit", einst ausgerufen von Trump-Flüsterer Steve Bannon, zeigt Wirkung: Öffentlichkeit und Medien kommen nicht mehr hinterher. Sie schaffen es nicht, all die Falschbehauptungen, Gesetzesbrüche und Dummheiten ans Licht zu bringen und zu untersuchen, während die MAGA-Maschinerie weiter auf Hochtouren läuft. Anführer der digitalen Revolution – es sind fast ausschließlich Männer – bemannen die Trump-Administration mit ihren Leuten und mit Vize-Präsident JD Vance an der Spitze. Sie sollen dafür sorgen, dass alle Beschränkungen für ihre Unternehmen und Auftraggeber fallen. Projekte wie Krypto-Währungen, der Einsatz künstlicher Intelligenz in allen Bereichen von Wissenschaft, Wirtschaft und Militär, ungehemmte, unterschiedslose Verbreitung von News, Legenden und Behauptungen und rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Ressourcen sollen die USA zur Übermacht des 21. Jahrhunderts machen. Sonst, so ihr Argument, wird China diese Position einnehmen.

Alles muss mit Hyper-Geschwindigkeit gehen, wie es der Über-Unternehmer Elon Musk vorgemacht hat. Innehalten, Nachdenken, gesellschaftliche Leitplanken sind für die Männer aus dem Silicon Valley bloß Hindernisse. Ethik und moralische Bedenken – etwa gegen Eugenik, Optimierung des menschlichen Erbguts – sind aus ihrer Sicht etwas für Feiglinge. Die westliche Welt soll die altmodische Abneigung gegen autokratische Führer überwinden. Denn Demokratie erscheint vielen Silicon-Valley-Unternehmern als zu langsam. Sie wollen die USA führen wie ihre Unternehmen – unter einem machtvollen Anführer. Noch hat sich Widerstand dagegen nicht formiert. Mahner aus Medien, Universitäten und NGOs blicken stattdessen hoffnungsvoll nach Europa – dort soll ihr Amerika ein Vorbild finden.   […]

(ZDF Presse, 19.05.2025)

 Die einzige Chance, Trump aufzuhalten, nachdem alle klassischen Säulen der USA versagen, bleibt nur noch Trumps ökonomische Ignoranz. Er ist hoffnungslos verblödet und versteht nichts von Wirtschaft.

[….] Wie kann zudem jemand, der angeblich Unternehmer war, so wenig von Wirtschaft verstehen? Trump will nun 50 Prozent Zoll auf alle Produkte aus der EU erheben; auch Apple droht er mit zusätzlichen Abgaben, sollte der Konzern seine Smartphones nicht endlich in den USA herstellen. Was er alles ignoriert: den Umstand, dass ein Handelsdefizit immer auch Ausdruck der Konsumfreude seiner Amerikaner ist; die internationale Arbeitsteilung, in der jedes Land das herstellt, was es besser oder billiger kann – eine Produktion von iPhones in den USA hätte zur Folge, dass sie unbezahlbar würden. Und so weiter.  Trump kapiert es möglicherweise nicht. Zum Schaden der Amerikaner und der Welt ist er auch noch stolz darauf.  [….]

(Detlef Esslinger, 23.05.2025)


Nur wenn Trump es vermag die gesamte US-Wirtschaft so sehr in den Abgrund zu ziehen, daß auch seine 77 Millionen MAGAs extrem leiden, hungern, ihre Jobs, ihre Häuser und Krankenversicherungen verlieren, gibt es eine Chance, daß diese nahezu völlig realitätsresistenten Fanatiker sich von ihrem Messias abwenden.

Mittwoch, 30. April 2025

Kommt doch noch der Aufschlag in der Realität?

Bevor Donald Trump Ende 2016 mit 2,5 Millionen StimmenMINDERHEIT zum US-Präsidenten gewählt wurde, wußte man natürlich schon einiges über ihn. Kannte seinen chronischen wirtschaftlichen Misserfolg, den Rassismus, den Sexismus, die Vulgarität, seine Unanständigkeit und natürlich das manische Lügen.

Es dauert aber bis nach seinem Amtsantritt im Januar 2017 bis ich tatsächlich die zwei entscheidende Faktoren seiner Lügerei begriff:

·        Er lügt keineswegs nur absichtsvoll, sondern auch völlig willkürlich, sich selbst widersprechend und für jeden offensichtlich. Er lügt nicht ökonomisch, sondern völlig inflationär.

·        Es schadet ihm bei seiner Anhängerschaft keineswegs als myriadenfach überführter Lügner dazustehen.

Das hatte ich bis 2015 nicht verstanden, daß ein so mächtiger Mann so extrem viel lügen kann, ohne dafür irgendeinen Preis zu zahlen. Aber es war wohl zu naiv, im Social Media Zeitalter noch von einer Wählerschaft auszugehen, die nicht gern verarscht wird.

Heute kennen wir natürlich alle auch den ideologischen Bannonschen Überbau, nach dem der öffentliche Raum so sehr mit Scheiße geflutet werden müsse, daß die faschistische Oligarchie sich in der Tarnung des ewigen Shitstorms immer besser etablieren kann.

Als Donald Trump im 2024er Wahlkampf People of Color, Immigranten, Queere und insbesondere Kamala Harris und Joe Biden mit vollkommen abstrusen Lügen überzog, wußte ich, anders als acht Jahre zuvor, daß es ihm eben nicht schaden würde.

