Eigentlich ganz geschickt, wie sich die Union vor den
wichtigen Wahlen auf spreizt.
Merkel
gibt öffentlich die freundliche Frau, verteidigt die Doppelte
Staatsbürgerschaft, die es eigentlich gar nicht gibt und
die sie selbst in den 20 Jahren zuvor hart ablehnte.
Bundeskanzlerin Angela
Merkel hat die doppelte Staatsbürgerschaft gegen teils massive Kritik auch aus
den eigenen Reihen verteidigt. "Ein Türkischstämmiger mit Doppelpass kann
ebenso loyal zu Deutschland stehen wie ein Türkischstämmiger, der nur die
deutsche Staatsbürgerschaft besitzt", sagte die CDU-Vorsitzende der
Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.
[….]
Während
Merkel auf diese Weise die Multikulti-freundlichen Wähler einsammelt, die
früher für die Grünen gestimmt haben und nun auch mal der CDU ihr Votum geben,
nachdem die Grünen-Chef seit Jahren für die CDU schwärmen, propagieren Merkels
wichtigste Minister das diametrale Gegenteil.
Thomas
de Maizière verbreitet ungeniert dumpfdeutsche Thesen aus der Mottenkiste,
die möglichst effektiv das Land spalten sollen.
Der
Leitkulturmurx, seit 18 Jahren immer wieder von der Union aufgetischt, wenn
ihnen inhaltlich nichts einfällt, wirkt immer noch anziehend auf die Wähler.
Schon schrumpft die AfD. Auch wenn in 20 Jahren noch kein Unionspolitiker in der
Lage war zu erklären was „die Leitkultur“ eigentlich sein soll.
Vermutlich
ist es aber gerade diese hanebüchene Primitivität der de Maizière-Thesen, die
sie beim rechten Mob erfolgreich macht.
[….]
Man mag sich wundern, was im
Wünsch-dir-was-Katalog des Ministers so alles fehlt. Aber wirklich wunderlich
ist es, dass er sein Sammelsurium von Nichtigkeiten und Wichtigkeiten
schwarz-rot-golden anstreicht und zur deutschen Leitkultur erklärt. Das ist so albern,
dass es einen drängt, den Minister zum Alberich zu erklären.
[….]
Es verhielt sich damit so wie mit dem
kleinen Jungen und der Semmeltüte: Wenn nichts mehr drin ist, bläst er die Tüte
auf, haut drauf und freut sich, wenn's knallt - und alle ein wenig erschrecken;
konservative Kreise haben sich damals darüber gefreut, dass von der CDU wieder
was Knalliges zu hören war; und Angela Merkel hat seinerzeit die Knallerei mit
einem Geständnis geadelt und dann zur Marschmusik der Union erklärt: Man müsse
die Leitkultur in die Programme schreiben, weil sich "die anderen so
wunderschön darüber aufregen".[….]
Prantl
mag sich wundern, aber der Multikulti-tiefbraun-Mix wirkt.
Schockten
die Umfrageinstitute die Union vor einem Monat noch mit Zahlen, welche die SPD
vor der CDU/CSU sahen, liegt nun die Union wieder deutliche
sieben bis acht Prozentpunkte vor den Sozis.
Die
Genossen sind wieder klar unter die 30%-Marke gerutscht und scheinen sich
wieder in Richtung der unteren 20er aus der Gabriel-Zeit zu bewegen.
Mit dem
Spagat aus „Kümmerer-Merkel mit Herz“ und „Ausländer-Raus-SpahndeMaizièreKlöckner“
wird Schulz platt gemacht.
Nun
greift er nicht mehr an, sondern reagiert nur noch – und das auch noch
beleidigt.
[…..]"CDU/CSU steigen in den Umfragen, weil
die AfD sich selbst zerlegt", sagte Schulz dem Abendblatt. "Und die
Merkel-CDU macht einen Rechtsruck, um Wähler am rechten Rand an sich zu
binden." Die Thesen von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) zur
deutschen Leitkultur beispielsweise zielten "ganz klar auf Wähler am
rechten Rand". [….]
(Abendblatt,
03.05.2017)
Das alte
Unions-Doppelspiel. Man ist konservativ und christlich-mitfühlend.
Falls
die Sozis mal „Christlich“ im Sinne von Nächstenliebe erscheinen, so sind sie
natürlich Vaterlandsverräter, die Deutschland „umvolken“ wollen.
Beispiel
Landtagswahl in Schleswig Holstein – am 07.Mai 2017 – der regierende SPD MP
Albig kann sich nicht dafür erwärmen Bürgerkriegsflüchtlinge, die alles
verloren haben und denen Tod und Gewalt in der Heimat droht, wieder
abzuschieben.
