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Mittwoch, 26. November 2025

Priester im sonnigen Spanien

Fast zwei Jahrzehnte nachdem die katholische Kindesmissbrauchs-Skandalwelle durch die USA rollte und neun Jahre nach Canisius, meldete sich die Bischofskonferenz des großen Katholiken-Nation Spanien (35 Millionen Katholiken; zum Vergleich, Deutschland: 19,5 Mio Katholiken) zu Wort.

Bei Ihnen käme sowas glücklicherweise nicht, oder höchstens ganz selten vor.

[…] Die offiziellen Zahlen der Kirche bleiben dagegen vage. Noch 2019 erklärte der damalige Sprecher der Bischofskonferenz, es gebe „keine oder kaum Fälle“.   [….]

(Funke, 24.11.2025)

Wie es damals um die Glaubwürdigkeit der iberischen Männchen im Kleid, der treuesten Unterstützer der faschistischen Franco-Diktatur aussah, konnte jeder wissen. Die RKK bereicherte sich an dem Elend, indem die während der Franco-Diktatur hunderttausende Kinder aus nicht linientreuen Familien regelrecht verkaufte, um sich a) zu bereichern und b) nationalkatholische Faschisten aus ihnen zu machen.  An vorderster Front stets Nonnen.

In Spanien betrieben dem faschistischen Regime treu ergebene Nonnen im 20. Jahrhundert sogar massenhaften Kindesraub und Menschenhandel. Sie sollen bis zu 300.000 Babies verkauft haben. 

Im Oktober 2007 sprach der deutsche Papst Ratzinger – in seiner Jugend selbst Hitlerjunge gewesen - 489 spanische Geistliche, die an der Seite des faschistischen Franco kämpften selig - die größte Massenseligsprechung der Geschichte.

Die massenhafte Vergewaltigung von Kleinkindern war 2019 längst einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Unter anderem hatte sich der spanische Superstar Pedro Almodóvar ausführlich dem Thema gewidmet.

[….] Pedro Almodóvar sprach schon 2004 davon: Der sexuelle Missbrauch des Schuljungen Ignacio durch einen katholischen Priester war eines der zentralen Themen seines Films „Schlechte Erziehung“. [….] Als Almodóvar den Film vorstellte, in dem er eigene Erfahrungen mit der katholischen Erziehung verarbeitete, schenkte dem Thema kaum jemand in Spanien große Beachtung. In einem traditionell katholischen Land, in dem das Franco-Regime den sogenannten Nationalkatholizismus mit Gewalt durchsetzte und der Kirche eine Sonderstellung bei der Erziehung zusprach, kamen solche Dinge eben vor. [….]  Lange Zeit passierte nichts, doch in diesen Tagen hat die Politik dem Druck der Öffentlichkeit nachgegeben. Sie hat angekündigt, den sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen zu untersuchen.

Die katholische Bischofskonferenz aber schweigt bis heute. [….] Im Herbst 2018 nahm El País“ die Arbeit auf. Die damals neu berufene Chefredakteurin, Soledad Gallego Díaz, entschied, dass die größte Tageszeitung Spaniens den sexuellen Missbrauch auch in ihrem Land untersuchen sollte. In vielen anderen katholisch geprägten Ländern seien zahlreiche Fälle bekannt geworden, so die Journalistin, aber nicht in Spanien. Sie bildete ein Rechercheteam, dem Redakteur Iñigo Domínguez angehört. 

„Die Kirche war zu keiner Zusammenarbeit bereit. Sie wollte zu den ihr bekannten Fällen nichts sagen. Von den Gerichten wussten wir von 34 nachgewiesenen Fällen aus den letzten Jahrzehnten. Das ist eine lächerliche Zahl. Ich schrieb über diese 34 Fälle mit einer Infografie über jeden einzelnen davon.“ [….] „Ich habe hier diesen Bericht eines Opfers, das diesen oder jenen Priester beschuldigt.‘ Und von der anderen Seite kam immer nur: „Nein, davon wissen wir nichts.“ – „Und, werdet Ihr den Fall untersuchen?“ – „Nein.“ [….]

„Sie hatten es leicht. Wenn sie einen Jungen missbrauchen wollten, sagten sie ihm: ‚Hey, Du kommst schon lange nicht mehr zur Beichte.‘ Und sie nahmen ihn dann in eine Ecke des Arbeitszimmers. Aber es wurde nicht viel davon gesprochen. Wem hätte man es erzählen sollen? Wir waren Waisenkinder. Ich hätte meiner Großmutter schreiben können. Aber die Briefe wurden ja gelesen, bevor sie rausgeschickt wurden.“

Später habe er fast niemandem davon erzählt. „Ich habe mich da wirklich geschämt.  Man konnte erzählen, dass man verprügelt worden ist. Aber dass sie dich angefasst haben?“ [….] [….] Bislang sind die spanischen Bischöfe solchen Forderungen [nach Prävention und Aufklärung] aus den eigenen kirchlichen Reihen nicht nachgekommen. Und auch die Bitte der Tageszeitung El País um Aufklärung habe die katholische Bischofskonferenz bislang ignoriert. [….] Für die Staatsanwaltschaften handelt es sich um längst verjährte Taten – und die Politik, so El Pais-Redakteur Domínguez, habe den Konflikt in der Vergangenheit immer gescheut:

„Die Kirche will keine Untersuchungskommission, auch keine, die die Bischöfe selbst bestimmen wie in Deutschland oder Frankreich. Den Staat interessiert das auch nicht. Denn, würde diese Regierung eine unabhängige Untersuchung vornehmen, würde von einer Kampagne gesprochen, die sich gegen die Kirche richtet. Aber irgendwas wird geschehen und das Thema wird auf die Agenda kommen. Wir untersuchen das Thema nun schon seit drei Jahren. In drei Jahren sind aus den 34 Fällen, die damals bekannt wurden, weit mehr als zehn Mal so viele geworden.“ [….]

(Deutschlandfunk, 10.02.2022)

Die Spanischen Bischöfe sind bis heute nicht bereit, maßgeblich zur Aufklärung ihres Kindersexsumpfes beizutragen. Das bleibt Staat und Presse überlassen.

