Wie viele Myriaden mal hat
Westerwelle nicht das „einfachere, gerechtere und niedrigere Steuersystem“
beschworen, das bei FDP-Regierungsbeteiligung kommen werde!
Sonst werde man gar keinen Koalitionsvertrag unterschreiben.
Sonst werde man gar keinen Koalitionsvertrag unterschreiben.
Es müsse
Steuersenkungensteuersenkungensteuersenkungen geben.
Bekanntlich ist das
Gegenteil dessen eingetreten. Das Steuersystem wurde noch komplizierter gemacht
und die Abgabenlast für den Bürger stieg an - Energieumlage,
Pflegeversicherung, etc.
Natürlich wäre es für
normale Menschen ein wenig peinlich, wenn man zehn Jahre lang bei jeder
Gelegenheit beschwört hätte der größte und potenteste Hengst zu sein und dann, wenn
es endlich zum Akt kommt, nicht zu können.
Ein mea culpa kam den
schlechtesten und unbeliebtesten deutschen Außenminister seit Joachim von
Ribbentrop allerdings nicht über die Lippen.
Er ersann aber immerhin
eine Methode sich aus dem tiefsten Umfragekeller der persönlichen Werte wieder
heraus zu arbeiten. Und zwar indem er endlich erkannte was sein größtes
Handicap ist: Nämlich er selbst.
Westerwelle ist so
abstoßend, daß die Medienaufmerksamkeit, die er in manischer Weise sucht, ihm
nur schaden kann.
Je mehr ihn die Wähler auf dem TV-Schirm sehen, desto
fürchterlicher finden sie ihn.
Seit der Blamage mit dem
Libyen-Nein hat sich Westerwelle daher aus dem Fokus der Öffentlichkeit zurück
gezogen.
Er taucht in der
Tagespolitik kaum noch auf.
Was Außenminister üblicherweise tun, sich also beispielsweise
um die Europapolitik zu kümmern, Gespräche mit den wichtigsten Verbündeten zu
führen oder bei internationalen Krisen mäßigend einzuwirken, versucht Guido W.
entweder erst gar nicht (was weise ist! Schließlich versteht er nichts von der Materie),
oder er fliegt so sehr unter dem Radar der Presse, daß seine Fehltritte einfach
nicht mehr wahrgenommen werden.
Öffentlichkeits-Abstinenz
ist das einzige Mittel für einen Mann, „der als Marke komplett verschissen hat“
(Kubicki) seine demoskopischen Demütigungen abzubauen.
Im Ranking der
Forschungsgruppe Wahlen hat sich Westerwelle sogar auf für ihn grandiose minus
0,5 (Nov. 12: minus 0,6) auf der Skala von +5 bis -5 vorgearbeitet, während
Rösler bei minus 1,3 liegt.
Die Fähigkeit des
Außenministers völlig unterzutauchen und zu den ihn betreffenden Themen zu
schweigen, hilft ihm auch bei seinem einzigen Projekt, welches er überhaupt im
außenpolitischen Bereich aufzuweisen hat.
Seit Jahren setzt sich
Guido nämlich für die nukleare Abrüstung in Deutschland ein.
Im Februar 2010 hatte
Außenguido sogar noch mutig einen Brief an die US-Regierung geschrieben, in dem
er für ein atomwaffenfreies Europa warb.
In Washington ist man über Westerwelles Vorstoß wenig begeistert. In einer Grundsatzrede hatte US-Außenministerin Hillary Clinton die Europäer zu Wochenbeginn davor gewarnt, die nukleare Abschreckung in Frage zu stellen. Sie wisse, dass es in Europa "selbst bei einigen der führenden Mitgliedsländer eine Debatte darüber gibt, was das bedeutet", sagte sie, ohne Deutschland beim Namen zu nennen. "Wir hoffen, dass es keine voreiligen Abrüstungsschritte gibt, die unsere Abschreckungsfähigkeit unterminieren würde."(Ralf Neukirch, Spon,25.02.2010)
Gegen Guidos Absichten ist eigentlich
nichts zu sagen. Allerdings ist die Frage der Stationierung von amerikanischen
Atombomben in Deutschland nicht gerade etwas, das das Außenamt entscheiden
könnte. Die Fäden werden in Washington und im Nato-Rat gezogen. Einfluß haben
also höchstens die Kanzlerin und der Verteidigungsminister.