Sondern daß er wertwolle Aufmerksamkeit generiert, wenn er vor den Fernsehkameras der Welt erklärt, Haitianische Einwanderer äßen den Amerikanern die Haustiere, die Katzen und Hunde weg. Daß Eltern morgens ihren gesunden Jungen in die Schule schickten und ihn/sie zum Mädchen zwangsoperiert nachmittags zurück bekämen. Es gibt nichts, das irrsinnig genug wäre, um von den Trumpanzees für zu irre gehalten zu werden, um ihn zu wählen.

Die sind ein sadopopulistischer religiöser Kult, der sich an jedem neuen Hassmärchen noch mehr ergötzt.

Für sie ist immer jemand anders Schuld. Social Media ist voll mit wütend pöbelnden Kultmitgliedern, die sich selbst entlarven und es selbst dann nicht merken, wenn man sie mit der Nase draufstößt. In Trump-Kostüme gehüllte Gestalten, die gegen „Obamacare“ wettern und dafür unbedingt den „Affordable Care Act“ (ACA) behalten wollten. Es handelt sich dabei allerdings bloß um zwei verschiedene Namen derselben Sache. Die GOPer wollten aber nichts akzeptieren, das an einen Schwarzen erinnert und so kam es zur Vereinigung der damals noch eigenständig hassenden Kongress-Republikaner, die seit Jahren immer wieder versuchten Obamacare zu Fall zu bringen und dem Neuling Trump.

Gerade ging ein Clip viral, in dem ein blondes „Trump Girl“ sich lautstark über die viel zu hohen Trump/Biden-Steuern echauffiert, dann darüber aufgeklärt wird, daß während der gesamten Biden-Präsidentschaft unverändert der 2017 geschlossene Trump-tax-code galt, aber dadurch nicht einen Millimeter von ihrer Verachtung für die Demokraten abrückt.


Also ja, weder überrascht es, noch schadet es Trump bei seiner fanatischen Basis, wenn er vollkommen dreist von um 97% gesunkenen Eierpreisen oder dem zunehmenden Kanadischen Tourismus in die USA prahlt.

Natürlich ist nichts davon wahr. In den ersten 100 Tagen Trump ging es in jeder Hinsicht nur bergab.

Dabei werden die drastischen Folgen erst noch kommen. Bisher erleben die Verbraucher noch gar nicht die hohen Zölle in den Läden, weil die Großhändler in Erwartung des Desasters ihrer Lagerbestände maximiert hatten.

[….] Sinkende Eier- und Spritpreise, Milliardeneinnahmen durch Zölle – vieles, was der US-Präsident in seiner ersten Bilanz preist, ist frei erfunden. [….] US-Präsident Donald Trump markierte die 100-Tage-Marke seiner zweiten Präsidentschaft mit einer Massenkundgebung in Michigan. Er selbst bezeichnet seine bisherige Amtszeit als die erfolgreichste in der Geschichte des Landes. Doch die Realität sieht aktuell anders aus. Seine Umfragewerte sind im Keller. Tausende Menschen protestierten in den vergangenen Tagen und Wochen in vielen Städten gegen die Politik seiner Regierung. Die US-Wirtschaft durchlebt dank Trumps Handelspolitik eine Achterbahnfahrt. Und auch Republikaner im Kongress äußern sich immer öfter kritisch.

Als Trump am Dienstag in Warren, Michigan, – einem Vorort von Detroit – die Bühne betrat, war dies alles kein Thema. [….] Der US-Präsident legte seine „Greatest Hits“ auf und wiederholte sein Versprechen einer goldenen Zeit für Amerika. Er sprach auch über eine Zukunft mit weniger Inflation, mehr Jobs und mehr Sicherheit für alle US-Bürger und er stichelte gegen Demokraten, inklusive Ex-Präsident Joe Biden und Vizepräsident Kamala Harris.

„Wir haben erst angefangen. Es ist nichts gegen das, was noch kommen wird“, sagte Trump unter dem tobenden Applaus seiner Anhänger. [….] Laut Trump seien seit seiner Amtseinführung die Preise für Eier und an den Tanksäulen stark gesunken. Beides entspricht nicht der Wahrheit. [….] Doch weder Trump noch die Anhänger, die immer wieder mit „USA, USA“-Rufen von sich hören machten, schien dies zu kümmern. [….] Der von Wirtschaftsexperten prognostizierte Preisanstieg, der aufgrund von Trumps Handelspolitik amerikanische Familien treffen wird, wird da einfach ignoriert. [….]

(Hansjürgen Mai, 30.04.2025)

Schon Helmut Kohl sprach einst die Worte „die Wirklichkeit ist anders als die Realität“. Möglicherweise kommt Trump also bei seinen Wählern noch lange damit durch, alles schön zu lügen.

Die gute Nachricht für seine Gegner ist allerdings die Geschwindigkeit des ökonomischen Absturzes der USA. Es sieht nach drei Monaten übler aus, als selbst Pessimisten befürchteten. Die gesamten US-Wirtschaft, die Trump von Biden in hervorragenden und stark wachsenden Zustand übernommen hatte, schmiert jetzt ab.

[….] Die US-Wirtschaft ist nach Angaben der US-Regierung von Januar bis März um 0,3 Prozent geschrumpft. [….] Es ist der erste Rückgang seit drei Jahren und eine deutlich negativere Entwicklung als von Analysten erwartet. Beeinflusst könnte der Abwärtstrend auch durch die aggressive und widersprüchliche Zollpolitik von US-Präsident Trump  sein – und den Anstieg der Importe, weil US-Unternehmen versuchten, schnellstmöglich noch Waren in die Vereinigten Staaten einzuführen.

