Unter
FBI-investigations zu stehen, ist natürlich außerordentlich lästig für einen
US-Präsidenten, da das viel Zeit und Aufmerksamkeit bindet.
Es hängt
wie ein Damoklesschwert über Trump, denn es scheint immer noch möglich so
gravierende Dinge aufzudecken, daß auch GOPer im Kongress an ein Impeachment
denken müssen.
Warum
darf man nicht mit den Russen sprechen, fragen nun scheinheilig empört viele
Republikaner. Das hatte doch Trump im Wahlkampf versprochen; wieder bessere Beziehungen
zu Moskau aufzubauen.
Natürlich
darf und soll man mit Russen sprechen.
Aber ein
president-elect darf nicht dem amtierenden Präsidenten außenpolitisch ins
Handwerk pfuschen.
Zudem
ist es ungeheuer verdächtig, wenn Trumps engste Berater wie Sessions und Flynn
auf entsprechende Fragen dreist den Kongress anlügen, statt zuzugeben mit
Moskau gesprochen zu haben.
Zudem
ist es ungeheuer verdächtig, wenn Trump gegen alle Gepflogenheiten hartnäckig
seine Steuerunterlagen verweigert, die beweisen könnten, wenn Trump keine
geschäftlichen Verbindungen zu Russland unterhalten sollte.
Ich
schätze die politische Lage Amerikas allerdings als so derartig verhärtet ein,
daß Republikaner mit ihren deutlichen Mehrheiten und den Schlüsselpositionen in
Justiz und Exekutive es verhindern werden ihren Präsidenten stürzen zu lassen.
Die
Machtfülle der Republikaner ist 2017 so gewaltig wie seit vielen Jahrzehnten
nicht.
(…..) Die
Republikaner stellen 33 und die Demokraten 16 Gouverneure. Trumps GOPer haben
als mehr als doppelt so viele Regierungschefs in den Ländern. Eine
Zweidrittelmehrheit.
Die Landkarte nach
politischen Farben sieht verdammt rot aus.
Im US-Senat
(100 Sitze) verfügen die Republikaner mit 52 Senatoren über die absolute
Mehrheit (Demokraten 46)
Auch im
wichtigen US-Repräsentantenhaus stellt Trumps Partei mit 237 von insgesamt 435
Sitzen eine sichere absolute Mehrheit. Die Demokraten dümpeln bei 193
Abgeordneten weit dahinter.
Darüber hinaus
baut Trumps Administration gerade die gesamte Justiz um und wird in Kürze
überall ultrakonservative Juristen installiert haben.
[…..] Alle 46 US-Bundesanwälte, die während der
Amtszeit Barack Obamas ernannt worden waren, sollten zurücktreten. So hat es
die Regierung Donald Trumps gefordert. Preet Bharara, prominenter Bundesanwalt
in Manhatten, weigerte sich offenbar und wurde jetzt nach eigener Aussage bei
Twitter gefeuert. [….]
Wesentlich
dramatischer könnten Trumps Ernennungen für den Supreme Court sein, da auch
zukünftige Präsidenten diese nicht rückgängig machen können. Die obersten
Richter amtieren auf Lebenszeit und so könnten die Weichen für Dekaden auf
ultrakonservativ gestellt werden. (…..)
Außerdem
darf man nicht den Fehler begehen den Trump-Anhängern auch nur Rudimente von
Verstand anzudichten.
Das sind
von der Realität völlig
entkoppelte Fanatiker.
Das
Wahlvolk kümmert sich nicht um die klassischen Medien und glaubt nicht an die
kontinuierliche Aufdeckung von Trumps Lügen.
Der
Präsident bestärkt sie nicht nur mit seinen pausenlosen Tweets, sondern er
befindet sich immer noch auf Wahlkampftour.
Warum?
Das hat
zwei Gründe. Zum einen müssen seine Berater ihn mit diesen Fan-Bädern
beruhigen. Würde Trump zu viel Realität in Washington miterleben, könnte er
noch mehr ausrasten.
Zum
anderen spülen diese Auftritte immer noch viel Geld in Trumps Kassen, weil sie
gesponsert werden und die Merchandising-Maschine weiterläuft.
Diese
fortgesetzten Trump-Rallys sind gewissermaßen das Ritalin, welches das
dreijährige jähzornige Kind in ihm in Schach halten.
