Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.
Puh, in der Ballung der Katastrophen bietet sich wirklich enorm viel für den Impudenz-Titel an.
Vielleicht die völlig der Realität entrückte Jill Biden, die ernsthaft erklärt, ihr 101-jähriger Tattergreis-Gatte sei nicht nur geeignet als US-Präsident, sondern der EINZIGE Geeignete.
[….] Jill Biden gilt als engste Vertraue des US-Präsidenten, das Wort der 73-Jährigen hat Gewicht. Sie verteidigte ihren Ehemann nach dem verpatzten TV-Duell demonstrativ. »Joe ist nicht nur die richtige Person für diesen Job«, sagte sie am Samstag bei einem Spendensammel-Event. »Er ist die einzige Person für den Job.« [….]
Oder der ganz offensichtlich vollkommen wahnsinnig gewordene Emmanuel Macron, der ohne Not, aus einer Laune heraus dachte, es wäre doch eine lustige Idee, mal den rechtsradikalen Faschisten eine absolute Mehrheit im Parlament zu verpassen.
Heißer Kandidat ist auch der oberste Gerichtshof der USA, in dem sechs ultrafanatische rechtsradikale Verschwörungstheoretikerlinskis so durchgedreht sind, Trump höchstrichterlich als Übermenschen partiell über dem Gesetz stehend zu diagnostizieren. Haben die sechs Sackgesichter eigentlich berücksichtigt, daß ihr oranger Messias gegenwärtig nicht Präsident ist, sondern Joe Biden? Hoffentlich ergreift der die Chance und lässt als Präsident offiziell die GOP verbieten, den Supreme Court auflösen und alle republikanischen Abgeordneten und Kandidaten nach Guantanamo zu bringen.
350 Rechtsextremisten, Reichsbürger und radikale Querdenker arbeiten in deutschen Sicherheitsbehörden. Geht es noch, Haldenwang? Soll das ein Schildbürgerstreich sein?
Das sich immer schneller drehende Karussell des täglichen Wahnsinns, durchlief inzwischen die Metamorphose zu einem Jahrmarkt-Rotor, so daß ich von gewaltiger Zentrifugalkraft gelähmt, ohne Boden an den Füßen, am Rande des Geschehens klebe.
Den Juni-Titel als Impudenz bekommt aber mal wieder Christian Lindner.
Einerseits wegen seiner Verdienste als Parteichef stellvertretend für die sagenhafte Dauerpeinlichkeit der Gestapo-Betty, die von einer frechen Lüge zur nächsten stolpert. Oder den gerade durch China debakulierenden Volker Wissing, der inzwischen so gaga agiert, daß sogar seine eigene Fraktion auf ihn losgeht.
Lindner selbst mausert sich aber immer mehr zu dem ultimativen Totengräber der Ampel und der deutschen Wirtschaft. Ich kann mich an keinen Finanz- oder Wirtschaftsminister erinnern, der derartig destruktiv wirkte.
Der erbärmliche Kriechgang in den Mastdarm des Bauernpräsidenten Joachim Rukwied und die Verweigerung, endlich auf alle Experten, Journalisten und Konjunktur-Weisen zu hören, die den Wahnsinn des hepatisgelben Wachstums-Bremsen-Fetisch kritisieren.
[….] Lindner gehen die Unterstützer aus
400 Milliarden Euro staatliche Investitionen fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie – finanziert durch Kredite. Der Finanzminister verliert damit einen wichtigen Verbündeten.
Es wird einsam um Christian Lindner. Und auch wenn der Bundesfinanzminister diesen Zustand schon aus früheren politischen Auseinandersetzungen kennt, ist die Riege seiner Kritiker diesmal doch besonders beeindruckend: Denn nach den Koalitionspartnern von SPD und Grünen, nach den Gewerkschaften, mehreren CDU-Ministerpräsidenten und nahezu allen führenden Wirtschaftswissenschaftlern hat sich nun auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) dafür ausgesprochen, den Investitionsstau im Land mithilfe eines kreditfinanzierten Ausgabenprogramms zu beseitigen. Kostenpunkt über zehn Jahre: 400 Milliarden Euro. Anders, so das sinngemäße Fazit einer am Mittwoch veröffentlichten BDI-Analyse, seien die gravierenden Mängel im Verkehrsbereich, bei der Bildung, beim Wohnungsbau und beim klimagerechten Umbau der Republik nicht mehr zu beseitigen.
Damit schlägt sich der wichtigste Wirtschaftsverband des Landes auf die Seite derer, die angesichts des enormen Investitionsbedarfs eine Aussetzung oder Umgehung der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse fordern. [….]
(Claus Hulverscheidt, 12.06.2024)
Während Europa, Ostdeutschland, Frankreich in den Faschismus abgleiten, hält es Lindner für angebracht, das rechte Hetzportal Nius aufzuwerten.