[…] Ende April veröffentlichte die Spanische Bischofskonferenz ihre Zahlen zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch ihre Amtsinhaber in den letzten 20 Jahren. 220 Fälle sollen es gewesen sein. Während die Kirchenvertreter ihre Schuld durch Wegschauen einräumen und im selben Atemzug aber auch die Zahlen zu relativieren suchen, kommen andere Quellen zu weit höheren Zahlen Betroffener ans Licht.

Über 40 Minuten dauerte die Pressekonferenz am 23. April bereits, bevor Luis Argüello García, Generalsekretär der Spanischen Bischofskonferenz, eine Frage zum Stand des Missbrauchsskandals gestellt bekam und beantwortete. Zunächst erklärte er, dass es in Spanien insgesamt 220.000 Missbrauchsanzeigen seit 2001 gegeben habe und dass die Kirche die Verjährungsfrist für Meldungen verlängert habe; dass außerdem in den zwei Dekaden 31.000 Priester ihren Dienst versahen und 220 Fälle bei der Congregación para la Doctrina de la Fe (Kongregation für die Glaubenslehre) eröffnet worden seien. 144 Fälle sollen Diözesen betreffen, davon befänden sich noch 43 in der Untersuchung. Weitere 76 stünden im Zusammenhang mit Orden, hier sollen noch 26 Fälle offen sein. […]

(hpd, 18.05.2021)

Nur mit äußerst zögerlicher Salamitaktik wird etwas zugegeben.

[….] Die Aufarbeitung sexueller Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ist in vielen Ländern inzwischen ein Ereignis von nationaler Tragweite sowie ein wichtiger Fixpunkt für die Kirche geworden, um Vertrauen zurückzugewinnen. Bereits 2018 wurde in Deutschland die sogenannte MHG-Studie veröffentlicht, die Fälle von sexuellem Missbrauch in der Kirche zwischen 1946 und 2014 statistisch erfassen sollte. Weit mehr als 37.000 Fälle wurden seinerzeit registriert. Im Oktober legte in Frankreich die Ciase ihren Bericht vor, der – trotz aller Kritik an der Methodik – auf ein noch düstereres Ergebnis kommt.

In Spanien hingegen sprach sich die Kirche bislang immer gegen eine allgemeine und statistische Untersuchung aus. Stattdessen solle jeder Fall weiterhin einzeln geprüft werden.   […]

(Katholisch, 21.12.2021)

2019 waren es fast keine Täter, 2021 sprach die Kirche von 220 Fällen und 2023 waren sie bei 728 Tätern….

[…]  Katholische Kirche in Spanien spricht von mehr als 700 Tätern

Die katholische Kirche Spaniens hat einen Bericht zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger seit 1945 vorgelegt. Kritik kommt von der Zeitung »El País«: Die Zahlen seien unvollständig.

Nach Angaben der katholischen Kirche Spaniens haben 728 Mitglieder von 1945 bis 2022 in kirchlichen Institutionen mindestens 927 Minderjährige sexuell missbraucht. »Heute ist kein Tag der Selbstzufriedenheit. Wir gehen davon aus, dass Mitglieder dieser Kirche anderen Mitgliedern in all ihrer Verletzlichkeit und Unschuld Schaden zugefügt haben«, sagte der Generalsekretär der Spanischen Bischofskonferenz, César García Magán, am Donnerstag bei der Vorstellung des kirchlichen Berichts »Um Licht zu bringen«. [….]

(SPON, 02.06.2023)

Zu realistischen Zahlen bekennt sich die spanische katholische Kirche bis heute nicht ansatzweise.

[….] „El País“ ist seit Jahren in Spanien die treibende Kraft hinter den Ermittlungen über Missbrauch in der katholischen Kirche, gegen die sich die Bischofskonferenz und zahlreiche Orden lange gesperrt hatten. Mit dem jüngsten Fall zählt die Zeitung auf 1568 mutmaßliche Täter und 2954 Opfer.

61 spanische Bischöfe, Erzbischöfe oder Kardinäle werden beschuldigt, Pädophilie in ihren Diözesen vertuscht oder gedeckt zu haben. Auf dieser Liste steht auch der Bischof von Cádiz. Vor 15 Jahren soll er demnach Missbrauchsvorwürfe gegen zwei Priester entgegen gesetzlicher Vorgaben nicht an die Behörden gemeldet haben. […]

(FAZ, 10.11.2025)

Inzwischen musste Bob sogar einen spanischen Kinderf**ker-Kirchenfürsten fallenlassen.

[…] „Nachts kam er ins Zimmer und missbrauchte mich. Er legte sich zu mir ins Bett, streichelte und küsste mich.“ Mit diesen Worten schildert ein heute erwachsener Spanier die Übergriffe, die er als Jugendlicher durch einen Geistlichen erlebt haben soll, der später Bischof im andalusischen Cádiz wurde.

Die Aussage des Mannes steht im Zentrum eines Missbrauchsskandals, der die katholische Kirche Spaniens und auch den Vatikan erschüttert – und nun erstmals in der Geschichte des Landes zur Absetzung eines amtierenden Bischofs wegen Missbrauchsvorwürfen geführt hat.

Der Vatikan teilte knapp mit, Papst Leo XIV. habe eine Rücktrittserklärung des 76-jährigen Bischofs Rafael Zornoza angenommen. Nach offizieller Lesart handelt es sich also um einen Amtsverzicht. Doch in Kirchenkreisen wird der Schritt als Absetzung gewertet.

Die Entscheidung erfolgte wenige Tage, nachdem öffentlich bekannt wurde, dass im Vatikan schon seit Längerem eine kirchenrechtliche Untersuchung gegen Zornoza läuft – wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs in den 1990er-Jahren, als Zornoza Priester in Getafe bei Madrid war. Zudem soll er als Bischof Missbrauchsfälle durch andere Geistliche gedeckt haben.

