Donnerstag, 18. Juli 2013

Wenn die Gutmenschen kommen.



Das war schon lustig, daß der Typ, den sich die SCHWARZGRÜNE Landesregierung von Hamburg holte, um die IGS (Internationale Gartenschau) zu planen, ausgerechnet Herr „Baumgarten“ hieß.
Als die Grünen im November 2010 die K.O.alition platzen ließen, waren es noch zweieinhalb Jahre hin bis zur Eröffnung der igs auf der Hamburger Insel Wilhelmsburg.
Das Ziel der Schau wurde enthusiastisch von der Planungsgruppe beschrieben:
100 Hektar Fläche umfasst das zukünftige Gelände der internationalen gartenschau hamburg 2013 und somit auch der neue Park für Wilhelmsburg. ….Ein beeindruckender alter Baumstand und gepflegte Kleingartenparzellen prägen schon heute den Charakter des Parks. Auf dem Rundweg durch das Gartenschaugelände werden die Besucher sieben thematisch gestaltete Passagen erkunden. Diese bilden die intensiven Ausstellungsflächen der igs 2013.
Das klingt doch erst mal ganz gut.
Den Satzbeginn vom „beeindruckenden alten Baumstand“ interpretierte man Anfang 2010 unter grüner Landesregierung auf spezielle  Art.
Bäume erschienen irgendwie störend, so groß und grün, wie sie sind.
Und was haben Bäume eigentlich in einem großen Garten zu suchen?
Die Grün-Schwarz regierte Vorzeige-Umweltstadt Hamburg setzte Zeichen und ließ für die IGS Weiden, Pappeln, Erlen und Ahorne abholzen.
Bis zur Eröffnung ließ die „igs Hamburg 2013 GmbH“, eine 100%-Tochtergesellschaft der Stadt, knapp 3000 der lästigen Holz-Großpflanzen auf dem Gartenschaugelände weggerockern. 

2011 gab es bekanntlich einen Regierungswechsel in Hamburg. Nun müssen die Sozis unter Olaf Scholz die von Schwarz und Grün angefangenen Desaster irgendwie handhaben.
Aber auch die igs plante die Vorgängerregierung nach ihrem bewährten Motto „wir vergeigen alles!“
Der Standort Wilhelmsburg ist natürlich absurd. Niemand fährt extra dahin und keiner hat Lust die von den Grünen gerodete Fläche zum Eintrittspreis von 21 Euro (ohne jegliche Nachlässe für Rentner oder Familien!) anzuglotzen.
Trauerspiel Gartenschau.

Die Besucherzahlen sind ernüchternd, die Preise viel zu hoch und die Stimmung passt sich dem miesen Wetter an. […]    Schon am Haupteingang wird am Donnerstagmittag deutlich: Hier stimmt etwas nicht. Von den zahlreichen Kassen sind nur zwei Schalter besetzt, selbst dort herrscht gähnende Leere. „Hier ist nichts los“, sagt der Security-Mann. […] Tatsächlich: Besuchermassen sucht man auf dem riesigen Gelände vergeblich. Die Schwebebahn fährt fast leer im Kreis. Drei Jungs drehen in der Skate-Anlage ihre Runden, eine Rentner-Truppe bestaunt einen Rhododendron und ein Ehepaar liest die Infotafel vor der leeren Wasserball-Anlage.

Selbst im riesigen Essens-Pavillon präsentiert sich uns ein trauriges Bild. Kein Mensch isst hier ein Franzbrötchen für 3 Euro oder eine Frikadelle mit Kartoffelsalat für deftige 7,50 Euro. Immerhin keine langen Schlangen, könnte man es sich schönreden.

„Der Stand lohnt sich überhaupt nicht“, sagt eine Verkäuferin aus dem Alten Land. Würde sie nicht selbst hier stehen, wären die Lohnkosten untragbar. Ein Bauer soll, so erzählt sie, seinen Stand deshalb schon aufgegeben haben. […]    Nach knapp drei Stunden haben wir genug – sind uns einig: 21 Euro Eintritt pro Person hätten wir nicht ausgegeben. Dann lieber ins Kino. Da ist die Stimmung besser. Und es regnet nicht.
Das Projekt igs ist aber nicht nur ein totaler Flop, weil dort gähnende Leere herrscht; es ist vor allem auch wieder einmal ein finanzieller Keulenschlag auf den Steuerzahler, den CDU und Grüne verursacht haben. Rund 30 Millionen Miese wird das Projekt der GAL-Senatorin Hajduk dem Steuerzahler hinterlassen.
Die Sonne lacht, die Blumen blühen nur für die Internationale Gartenschau (igs) in Wilhelmsburg ziehen dicke Wolken am Horizont auf. Der Veranstaltung droht ein Verlust von 25,95 Millionen Euro. Diese Zahl hat der Bund der Steuerzahler ermittelt für den Fall, dass bis zum Ende der Gartenschau am 13. Oktober weiter so hinter den erwarteten Besucherzahlen zurück bleibt. Wie abendblatt.de berichtet hat, kommen zurzeit täglich nur etwa 7219 Besucher, 15.000 müssten es sein, damit die Schau sich rechnet. Selbst bei einer Steigerung der Besucherzahlen auf drei Viertel der prognostizierten Besucherzahl, bliebe laut Steuerzahlerbund ein Defizit von 11,44 Millionen Euro. Und das müsste die Stadt, also der Steuerzahler ausgleichen.
(HH Abla 18.07.13)
Mit Bäumen haben die Konservativen oft ihre Probleme und lassen gerne alles abhacken.
Das ist wohl ihre Auslegung der biblischen Maxime „Macht euch die Erde untertan“.
300 Jahre alter Regenwald wegen Papstbesuch gefällt.

In Brasilien gehen die Wogen hoch, nachdem bekannt geworden ist, dass für den Papstbesuch in diesem Monat Teile eines dreihundert Jahre alten Regenwaldes abgeholzt wurden. Die Verantwortlichen der katholischen Kirche rechtfertigen sich mit der Begründung, Platz für die vielen Pilger zu benötigen, doch nicht nur die Behörden des Landes bezeichneten die Aktion als "kriminell".

[…] 334 Bäume am Rande des Nationalparks Serra da Tiririca, einer Gegend im Besitz der Kirche, seien der Aktion zum Opfer gefallen, berichtete der Vizebürgermeister Niterois, Axel Grael, gegenüber der Zeitung "O Globo". Um Erlaubnis habe die katholische Kirche dabei aber nicht gefragt. "Der Vorfall ist bedauernswert", so Grael. "Eine Veranstaltung für die Jugend sollte pädagogisch wertvoll sein und eine Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Zukunft demonstrieren. Diese Abholzung ist ein krimineller Akt."

[…] Es ist bereits der zweite Streit dieser Art rund um den Papstbesuch: Erst vor Kurzem sollten in Rio de Janeiro elf Kokosnusspalmen wegen einer Messe von Papst Franziskus gefällt werden. Nach einem öffentlichen Aufschrei wurde die Erlaubnis hierfür allerdings rückgängig gemacht.