Donnerstag, 9. November 2017

Kann man in Amerika zu rechts sein?



Gestern erweckte Virginia den Eindruck, als ob auch in ehemaligen Konföderiertenstaaten nicht jeder abseitige Rechtsradikale einfach durchmarschieren kann.

Sowohl Trump-Double Ed Gillespie, als auch der der selbsternannte Chefschwulenhasser Amerikas Bob Marshall verloren die Wahl gegen moderate Demokraten.
Allerdings entschied sich der eigentliche „red state“ Virginia bei den letzten drei Präsidentschaftswahlen demokratisch. Man grenzt schließlich an das ultraliberale Washington DC und liegt an der Ostküste.
Es gibt erheblich konservativere US-Staaten, in denen Demokraten gar keine Chance haben.

Verglichen mit Texas, Louisiana, Wyoming, North Dakota, Nebraska, Oklahoma, Utah,  Mississippi und Tennessee ist Virginia ein Hippie-Staat.

Über den grassierenden Rassismus in Kansas oder Alabama wurden in meiner Kindheit ganz schlechte Witze gemacht, die heute aktueller sind denn je.

Ein Scheißkaff irgendwo in Alabama.
Ein Schwarzer und ein Weißer prügeln sich auf offener Straße. Der Sheriff trennt die beiden und meint: " Eigentlich müßte ich euch beide einlochen. Weil ich aber einen guten Tag habe, gebe ich jedem eine Chance. Wer meine Frage beantworten kann, darf heim"
An den Weißen gewandt: "Wie hieß das Schiff, das am 15.April 1912 sank und 1500 Menschen mit in die Tiefe nahm?"
"Öhh, das war doch die Titanic!?!"
"Richtig. Und nun zu Dir, mein Freund: Wie waren die Namen der Opfer?"

In Alabama gehen die Uhren immer noch 200 Jahre nach.
Der große Roy Moore kämpft hier einen heroischen Kampf gegen die höllischen Homo-Horden.

[….] As we’ve reported, Alabama Chief Justice Roy Moore, who is calling on his state to flout a federal court ruling striking down the state’s ban on same-sex marriage, has a long history of virulent anti-gay activism.
His hostility to gay people has also played a role in his time on the bench.
[….] Moore filed a concurring opinion making it clear that he saw the mother’s same-sex relationship as the main reason that she should not have custody over her children.
He cited biblical law, including the story of Sodom and Gomorrah, to make his case that “a sexual relationship between two persons of the same gender-creates a strong presumption of unfitness that alone is sufficient justification for denying that parent custody of his or her own children or prohibiting the adoption of the children of others” since “homosexual conduct by a parent is inherently detrimental to children.”
Homosexuality, Moore wrote, is a “criminal lifestyle” that is “abhorrent, immoral, detestable, a crime against nature, and a violation of the laws of nature and of nature’s God upon which this Nation and our laws are predicated.”
“[E]xposing a child to such behavior has a destructive and seriously detrimental effect on the children. It is an inherent evil against which children must be protected,” he said.
“The effect of such a lifestyle upon children must not be ignored, and the lifestyle should never be tolerated,” he wrote. “The common law designates homosexuality as an inherent evil, and if a person openly engages in such a practice, that fact alone would render him or her an unfit parent.” [….]

[…..] Alabama Chief Justice Roy Moore [….] a favorite of Religious Right activists for his anti-gay rhetoric and disregard for federal court rulings, posted a piece on his Facebook page today declaring that same-sex marriage and homosexuality are both wrong just because: “Homosexuality is wrong and we all know it. Marriage of the same sex is wrong and we all know it.”
“This is ground zero in the battle for what God has defined as marriage,” the piece continued. “What He has said about homosexuality. How do you want to leave your country? Will your children, grandchildren ask why did you not fight for what is (was) right?”
[….] “Founded by Chief Justice Roy Moore, The Foundation for Moral Law’s goal is to be the sword of the spirit for Christians all over who don’t want to see Alabama or America become the next Sodom and Gomorrah,” she said. “We will continue our battle against evil, and judicial immorality.”
[….]   Today the sacred institution of marriage is being destroyed by the LGBT community and liberal politicians who “want change” as did our President; and they make their rulings based on their emotions and not law. […]

Für Alabama-Verhältnisse ist dieser Mann ein würdiger Senator, um den Staat im US-Senat zu vertreten.
Er setzte sich in den GOP-Vorwahlen sogar gegen Trumps stramm rechten Favoriten durch.