In der Anzeige, die das mutmaßliche Opfer in diesem Sommer an die zuständige Vatikanbehörde sandte, ist von jahrelangen Übergriffen die Rede. Der Missbrauch habe begonnen, als er 14 Jahre alt gewesen sei. Zunächst seien die Übergriffe in der Kirchengemeinde und in Ferienlagern geschehen. Später, als der junge Mann ins Priesterseminar – eine Ausbildungsstätte für angehende Geistliche – eintrat, sei Zornoza regelmäßig in seinem Zimmer erschienen. Zusätzlich habe Zornoza – so steht es in der schriftlichen Anzeige – Beichtgespräche benutzt, um Schuldgefühle zu verstärken. Der Missbrauch im Zusammenhang mit der Beichte gilt im Kirchenrecht als besonders schweres Vergehen. [….] Ein Bericht des vom Parlament eingesetzten Bürgerbeauftragten zeigte 2023 erstmals das mögliche Ausmaß der Missbrauchsfälle: In einer repräsentativen Befragung des Ombudsmannes gaben 1,13 Prozent der Spanierinnen und Spanier an, in ihrer Kindheit sexualisierte Gewalt im Umfeld der katholischen Kirche erlebt zu haben. Weil die Kirche bis heute keine verlässliche Gesamtstatistik vorlegt, musste der Bürgerbeauftragte auf diese landesweite Umfragestudie zurückgreifen.

Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung ergibt sich daraus eine Zahl von mehreren Hunderttausend mutmaßlich Betroffenen. Die Bischofskonferenz beauftragte daraufhin selbst eine externe Untersuchung, veröffentlichte deren Ergebnisse jedoch später nur teilweise. Danach sind 1383 Missbrauchsfälle mit 2056 Opfern festgestellt worden – doch dies sei nur die Spitze des Eisbergs, hieß es. [….]

(Funke, 24.11.2025)

Donnerstag, 20. November 2025

Nase rümpfen ist viel zu wenig.

Das war zu viel für Trump; sechs ehemalige Militär- und Geheimdienstangehörige, die jetzt für die Demokraten im Kongress sitzen, fordern von den Soldaten Ungeheuerliches: „FOLLOW THE LAW!

Für den US-Präsidenten sind aber Lügen, Verfassungsbruch, Verbrechen, Gewalt, Vergewaltigung und Diskriminierungen Hauptbestandteile seines Charakters. Die Forderung nach der Einhaltung der Verfassung, triggert ihn daher über alle Maßen. Er will sie töten lassen und flutet seine Plattform Lie Social mit Sätzen, wie „HANG THEM, GEORGE WASHINGTON WOULD!”

[….] "Regierung spielt Militär gegen Bürger aus"

Eine Gruppe von Senatoren und Abgeordneten hatte am Dienstag auf X ein Video veröffentlicht, in dem sie aktive Soldaten oder Geheimdienstmitarbeiter aufruft, "illegale Befehle" zu verweigern. "Diese Regierung spielt unser Militär in Uniform sowie professionelle Geheimdienstleute gegen amerikanische Bürger aus", heißt es in dem Video.

Die Soldaten und Sicherheitsmitarbeiter hätten einen Eid geschworen, die US-Verfassung zu schützen, und könnten deshalb ungesetzliche Befehle verweigern. Ein konkreter Kontext wird in dem Video nicht deutlich gemacht.

Als Beispiele nannten die Kongressmitglieder in Interviews aber den Einsatz von Soldaten gegen Demonstranten, wie Trump ihn als Oberbefehlshaber etwa in Los Angeles angeordnet hatte. Sie übten darüber hinaus scharfe Kritik an der Tötung mutmaßlicher Drogenschmuggler aus Lateinamerika durch US-Streitkräfte.  […]

(Tagesschau, 20.11.2025)

Einen solchen orangen Verbrecher, muss man als Verbrecher ächten. Wir als Demokraten müssen gegen so eine Typen aufstehen, dürfen ihn nicht verniedlichen, ihm schleimspurziehend hinterher kriechen, ihn gar kopieren, wie es Spahn und Merz zunehmend tun.

[…] Merz: „Nicht mit gerümpfter Nase über Trump sprechen“

Bundeskanzler Merz wirbt nach seinem Besuch bei US-Präsident Trump für einen anderen Umgang mit dem US-Präsidenten. Er sagte in Berlin, man müsse aufhören, mit erhobenem Zeigefinger und gerümpfter Nase über Trump zu sprechen.

Man müsse mit ihm und nicht über ihn reden. Die amerikanische Regierung sei offen für Diskussionen, höre zu und sei auch bereit, andere Meinungen zu akzeptieren.  [….]

(Deutschlandfunk, 06.06.2025)

In den USA ist es weit nach Zwölf. Trumps Machtergreifung kostet Leben. Allein 367.000 Tote, hauptsächlich Kinder, gehen auf das Ende von USAID zurück.

Superfromme Christen und Lebensschützer bejubeln Trump dafür.

Die deutsche Regierung sollte das nicht tun.

Der Fritzekanzler darf nicht achselzuckend zusehen, wie Trump seine eigenen Bürger tötet, sie USA-weit jagen und foltern lässt.

Möglicherweise entwickeln Demokraten im Angesicht günstigerer Umfragedaten nun etwas mehr Rückgrat. Die sechs mit dem Tod bedrohten knicken (anders als Shumer immer wieder) nicht ein. Ihnen muss die volle deutsche Solidarität gelten.

[….] Today, U.S. Senator Elissa Slotkin (D-MI), Senator Mark Kelly (D-AZ) and Representatives Jason Crow (D-CO-06), Chris Deluzio (D-PA-17), Maggie Goodlander (D-NH-02), and Chrissy Houlahan (D-PA-06) released the following joint statement:
“We are veterans and national security professionals who love this country and swore an oath to protect and defend the Constitution of the United States. That oath lasts a lifetime, and we intend to keep it. No threat, intimidation, or call for violence will deter us from that sacred obligation."
“What’s most telling is that the President considers it punishable by death for us to restate the law. Our servicemembers should know that we have their backs as they fulfill their oath to the Constitution and obligation to follow only lawful orders. It is not only the right thing to do, but also our duty."
“But this isn’t about any one of us. This isn’t about politics. This is about who we are as Americans. Every American must unite and condemn the President’s calls for our murder and political violence. This is a time for moral clarity."
“In these moments, fear is contagious, but so is courage. We will continue to lead and will not be intimidated."
“Don’t Give Up the Ship!”  [….]