Daß Westerwelle die
einfachsten Zusammenhänge der Außen- und Sicherheitspolitik gar nicht kennt, ist
allerdings verständlich. Er hat sich schließlich noch nie damit beschäftigt
und seine Faulheit und Arroganz machen es ihm unmöglich sich upzudaten.
Unvergessen seine
vollkommen ahnungslose Chinareise, als er bis zu letzten Minuten unwissend im
Flugzeug chillte und erst im Landeanflug den Asienberater zu sich bat und die
legendären Worte sprach „Sie haben jetzt genau fünf Minuten, um mir China zu
erklären!“
Westerwelles
Außenpolitik-Skills bewegen sich irgendwo zwischen Palin und Cain.
Vermutlich hat er die
nukleare Abrüstung in Deutschland unter reinen PR-Gesichtspunkten als sein
Thema auserkoren. In der Westerwellewelt ist dies ein Win-Win-Thema.
Amerikanische Atomwaffen in Rheinlandpfälzischen Silos sind unpopulär und die
Abrüstung der taktischen Kernwaffen zwischen Ost und West wird ohnehin kommen.
Sich auf diesen Zug zu
setzen, war für ihn wie seine eigene Praxisgebühr. Ein teures Ärgernis, dessen
Abschaffung der Wähler sicher honorieren würde, weil er ohnehin nicht durchschaut
an welcher Stelle stattdessen abkassiert wird.
Also weg mit den etwa zwei
Dutzend Ami-Atombomben, die vermutlich irgendwo beim Fliegerhorst Büchel im
Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz rumgammeln. Dann könnte Westerwelle
die Abrüstung als sein Verdienst ausgeben und in die Geschichte eingehen.
„Eingehen“ wird er
immerhin schaffen.
Westerwelles Leib-und
Magenthema wurde schließlich im Herbst 2012 endgültig aufgegeben.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat sich in aller Stille von einem ihrer wichtigsten außenpolitischen Ziele verabschiedet: Dem Abzug der US-Atombomben aus Deutschland. In der Nato erklärte sich Berlin in aller Form damit einverstanden, dass die amerikanischen Waffen im Land bleiben und sogar mit Milliarden-Aufwand modernisiert werden. Zudem will die Bundeswehr etwa 250 Millionen Euro ausgeben, um ihre Tornado-Kampfflugzeuge, von denen die US-Atombomben im Kriegsfall abgeworfen werden sollen, noch bis zum Jahr 2024 einsatzfähig zu halten.Diese Kehrtwende in der deutschen Abrüstungspolitik ist vor allem für Außenminister Guido Westerwelle schmerzhaft.(Bettina Vestring 05.09.12,FR)
Statt die antiquierten
A-Waffen zu demontieren, werden diese nämlich zunächst einmal gewaltig upgegraded.
Die Nato gibt viele Milliarden Euro aus, um in Europa, genauer gesagt in
Italien, Deutschland, Belgien, Holland und der Türkei den neuen Waffentyp
B61-12 zu installieren.
Dabei handelt es sich um eine Hightech-Atombombe, die
sowohl taktisch (auf dem Gefechtsfeld) als auch strategisch (im Hinterland)
eingesetzt werden kann.
Ihr 50 Kilotonnen-Sprengkopf hat die vierfache Kraft
der Hiroshima-Bombe und kann durch ultramoderne Laserlenktechnik bis auf wenige
Meter genau ins Ziel gesetzt werden.
Es handelt sich also um
eine klassische nukleare Aufrüstung in Deutschland, da man mit der B61-12
erheblich mehr Einsatzmöglichkeiten als mit der alten B61 hat und problemlos ein
bestimmtes Haus in Teheran treffen könnte.
Nun ja, das ist also so
ziemlich genau das Gegenteil dessen, was Westerwelle stets behauptet hat.
Schön zu wissen, daß „der
Westen“ so intelligent Milliarden für die dringend benötigten Dinge ausgibt.
Lebensverlängerung für die
europäischen Atomwaffen!
The "life extension program" of this nuclear weapon was estimated to cost $4 billion a couple of years ago. Now the price is a staggering $10 billion, the Post reported.