Trumps
gaslighing* der Öffentlichkeit stabilisiert seine Macht.
Dadurch
wird er immun gegen die Aufdeckung seiner Lügen, demoralisiert die Demokraten
und hält seine Fans bei der Stange.
*Gaslighting is a
form of manipulation that seeks to sow seeds of doubt in a targeted individual
or members of a group, hoping to make targets question their own memory,
perception, and sanity. Using persistent denial, misdirection, contradiction,
and lying, it attempts to destabilize the target and delegitimize the target's
belief.
Instances may range
from the denial by an abuser that previous abusive incidents ever occurred up
to the staging of bizarre events by the abuser with the intention of
disorienting the victim.[…..]
Es ist
sehr nett und richtig, daß Medien wie Jeff Bezos‘ Washington Post (Leitspruch
des Headers: „Democracy Dies in Darkness“) mehr recherchieren und FACT-CHECK-Apps anbieten, so daß jeder, der
es wissen will darüber informiert wird, wie dreist das Weiße Haus „alternative
facts“ produziert.
Beindruckend
ist das schon.
Trump has been in office for 63 days. As of our latest update on day 56, we’ve counted 247 false or
misleading claims.
Das wird
Trump aber nicht gefährlich, weil es nur eine Minderheit interessiert.
85% der
Republikaner misstrauen grundsätzlich den Medien, ergab eine neue Umfrage.
Durch
den kontinuierlichen moralischen und qualitativen Verfall der Republikaner und
der rechten Medien in den letzten 20 Jahren, ist Trump also immun gegen die
Wahrheit.
Ein Impeachment
wird es eher nicht geben.
Etwas
anderes könnte aber Trumps Präsidentschaft doch vorzeitig beenden; seine
Faulheit.
Der Mann
hat nie die Jobbeschreibung gelesen und wundert sich nun, daß Dinge wie der
US-Etat oder Gesundheitssystem nicht mit einer simplen Anweisung von ihm zu
regeln sind.
Er hatte
keine Ahnung was dabei zu beachten ist und wer mitredet.
Woher
sollte er das auch wissen?
Trump ist außerordentlich ungebildet. Er kann nur rudimentär lesen.
Trump ist außerordentlich ungebildet. Er kann nur rudimentär lesen.
Er hat
noch nie ein Buch gelesen und ist schon bei den 140 Zeichen eines Tweets grammatikalisch und orthographisch völlig überfordert.
Trump
wurde als Multimillionär geboren und war es stets gewöhnt das zu bekommen, was
er wollte. Mit Geld kann man sich auch in eine Ivy League-Schule einkaufen.
Zudem
fehlt Trump als Soziopath jede Empathie für seine Opfer; er handelt als
Amoralist und kann damit gewisse geschäftliche Vorteile erringen.
So kam
er auch zum „southern White House“ Mar A Lago.
Die
Vorbesitzer wollten nicht an ihn verkaufen. Also kaufte er einen schmalen
Streifen des Nachbargrundstücks und drohte eine so hohe Mauer zu errichten, daß
keiner mehr das Meer sehen könne.
[…..] "Louis XIV. auf einem
Acid-Trip"
[…..] In Palm Beach offenbart sich wie
unter einem Brennglas, wie isoliert Trump lebt - und warum ihn Amerikas Society
geächtet hat. Klagen, Drohungen, krumme Deals: Seit er 1985 auf dem schmalen Inselstreifen
einfiel, schlug er um sich - "die menschliche Schockwelle aus New
York", so beschreibt ihn Lokalkolumnist Frank Cerabino.
"Die alte Garde
ist schockiert über seine schlechten Manieren", sagt ein Insider. "Er
ist ein Rüpel." […..]
"Er galt als Barbar vor unseren
Toren", erinnert sich Kolumnist Cerabino. "Als Abzocker, der allzu
erpicht darauf war zu beeindrucken."
Am meisten gierte
Trump nach Mar-a-Lago, erbaut 1927 für die Cornflakes-Erbin Marjorie
Merriweather Post, damals die reichste Frau Amerikas. Trump schnappte sich das
Anwesen mit 128 Zimmern für acht Millionen Dollar - weit unter dem Marktwert,
der heute auf mehr als 70 Millionen Dollar geschätzt wird. Er drückte den
Preis, indem er drohte, Mar-a-Lagos Meerblick zu verbauen. […..]