(Chrissy Houlahan, 20.11.2025)

Samstag, 15. November 2025

Was wurde eigentlich aus… - Teil II

An 1997, als Friedrich Merz im Bundestag dafür stimmte, Ehefrauen straflos vergewaltigen zu dürfen, wird immer mal wieder erinnert, weil es perfekt das Weltbild des Fritzekanzlers illustriert. Ein etwas weniger beschissener Charakter würde sich, 20 oder 25 Jahre später, wenigstens etwas geläutert geben und Besserung geloben. Nicht so Merz, der wütend abstreitet, lügt, und wie ein garstiges Kind lospoltert, er könne gar nicht frauenfeindlich sein, weil er mit einer Frau verheiratet sei.

Arne Semsrott lenkt heute auf Bluesky die Aufmerksamkeit auf eine andere spannende Bundestagsabstimmung; 20 Jahre nach dem Ja zur Vergewaltigung in der Ehe aus CDUCSU.

[….]  Wenn man verstehen will, welche Gruppe in der Union jetzt das Sagen hat, reicht es sich anzuschauen, wer 2017 in der Gewissensentscheidung im Bundestag gegen die "Ehe für alle" gestimmt hat: Bär, Bilger, Brinkhaus, Dobrindt, Frei, Kretschmer, Krings, Linnemann, Warken, alle dabei. […..]

(@arnesemsrott.bsky.social, 15.11.2025)

So waren konservative Christen immer, so sind sie, so werden sie bleiben: Sie haben das „wir sind besser als die“ so extrem verinnerlicht, daß sie sich bis zuletzt sträuben, anderen Menschen Rechte einzuräumen.

Sie waren die letzten, die Sklaverei abschaffen wollten, die letzten, die Kindern eigene Rechte zubilligten, die letzten, die sich gegen Frauenwahlrecht und Frauenrechte allgemein stellten und sind selbstverständlich auch die letzten, die an der Diskriminierung anderen Minderheiten, wie Queeren, festhalten wollen. Das Herabsetzen anderer, gehört zu ihrer DNA und erstreckt sich entsprechend auch auf Tiere oder Umweltschutz.

Ein höchst unangenehmer Menschenschlag.

Aber Konservative sind kein monolithischer Block. Sie können mehr oder weniger verbohrt, mehr oder weniger menschenfeindlich sein. Sich hier und da einsichtig zeigen. Es gibt verschiedene Strömungen und Semsrott legt hier den Finger in die Wunde, indem er anhand des Abstimmungsprotokolls von 2017 nachweist, wer in der CDUCSU aufstieg, von wem die 226 Nein-Stimmen und die 4 Enthaltungen stammten:

·        Dorothee Bär – heute Ministerin

·        Thomas Bareiß – stieg 2018 zum parlamentarischen Staatssekretär auf

·        Norbert Barthle – stieg 2018 zum parlamentarischen Staatssekretär auf

·        Steffen Bilger - stieg 2018 zum parlamentarischen Staatssekretär auf, heute Stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

·        Reinhard Brandl -seit Mai 2025 parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe.

·        Helge Braun – wurde Minister

·        Ralph Brinkhaus – wurde Fraktionsvorsitzender

·        Alexander Dobrindt – Minister

·        Dr Maria Flachsbarth - parlamentarische Staatssekretärin

·        Thorsten Frei - Minister

·        Dr Hans-Peter Friedrich - Minister

·        Herrmann Gröhe – Minister

·        Dr Stephan Harbarth -Präsident des Bundesverfassungsgerichts

·        Jürgen Hardt - außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gehört dem Fraktionsvorstand an

·        Gerda Hasselfeldt Ministerin

·        Christian Hirte - Parlamentarischer Staatssekretär bei dem Bundesminister für Verkehr

·        Michael Grosse-Brömer - Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der dortigen CDU/CSU-Fraktion

·        Markus Grübel – stieg 2018 zum parlamentarischen Staatssekretär auf

·        Manfred Grund - Parlamentarischen Geschäftsführer

·        Gerda Hasselfeldt -Ministerin

·        Thomas Jarzombek - seit 2025 Parlamentarischer Staatssekretär

·        Dr Franz Josef Jung - Ministern

·        Anja Karliczek – Ministerin

·        Volker Kauder - Fraktionsvorsitzender

·        Michael Kretschmer - Ministerpräsident

·        Dr Günter Krings - Seit 2025 stellvertretender Fraktionsvorsitzender

·        Dr Norbert Lammert - Bundestagspräsident

·        Andrea Lindholz – Bundestagsvizepräsidentin

·        Dr Carsten Linnemann – CDU-Generalsekretär

·        Daniela Ludwig -Prominente Rechtsaußen

·        Yvonne Magwas – Bundestagsvizepräsidentin

·        Dr Thomas de Maizière - Minister

·        Dr Michael Meister – Staatsminister bei Merz

·        Dr Angela Merkel – Kanzlerin

·        Dr Georg Nüßlein – CSU-Maskenraffke-Millionär

·        Sylvia Pantel -Prominente Rechtsaußen

·        Alois Rainer - Minister

·        Dr Peter Ramsauer - Minister

·        Dr Heinz Riesenhuber - Minister

·        Dr Norbert Röttgen - Minister

·        Dr Wolfgang Schäuble – Bundestagspräsident

·        Andreas Scheuer - Minister

·        Christian Schmidt (Fürth) - Minister

·        Patrick Schnieder – Minister

·        Dr Patrick Sensburg – Doktortitel-Schummler, wegen Köperverletzung von seiner Freundin angezeigt.

·        Johannes Singhammer - Vizepräsident des Deutschen Bundestages.

·        Dr Frank Steffel – Doktortitel-Schummler

·        Dr Hans-Peter Uhl - Justiziar seiner Fraktion.

·        Nina Warken - Ministerin

·        Dr Anja Weisgerber - stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

·        Annette Widmann-Mauz - Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin

·        Erika Steinbach – AfD-Ikone

Das ist schon mehr als ein Zufall. Mit Homophobie macht man Karriere in der CDUCSU-Bundestagsfraktion

[….]  Von der "Ja"-Seite sind die mächtigsten Vertreter nicht mehr im Bundestag. Einzige Ausnahmen: Jens Spahn – und Johann Wadephul. […..]