[…..]
Kurz vor der Landtagswahl in
Schleswig-Holstein hat Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) den von seiner
Regierung angeordneten Abschiebestopp für abgelehnte Asylbewerber aus Afghanistan
verteidigt. Die schleswig-holsteinische Landesregierung habe gezeigt "wie
man Humanität organisiert", sagte Albig am Donnerstag bei einer Kundgebung
mit SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in Kiel. Er könne es nicht ertragen, wenn
"vor lauter Zynismus" erzählt werde, dass eine Gesellschaft mit 82
Millionen Menschen dadurch besser werde, einmal im Monat einen Abschiebeflug
nach Kabul zu schicken.
(Afp,
04.05.17)
Albigs
Herausforderer von der CDU, der junge Daniel Günther ist hingegen ausdrücklich
dafür Familien auseinander zu reißen und mit maximalem Aufwand ins Unglück zu
stürzen.
[….]
Innenminister Stefan Studt (SPD) hat
angeordnet, dass in den kommenden drei Monaten keine Menschen nach Afghanistan
abgeschoben werden dürfen. Der Grund ist die aktuell angespannte und teils
unklare Sicherheitslage. So kann nach Angaben der Landesregierung nicht
sichergestellt werden, dass afghanische Staatsangehörige unter Berücksichtigung
der völkerrechtlichen Standards sicher und würdevoll zurückgeführt werden.
"Ein Abschiebungsstopp war daher aus humanitären Gründen geboten",
sagte Studt.
Im Dezember des
vergangenen Jahres stellte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen
fest, dass im gesamten Staatsgebiet Afghanistans ein innerstaatlicher
bewaffneter Konflikt lodert. Sichere Gebiete, in die Abschiebungen möglich
sind, können demnach nicht bestimmt werden. Im vergangenen Jahr waren in dem
Land laut einem Bericht der Vereinten Nationen so viele Zivilisten getötet
worden, wie seit 2009 nicht. Auf diese Erkenntnisse stützt sich die
Entscheidung der Landesregierung.
[….] Auch die
Grünen-Landtagsfraktionschefin Eka von Kalben lobte Studt: "Ich bin stolz
auf diesen Innenminister, der - auch wenn es mal etwas auffrischt einen klar
humanitären Kurs behält."
Dagegen übte der
CDU-Landesvorsitzende Daniel Günther massive Kritik: "Kein anderes
europäisches Land hat die Abschiebungen nach Afghanistan gestoppt." Ganz
offensichtlich sei der pauschale Abschiebestopp der Regierung von
Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) "in der Sache unbegründet", so
Günther. […..]
Für die
brutale antihumanitäre Linie Günthers gibt es zwei gute Argumente.
Einerseits
sollen sich aus Deutschland nach Afghanistan abgeschobene Afghanen nicht
beklagen, wenn sie kurz nach der Ankunft in Kabul einem Attentat zum Opfer
fallen. Sie wären keine Ziele, sondern würden nur zufällig ganz nebenbei mit
massakriert. Also kein Grund sich aufzuregen.
De Maizière verteidigt
Abschiebungen
Zivilisten seien in
Afghanistan nicht Ziel, sondern nur Opfer von Anschlägen. So rechtfertigt de
Maizière Abschiebungen.
[….]
Ja, so
geht christliche Nächstenliebe.
Daniel Günther, 43, CDU, Verwaltungsbeamter aus Eckernförde,
ist praktizierender und streng gläubiger Katholik, der daher 2016 mit dem genialen
Vorschlag berühmt wurde eine Schweinefleischpflicht in Kantinen einführen,
da es gesund und ausgewogen sei und zur deutschen Kultur gehöre.
Der
fromme Familienvater von drei Kindern, 2002 bis 2006 Mitglied im Gemeinderat
der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Eckernförde, sowie seit
2014 Mitglied des Caritasrates SH, weiß eben wie christliche Nächstenliebe zu
verstehen ist:
Alles abschieben, was nicht arisch ist.
Alles abschieben, was nicht arisch ist.
Denn
Gott spricht deutsch und christlich ist nur das was Deutschlands Rechten nützt.
Kein
Wunder, daß die Nord-CDU überraschend in den letzten Tagen die SPD in
Wahlumfragen überholte.
Gott ist
mir ihr.
Und wer
braucht schon noch eine AfD, wenn die CDU für Schweinefleischfresspflicht,
Ausländerstopp und Zwangshändeschütteln sorgt?