In den drei Monaten davor lag das Wachstum noch bei 2,4 Prozent. [….] US-Beobachter verweisen darauf, dass US-Präsident Trump eine Wirtschaft übernahm, die trotz hoher Zinsen, die die US-Notenbank zur Bekämpfung der Inflation verhängt hatte, stetig wuchs. Seine unberechenbare Handelspolitik, darunter 145-prozentige Zölle für den Handel mit China, lähmte die Wirtschaft und drohte, die Preise zu erhöhen und die Verbraucher zu schädigen.

Die US-Aktienindex-Futures fielen als erste Reaktion auf das Bruttoinlandsprodukt, das schlechter ausfiel als erwartet. Ein Hinweis auf die Sorgen vor einer Verlangsamung der Konjunktur in der weltweit größten Volkswirtschaft. Laut einer von Reuters durchgeführten Umfrage unter Ökonomen war statt des Rückgangs ein Wachstum von 0,3 Prozent erwartet worden.

Dazu passend wurden im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Beschäftigten nur um 62.000, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen Anstieg um 115.000 erwartet. [….]

(SPON, 30.04.2025)

Seine fanatischen MAGAs werden weiter zu IQ45-47 halten, die Realität negieren und für alle negativen Folgen andere als Trump verantwortlich machen.

Aber es gibt nicht nur solche schwer gehirngewaschenen Cult-Member. Viele Trump-Wähler sind auch nur moderate misogyne Rassisten, die keine schwarze Frau an der Staatsspitze wollten. Viele andere sind einfach dumm wie Bohnenstroh.

Ich denke voller Entsetzen eine College-Umfrage des Youtubers Joey Gentile vom 10.09.2024, als er vier Wochen vor der Wahl auf einem Universitätscampus in Florida Studenten nach ihrer Wahlabsicht befragte. Zukünftige Akademiker sollten deutlich liberaler und gebildeter als Durchschnittsamis sein. Aber selbst von denen, sind die meisten vollkommen politisch und ökonomisch unterbelichtet. Sie sind generell desinteressiert und plappern weitgehend die Märchen von Trumps enormer Wirtschaftskompetenz nach. Daher würden sie ihn auch wählen, obwohl ihnen weder Kamala, noch Donald gefielen. Schließlich wollten sie später mal „not broke“ sein.

Das waren keine fanatisierten Fans, sondern die typischen intellektuell retardierten fehlinformierten indolenten Amis. Nur Stroh im Kopf.

Bei denen habe ich doch eine KLEINE Hoffnung auf Einsicht aufgrund des Kollapses der US-Ökonomie. Es ist und bleibt die einzige Chance für die USA, endlich dazu zu lernen: Dass Business Genius Trump die Wirtschaft so dermaßen zusammen krachen lässt, daß die im Oktober 2024 befragten Studenten in Florida begreifen, einen schweren Fehler gemacht zu haben.

[….] Trump schreibt in einem Beitrag in den sozialen Medien, der Abschwung der US-Wirtschaft habe nichts mit seinen Zollkriegen zu tun. Der Republikaner prognostizierte vielmehr einen Aufschwung in den USA: "Wenn der Boom beginnt, wird er beispiellos sein. HABT GEDULD!!!" 
Laut Internationalem Währungsfonds (IWF)  werden sich die von Trump angezettelten Handelskonflikte jedoch nicht für die USA auszahlen. Im Gegenteil: Der IWF korrigierte jüngst seine Prognosen für die US-Wirtschaft drastisch nach unten. Demnach dürfte die US-Wirtschaft 2025 zwar noch um 1,8 Prozent und 2026 um 1,7 Prozent zulegen. Damit liegt die geschätzte Wachstumsrate aber um 0,9 beziehungsweise 0,4 Prozentpunkte unter der IWF-Prognose vom Januar, als Trump erneut ins Weiße Haus einzog.
  [….]

(SZ, 30.04.2025)

Noch reicht es nicht. Die Supermarktregale müssen erst richtig leer werden und Massen entlassen werden. 

Aber es sind ja erst drei Monate. Wenn Benzin 10 Dollar die Gallone kostet, Eier unerschwinglich werden und Millionen ihre Jobs verloren haben, wenn keine Touristen mehr nach Florida kommen, wenn die Amis merken, daß sie vom Rest der Welt wegen Trump gehasst werden, …

Dienstag, 22. April 2025

Schwerste Volksverdummung

Rund die Hälfte der Amis finden Trumps Politik immer noch gut.

Mehr Amerikaner sehen die USA jetzt „auf gutem Weg“, als zuletzt unter Joe Biden.

Das zeigt, wie völlig ungeeignet die durch rechtsradikale Fernsehsender und X/FB/Tiktok gehirngewaschenen Wähler für die Demokratie sind. 

Sie kannten schließlich Trump, den 34-fach verurteilten Verbrecher, zweifach impeachten Rassisten und Vergewaltiger, der zu einem gewalttätigen Staatsstreich auf das Kapitol aufgerufen hatte. Dennoch befand der US-Souverän, Donald Trump sei „besser für die Wirtschaft“, als eine schwarze Frau, unter deren Vizepräsidentschaft die Wirtschaft sich ausgesprochen positiv entwickelt hatte und das ökonomische Desaster der ersten Trump-Präsidentschaft repariert hatte.

Trumpanzees sind aber eben gerade keine, souverän die Fakten abwägenden Entscheider über die Zukunft der Nation, sondern in der großen Mehrheit debile Ungebildete. Nur gut 30% der US-Wahlberechtigten konnten sich am 05.11.2024 dazu aufraffen, für Harris, also gegen Trump zu stimmen. 70% war das egal, oder sie stimmten aktiv für Trump.

