Trump
ist ganz sicher nicht Präsident geworden, weil er der fähigste Kandidat war. Im
Gegenteil.
Offensichtlich
sind die Vereinigten Staaten eben keine Meritokratie.
Daß er
es in dieses Amt schaffte hatte komplexe Ursachen.
Hauptverantwortlich
sind meines Erachtens hauptsächlich das Electoral College-System, das es
überhaupt ermöglichte jemand zum Sieger zu küren, der in absoluten Stimmen drei
Millionen Votes hinten liegt.
Und auf
der anderen Seite die amerikanischen Medien insgesamt, die entzückt von ihren
eigenen Quoten Tag und Nacht kostenlos Sendezeit zur Verfügung stellten. Sie
alle ließen sich willig instrumentalisieren, indem sie den größten
Trump-Schwachsinn als immer wieder neue „brechende Neuigkeiten“ übertrugen.
Es
treten sehr oft Idioten zu demokratischen Wahlen an. In Deutschland muss jedem
ein wenig Sendezeit gewährt werden. So erfährt man dann von den „yogischen
Fliegern“ der Naturgesetzpartei, die auch ein paar zwei-minütige Spots vor der
Bundestagswahl bekommen.
Da die
Herren dieser Partei offensichtlich unzurechnungsfähig sind, werden sie
ausgelacht und bekommen schließlich am Wahltag ein paar hundert Stimmen.
Aber was
wäre, wenn alle deutschen TV- und Radiosender, alle Zeitungen und Magazine
anderthalb Jahr vor der Wahl damit begännen 24/7 nur noch über die
Naturgesetzpartei zu berichten?
Nachdem am 08.11.2016 das Unvorstellbare doch passiert war und Trump sich mit dem Namenszusatz „president elect“ schmücken konnte, blieb dem Rest der Welt genau wie den US-Medien nichts anderes übrig, als weiter über Trump zu berichten.
Nachdem am 08.11.2016 das Unvorstellbare doch passiert war und Trump sich mit dem Namenszusatz „president elect“ schmücken konnte, blieb dem Rest der Welt genau wie den US-Medien nichts anderes übrig, als weiter über Trump zu berichten.
Der Mann
am Ruder der stärksten Weltwirtschaft und Alleinbefehlshaber der größten
Atomstreitkräfte ist qua Amt relevant – unabhängig davon wie viele Synapsen
unter seinem orangen Fusselmopp durchgebrannt sind.
Nun
beschäftigen sich wirklich alle mit Trump. Rund um die Uhr.
Seine
Borniertheit liegt außerhalb jeder Vorstellungskraft.
Beispiel
Nordkorea: Könnte man mit einem Anruf und einem Treffen die koreanische
Halbinsel vereinen und befrieden, hätten das sicher schon Präsidenten vor Trump
getan.
#45 weiß aber rein gar nichts über die komplizierte
Vorgeschichte,
nichts über Geopolitik, nichts über Asien, nichts über amerikanische Kriege.
Auch GWB
war ungebildet und konnte höchstwahrscheinlich Nordkorea nicht auf der
Weltkarte finden. Aber immerhin gab es in seiner Administration besetzte
Stellen im State Department; ein Briefingsystem, so daß überhaupt jemand in der
Regierung informiert wurde.
Trump
ist der Realität komplett entkoppelt, glaubt mal eben einen Friedensnobelpreis
einheimsen zu können und wird nun locker von Kim Job Un ausgetrickst.
Der
selbsternannte größte Dealmaker der Welt zeigt also wieder einmal was er gar
nicht kann: Deals maken.
Ganz
offensichtlich ist er völlig unfähig zu verhandeln, weiß noch nicht mal was
politische „Deals“ sind. In anderthalb Jahren als Präsident war er lediglich
Deal-breaker, kündigte in seinem rassistischen Hass auf den dunkelhäutigen
Obama alles auf, was dieser verhandelt hatte.
[….] Is it possible that Trump was watching cable
news and freaking out about the negative coverage on the tariffs and especially
on Stormy? It certainly seems likely. Imagine him thinking: I need a change of
subject here fast! So he stuns his own advisers who were in the Oval Office
with the South Korean representative—McMaster, Mattis, and Kelly—by accepting
on the spur of the moment this offer from Mr. Chung, the South Korean, for a summit.
In fact, I wouldn’t be surprised if someday we learn that there was no
such “offer.” That it was all Trump’s idea from jump street, just trying to
make cable TV talk about something else that night.
To that extent, it worked. Wow, talking heads gushed. He’s done what no
president before him could do! Improbable as it seems, maybe if anyone can cut
this deal, Trump can! Google “Trump Korea Nobel Prize” and your machine will
return you 7.55 million depressingly comedic results. “Everyone thinks so,”
Trump said of the possibility of being bestowed with such an honor. “But I
would never say it.”
There were voices, yes, that warned that maybe doing something like this
on the spur of the moment wasn’t the world’s best idea. That something like
this takes planning. That maybe there’s a reason a bilateral summit with North
Korea just hasn’t magically happened in these last 80 years, and maybe even
diplomats—dour, bureaucratic men and women that they are, always seeing the
complicated side of things—have a point about treading carefully into these
waters.
Bah! Small-minded people! Trump is too great for your small minds to
comprehend! You merely describe reality; the great man remakes it! #MAGA #MAGA
#MAGA!