[….] Sehr geehrter Herr Lindner,
mit einer Mischung aus Irritation und Ratlosigkeit haben wir wahrgenommen, wie Sie die taz in einem Beitrag auf X anführen, um Ihr Interview mit der Online-Schleuder Nius zu rechtfertigen: In der von Ihnen benannten “Medienlandschaft” markieren Sie die taz und Nius demnach als zwar entfernte, aber vergleichbare Orte. Bei Nius handelt es sich um eine unappetitliche, rechtslastige Website. Sie ist das Spielzeug eines von seinem Eishockeyclub offenkundig gelangweilten Milliardärs, der ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Springer-Verlags um sich versammelt hat, die dort nicht mehr satisfaktionsfähig waren. Der Chef von Nius zählt zu den Qualifikationsmerkmalen seiner Leute aktuell das tägliche Duschen und lässt auf der Plattform ansonsten Ressentiments und Gehässigkeit auch gegen Ihre Kabinettskolleginnen und -kollegen auswalzen und verbreiten. Wenn Sie inmitten einer Koalitionskrise beschließen, mit einer solchen Website zu sprechen, mag das Rückschlüsse auf neue Wähler- und Wählerinnenschichten zulassen, die Sie womöglich im Blick haben. Zur Begründung des Interviews allerdings „Pluralität“, also die Pressefreiheit zu bemühen, die unsere Demokratie von Autokratien und Diktaturen so essentiell unterscheidet, schmerzt unbeteiligte Zuschauerinnen wie uns.
Wie Sie in diesem Zusammenhang indes auf die taz zu sprechen kommen, ist uns vollständig schleierhaft. Wir möchten höflich darauf hinweisen, dass die taz – im Gegensatz zu Nius – ein journalistisches Medium ist, das nach presseethischen Grundsätzen arbeitet.
Mit besten Grüßen aus der Friedrichstraße,
Barbara Junge und Ulrike Winkelmann,
Chefredakteurinnen […..]
Lange Zeit dachte ich, Christian Lindner wäre nur ein extrem selbstverliebter, geldgeiler Lobbyknecht, der aus sadistische Motiven „Geringverdiener“ verachtet und wegen seiner Mikrogenitalien von Porsches besessen ist. Alles Motive, die zu einer massiven Borniertheit und damit Negierung der Realität führen.
Inzwischen denke ich, es ist schlimmer: Der Mann ist schlicht und ergreifend dumm.
[….] Bei Christian Lindner liegt die Zeit, in der er so etwas wie einer wirtschaftlichen Erwerbsarbeit im engeren Sinne nachgegangen ist, ziemlich lang zurück. Lindner wurde mit 21 Jahren Abgeordneter, lebt seitdem also von Steuergeldern. Und gelegentlichen Honoraren, etwa von Banken .
Kurz vor seiner Wahl zum Abgeordneten war er vorübergehend Geschäftsführer einer von ihm selbst mitgegründeten Firma für die »Entwicklung und das Design komplexer Software-Lösungen, insbesondere für die mobile Kommunikation«. Die entließ ihn zuerst und ging dann pleite. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die deutsche Förderbank also, die im Auftrag des Bundes und der Länder agiert, verlor dabei 1,2 Millionen Euro.
[….] Dass aber Menschen, die zum Bruttoinlandsprodukt in ihrem ganzen Leben praktisch nichts beigetragen haben, als Steuergelder zu beziehen und auszugeben, ihren eigenen Arbeitgebern – den Steuerzahlern – ständig erklären, dass sie gefälligst mehr arbeiten sollen, dem Gemeinwohl zuliebe, mutet doch etwas seltsam an. [….] Christian Lindner wiederholt permanent, dass die Deutschen zu faul seien: Es existiere ein »Defizit an geleisteten Arbeitsstunden im Jahr«, die Deutschen sollten mehr arbeiten, und zwar zum Wohle der Nation : »Wenn Menschen arbeiten oder mehr arbeiten, zahlen sie schließlich höhere Steuern und Sozialabgaben und beziehen weniger soziale Transfers.«
Der Parteivorsitzende der sogenannten Liberalen fordert von deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern also, gefälligst mehr zu arbeiten, damit sie anschließend mehr Steuern zahlen können. Gleichzeitig verweigert die FDP jede Art von Steuererhöhungen etwa für sehr reiche Menschen, die primär von Kapitalerträgen leben, höhere Erbschaftssteuern und so weiter. Das Vermögen von Menschen, die nicht arbeiten, ist der FDP heilig. [….] Lindners Forderung, Überstunden, also Mehrarbeit, steuerlich zu begünstigen, findet das DIW weltfremd, denn: »Basierend auf Daten des Statistischen Bundesamtes bekommen nur 18 Prozent der Beschäftigten, die in Deutschland Überstunden leisten, diese bezahlt.« In Deutschland schuften Arbeitnehmer also unentgeltlich mehr, als sie müssten, während reiche Menschen ihr Geld steuerfrei auf den Kaimaninseln oder in Panama parken. [….]