Es ist ebenfalls keine Frage der subjektiven Meinung, sondern objektiv messbar, was für ein ökonomisches Desaster Trump in kürzester Zeit anrichtet – also ausgerechnet dem Bereich, den 70% der Amis als seine Kernkompetenz ansehen.

So ganz, ganz langsam aber geht es bergab mit der Zuversicht in Trumps ökonomische Kompetenz. Denn Trumps Zoll-Irrsinn zieht die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund, wie just auch das IWF bestätigt.

[….] Das, was die IWF-Ökonomen in ihrer neuen Analyse veröffentlichen, durchaus dramatisch. Denn dieser zufolge wird das Wachstum der Weltwirtschaft demnächst deutlich zurückgehen. Der Grund ist die erratische Zoll- und Wirtschaftspolitik von Donald Trump. Besonders betroffen sind die USA selbst.  Es zeigt sich also: Der Kurs von Trump ist so unvernünftig und zerstörerisch, dass er auch den USA selbst schaden wird. Zum einen fürchtet die Wirtschaft natürlich nichts so sehr wie Unsicherheit. Wenn hohe Zölle angekündigt, diese kurz danach für einige Zeit ausgesetzt, darauf wieder neue Ausnahmen gemacht werden – dann ist das Gift. Wenn Verlässlichkeit fehlt, wird niemand investieren und neue Fabriken bauen. [….] Noch bejubeln viele Unternehmerinnen und Unternehmer in den USA die Politik des Präsidenten. Was könnte Donald Trump zur Umkehr bewegen?   [….]

(Caspar Busse, SZ ,22.04.2025)

Selbstverständlich versuchen die Demokraten diese, sich verschlechternden Zahlen, für sich auszunutzen. Aber bekanntlich sind Zahlen und Fakten wenig effektiv, um damit Wahlentscheidungen zu beeinflussen. Anderenfalls Hätte Kamala Harris einen Erdrutschsieg gegen Trump einfahren müssen. Dennoch ist es richtig, wenn die Opposition versucht, sich dieses Themas zu bemächtigen.

Denn die klassischen gesellschaftlichen Kräfte, die Aktivisten, die Presse, die Bildungseinrichtungen, die Gewerkschaften verharren immer noch in einem Dornröschenschlaf. In Relation zur Gesamtbevölkerung von 340 Millionen Einwohnern, lassen sich kaum Protestler gegen die Rapid-Transformation in eine antidemokratische Trump-Diktatur auf den Straßen sehen.

[…..] Die Tesla-Aktie verlor zwar, stürzte aber nicht vollständig ab. Was schon merkwürdig ist, wenn man bedenkt, wie überschuldet diese Marke ist und dass sie mittlerweile von ganzen Ländern abgelehnt wird. Dass jede Woche Tausende gegen sie protestieren und sie noch immer von einem mit Ketamin vollgepumpten, peinliche Mützen tragenden Typ geführt wird. Seit ich einen Cybertruck mit eigenen Augen gesehen habe, wird mir immer klarer, wie viel masochistischer Glaube dem ganzen Tesla-Phänomen zugrunde liegt. Überhaupt zählt der Glaube in den USA mehr als Fakten. Egal, ob es um den Kapitalismus geht, um „Make America great again“ (Maga) oder sogar um den eigenen Ruin – Glaube, nicht Fakten. Magisches Denken, Grausamkeit und Zölle werden es schon richten.

Triumphierende Pseudo-Christen freuen sich auf die Theokratie. Christo-Faschisten wollen einen obligatorischen Glauben an die heterosexuelle weiße männliche Vorherrschaft und an wissenschaftliche Unkenntnis als Leitprinzip etablieren. Heiße niemals einen Fremden willkommen, liebe niemals andere wie dich selbst, sündige und dir wird vergeben, während alle anderen in der Hölle schmoren, selig sind die Reichen, denn sie werden das Himmelreich erben – das sind ihre auf den Kopf gestellten Gebote. Schon jetzt berauben sie Frauen, Indigene und trans Menschen der Gesundheitsversorgung und des Wahlrechts. Sie sehnen sich danach, die schlimmsten Fehler der Geschichte noch einmal zu begehen.

Alle, die am Tag von Trumps Amtsantritt ein Paradies erwarteten, müssen jetzt einfach ganz fest daran glauben, dass die Hölle gut für sie ist. Friss oder stirb wie der Schwächling, der du bist. Die Alternative lautet: Flucht. Um einen Satz zu zitieren, der manchmal Billy Wilder zugeschrieben wird: In den Dreißigerjahren landeten die pessimistischen Juden in Hollywood, die optimistischen endeten in Auschwitz.   […..]

(A.L. Kennedy, 19.04.2025)

Montag, 17. März 2025

Wo sind die Demokraten – Teil II?

Das ist natürlich Trumps Strategie: Die Welt mit so viel Bullshit fluten, daß Medien, Wähler und Opposition schlicht von der Quantität des Irrsinns überfordert werden.

Schon nach wenigen Stunden Nachrichten-Abstinenz, verliert man den Anschluss an die aktuellen Tobsuchtsanfälle des orangen Berserkers. Die Ungeheuerlichkeiten der letzten Tage purzeln schon wieder aus dem Hirn, weil der Cortex dafür nicht über genügend Kapazität verfügt.