(@arnesemsrott.bsky.social, 15.11.2025)

Neben den beiden Genannten, sieht man insbesondere Abgänge unter den Ja-Stimmern. Viele damals bekannte Namen, die in der Merz-Union keinen Platz mehr haben und aus der Politik verschwunden sind. Oder noch geduldet, aber gemobbt werden:

·        Peter Altmaier

·        Dr Maria Böhmer

·        Alexandra Dinges-Dierig

·        Monika Grütters

·        Dr Herlind Gundelach

·        Bettina Hornhues

·        Anette Hübinger

·        Dr Stefan Kaufmann

·        Roderich Kiesewetter

·        Jürgen Klimke

·        Dr Ursula von der Leyen

·        Dr Ole Schröder

·        Johannes Steiniger

·        Michael Stübgen

·        Dr Sabine Sütterlin-Waack

·        Dr Peter Tauber

·        Kai Whittaker

·        Dagmar G Wöhrl

Es kann keinen Zweifel geben; in welche braune Richtung die Merz-Union marschiert.

Montag, 10. November 2025

Erotiker im Vatikan

Prevost ist schon ein bißchen öde. Ich vermisse den schrillen misogynen Ratzi, in seinen abgefahren goldenen CSD-Fummeln.

Da war immer was los, wenn er seine homophoben Tiraden losließ und gegen andere Menschen hetzte.

Außer den strammen jungen Schweizer Gardisten und natürlich seinem geliebten sexy Georgio, mochte er vermutlich niemanden wirklich. Vielleicht noch den Orgel-Ratz. Er fand alles scheiße und konnte richtig garstig werden.

Toleranz ließ er nur gegenüber Nazis, Holocaustleugnern und Kinderfic**rn walten.

Priester, die Messdiener vergewaltigten, schützte Ratzinger und wenn das aufzufliegen drohte, log er ungeniert.

[…] Vatikandokument belastet den Ex-Papst im Fall H.

Nach Recherchen von CORRECTIV und BR lagen Kardinal Joseph Ratzinger als Chef der Glaubenskongregation bereits 1986 Informationen über Sexualstraftaten des Priesters Peter H. an Kindern vor. Das geht aus einem bisher unbekannten Dokument des Vatikan hervor, das CORRECTIV und der Bayerische Rundfunk einsehen konnten. Der ehemalige Papst stritt immer ab, den Fall gekannt zu haben.

Aus einem Briefwechsel aus dem Jahr 1986 geht hervor, dass dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger Informationen über den sexuellen Missbrauch des ehemaligen Priesters H. vorlagen.

Damals hatte der stellvertretende Generalvikar des Erzbistums München und Freising, Bernhard Egger, in einem Brief im August 1986 an den Vatikan um Erlaubnis für den damaligen Priester H. gebeten, dass dieser wegen „absoluter Alkoholunverträglichkeit“ die Messfeiern mit Traubensaft statt mit Wein feiern dürfe. Das Erzbistum München und Freising sagte auf Anfrage von CORRECTIV und BR, das Schreiben aus dem Erzbistum München erwähne auch die Sexualstraftaten an Kindern, „die in alkoholisiertem Zustand begangen wurden.“ Kurz zuvor war H. wegen mehrfachen Kindesmissbrauch vor dem Amtsgericht Ebersberg zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. 

Ratzinger, der damals Chef der Glaubenskongregation im Vatikan war, erlaubte H., den Traubensaft statt Wein für die heilige Messe zu trinken und unterschrieb den Antwortbrief persönlich. Diesen Brief konnten CORRECTIV und BR einsehen. In dem Antwortschreiben ging er nicht auf die Sexualstraftaten des Priesters H. ein.

Damit ist belegt, dass Ratzinger damals zumindest Informationen über den mehrfachen sexuellen Missbrauch des verurteilten Täters H. vorlagen, der damals weiterhin in der Gemeindeseelsorge eingesetzt werden sollte.  [….]

(Marcus Bensmann, Justus von Daniels, 21. Februar 2023)

Streng verurteilte er hingegen Frauen, die sich durch Kondome vor AIDS-Infektionen schützen wollten. Das wäre eine Sünde.  Kondome verschlimmerten die HIV-Epidemie.

Man wird wohl nie erfahren, wie vielen Menschen Ratzinger dadurch den Tod brachte. Daß HIV tödlich ist (war), wußte er. Denn in einer, speziell den Vatikan betreffenden Variante, gab Ratzi eine Kondom-Erlaubnis: Wenn Männer Sex mit Callboys haben.

Käuflichen Sex mit weiblichen Prostituierten, berücksichtigte er hingegen nicht. Vermutlich kam ihm, dem alten Vatikan-Insider, Heterosexualität gar nicht mehr in den Sinn.

[….] Wer als Katholik ein Kondom benutzt, muss nicht mehr zwingend ein schlechtes Gewissen haben: Papst Benedikt XVI. hat einen eingeschränkten Gebrauch erlaubt. Die neue Linie des Vatikan gilt allerdings nicht für die normale Empfängnisverhütung, sondern nur in Ausnahmefällen, etwa um die Verbreitung von Aids durch homosexuelle Prostituierte zu verhindern. [….] Die katholische Kirche war stets für ihre kompromisslose Haltung gegenüber Kondomen kritisiert worden, die vielen Kritikern besonders angesichts der Aids-Epidemie in Afrika als unhaltbar galt. Die katholische Lehre verbietet Kondome, weil sie als Form künstlicher Empfängnisverhütung gelten.   […..]

(SPIEGEL, 20.11.2010)

Die rechtsradikal-schwulistische Show war bedauerlicherweise erst einmal vorbei, als mit Bergoglio ein mutmaßlich Heterosexueller Papst wurde. Er sprach zwar auch die „gay Mafia“ in der Kurie an, war aber offenkundig (anders als viele traditionelle Dunkelkatholiken), desinteressiert am Analsex unter Männern. Jorge empfand es nicht als das enorme Faszinosum, welches es für seine Vorgänger darstellte.

Beim Thema Kondome dachte der joviale Einlunger tatsächlich an eine heterosexuelle Variante und empfahl seinen traditionell rammelfreudigen Katholiken, nicht ganz so viele Schäfchen zu produzieren.