The Project On Government Oversight (POGO) sent a letter to the Department of Defense in February questioning why U.S. taxpayers are spending billions of dollars to refurbish the 200 or so B-61 bombs that the United States deploys in Europe as part of NATO's nuclear deterrent. As the Post noted, the justification for this deterrent is shrinking:These forward-based tactical nuclear bombs were intended to deter a Soviet land invasion of Europe. That threat has gone, and so has the military mission for the bombs. If a nuclear deterrent is needed on the continent, the United States has other options. The sole remaining value of stationing the gravity bombs in Europe is political, to demonstrate that non-nuclear members are sharing in the alliance defense burden. Even that is being debated within the alliance.Under the New START agreement, the United States and Russia are currently reducing their arsenals of deployed nuclear weapons. And the tactical B-61 bombs and Russia's tactical weapons could be next on the chopping block, as the Post points out.
Ein deutscher
Außenminister, der seine eigene Agenda zur nuklearen Abrüstung in Deutschland ernst
nimmt, sollte also laut aufschreien, das Thema auf die Tagesordnung setzen und
in Washington intervenieren.
Westerwelle als
gewohnheitsmäßiger Lügner läßt sich stattdessen lieber verleugnen und tut so,
als ob es diese Atomaufrüstung in Südwestdeutschland gar nicht gäbe.
Träte er tatsächlich für
die Abrüstung ein, befände er sich nämlich zwischen den parteipolitischen
Fronten. Linke, Grüne und SPD wehren sich vehement gegen die
B61-12-Massenvernichtungswaffen auf deutschem Boden, die CDU hingegen will sie
unbedingt haben.
Westerwelles FDP konnte im schwarz-gelben Koalitionsvertrag 2009 deshalb nur die vage Formulierung durchsetzen, dass die Bundesregierung sich »dafür einsetzen« werde, dass die in Deutschland verbliebenen Atomwaffen abgezogen werden.
»Von dieser Zielsetzung scheint sie sich inzwischen verabschiedet zu haben«, beklagt die SPD-Fraktion. Die Sozialdemokraten forderten vergangene Woche im Bundestag, die Regierung müsse die Gelegenheit nutzen und sich im Nato-Rat klar gegen die Modernisierung der B61-Bomben aussprechen, am besten »durch die Kanzlerin persönlich«. In der Allianz herrsche schließlich noch längst kein Konsens über die US-Pläne; wie es weitergehe, sei »offen«.
Das sieht Roderich Kiesewetter, Verteidigungsexperte der Unionsfraktion, etwas anders. Den übrigen vier Stationierungsländern, den Niederlanden, Belgien, Italien und der Türkei, sei am Verbleib der B61-Bomben durchaus gelegen.
Der schwächliche
Außenminister steckt derweil den Kopf in den Sand und versteckt sich hinter
vagen Verlautbarungen seiner Ministerialen.
Keine Frage, die geplante Modernisierung wäre immer noch ein guter Anlass, mutig Grundsatzfragen aufzuwerfen. Aber was macht das Auswärtige Amt? Es leugnet bis auf Weiteres die Realität. Bei dem, was die Amerikaner mit den Bomben vorhätten, so die Sprachregelung in Westerwelles Haus, handele es sich nicht um eine Modernisierung, sondern bloß um eine »Nutzungsdauerverlängerung«. Nach außen flüchtet sich das AA ins Generelle. »Die Bundesregierung setzt sich im Gespräch mit Partnern in und außerhalb der Nato intensiv dafür ein, substrategische Atomwaffen in die laufenden Abrüstungsbemühungen einzubeziehen«, diplomatisiert eine Sprecherin. Zu den Positionen der anderen Nato-Stationierungsstaaten will sie nichts sagen.
Der Nuklearfachmann Otfried Nassauer bezweifelt, dass der Abrüstungsehrgeiz so aussichtslos ist. Westerwelle müsste allerdings einen ganz neuen Überzeugungsversuch starten – und zwar auch gegen die USA. »Wir haben doch immer gesagt«, sagt Nassauer, »wir machen mit, damit wir mitentscheiden dürfen. Na bitte!«
Tja, Westerwave ist eben
kein Joschka Fischer, der sich mit Sicherheit voll in das Thema reingekniet
hätte.
Aber dafür wird Guido „das,
was ich sage, zählt!“-Westerwelle weiterhin der schlechteste Außenminister
Nachkriegsdeutschland bleiben.Passend zur schlechtesten deutschen Regierung seit 1945!