[….] Trump droht begnadigten politischen Gegnern

Donald Trump stellt die vorsorglichen Last-Minute-Begnadigungen seines Vorgängers infrage und kündigt »Untersuchungen auf höchster Ebene« an. Als Begründung führt er Zweifel an der Unterschrift Joe Bidens an.

US-Präsident Donald Trump lässt Menschen entgegen eines Richterspruchs abschieben. Er schwört Vergeltung gegen seine einstigen Strafverfolger. Und nun droht Trump politischen Gegnern, die von seinem Vorgänger Joe Biden begnadigt wurden, mit juristischer Verfolgung.

Die Betroffenen müssten mit »Untersuchungen auf höchster Ebene« rechnen, schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social. Besonders im Visier hat er Mitglieder des Untersuchungsausschusses zur Erstürmung des Kapitols, die der Demokrat Biden kurz vor dem Ende seiner Amtszeit vorsorglich begnadigt hatte.

Trump stellte die Gültigkeit der Begnadigungen infrage und griff dabei eine in rechten Kreisen verbreitete Verschwörungstheorie auf. Sie seien »nichtig«, da sie mit einer Unterschriftenmaschine unterzeichnet worden seien. Trump behauptet, Biden habe die Dokumente weder selbst unterschrieben noch davon gewusst. Seine Sprecherin Karoline Leavitt legte später nach. Sie gab an, Biden sei »geistig eingeschränkt« gewesen und seine Unterschrift möglicherweise »illegal« eingesetzt worden.  [….]

(SPON, 17.03.2025)

[….] The US defense department webpage celebrating an army general who served in the Vietnam war and was awarded the country’s highest military decoration has been removed and the letters “DEI” added to the site’s address.

On Saturday, US army Maj Gen Charles Calvin Rogers’s Medal of Honor webpage led to a “404” error message. The URL was also changed, with the word “medal” changed to “deimedal”.

Rogers, who was awarded the Medal of Honor by then president Richard Nixon in 1970, served in the Vietnam war, where he was wounded three times while leading the defense of a base.

According to the West Virginia military hall of fame, Rogers was the highest-ranking African American to receive the medal. After his death in 1990, Rogers’s remains were buried at the Arlington national cemetery in Washington DC, and in 1999 a bridge in Fayette county, where Rogers was born, was renamed the Charles C Rogers Bridge.

As of Sunday afternoon, a “404 – Page Not Found” message appeared on the defense department’s webpage for Rogers, along with the message: “The page you are looking for might have been moved, renamed, or may be temporarily unavailable.”  [….]

(Guardian, 16.03.2025)

[….] US-Behörden haben eine Universitätsdozentin trotz gültigem Visum und entgegen einer richterlichen Anordnung abgeschoben. Wie mehrere US-Medien unter Berufung auf die Anwälte der Betroffenen übereinstimmend berichten, wurde der Medizinerin nach einem vorübergehenden Heimat-Aufenthalt im Libanon die erneute Einreise in die USA verwehrt. Stattdessen wurde sie nach 36 Stunden in Haft in ein Flugzeug nach Paris gesetzt.

Bei der Dozentin soll es sich um Dr. Rasha Alawieh handeln. Eine Spezialistin für Nieren-Transplantationen, die unter anderem an der renommierten Brown University forscht und dort arbeiten sollte.  [….]

(Abendblatt, 17.03.2025)

[….]  Trump warnt Iran vor »schrecklichen« Konsequenzen

Waffen, Geld, Informationen: Iran diktiere jeden Schritt der Huthis, sagt US-Präsident Trump. Nun kündigt er an, Teheran künftig für Angriffe der Miliz direkt verantwortlich zu machen.

US-Präsident Donald Trump hat Iran mit »schrecklichen« Konsequenzen gedroht, sollte die Huthi-Miliz im Jemen ihre Angriffe fortsetzen. In seinem Onlinedienst Truth Social wies Trump dem Iran am Montag die direkte Verantwortung für die Huthi-Attacken zu.

»Jeder Schuss, der von den Huthis abgefeuert wird, wird von diesem Zeitpunkt an als ein Schuss angesehen, der von den Waffen und der Führung Irans abgefeuert wurde«, schrieb der US-Präsident in seinem Post. Iran werde deshalb nun für »Hunderte« Huthi-Angriffe »verantwortlich gemacht und die Konsequenzen erleiden, und diese Konsequenzen werden schrecklich sein«, drohte er. [….]

(SPON, 17.03.2025)

Der Umbau der USA zu einer Trump-Autokratie läuft, wie im Project 2025 vorgezeichnet; insofern keineswegs überraschend.

Erstaunlich sind aber die Geschwindigkeit der Transformation in den Faschismus und die ausbleibende Gegenwehr der Demokraten, die überwältigt von der orangen Bestie im Weißen Haus einfach einknicken.

Gerade in diesem Dauerfeuer aus der Trumpin-Orgel, bräuchte man mehr denn je eine funktionierenden demokratische Partei, die Orientierung bietet und gegenhält.

Stattdessen bieten Schumer und Jeffries ein einziges Trauerspiel, während Biden und Harris völlig in der Versenkung verschwunden sind.

[….] Donald Trump zerschlägt die US-amerikanische Rechtsstaatlichkeit in ungeahntem Tempo. Nicht nur im jüngsten Fall der illegalen Ausweisung venezolanischer Staatsbürger nach El Salvador – nein, in nahezu allen Politikfeldern missachtet der US-Präsident die Gesetzeslage, die Rechte des Kongresses, oft auch die Eilanordnungen von Gerichten. Mithilfe von Elon Musks sogenannter „Behörde für Regierungseffizienz“ schafft er Fakten, zerstört Institutionen der US-Regierung, die auch dann kaputt sind, wenn Gerichte im Nachhinein anordnen, die zu Unrecht gefeuerten Mit­ar­bei­te­r*in­nen müssten wieder eingestellt werden.