[….] Katholische Eltern müssen sich nach Ansicht von Papst Franziskus nicht unkontrolliert fortpflanzen. „Einige glauben, dass wir, um gute Katholiken zu sein, wie die Kaninchen sein müssen“, sagte er. Diese Ansicht teile er nicht.  [….]

(DLF, 20.01.2015)

Ob die dubiose Vatikan-Phase mit einem heterosexuellen Papst jetzt vorbei ist, vermag ich nicht zu sagen. Bob gibt bisher keine eindeutigen Signale.

Aber in einem bleibt er der Tradition mächtiger zölibatärer Männer im Kleid, treu: Er fühlt ebenfalls seine Zuständigkeit für die erotischen Vorlieben anderer Menschen.

[…]  Pornografie und Wetten: Papst warnt vor digitalen Süchten

Papst Leo XIV. hat vor neuen Formen der Sucht durch das Internet gewarnt. Die übermäßige Nutzung von Smartphones führe häufig zu Abhängigkeiten mit negativen Folgen für die Gesundheit, so der Papst am Freitag in einer Videobotschaft an eine Suchtkonferenz in Rom.  Die negativen Folgen äußerten sich etwa in Wettsucht oder übermäßigem Konsum von Pornografie. „Das Objekt der Abhängigkeit wird zur Obsession“, so der Papst. Solche Verhaltensweisen seien ein Symptom innerer oder psychischer Not und Ausdruck eines sozialen und moralischen Verfalls, der besonders Jugendliche betreffe.  [….]

(ORF, 07.11.2025)

Was will uns Prevost bloß damit sagen? Nicht so viel Pornos glotzen und an sich rumspielen, weil man davon blind wird und Rückenmarksschwund bekommt? Kommt lieber in die Beichtstühle; da ist es viel geiler?

Freitag, 7. November 2025

Das merzophobe Berliner Stadtbild.

Der arme Fritze! Seine Beliebtheitswerte ins tiefste Kellergeschoss gestürzt, die Fraktion rebelliert, Minister wackeln, Wirtschaft im Sinkflug, Pleiten, Pech, Pannen in der Außenpolitik und die volle Legislatur durchzuhalten, traut ihm auch kaum noch jemand zu. Dann soll er auch noch einen Homo zum neuen Außenminister machen. Ausgerechnet! Dabei mag Merz die Typen nun gar nicht; auch wenn Spahn wenigstens genauso eifrig, wie Merz selbst, die AfD stärkt.


Und nun auch noch das. Genau vor Merzens Nase. Mitten in Berlin: Eine evangelische Pfarrerin verheiratet vier Männer miteinander! Da weiß Merz gleich wieder, wieso er Katholik ist! Frauen als Gottesmänner…, Gottesmänninnen, das haben weder Jesus, noch seine zwölf rein männlichen, cis-männlichen, Jünger … gewollt …. , cis-männliche heterosexuelle Männer, die keine Frauen unter sich haben wollten und deren Nachfolger heute ihr Leben lang unverheiratet bleiben, schrille bunte Kleider tragen, mit brennenden Handtäschchen rumlaufen und partout keine vaginalen Kontakte haben mögen. Und das ist vielleicht eine Pfarrerin! 

Anfang 30, schrille Outfits, Mathematikerin und sie gendert G*tt!

Zum Glück sind Dyba, Meisner und Ratzi schon tot, sonst würden sie spätestens jetzt, angesichts der Lena Müller-Bilder mit einem schrillen Schmerzensschrei über die Wupper gehen.

Und nun noch die Sache mit den vier Männern.

[….] Müller [….] postete am vergangenen Wochenende einen Beitrag von ihrer »ersten Polyhochzeit«. Dazu zeigte sie Bilder und ein Video der Zeremonie, in denen die vier Männer zu sehen sind. »Vier junge Männer haben zueinander ja gesagt«, schreibt Müller. Sie hätten sich unter Gottes »bunten Segen gestellt« und sich für den Bibelvers »Die Liebe hört nie auf« entschieden. »Dass sie fest daran glauben, wurde schon im Vorgespräch deutlich, als sie von der Warmherzigkeit, Großzügigkeit und Offenheit in ihrem Polykül sprachen«, schreibt Müller.

Die kleine gottesdienstliche Zeremonie habe im Rahmen des Pop-up-Hochzeitsfestivals der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) stattgefunden, sagte Müller der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. [….]  Dort hätten sich dann die vier Männer vorgestellt. »Man konnte sofort sehen, dass da ganz viel Liebe zwischen ihnen war«, sagte Müller: »Deshalb waren wir uns im Team schnell einig: Was sollte Gott dagegen haben, dass es nun eben vier sind und nicht zwei?« […]

(SPON, 07.11.2025)

Über Jahrhunderte hatte die Kirche Frauen und Queere kurzerhand auf dem Scheiterhaufen verbrannt, große Hexenverbrennungen organisiert und sich bei Autodafés amüsiert.

Aber Ende des 20. Jahrhunderts ging es bergab. Erst mussten sie aufhören, nach Herzenslust Hunderttausende Kinder in Lagern sexuell und ausbeuterisch zu missbrauchen, dann erklommen die Weibsbilder die Kanzeln, kurz danach durften sie nicht mehr Schwule in die Hölle verdammen und schließlich kamen noch Gendern und Transsexuelle.

Wann ist damit Schluß damit, fragen der Sauerländer Kanzlerazubi und die Oberkleriker?

Männer segnen? Und gleich vier Stück? Für Liebe??????


Potzblitz. So geht es ja nicht.

[….] Der Berliner Bischof Christian Stäblein hat sich von der als Trauung dargestellten Segnung von vier Männern durch eine Kreuzberger Pfarrerin distanziert. "Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz traut nur Paare, die standesamtlich verheiratet wurden. Vorwürfe von Polygamie in diesem Kontext sind gegenstands- und haltlos", erklärte Stäblein am Freitag. [….] Auch Pröpstin Christina-Maria Brömmel unterstrich, dass evangelische Trauungen "die Ehe zweier liebender Menschen" segnen. [….] ". Die vier Männer hätten sich zum Teil schon länger gekannt, in der polyamorösen Konstellation seien sie in diesem Jahr zusammen gekommen. [….]