Der 20. Geistige Gigant des Konservatismus ist also der mutmaßliche neue US-Senator aus Alabama, Roy Moore.

Der ultrareligiöse Waffenfanatiker hasst Schwule, Muslime, Schwarze und Atheisten wie die Pest. Und er hat einen guten Freund – den Paten der amerikanischen „White Supremacy“-Bewegung, Steve Bannon.

[….] Er zieht bei Veranstaltungen gerne mal den Revolver. Er findet, Homosexualität sollte verboten werden. Er ist dafür, keine Muslime ins amerikanische Parlament zu lassen. Und seit Dienstagabend hat er gute Chancen, trotz der Unterstützung von Donald Trump für seinen Gegenkandidaten neuer Senator für den US-Bundesstaat Alabama zu werden: Der ehemaliger Richter Roy Moore, 70, hat eine parteiinterne Vorwahl der Republikaner für einen Senatssitz gegen den von Trump unterstützten Amtsinhaber Luther Strange gewonnen. Das Ergebnis aus der Provinz könnte ganz Amerika erschüttern. Denn hinter Moore steht Steve Bannon, der frühere Chefberater von Trump, der das Establishment der Republikaner entmachten will.
Erzkonservativ zu sein, gehört bei vielen Politikern aus dem amerikanischen Süden zum guten Ton, doch Roy Moores Konservativismus ist von einem anderen Stern. [….] Zur Stimmabgabe am Dienstag erschien Moore zu Pferde. [….]

Moore ist wie sein Klan-freundlicher Kollege Sessions so rechtsradikal, daß er selbst im ultrakonservativen Alabama aus dem obersten Gerichtshof des Staates entfernt werden mußte. Zweimal.

[……] But Mr. Moore, 70, has proved himself to be a political survivor. He has been effectively removed from the State Supreme Court twice — the first in 2003, over his refusal to remove a statue of the Ten Commandments in the courthouse; the second last year, when he urged the state’s probate judges to defy federal orders regarding same-sex marriage.
And in recent days, both the president and Vice President Mike Pence had campaigned for Mr. Strange. Mr. Trump, an enormously popular figure in Alabama, cast aside the tradition of presidents treading carefully in contested primaries, as well as the warnings from his own advisers regarding a candidate trailing in the polls. [….]

Toll, dachten sich die republikanischen Alabamesen. Die Scheiß Verfassung ist eh liberaler Unsinn. Den wählen wir!

Immer weiter so, liebe GOPer. Mit solchen Typen im Senat macht ihr die politische Kultur Amerikas endgültig kaputt und verhindert nachhaltig, daß eine Regierung lösungsorientiert arbeiten kann.

[….] Wenn bereits Sessions als Hardliner galt, muss für Moore eine Steigerung erfunden werden. Der Mann ist im christlich-konservativen Teil des Bundesstaats im tiefen Süden ein Held, weil er fanatisch religiös ist - und er deshalb zwei Mal als Richter entlassen wurde.
2003 ließ er im staatlichen Justizgebäude eine zwei Tonnen schwere Skulptur mit den zehn Geboten aufstellen - ein Zeichen religiöser Bevorzugung, das ihn das Amt kostete. 2013 wählten ihn die Bürger Alabamas zurück auf den Posten, von dem er 2016 suspendiert wurde: Er hatte sich geweigert, auf Anweisung eines Bundesgerichts gleichgeschlechtliche Ehen (Moore: "abnormal, unmoralisch, verabscheuungswürdig, ein Verbrechen gegen die Natur") anzuerkennen. Muslime, erklärte Moore 2006, sollten nicht für den Kongress kandidieren dürfen. Der 11. September, so Moores Analyse im Februar dieses Jahres, sei eine "göttliche Strafe" für die USA gewesen.
[….] Moore [….]  erhielt Unterstützung von Rechtsauslegern wie Sarah Palin, dem ehemaligen Trump-Berater Stephen Bannon, Trumps Wohnungsbau-Minister Ben Carson oder dem Briten Nigel Farage.
Beide Kandidaten hatten sich als wahre Vertreter des Trumpismus zu inszenieren versucht - Strange bezeichnete Trumps Wahl sogar als "biblisches Wunder". Dass er trotzdem verlor, lag neben der Nähe zum verhassten Senatsführer McConnell. […]

