Erinnert sich noch jemand an die Madonnas World-Tour
„Confessions“ von 2006, als sie ein Lied wie Jesus ans Kreuz geschlagen sang
und runde 200 Millionen Euro durch den Ticketverkauf einnahm?
Eine Eintrittskarte kostete durchschnittlich 200 Euro, so daß auch echte Fans gut umworben sein wollten, um so tief in die Tasche zu greifen.
Eine Eintrittskarte kostete durchschnittlich 200 Euro, so daß auch echte Fans gut umworben sein wollten, um so tief in die Tasche zu greifen.
Madonna ist aber ein Marketing-Genie und konnte
sich auf ihre treuen Helfer auf den Kirchenkanzeln verlassen.
Die dümmste Bischöfin der Welt, Margot Käßmann,
sprang bereitwillig ein, um Madonnas Kartenverkauf anzuheizen.
Käßmann
kann aber auch richtig dumm - wie sie in der causa „Madonna“ bewies, als sie
sich wie Hein Doof in der Marketing-Maschine der Groß-Sängerin verhedderte:
Während der vorletzten Madonna-Europa-Tournee konnte die Bischöfin kein Mikrofon auslassen und musste permanent ihren Senf zur Show abgeben.
Das ist an sich schon lächerlich und offenbart nur ihren Neid auf die ungleich erfolgreichere Kollegin, aber vor allen geht sie damit dem ältesten Madonna-Trick überhaupt auf dem Leim: Madonna hat immer Grenzen überschritten und genau so viel provoziert, bis die religiösen Eiferer zum Boykott aufriefen und damit den CD-Verkauf anheizten.
Nur Frau Käßmann hat es nach einem Vierteljahrhundert immer noch nicht begriffen.
Ich zitiere:
Während der vorletzten Madonna-Europa-Tournee konnte die Bischöfin kein Mikrofon auslassen und musste permanent ihren Senf zur Show abgeben.
Das ist an sich schon lächerlich und offenbart nur ihren Neid auf die ungleich erfolgreichere Kollegin, aber vor allen geht sie damit dem ältesten Madonna-Trick überhaupt auf dem Leim: Madonna hat immer Grenzen überschritten und genau so viel provoziert, bis die religiösen Eiferer zum Boykott aufriefen und damit den CD-Verkauf anheizten.
Nur Frau Käßmann hat es nach einem Vierteljahrhundert immer noch nicht begriffen.
Ich zitiere:
„Mich empört ihre (Madonnas, Red) anmaßende Selbstinszenierung, sich an die Stelle Jesu zu setzen. Das Kreuz ist für alle Christen das zentrale Symbol für das Leiden und Sterben Jesu. ... Es ging ihr um eine spektakuläre Bühnenshow, mit der sie 200 Millionen Dollar verdient hat, wie es heißt. ... Die arme Madonna! Sie sagt doch, sie sei tief religiös! Ich denke, Madonna hat das alles wenig interessiert. ...“
Auf
einem ähnlichen geistigen Niveau wie Dummdumm Käßmann agiert
bedauerlicherweise auch der Chef des Verfassungsschutzes.
Die Rede
ist von Hans-Georg Maaßen, 52-Jähriger Jurist aus NRW, seit dem 1. August 2012
Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) und damit wichtigster Zuarbeiter des Verfassungsschutzministers Thomas de Maizière.
Maaßen
ist offenbar nicht die Hellste unter Gottes Blitzbirnen.
Die
akademische Karriere stockt gewaltig.
Seit 2001 ist Maaßen
Lehrbeauftragter am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität
Berlin. Dem Antrag des Fachbereiches auf eine Honorarprofessur Maaßens kurz vor
seiner Vorstellung durch den Bundesinnenminister vom Akademischen Senat der
Freien Universität wurde eine Absage erteilt. Ausschlaggebend war Maaßens Rolle
in der Affäre um Murat Kurnaz. Die ehemalige Bundesjustizministerin Herta
Däubler-Gmelin (SPD) – selbst Honorarprofessorin der FU – bezeichnete laut taz
Maaßens damaliges Rechtsgutachten als „falsch, empörend und unmenschlich“, der
Rechtsprofessor Ulrich Battis, hielt es für zweifelhaft und politisch „völlig
daneben“. Maaßen erklärte, der Titel sei ihm „schnurz“, und er verteidigte
weiter seine Haltung.