Nun, mit
70 Jahren, ist Trump zum ersten Mal in einer Situation, in der er nicht mit
Druck und Geld durchkommt.
Zudem kann
er auch nicht wegrennen, wie er es die letzten 50 Jahre gewöhnt war. Er hatte
immer nur kurze polternde Auftritte, überließ dann alles den Unterhändlern und
verschwand zum Chillen auf eins seiner Luxusanwesen.
Lange
andauernde Sitzungen, die akribische Vorbereitungen, Aktenstudium und
stundenlange Konzentration notwendig machen, überfordern ihn in jeder Hinsicht.
Die für
heute Abend angesetzte Abstimmung zur Abschaffung von „Obamacare“ ist ein
Paradebeispiel.
Ultrakonservativen
Republikaner geht „Trumpcare“ nicht weit genug, moderatere GOPer fürchten den
Zorn der 24 Millionen Menschen, die ihre Krankenversicherung verlieren werden.
Ein
klassisches Problem, daß alle demokratischen Regierungschefs kennen. Hier sind
Taktik, Geduld und viele intelligente Hintergrundgespräche notwendig.
Also
Dinge, die Trump nicht kann.
Er
versuchte es wie gewöhnlich mit Druck auf die republikanischen Abgeordneten,
herrschte sie mit 'I'm president, and you're not' an.
Aber
anders als seine Angestellten, die er feuern kann, ließen sich nicht alle
Lawmaker einschüchtern.
Was im
Trumptower geht, muß nicht unbedingt im Weißen Haus funktionieren.
Die
Republikaner sagten die Abstimmung ab.
Alle
sind sauer, weil nur noch schlechte Lösungen in Sicht sind.
Besonders
die Ultrakonservativen um Mark Meadows vom teebeutlerischen Freedom Caucus sind
pissed.
"Anger at the Freedom Caucus: Frustration is mounting.
"This bill is collapsing," one House Republican, who declined
to speak on the record, told CNN Thursday morning.
The challenge for leaders as they count their votes is daunting: Give
conservatives too much of what they want and risk losing the moderates, but
keep the moderates on board and conservatives could walk.
Trump defends wild claims: 'I'm president, and you're not'
Trump is now seeing and feeling firsthand what it is like to work with
the Freedom Caucus, a top GOP source said, that they are incredibly frustrating
because they don't really want to get to yes -- and keep moving the goalposts.[….]
Trump
hat ganz offensichtlich schon in den ersten acht Wochen die Lust auf das Amt
verloren.
Dauernd
flieht er zum Golfen nach Mar A Lago.
Es wird
ihn sehr frustrieren seine Ankündigungen (Repeal and replace Obamacare the first day,
the first hour in office, defeat ISIS within 30 days) nicht
umsetzen zu können.
Und
schon gar nicht kann der Narziss ertragen, wenn sich Meldungen wie „Approval ratings down the toilet“ häufen.
Sich
durch etwas durchbeißen, das ihm keinen Spaß macht und weder Bewunderung noch
Geld einbringt ist Trumps Sache absolut nicht.
Ich
glaube nicht, daß der Kongress ich des Amtes entheben wird, aber er könnte
entnervt selbst hinwerfen und die Schuld den Medien und „Washington“ in die
Schuhe schieben.
Gegen
einen vorzeitigen Amtsverzicht spricht allerdings seine Parasiten-Natur.
Trump
nutzt für sich, seine Firma und seine Familie schamlos den Steuerzahler aus.
Donald
Trump bereichert sich als Präsident und die Gelegenheit wird er weiterhin
ausnutzen wollen.
Ausländische
Staatsgäste und Wirtschafsdelegationen wissen wie geldgierig Trump ist und
trauen sich daher nicht bei Washington-Besuchen andere Hotels als das
Trump-Hotel zu buchen.
Sein Mar
A Lago-Golfclub erhöhte schnell die Aufnahmegebühr von $100.000 auf $200.000 –
schließlich will jeder mit dem mächtigsten Mann der Welt golfen. Das nutzt
Trump aus, um zu verdienen.
Die
schönen Geldströme wären dahin, wenn er sein Amt abgibt.