Und
schon wieder einmal zeigt der Kalender einen „01.01“ - hohe Zeit für mich den
Blödmann des Jahres zu küren.
2018,
das wird vermutlich wieder nichts.
Kriege, Katastrophen, Nichthandeln.
Mit Trump, Erdoğan, Weidel, Gauland, Höcke, Spahn, Duterte, May, Berlusconi, Lindner, Pence, Seehofer, Söder, Palmer, Dobrindt, Scheuer, Kauder, Merkel, Orban, Netanjahu, Kaczyński, Kurz, Morawiecki, Hofer, Strache und Salman wird das garantiert auch nicht besser als das blöde 2017.
Kriege, Katastrophen, Nichthandeln.
Mit Trump, Erdoğan, Weidel, Gauland, Höcke, Spahn, Duterte, May, Berlusconi, Lindner, Pence, Seehofer, Söder, Palmer, Dobrindt, Scheuer, Kauder, Merkel, Orban, Netanjahu, Kaczyński, Kurz, Morawiecki, Hofer, Strache und Salman wird das garantiert auch nicht besser als das blöde 2017.
Rückblickend
und vorausschauend wird aber der Erstgenannte, der 1700-fache Lügner Trump das größte
Problem bleiben.
Vor
einem Jahr kürte ich die USA insgesamt zur Krone der Idiotie.
(….)
Devot ließen die US-Medien während all der Zeit die One-Man-Shitstorms über
sich ergehen und luden zudem täglich Trumps kleine Gülleschleudern (Jeffrey
Lord, Kayleigh McEnany,
Kellyanne Conway, Corey Lewandowski, Katrina Pierson) ein, gaben ihnen
kostenlose Trump-Werbezeit und ließen sich dafür noch masochistisch als „liberal,
biased media“ beschimpfen.
Für
die Zukunft sehe ich schwarz, und zwar dunkelschwarz.
Das
optimalste Szenario – Trump begnügt sich damit Putins Hintern zu lecken, löst
aber keinen Weltkrieg aus, sondern ruiniert nur die Wirtschaft und den sozialen
Frieden der USA nachhaltig, bevor er 2020 abgewählt wird – dürfte die 62
Millionen Deplorables derart angeheizt haben, daß die Nation ohnehin
unregierbar wird. (….)
Mein
Pessimismus war offensichtlich nicht fehl am Platze. Trump übertraf die
schlimmsten Befürchtungen und verdient daher für 2017 als Apotheose all dessen
was in der USA schief läuft, ganz allein den Titel „Impudenz des Jahres 2017“.
Trump
setzte negative Maßstäbe. Seine Ignoranz stellt er immer wieder so drastisch
zur Schau, daß man nur fassungslos konstatieren kann „Ja, es ist möglich noch
tiefer zu sinken!“.
Eine
Kette von so derben Peinlichkeiten durchzieht seine ersten elf Monate im Amt,
daß es schwer fällt unter den drastisch rassistischen und hasserfüllten Torheiten
die Destruktivsten herauszupicken.
Torsten
Denklers persönliche Top 10 sind aber eine gute Basis des Wahnsinns.
[……] Am Tag seiner Amtseinführung, am 20. Januar
2017 [……] zeichnete Trump das Bild
eines im Kern zerstörten Landes. Eines verrotteten Systems. Alles, wirklich
alles gehe den Bach runter, sagte er. Schulen, öffentliche Finanzen, die
Straßen. "Verrostete Fabriken stehen wie Grabsteine überall im Land."
Aber jetzt sei ja er da. Donald Trump, der Retter: "Dieses amerikanische
Gemetzel hört hier und heute auf", sagte er. Und verkündete: "America
first!", Amerika zuerst! Als wäre das die Lösung aller Probleme. [……]
Es gibt Bilder, die belegen, dass selbst zu
Obamas zweiter Vereidigung deutlich mehr Menschen gekommen waren. Trump sah das
trotzdem anders. Und schickte Spicer los: "Das war das größte Publikum,
das je an einer Amtseinführung teilgenommen hat, Punkt!" Und zwar
weltweit. Einen Tag nach Spicers denkwürdiger erster Pressekonferenz erklärte
Trumps Beraterin Kellyanne Conway die falschen Angaben der Regierung über die
Größe der Menschenmenge zu "alternativen Fakten".[……]
Anfang Mai feuerte
Trump den FBI-Chef. Und damit das nicht so blöd aussah, entließ er ihn wegen
angeblich schlechter Performance in den Clinton-E-Mail-Ermittlungen im Jahr
zuvor. Auf angebliches Anraten seines Justizministers Jeff Sessions. Dieser wiederum
berief sich auf seinen Stellvertreter Rod Rosenstein. Ein einmaliger Vorgang.
Später gab Trump dann im Grunde selbst zu, dass das alles nur fingiert war. Er
wollte Comey loswerden.
[……]
Dass eine Regierung
sich selbst lobt, geschenkt. Aber was da Mitte Juni geschah, hatte
nordkoreanische Züge. Kabinettssitzung im Weißen Haus, zum ersten Mal seit der
Amtsübernahme waren alle Ministerposten besetzt.
Reihum huldigten die
Kabinettsmitglieder ihrem Chef. Vizepräsident Mike Pence sagte, es sei
"das größte Privileg in meinem Leben", Trump dienen zu dürfen.