(epd, 07.11.2025)

Wo ist Kreuznet, wenn man es zur moralisch braucht?
Müller rechtfertigt sich mit der Bibel. Ein etwas lahmes Argument, denn in der Bibel steht bekanntlich alles und sein Gegenteil. Damit kann man alles rechtfertigen.

[….] Diese Art von Partnerschaft sei auch nicht gegen die Bibel gerichtet, davon ist Müller überzeugt: "Es gibt in der Bibel ganz unterschiedliche Beziehungskonstellationen. Manche halte ich für empfehlenswerter als andere. Im Alten Testament begegnen uns immer wieder Männer, die mehrere Frauen haben", erklärte sie etwa. "Die bürgerliche Kleinfamilie ist dagegen keine biblische Norm, und auch die heterosexuelle Liebesheirat, bei der die Frau genauso viel mitzureden hat wie der Mann, ist eine neuere Entwicklung. Deshalb würde ich sagen: Sich allein auf die biblischen Vorbilder zu berufen, ist nicht zielführend, sondern wir müssen uns heutige Beziehungen ansehen und sie im Sinne der Bibel deuten." 

Sie halte sich daher an eine Aussage im 1. Johannesbrief (4,16b), in dem es heiße: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm."  […]

(Queer.de, 07.11.2025)





Ich habe dazu aber auch zwei Anmerkungen:

Erstens geht es niemanden etwas an, was Erwachsene aus freien Stücken tun, wenn sie damit keine Dritten stören. In diesem Fall werden aber nur Missgunst und Vorurteile gestört. Sozial und finanziell gesehen, sind Vielehen ohnehin der Einehe überlegen.

Zweitens halte ich es für etwas erbärmlich, sich für seine Liebe ausgerechnet den Segen der weltweit größten Kinderfic**rorganisation mit 2.000 Jahre währender Kriminalgeschichte zu suchen. Aber das betrifft natürlich jede gesegnete Partnerschaft.

Sonntag, 2. November 2025

Die Schande des Mariendoms

Übrigens, nur weil Merz, Trump, Putin und Bibi die Menschheit kontinuierlich weiter in den Abgrund ziehen, haben die Kirchen nicht aufgehört, amoralische antihumanistische Organisationen zum Schutz von Pädosexualtätern zu sein.

Beide Konfessionen weigern sich hartnäckig weiterhin, ihre Strukturen zu ändern, um Kinder zu schützen.

Sie sind raffgierige Täterorganisationen mit einer weltweit nie dagewesenen Kriminalgeschichte. Kirchisten sind von Raub über Kindersex bis Genozid stets führend gewesen und daher ganz selbstverständlich die engsten Unterstützer und Enabler der toxischsten Herrscher der Menschheitsgeschichte: Kreuzfahrer, Inquisitoren, Conquistadoren, Völkermörder, Hitler, Franco, Mussolini, südamerikanische Faschistenregime, Putin, Orban, Trump.

Wenn deutsche Kleriker allzu lange damit konfrontiert werden, wie sie Kindervergewaltiger schützen und mit erheblichen Aufwand deren Opfer darüber hinaus drangsalieren und quälen, entscheiden einige sich dafür, öffentlich etwas zerknirscht zu sein. 20 Jahre später.

[….] Missbrauch im Bistum Trier: Neue Studie beleuchtet Amtszeiten von Marx und Ackermann

Es geht um sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen im Bistum Trier. Teilweise um Kinderpornographie. Historiker der Uni Trier haben dafür tausende Akten ausgewertet. [….] Unter Reinhard Marx, der von 2002 bis 2008 Bischof in Trier war, ermitteln die Historiker 21 Täter. Betroffen von den sexuellen Übergriffen waren 35 Minderjährige, die meisten davon Jungen.

Doch für die Beschuldigten hatten ihre Verfehlungen oft keine Folgen. Der damalige Bischof Reinhard Marx bestand zwar auf neuen Leitlinien im Umgang mit sexuellem Missbrauch. Er vertraute dabei aber auf das Personal seines Amtsvorgängers Hermann Josef Spital.

Dabei gab es Interessenskonflikte: Zum Beispiel, wenn der Personalchef gleichzeitig Missbrauchsbeauftragter war. Außerdem hatte der damalige Weihbischof Leo Schwarz schon in früheren Fällen viel zu nachsichtig mit Beschuldigten agiert.

Das führte dazu, dass Beschuldigte kaum mit Sanktionen rechnen mussten. Das Bistum ließ Milde walten. Für die Betroffenen von sexuellem Missbrauch dagegen gab es keine oder kaum Fürsorge. [….] Weiteres Problem war, dass der damalige Bischof Marx bei seinem Amtsantritt gar nicht über alle bekannten Missbrauchsfälle informiert wurde, obwohl sein Vorgänger im Bilde war. Das Bistum informierte auch in keinem einzigen neuen Vergehen die Staatsanwaltschaft. [….] Die Wissenschaftler der Universität Trier kommen zu dem Schluss, dass es in der Amtszeit von Stephan Ackermann, seit 2009 Bischof in Trier, teilweise besser geworden ist. In der Zeit bis 2021 gehen die Historiker von 16 Beschuldigten aus, wobei sich ein Fall für sie nicht bestätigen ließ. [….] Auch in der Amtszeit von Bischof Hermann Josef Spital missbauchten Priester Kinder. Darunter viele Wiederholungstäter. Harte Sanktionen gegen sie gab es kaum.

[….] Die Kommunikation mit Pfarreien ließ oft zu wünschen übrig. Die Gemeinden wurden häufig zu spät oder gar nicht über Missbrauchsvorwürfe informiert. Häufig hätten Journalisten die Rolle der Aufklärer übernommen. [….] Dazu kommt, dass die vielen neu gemeldeten Altfälle nicht proaktiv aufgeklärt wurden. Das Bistum setzte sich bis 2021 nicht systematisch mit den Amtszeiten früherer Bischöfe und deren Versäumnissen auseinander. Dabei war das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger seit der MHG-Studie 2018 bekannt. [….] Die Opferinitiative MissBit kritisiert, dass die Forscher in ihrer Studie den Ausdruck "Vertuschung" vermeiden. Stattdessen umschrieben sie die Tatbestände "betont nüchtern". Die Studie spreche da von Verfahrenslücken, oder dass Akten nicht weitergegeben wurden. Dabei sei das doch Vertuschung. [….].