Eben
dieser Maaßen, der sich selbst im konservativen Bundesinnenministerium unmöglich
gemacht hatte, wurde 2012 von der juristischen Superblitzbirne; dem damaligen
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich („Sicherheit ist das Supergrundrecht“)
zum Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) ernannt.
Dort machte
er sich sofort Freunde, indem er Edward Snowden als „Verräter“ bezeichnete, der
aus Sicht des Verfassungsschutzes als Verbrecher behandelt werden müsse.
Auch zu
den amerikanischen Diensten hat Maaßen klare Ansichten. Diese hielten sich an deutsches Recht und betrieben hier
keine Wirtschaftsspionage.
Maaßens skandalöses Vorgehen gegen Netzpolitik.org setze ich an
dieser Stelle als bekannt voraus.
Da
ohnehin alle Medien rund um die Uhr von dem Fall berichten, muß ich das nicht
nacherzählen.
Unstrittig
scheint bisher zu sein, daß der Wunsch gegen Netzpolitik.org vorzugehen und
damit ein Exempel zu statuieren aus dem Bundesinnenministerium kam. Dort sitzt
Herr Maaßen und es so gut wie unvorstellbar, daß de Maizière davon nichts
gewußt hat.
Kollege
Maas muß ebenfalls seit einigen Tagen oder Wochen von dem Vorhaben gewußt
haben. An ihm läge es den Generalbundesanwalt Range zu stoppen. Klar ist
ferner, daß Maas das Vorgehen Maaßens und des Bundesinnenministeriums strikt
ablehnt, unklar ist wieso er nicht einfach von seiner Befugnis Gebrauch macht Range
zurück zu pfeifen. Möglicherweise ist Maas (über-)vorsichtig, weil es sich hier
um die heikle Schnittstelle zwischen Exekutive und Judikative handelt. Direkte
Einflußnahme eines Regierungsmitglieds auf die Justiz sieht nie gut aus.
Zur
Personalie Range gibt es keine zwei Meinungen.
Alle zeigen jetzt auf
Generalbundesanwalt Harald Range. Haus für Haus in Berlin distanziert sich von
ihm, als habe der 67-Jährige, der bald in Pension geht, eine ansteckende
Krankheit. Er habe allerorten an Vertrauen verloren, heißt es.
Range hat den Fehler
gemacht, das Gutachten einer obersten Bundesbehörde zu ernst zu nehmen. Dabei
war die Expertise, neben anderem, auch eine Kampfschrift des Bundesamtes für
Verfassungsschutz, in der kräftig mit dem Begriff "Staatsgeheimnis"
hantiert wurde. Die Nachrichtendienstler wollten mal ein Exempel an einem
statuieren lassen, der ihre Geheimnisse rausließ.
(Hans
Leyendecker, SZ, 04.08.2015)
Der bereits
67-jährige Harald Range, FDP, ist als Generalbundesanwalt beim
Bundesgerichtshof eine komplette Fehlbesetzung. Ihm fehlen Können, Elan und
Souveränität für den Job. In typischer rückgratloser Art exekutierte er tumb
den Willen de Maizières, ohne seine eigene Denkmurmel einzuschalten.
Daß er
überhaupt noch im Amt ist, ist einzig und allein der Tatsache geschuldet, daß
er ohnehin in einem halben Jahr aufhört.
Ich habe
eigentlich nichts gegen Menschen mit kuriosen Ansichten.