Needless to say, nearly everything that had happened since March 8 has
been, at best, a misfire and, at worst, a disaster. [….]
Das ist
Trump pur, er folgt seinem destruktiven Impuls alles zu zerstören, kackt der
Welt auf den Tisch und stellt anschließend in rasenden Tweets klar, daß alle
anderen Schuld an dem Desaster sind.
Der
Mann, der sich fünfmal mit Hinweisen auf einen schmerzenden Fersensporn um die
Vietnam-Dienst drückte übernimmt grundsätzlich nie selbst Verantwortung, hat
immer Sündenböcke parat.
Zunehmend
reagieren allerdings professionelle Journalisten genervt von den ewigen Lügen des Münchhausens aus dem Oval Office.
[….] “Now, while we await the investigation into
this matter by journalists and by the Justice Department inspector general,
it’s worth remembering that while we’re sticking to facts and telling you just
what we know, President Trump apparently has no such constraints since he
simply makes stuff up. He frequently lies and has a long and well-documented
career engaging in conspiracy theories about all manner of subjects, with no
concrete evidence ever provided,” […..]
[….] “The president of the United States is lying
to us over and over and over and over again,” Lemon said. “We’ve all seen it with our very own eyes and
we’ve heard it with our own ears.”
Lemon called Trump’s latest assault against the FBI the “biggest lie of
them all.”
On Wednesday, Trump once against claimed without evidence that a “spy”
was embedded in his campaign.
This isn’t just another “one-off alternative fact,” Lemon said.
“This is not just an angry president popping off,” Lemon said. “This is
a deliberate and coordinated effort to save his presidency, to cast doubt on
the Russian investigation by repeating a lie.”
The repetition of the lie is purposeful, the host said.
“Because if you hear him say the same thing over and over and over, it
gets into your head. You may even start to wonder if there’s some truth to it.
That’s exactly what the president and his allies want,” Lemon said.
Lemon said Trump is assaulting the truth daily.
[….]
"[The President's] meandering comments include lies about the nature of the surveillance of his campaign as well as smears on the former FBI director ... his new bumper sticker "Spygate" is also based on a LIE" - @NicolleDWallace pic.twitter.com/P3J1BqNCMk— Deadline White House (@DeadlineWH) 23. Mai 2018
[….] We
will show you his outlandish claims made on the South Lawn of the White House.
But instead of waiting until after you hear those remarks from the president to
fact check them, we want to warn you in advance that his meandering comments
include lies about the nature of the surveillance of his campaign as well as
smears on the former FBI director Jim Comey, also a key witness in the Mueller
investigation.
Attacking Comey, we understand, is the Trump legal team’s entire
strategy for defending the president in the obstruction of justice investigation,
which hinges, at least in part, on Comey’s firing. We also want to tell you his
new bumper sticker spygate is also based on a lie. There is no evidence that
anyone was spying on the Trump campaign. A counterintelligence investigation
was underway.
And for the president, who still doesn’t seem
to know what that means, let’s try this. The good guys, American law
enforcement agencies, were closely watching the bad guys, American adversaries
like the Russians. The reason Trump’s campaign is in the mix is because they
ended up in close enough cahoots with Russians to raise suspicions. With those
facts in mind, here’s the president’s performance today.
[….]
(Nicolle
Wallace, MSNBC, 23.05.2018)
Ganz
offensichtlich nützt es ja nichts Trumps weit über 3.000 Lügen zu entlarven,
sein katastrophales politisches Versagen zu dokumentieren.
Er
bleibt weiter an der Macht und seine Wähler lieben ihn wie eh und je.
Die amerikanische
Demokratie ist gescheitert, weil der Souverän sich atypisch und kontraproduktiv
verhält.
Auch
wenn Trump in verschiedenen Rankings, je nach Definition, Macht eingebüßt hat,
weil er politische Reputation der USA zerschlagen hat und nun gelegentlich
hinter Xi und Putin geführt wird, ist er als US-Präsident zweifellos eine
weltweit sehr bedeutende Figur.
Er muss
also Gegenstand der Berichterstattung sein.
Aber es
bleibt ein Dilemma; jeder einzelne Artikel, jede Sendesekunde, die
Aufmerksamkeit erzeugt, macht Trump stark.
Der Mann
ist Aufmerksamkeitsjunkie und die Empörung der etablierten und liberalen
Medien, das Entsetzen im Rest der Welt, das Aufheulen der amerikanischen
Handelspartner bestätigt die Trumpfans in ihrer Begeisterung für den miesesten
Lügner der Welt.
Daher
plädiere ich dafür Trump zu bekämpfen, wie man auch ein Feuer bekämpfen würde.
Durch Sauerstoffentzug.
Man
könnte Amerika in den Medien behandeln wie beispielsweise Albanien.
Der
Balkanstaat wird nicht ignoriert. Man berichtet schon, wenn irgendwas Besonderes
dort passiert. Aber das ist eben selten.
Wer
außerhalb Albaniens kennt überhaupt Staatspräsident Ilir Meta?
Wissen
wir irgendetwas über dessen Töchter und Söhne? Über Exfrauen? Oder gar Affären
und sexuelle Vorlieben?
Nein.
Und wie
schön war es, als wir all das auch nicht über Trump wußten.