Nach Ansicht von MissBit fehlt in der Studie eine detaillierte, neutrale Darstellung. So seien auch nur wenige Fälle genannt. Eine wirkliche Übersicht sei durch die Studie nicht zu gewinnen. [….]

(SWR, 30.10.2025)

Auch im Jahr 2025 kommen die meisten Bischöfe also nicht von allein auf die Idee, es könnte etwas Schlechtes sein, eine Ideologie zu vertreten, nach der Frauen minderwertig sind, Kinder geschlagen werden sollen, Homosexuelle diskriminiert werden, Sexualität verdrängt werden muss und sich Geistliche ganz selbstverständlich an Schutzbefohlenen vergreifen, ihnen lebenslang Schuldgefühle einreden, sie mit Höllenstrafen bedrohen.

[….] Der katholische Bischof Stephan Ackermann hat die Opfer von sexualisierter Gewalt in seinem Trierer Bistum um Verzeihung gebeten. Auch sein Vorgänger, der heutige Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat Fehler eingeräumt. Es sei ihm immer deutlicher geworden, »dass ich in meiner Zeit als Bischof von Trier die Thematik sexualisierter Gewalt und sexuellen Missbrauchs nicht so umfassend und klar wahrgenommen habe, wie das angemessen gewesen wäre«, schrieb Marx in einer Stellungnahme. Er bitte die Menschen um Verzeihung, »denen ich nicht gerecht geworden bin«.[….]

(SPON, 30.10.2025)

Im Grunde muss man nur wissen, daß die Bischöfe nicht im Knast sitzen und die Kirchen weiterhin mit Milliarden vom Staat versorgt werden.

Kardinal Marx, einer der prunksüchtigsten Prasser-Bischöfe Deutschlands, bemüht sich seit einigen Jahren darum, sein öffentliches Image aufzubessern, indem er sich als bescheiden und reuig inszeniert, wenn auch immer nur symbolisch. Es gibt nie ernsthafte Konsequenzen für ihn.

Eine andere, auf gewisse Weise ehrlichere, Bischofs-Fraktion; vornehmlich aus dem Meisner-Stall; bleibt offensiv und trotzig bei ihrer Verweigerungshaltung. Keine Aufklärung und stattdessen volle Attacke auf alle, die aufklären wollen. Der kirchliche Mittelfinger für jedes von Priestern vergewaltigte Kind.

Dafür steht in erster Linie Meisners ehemaliger Weihbischof Woelki; heute mächtiger und märchenhaft reicher Metropolit von Köln, Kardinal und Herrscher über die Suffraganbistümer Aachen, Essen, Limburg, Münster und Trier.

Woelkis zehn Jahre jüngerer Kollege Stefan Heße, 59, Meisners Generalvikar;

Kaplan Seiner Heiligkeit und Päpstlicher Ehrenprälat, brachte es 2015 zum Erzbischof des Erzbistums Hamburg. Hier herrscht er als Metropolit auch über die Suffraganbistümer Hildesheim und Osnabrück. Sein Erzbistum ist das flächenmäßig Größte in Deutschland, aber letztlich nur Diaspora. Heße ist kein Kardinal und herrscht nur über gut 600 Pfarreien, gerade mal 1,6 Millionen Katholiken unter den 14 Millionen Bewohnern.

Woelki ist eine ganz andere Nummer; steht an der Spitze des zweitreichsten Erzbistums der Welt (nach Rom). Ihm, dem mächtigen Kardinalpriester, unterstehen 3.300 Pfarreien und neun Millionen Katholiken.

Für den jüngeren Heße gibt es also noch Luft nach oben und so inszeniert er sich als gern als Hardliner.

[….] Missbrauch in der Kirche: Erzbistum verweigert Herausgabe von Daten

[….] Es gibt sichtbare Fortschritte, aber auch Hindernisse. Zu diesem Ergebnis kommt der Zwischenbericht der gemeinsamen Aufarbeitungskommission bezüglich sexuellen Missbrauchs in der Metropolie Hamburg (UAK Nord) für 2024/2025. Die Bistümer Hamburg, Hildesheim und Osnabrück hatten wissenschaftliche Untersuchungen in Auftrag gegeben. Vor drei Jahren hat die Kommission damit begonnen, Gewalt und Sexualdelikte innerhalb der katholischen Kirche, darunter auch im Erzbistum Hamburg, aufzuklären und aufzuarbeiten. [….] Eines der großen Hindernisse ist der Zugang zu Unterlagen und Daten, kritisiert die UAK. Vor allem das Erzbistum Hamburg verweigere bislang die Herausgabe relevanter Daten mit Hinweis auf Datenschutz, beklagt die Kommission. Diese Argumentation sei nicht tragfähig, heißt es. [….] Die UAK fordert, dass das Erzbistum Hamburg Daten zu sexuellen Übergriffen, Sexualstraftaten, Beschuldigten und Verdächtigen sowie zu Betroffenen und Verletzten zur Verfügung stellt. Seit Gründung vor drei Jahren ist dies noch nicht geschehen. Die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs werde durch die „datenschutzrechtliche Praxis im Erzbistum Hamburg erheblich erschwert“ und sogar „vollständig gehemmt“, so die Kommission.

Betroffen seien auch Fälle mit schwerwiegenden Vorwürfen, heißt es im Bericht, der auch als vorläufiger Abschlussbericht der ersten Amtspersiode der UAK Nord gilt. Diese Vorgehensweise schütze nicht die Betroffenen, sondern trage dazu bei, „ein System fortzuschreiben, das über Jahrzehnte Täter begünstigt und Transparenz verhindert hat“.

Wegen dieser „Weigerungshaltung“ könnten offene Punkte, die von der Osnabrücker Studie bereits benannt wurden, nicht weiter geprüft werden, heißt es. Einer von ihnen umfasst Vorwürfe, die gegen 44 Geistliche mit engerem Bezug zum Erzbistum Hamburg wegen sexualisierter Gewalt erhoben wurden. Es geht um 159 Betroffene, von denen 50 auf einen seriell handelnden Exhibitionisten entfielen. [….]

(Hamburger Abendblatt, 01.11.2025)