Natürlich
ist es dennoch irgendwie ein wenig unglücklich, wenn so einer BfV-Präsident
wird und so gar nicht begreift was eigentlich sein Job ist.
[….]
Das eigentliche Problem der
Landesverrats-Affäre ist der Verfassungsschutz. Ein Verfassungsschutz, der
Strafanzeigen gegen Journalisten verschickt, um sich selbst zu schützen, ist
ein problematischer Verfassungsschutz. Die Bundesoberbehörde, die dem
Bundesinnenministerium zugeordnet ist und Verfassungsschutz heißt, hat offenbar
ein eigenes, ein eigenartiges Verständnis von der Verfassung.
Unter
"Verfassung" versteht dieser Apparat nicht die Grundrechte der
Bürgerinnen und Bürger; und unter "Verfassungsschutz" versteht er
nicht den Schutz eines Verfassungsstaates, der für die Menschen da ist. Der
Verfassungsschutz versteht unter Verfassung offenbar den eigenen Zustand, also
die Verfassung seines eigenen Apparates - die er, wenn er sich etwa durch
Publikationen gestört sieht, mit den Mitteln des Strafrechts schützen will.
Das ist ein
gefährliches Missverständnis. Ein Verfassungsschutz ist nicht für sich selbst
da, so wenig wie der Staat für sich selbst da ist; der Staat besteht wegen und
aus der Freiheit seiner Menschen; aber dieses freiheitliche Denken hat in der
Behörde namens Verfassungsschutz leider kein Zuhause. Das ist ein Fehler; das
ist die Tragik dieser Behörde.
[….]
(Heribert Prantl, SZ, 03.08.2015)
Die
Idioten in dieser Geschichte sind aber eindeutig Maaßen und de Maizière, die
wie einst Bischöfin Käßmann bei ihrem Umgang mit Madonna aufgrund ihrer eigenen
Doofheit das Gegenteil erreichten.
Statt „Netzpolitik.org“
ordentlich eins mitzugeben und die Journalisten einzuschüchtern, damit
diese nicht mehr so genau und so kritisch über den BfV berichten, erreichten sie
genau das Gegenteil:
Nun fühlen sich Journalisten erst recht angestachelt, Netzpolitik.org-Chef Markus Beckedahl bekommt jede Menge kostenlose Werbung, höhere Klickzahlen und zudem auch noch einen Spendensegen.
Nun fühlen sich Journalisten erst recht angestachelt, Netzpolitik.org-Chef Markus Beckedahl bekommt jede Menge kostenlose Werbung, höhere Klickzahlen und zudem auch noch einen Spendensegen.
Klar.
Ich freue mich, daß Maaßen und de Maizière mit ihrer miesen Masche
offensichtlich scheitern.
Aber daß
Verfassungsschutzminister und Verfassungsschutz-Präsident so dumm und plump
agieren, kann einen nicht wirklich erfreuen.
Kein
Wunder, daß die nicht mit echten Problemen fertig werden.
Die Ermittlungen gegen
Netzpolitik.org haben große Empörung und ebenso große Hilfsbereitschaft
ausgelöst. In wenigen Tagen erhielt das Blog so viele Geldspenden wie sonst in
mehreren Monaten.
Nicht nur das
Schlagwort #Landesverrat wurde in den vergangenen Tagen ein Trend bei Twitter,
sondern auch die Kontonummer des Blogs Netzpolitik.org. Das zeigt sich jetzt
auch auf dessen Konto: Seit Bekanntwerden der Ermittlungen wegen angeblichen
Landesverrats gegen Netzpolitik.org hat das Internetportal 50.000 Euro an
Spenden erhalten.
"Damit sind wir
jetzt schon einigermaßen abgesichert, auch, um den Rechtsweg beschreiten zu
können", sagte der Gründer und Chefredakteur von Netzpolitik.org, Markus
Beckedahl der "Berliner Zeitung". Im ganzen letzten Jahr habe die
Plattform knapp 180.000 Euro an Spenden eingenommen. [….]