Stabschefs Reince Priebus sagte: "Wir danken Ihnen für die Möglichkeit,
Ihnen zu dienen." (Er wurde später gefeuert.) Justizminister Jeff Sessions:
"Sie haben die exakt richtigen Botschaften gesetzt" - "Die
Reaktionen überall im Land sind fabelhaft." [……] Das unwürdige Lobhudelei-Schauspiel ließ Trump kurz vor der
Weihnachtspause noch mal aufführen. In der letzten Kabinettssitzung 2017
stimmte Wohnungsminister Ben Carson ein Gebet für Trump an. Darin dankte er
Gott dafür, dass er - kein Witz - Trump die gerade beschlossene Steuerreform
ermöglicht hat. [……]
Trump schrieb auf
Twitter: "Warum sollte mich Kim Jong-un als 'alt' beleidigen, wenn ich ihn
doch NIEMALS 'klein und fett' nennen würde?" [….]
Seit dem
20.01.2017 gab es aus meiner Sicht nur eine positive Überraschung aus der
Trump-Welt. Der Mann ist notorisch faul, hat sich in weniger als einem Jahr
schon mehr Urlaubstage genommen als die drei letzten Präsidenten in 24 Jahren
zusammen. Gut so; so lange der arbeitsscheue Denkphlegmat auf dem Golfplatz um sich
schlägt, kann er nichts Schlimmeres anstellen.
[…..] Donald Trump has set a number of records
during his first year in office, though not in the way the real estate magnate
likely would have hoped.
[……] He has made a series of decisions that
earned criticism, from pulling out of the Paris Climate Accord to firing FBI
Director James Comey to an ultimately failed attempt to repeal and replace
Obamacare.
Through that first year, Trump has set marks for the lowest overall
approval rating for a new president, the least legislation signed for a first
year in the White House, and one more controversial title — the most days spent
golfing.
In the final weeks of 2017, Trump often bragged that he had signed the
most legislation of any president in their first year in office. But as ABC
News pointed out, the exact opposite is true. The report cited analysis by the
nonpartisan GovTrack.us, which keeps track of legislation signed by presidents.
It found that Trump has signed the fewest bills of any president dating back to
President Dwight D. Eisenhower. [……]
It ends a year where Donald Trump
spent one out of every four days of his presidency on the golf course, the site
Trump Golf Count noted.
That has put Trump on top of the list for most golfing trips among
modern presidents and drawn quite a bit of controversy. [……]
These have helped lead to another low mark for Trump in his first year.
Through the end of his first year, Trump has reached the lowest approval rating
of any new president, Newsweek noted. Trump did not enjoy the “honeymoon phase”
that most presidents find after first taking office, failing to top 50 percent
in many polls at any point during his first year. It has continued to sink
through Trump’s controversial and unpopular decisions.
[….]
Die gute
Nachricht ist, daß politische Latenight-Shows zur Hochform auflaufen.
Newssender
erleben Sternstunden, Polit-Anchors entlarven Trump auf faszinierende Weise, werden
einst auf die intensivste Zeit ihres Lebens zurück blicken.
Washington
Post und New York Times gewinnen Hunderttausende Abonnenten hinzu, stellen
Redakteure ein.
Die
schlechte Nachricht ist, daß das alles nichts nützt.
Trump-Voter,
die durch Breitbart und Infowars geistig retardiert sind halten alles, das von
CNN und NYT dokumentiert wird, grundsätzlich für Lügen.
Ihr
Lügenpräsident hat es nach Jahren der Dauerpropaganda vermocht Fakten zu irrelevantem
Beiwerk zu machen.
[….]
"Trump lässt sich eine gute Story
nicht durch Fakten kaputtmachen" [….]
Hetze
und Ressentiment sind nun Mainstream.
Moral,
Anstand oder auch einfach nur die Wahrheit sind „out“ in Trumpmerica.
[……] Die Raucherbar Shelly's Back Room liegt zwei Blocks vom Weißen Haus entfernt und ist so ziemlich der einzige Ort in der Innenstadt, der einer Spelunke entfernt ähnelt. [……]. Es ist kein Zufall, dass genau hier die „Real News Correspondents Gala“ stattfindet, in diesem Kneipe gewordenen Mittelfinger gegen die Political Correctness. Die „wahren Journalisten“ treffen sich an diesem Abend, aber wahr ist: Es ist eine Party für Aktivisten, Hillary-Hasser und Trump-Claqueure, die täglich im Netz für ihren Präsidenten trommeln. Leute vom „Gateway Pundit“, dem „Daily Caller“, „Project Veritas“, Twitter-Provokateure wie Jack Posobiec, Mike Cernovich oder Gavin McInnes, ein neureaktionärer Kulturkämpfer gegen alles, was nach linksliberal riecht.
Trumps wichtigste Front im Kampf um die Meinungshoheit ist der Krieg
gegen die etablierten Medien, hier sammeln sich seine Truppen. [……] Das Publikum brüllt „USA, USA“, während auf den Bildschirmen Fox News
läuft. Gavin McInnes küsst den schwulen Washington-Korrespondenten des
„Gateway Pundit“ auf den Mund und fragt, ob man davon Aids bekomme. [….]