Trump missachtet das Vorrecht des Kongresses, über Ausgaben zu entscheiden, und lässt Programme stoppen, die der Kongress bewilligt hat. Das zerstört derzeit Wissenschaft, Kultur, Umweltschutz und internationale Entwicklung. Er benutzt FBI und Justizministerium, um politische Gegner einzuschüchtern. Er diskriminiert alle Minderheiten, die im letzten Dreivierteljahrhundert von staatlichen Förderprogrammen profitiert haben könnten – Schwarze, Hispanics, POC, queere Menschen, trans Personen, Frauen. Die Liste ist endlos. Die Gerichte kommen nicht hinterher angesichts der Vielzahl offenkundiger Rechtsbrüche – oder sie kommen eben nur hinterher, wenn der Schaden längst angerichtet ist.

Das Urteil des Obersten Gerichtshofs aus dem vergangenen Jahr, mit dem Trump volle Immunität für in seinem Amte begangene Vergehen zugesichert wird, zeigt seine ganze verheerende Wirkung. Diese wird noch verstärkt durch die Zusammensetzung des Kongresses. Die demokratische Oppositionsführung agiert feige und zahnlos – wie am Freitag bei der Senatsabstimmung über den Übergangshaushalt, der in Teilen einem Ermächtigungsgesetz gleichkommt.

Die republikanische Mehrheit hingegen hat jede Eigenständigkeit an King Trump abgegeben.  [….]

(Bernd Pickert, 17.03.2025)

Ja, durchaus, in meiner liberalen Blase verbreiten sich Videos mit „Buyer‘s Remorse“-Kontext. Trump-Wähler, die nun ihre Entscheidung bereuen.

Deutsche Journalisten berichten ebenfalls über solche Fälle.

[…] Immer mehr Amerikaner befällt das Gefühl, den falschen Präsidenten gewählt zu haben.  […]  Mehr als 60 Prozent der Amerikaner haben das Gefühl, dass Trump bei seinem Turbo-Start mit mehr als 70 präsidialen Dekreten seine Kompetenzen überschritten hat. Ein Gefühl, das vor allem im Kongress ausgeprägt ist, den Trump wie ein lästiges Anhängsel vor sich hertreibt. Wobei Demokraten offen von einer „autokratischen Verfassungskrise“ reden, während die Republikaner oft aus Furcht vor der demagogischen „fire power“ des vergeltungssüchtigen Soziopathen ihr Leid meist nur hinter vorgehaltener Hand klagen. Poster-Boy und Projektionsfläche des Missmuts ist Polit-Freischärler Elon Musk und die von ihm dirigierte Kopf-ab-Einspar-Truppe „Doge“. Unter den Zehntausenden Staatsdienern, die oft von heute auf morgen willkürlich quer durch fast alle Ministerien von dem Ketamin-Junkie gefeuert wurden, sind behinderte Veteranen, stramm konservative Christen, Familienväter, alleinerziehende Mütter und tieftreue Trump-Wähler. Sie verstehen die Welt nicht mehr. […] Und bei Trump haben inzwischen auch es mit ihm wohlmeinende Zeitgenossen begriffen, dass der Präsident es mit der flächendeckenden Aushebelung der Verfassung und der Errichtung einer pseudo-monarchischen Präsidial-Demokratie ernst meint, auf seinem Feldzug durch die Institutionen keine Gefangenen macht und ein Tabu nach dem anderen schleift.  Jüngstes Beispiel: Trump nutzte am Freitag die heiligen Hallen des Justizministeriums, um während einer bemerkenswert geschichtsverdrehenden Rede einen kaum verdeckten Auftrag an die von ihm installierten Spitzen des DOJ und der Bundespolizei FBI zu erteilen: die Verfolgung von Medien, die kritisch über ihn berichten.   Warum? Ebenso simpel wie alarmierend: Trump findet Kritik an seiner Person und Amtsführung „illegal“. […]

(Dirk Hautkapp, FUNKE, 17.03.2025)

Aber womöglich ist hier eher der Wunsch der Vater des Gedankens.

Denn Medien, Milliardäre, Hollywoodschauspieler und zu allem Übel auch die Opposition kapitulieren vor Trump. Bei Trumps Rede an die Nation vor beiden Kongresskammern, schafften sie es gerade einmal, ein paar kleine selbst geschriebene Pappschildchen hochzuhalten. Nur um wenig später devot Trumps Haushaltsentwurf zuzustimmen.

CNN, seit Jahren im Besitz von Republikanern und daher von linksliberalen Journalisten, wie Chris Cuomo, Don Lemon oder Jim Acosta gesäubert, berichtet inzwischen genüßlich vom „Krieg innerhalb der demokratischen Partei“.

Noch nie war die Zustimmungswerte für die Demokraten so im Keller.

[…] Die Demokratische Partei in den USA ist nach der Wahlniederlage vom November auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. In der jüngsten Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders CNN kommen sie nur noch auf 29 Prozent Zustimmung. Das sei der niedrigste Wert seit Beginn der CNN-Umfragen 1992, berichtete der Sender.

Die Demokraten ringen zurzeit darum, wie sie Trump und die Republikaner bekämpfen können, und sie haben keine klare Führung. Die Umfrage wurde gemacht, bevor die Demokraten im Senat einen von den Republikanern eingebrachten Übergangshaushalt passieren ließen und sich damit den Zorn vieler ihrer Anhänger zuzogen.