Man fragt sich welche Missetaten für Trumpmerikaner eigentlich von Bedeutung sind.
Kriminalität, mit den Russen Wahlen manipulieren, Homohass, Rassenhass, plumpe Frauenfeindlichkeit, Behinderte auslachen, Witwen gefallener Soldaten beleidigen, wie gedruckt lügen – all das wird offensichtlich begeistert gefeiert.

Mal sehen, ob der widerliche Hass-Aktivist Moore auch die nächsten Anschuldigungen so locker wegsteckt.

Im Alter von 32 Jahren soll er eine 14-Jährige missbraucht haben.


Pussygrabbing und anschließend auch noch stolz damit prahlen – alles festgehalten auf Band – war ja bewiesenermaßen kein Grund für Trumpmerikaner den Predator nicht zum Präsidenten zu wählen.

Wie ist es mit ein bißchen Kinderficken? Stört das die „moral majority“ der frommen evangelikalen Christen?
Immerhin wurde das der katholischen Kirche ja auch großzügig verziehen.

[….]  Woman says Roy Moore initiated sexual encounter when she was 14, he was 32
[….] Leigh Corfman says she was 14 years old when an older man approached her outside a courtroom in Etowah County, Ala. She was sitting on a wooden bench with her mother, they both recall, when the man introduced himself as Roy Moore.
[….] “He said, ‘Oh, you don’t want her to go in there and hear all that. I’ll stay out here with her,’ ” says Corfman’s mother, Nancy Wells, 71. “I thought, how nice for him to want to take care of my little girl.”
[….] Alone with Corfman, Moore chatted with her and asked for her phone number, she says. Days later, she says, he picked her up around the corner from her house in Gadsden, drove her about 30 minutes to his home in the woods, told her how pretty she was and kissed her. On a second visit, she says, he took off her shirt and pants and removed his clothes. He touched her over her bra and underpants, she says, and guided her hand to touch him over his underwear.
“I wanted it over with — I wanted out,” she remembers thinking. “Please just get this over with. Whatever this is, just get it over.” [….] Aside from Corfman, three other women interviewed by The Washington Post in recent weeks say Moore pursued them when they were between the ages of 16 and 18 and he was in his early 30s, episodes they say they found flattering at the time, but troubling as they got older. None of the women say that Moore forced them into any sort of relationship or sexual contact.
Wendy Miller says she was 14 and working as a Santa’s helper at the Gadsden Mall when Moore first approached her, and 16 when he asked her on dates, which her mother forbade. Debbie Wesson Gibson says she was 17 when Moore spoke to her high school civics class and asked her out on the first of several dates that did not progress beyond kissing. Gloria Thacker Deason says she was an 18-year-old cheerleader when Moore began taking her on dates that included bottles of Mateus Rosé wine. The legal drinking age in Alabama was 19. Of the four women, the youngest at the time was Corfman, who is the only one who says she had sexual contact with Moore that went beyond kissing. [….]

Moore verbündete sich aber nicht ohne Grund mit dem rechtsradikalen Abschaum Steve Bannon.
Dessen Breitbart kämpft massiv für den Grabbler.

Breitbart Defends Roy Moore From Allegations That He Pursued Young Girls