Wie die Umfrage auch zeigt, haben die meisten unter den Demokraten nahestehenden Befragten keinen Favoriten für die Führung der Partei. Auf eine entsprechende offene Frage gaben 30 Prozent der Befragten keine Namen an. Zehn Prozent nannten die Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, neun Prozent waren für die gescheiterte Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und acht Prozent für den unabhängigen linken Senator Bernie Sanders. [….]

(SZ, 16.03.2025)

Einige progressive Demokraten sind so frustriert von der Ohnmacht ihrer Parteiführung, daß sie Partei verlassen.

Die Wut über die erschlaffte Partei im freien Fall ist nur zu verständlich. Natürlich hadert man mit den welken Appeasern.

Aber die Partei zu verlassen, spielt erst Recht Donald Trump in die Hände. Die Opposition zu schwächen und zu spalten, ist das Beste, das ihm passieren kann.

Sonntag, 9. März 2025

Trumdystopie

Vor die Frage gestellt, ob man Kamala Harris oder Donald Trump zum US-Präsidenten wählen sollte, konnte sich Gottes Stellvertreter auf Erden nicht entscheiden.

[….] Franziskus mag sich nicht entscheiden, ob Trump oder Harris die bessere Wahl wäre. „Ob es derjenige ist, der Migranten vertreibt, oder diejenige, die Kinder tötet, beide sind gegen das Leben“, sagt der Papst.  [….]

(SZ, 24.09.2024)

Seine Bischöfe und Kardinäle in den USA waren aber nicht von solchen Zweifeln befallen und stellten sich klar auf die Seite Trumps. Der orange Sexualverbrecher, Rassist und Vergewaltiger ist ein Mann ganz nach ihrem Geschmack. Die meisten Kardinäle in Rom sehen es genauso.

[…] Der New Yorker Kardinal Timothy [….] Dolan zählt schon seit längerem zu Trumps Unterstützern und pflegt auch privat offenbar ein gutes Verhältnis zum Präsidenten. So stützte er nach einem Treffen mit Kirchenführern 2020 Trumps Aussage, dass dieser "der beste Präsident" für die katholische Kirche sei. Zudem brüstete sich der Kardinal damals auch damit, häufiger mit dem Präsidenten zu telefonieren als mit seiner eigenen Mutter; scherzhaft, sicher – und doch wohlkalkuliert.  […]

(Domradio, 06.02.2025)

Es waren eindeutig die Christen; also Katholiken, Protestanten und nahezu geschlossen die Pfingstkirchler und Evangelikalen, die ihren Messias wieder ins Amt hoben.

(….) Das Christentum ist die Ideologie der Reichen, der Rechten, der Männer, der Mächtigen, der Nazis.

Daher waren es auch die frommen Christen, die den raffgierigen, rassistischen, Vergewaltiger Trump, mit seinem Adoptivsohn Elon Musk, ins Weiße Haus brachten. Die beiden Milliardäre werden massiv von unten nach oben umverteilen, sich die eigenen Taschen füllen, während sie, untermalt von einem Lügen-Tsunami, Gottes Schöpfung zerstören.

[….] Zu Donald Trumps Wahlsieg haben laut Nachwahlbefragungen weiße, christliche Wählerinnen und Wähler wesentlich beigetragen.

Der frühere Präsident und nun wiedergewählte Republikaner erhielt in zehn wahlwichtigen Bundesstaaten 81 Prozent der Stimmen der weißen evangelikalen Wähler, 71 Prozent bei weißen Protestanten und anderen Christen sowie 60 Prozent bei weißen Katholiken. Das ergab eine Nachwahlbefragung (Exit Polls) vom Sender NBC und anderen Medien. Nur 26 Prozent der weißen Wählerinnen und Wähler ohne religiöse Bindung hätten sich für Trump entschieden. Laut der Nachwahlbefragung hielten 92 Prozent der republikanischen Wählerinnen und Wähler Abtreibungen in den meisten Fällen für illegal. […]

(Jesus.de, 07.11.2024)

Die tiefsitzende christliche Menschenfeindlichkeit brach sich sofort Bahn.

So gestärkt, machte die Religiotenpest gleich Jagd auf Minderheiten.  (…)

(Jesus und die Milliardäre, 09.11.2024)

Es sind wahre Festtage für die transnationale Ökumene, nun da Trump sich vollständig seinem Idol Putin verschreibt und 37 Millionen Ukrainer zum Massakrieren freigibt.

Der russische Papst Kyrill könnte nicht mehr mit seinen amerikanischen Glaubensbrüdern übereinstimmen.

(….) Zu der Fraktion gehört Patriarch Kyrill I., (bürgerlich Wladimir Gundjajew), der Herr über 150 Millionen russisch-orthodoxe Christen. Quasi der Papst der Rus.

Kyrill mag vor allem Reichtum, teure Uhren, Juwelen und seine Privilegien. Deswegen liebt und unterstützt er seinen Namensvetter Wladimir Putin. Die beiden Wladimirs sind ein Herz und eine Seele. Und den Krieg gegen die Ukraine finden beide Wladimirs einfach geil. Während sich der kleinere, jüngere und glattrasierte Wladimir darum bemüht, rational zu erscheinen und Gründe für den Krieg vorgibt, macht es sich der fünf Jahre ältere Wladimir mit dem Rauschebart und dem besonders albernen psychedelischen Hut einfacher: Er hasst einfach alle Ukrainer, nennt es eine „heilige Pflicht“ der Russen, sich freiwillig als Soldaten gegen die Ukraine zu melden, weil Selenskyjs Landsleute bekanntlich alle Schwuchteln wären und die armen frommen (heterosexuellen!) Russen homopervertieren wollten. Eine völlig einleuchtende Darstellung also, die erklärt, weshalb Kyrill I. den Krieg gut und richtig findet.

Daß die obersten Christenführer in einer rechtsextremen Diktatur die kriegslüsternen Massenmörder an der Staatsspitze stets unterstützen, ist üblich. (…)

(Kriegsansichten, 25.03.2022)

Die Kardinäle Dolan und Müller, der fromme US-Außenminister Rubio mit dem Aschekreuz auf der Stirn und Kyrill werden immer glücklicher, da ihr Messias das große Morden absegnet.

[…] US-Präsident Donald Trump hat erneut mit einer Äußerung über die Ukraine angeeckt. In einem Interview mit dem Sender Fox News wird Trump gefragt, ob er sich damit wohlfühle, dass er die Hilfen für das Land gestoppt habe und die Ukraine dies möglicherweise nicht überleben werde. Der Republikaner entgegnet: „Nun ja, sie wird vielleicht ohnehin nicht überleben.“

Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen dessen Nachbarn sagte Trump weiter, es gehörten immer zwei zu einem Konflikt. „Und jetzt stecken wir in diesem Schlamassel.“ [….]

(MoPo, 09.03.2025)

Die Christen, als selbst ernannte Hüter der Moral, waren erfolgreich: Gut ist jetzt Schlecht und umgekehrt.

Die USA sind mitten in der Transformation zu einem dystopischen Negativ-Staat.

[….] All diese Begriffe - zusammengestellt von der New York Times - will die Trump-Administration entweder verschwinden lassen oder hat sie verboten.

Women: gone

Trauma: gone

Injustice: gone

Inequality: gone

Native American: gone

Political: gone

Schaut euch diese Liste an. Um zu verstehen, was Autoritarismus bedeutet. Was auch hier in Deutschland Einzug hält. Sie argumentieren mit Meinungsfreiheit, um Meinungsfreiheit zu beenden. […]

(Gilda Sahebi, 09.03.2025)

Kein Witz, der Begriff „Frau“ ist bereits zu woke und wird verbannt.

Wie so viele andere im christlichen Trump-Dystopia.

[….] These Words Are Disappearing in the New Trump Administration

As President Trump seeks to purge the federal government of “woke” initiatives, agencies have flagged hundreds of words to limit or avoid, according to a compilation of government documents.

        accessible

        activism

        activists

        advocacy

        advocate

        advocates

        affirming care

        all-inclusive

        allyship

        anti-racism

        antiracist

        assigned at birth

        assigned female at birth

        assigned male at birth

        at risk

        barrier

        barriers

        belong

        bias

        biased

        biased toward

        biases

        biases towards

        biologically female

        biologically male

        BIPOC

        Black

        breastfeed + people

        breastfeed + person

        chestfeed + people

        chestfeed + person

        clean energy

        climate crisis

        climate science

        commercial sex worker

        community diversity

        community equity

        confirmation bias

        cultural competence

        cultural differences

        cultural heritage

        cultural sensitivity

        culturally appropriate

        culturally responsive

        DEI

        DEIA

        DEIAB

        DEIJ

        disabilities

        disability

        discriminated

        discrimination

        discriminatory

        disparity

        diverse

        diverse backgrounds

        diverse communities

        diverse community

        diverse group

        diverse groups

        diversified

        diversify

        diversifying

        diversity

        enhance the diversity

        enhancing diversity

        environmental quality

        equal opportunity

        equality

        equitable

        equitableness

        equity

        ethnicity

        excluded

        exclusion

        expression

        female

        females

        feminism

        fostering inclusivity

        GBV

        gender

        gender based

        gender based violence

        gender diversity

        gender identity

        gender ideology

        gender-affirming care

        genders

        Gulf of Mexico

        hate speech

        health disparity

        health equity

        hispanic minority

        historically

        identity

        immigrants

        implicit bias

        implicit biases

        inclusion

        inclusive

        inclusive leadership

        inclusiveness

        inclusivity

        increase diversity

        increase the diversity

        indigenous community

        inequalities

        inequality

        inequitable

        inequities

        inequity

        injustice

        institutional

        intersectional

        intersectionality

        key groups

        key people

        key populations

        Latinx

        LGBT

        LGBTQ

        marginalize

        marginalized

        men who have sex with men

        mental health

        minorities

        minority

        most risk

        MSM

        multicultural

        Mx

        Native American

        non-binary

        nonbinary

        oppression

        oppressive

        orientation

        people + uterus

        people-centered care

        person-centered

        person-centered care

        polarization

        political

        pollution

        pregnant people

        pregnant person

        pregnant persons

        prejudice

        privilege

        privileges

        promote diversity

        promoting diversity

        pronoun

        pronouns

        prostitute

        race

        race and ethnicity

        racial

        racial diversity

        racial identity

        racial inequality

        racial justice

        racially

        racism

        segregation

        sense of belonging

        sex

        sexual preferences

        sexuality

        social justice

        sociocultural

        socioeconomic

        status

        stereotype

        stereotypes

        systemic

        systemically

        they/them

        trans

        transgender

        transsexual

        trauma

        traumatic

        tribal

        unconscious bias

        underappreciated

        underprivileged

        underrepresentation

        underrepresented

        underserved

        undervalued

        victim

        victims

        vulnerable populations

        women

        women and underrepresented  [….]

(New York Times, March 7, 2025)