Donnerstag, 12. September 2013

Das ist kein Sexthema.



Mir scheint, als müsse ich mal wieder ein bißchen Entwirrung betreiben.
Zum Thema Sex gibt es immer sehr subjektive Ansichten. Daraus sollte aber nie ein Urteil über juristische oder moralische Aspekte abgeleitet werden.
Ich zum Beispiel lebe bekanntlich als geborener Asexueller strengen Zölibat und empfinde jeden Gedanken an Körperflüssigkeiten-Austausch als brechreizerregend.
Dabei sind für mich weniger die Sexualpraktiken ekelhaft als die Protagonisten.
Um ein Beispiel zu nehmen, das am wenigsten anstößig ist: M+F, verheiratet, ohne Verhütung, Missionarsstellung.
Dagegen hat vermutlich noch nicht mal die katholische Kirche etwas einzuwenden.
Ich aber schon – wenn es sich dabei zum Beispiel und Helmut und Meike Kohl, bzw Angela Merkel und Joachim Sauer handelt. Sich so etwas nur für einen Bruchteil von Sekunden vorzustellen verstößt schon gegen die Genfer Folter-Konventionen.
Die politische Bewertung muß natürlich unabhängig davon sein.
Meine politische Einstellung zum Sex ist einfach:
Wenn es sich a) um mündige Bürger handelt und b) keinerlei Zwang angewendet wird, muß jeder Sex legal sein.
Es ist hochgradig absurd, daß nach geltender Rechtslage in Deutschland zwei Brüder miteinander schlafen dürfen, daß zwei Schwestern miteinander Sex haben dürfen, daß aber Koitus zwischen Bruder und Schwester verboten ist.
Natürlich, das Inzest-Tabu mag jetzt in vielen Hirnen aufleuchten, aber das ist kein politischer Maßstab.
Es ist absurd die Legalität von Sex von dem persönlichen Ekelgefühl beeinflussen zu lassen. Durch das „Neuland“ (Merkel) haben wir alle in den letzten Jahren vermutlich mehr Sexualpraktiken „gesehen“, als alle Generationen vorher. Ich erinnere nur an „Two Girls One Cup“ oder Armin Meiwes, der sich einen gemütlichen Abend mit seinem Liebhaber machte, worunter sie offenbar verstanden sich den Penis abzuschneiden, ihn zu braten und dann gemeinsam zu essen.
Die Einladung zu so einer Party würde ich zwar nicht annehmen, aber ich finde es hochgradig absurd, daß Meiwes nun als „Kannibale von Rottenburg“ für ewig im Knast sitzen muß.
Amerika ist immer noch das Königreich der Sexualpraktik-Reglementierung.

In Willowdale, Oregon ist es ungesetzlich, wenn der Ehemann während des Geschlechtsverkehres flucht oder seiner Frau Obszönitäten ins Ohr flüstert.

Eine Verordnung der Stadt Newcastle, Wyoming untersagt es Paaren, in einem Kühlhaus Liebe zu machen.

Keiner Frau ist es innerhalb der Stadtgrenzen von Tremonton, Utah erlaubt, in einem Krankenwagen Sex mit einem Mann zu haben. Wird sie 'auf frischer Tat' ertappt, kann sie eines Sexualvergehens angeklagt werden. Weiterhin muß ihr Name in der Tageszeitung veröffentlicht werden. Der Mann geht straffrei aus, sein Name wird nicht veröffentlicht.

Sämtliche Hotelbesitzer in Hastings, Nebraska sind gesetzlich verpflichtet, jedem Gast ein sauberes und geplättetes Nachthemd zur Verfügung zu stellen. Keinem Paar, auch keinem Ehepaar, ist es gestattet, nackt miteinander zu verkehren. Sex ist erst legal, nachdem sie sich eines dieser sauberen, weisen Baumwoll-Nachthemden angezogen haben.

Ein Gesetz in Clinton, Oklahoma verbietet das Masturbieren, wenn man ein Pärchen beim Sex im Auto beobachtet.

Liebende aufgepasst - außer dem Missionar ist in Florida keine andere sexuelle Stellung erlaubt. Darüber hinaus ist es verboten, die Brüste seiner Frau zu küssen oder Oralverkehr auszuüben.

Harte Zeiten für Handarbeiter - in North Carolina ist die Masturbation gesetzlich verboten.

In North Carolina ist es Unverheirateten verboten, vor der Ehe Geschlechtsverkehr auszuüben oder gemeinsam in einer Wohnung zu leben.
[Noch 2001 wurde in North Carolina ein Mann aufgrund dieses fast 200 Jahre alten Gesetzes verurteilt. Jerry Ward musste umgerechnet über 200 DM Strafe zahlen, weil er vor Gericht zugab, mit seiner Freundin Bett und Wohnung zu teilen. Vollstreckt wurde das Urteil von einem ledigen Richter und ordinierten Methodistenprediger, der auch einen Antrag auf Aussetzung der Strafe ablehnte.]

Ein Gesetz des Staates Massachusetts schreibt vor, dass Frauen beim Sex unten zu liegen haben.

Sex, und das schließt Prostitution ein, nach moralisch-subjektiven Kriterien zu verbieten, ist Unsinn.

Es geht aber beim Thema gleichgeschlechtliche Adoption NICHT um Sex! Das Wohl eines Kindes hat ganz wesentlich mit dem Elternhaus zu tun, aber sicher nichts damit welche Sexualpraktiken die Eltern nachts in ihrem Schlafzimmer möglicherweise durchführen. Jeder, der als Kind/Jugendlicher seine Eltern aus Versehen mal beim Sex erwischt hat, weiß wie unangenehm das ist. Es gibt unendlich viele Witze über diese Situationen, weil sie als maximal peinlich gelten.
Das zeigt immerhin, daß die Beziehung der Kinder zu ihren Eltern offenbar keinerlei Berührungspunkte zum sexuellen Leben der Eltern hat.
Deswegen ist Frau Merkel auch vollkommen auf dem Holzweg, wenn sie wie vorgestern in der ARD-Wahlarena geschehen vom Kindeswohl faselt, welches der Homoadoption im Wege stünde. Die den christlichen Werten verpflichtete Kanzlerin möchte also ein Kind lieber in ein Heim stecken, als es in einem intakten Elternhaus aufwachsen zu sehen.

In der ARD-Sendung hatte Merkel ihr Nein zum Adoptionsrecht mit dem Kindeswohl begründet. Die Radio-Moderatorin hakte deswegen nach, dass sich Daniela sicher nicht als schlechterer Elternteil fühle. "Das verstehe ich", so die Kanzlerin. "Ich sage ja auch, dass trotzdem Gerichte immer wieder nach dem Kindeswohl fragen, das ist ja auch nicht unwichtig. Dennoch will ich hier nochmal sagen: Wenn wir sagen 'Schutz von Ehe und Familie' verstehe ich unter der Ehe eben Mann und Frau. Und das ist das, was mich leitet. Und dennoch haben wir an verschiedenen Stellen selbstverständlich Gerichtsurteile umgesetzt."

Was für ein Bullshit! Naja, Merkel eben.

Wenn ich das neulich in einer Krimiserie richtig verstanden habe, handelt es sich bei Vergewaltigungen grundsätzlich gar nicht um Sex, sondern immer um Gewalt.
Demnach können die Täter keinen wie auch immer geltenden sexuellen Notstand geltend machen, sondern sind in jedem Fall wegen schwerer Körperverletzung anzuklagen.
Wir reden also demnach gar nicht mehr über Sex, wenn wir über all die katholischen Priester sprechen, die kleine Messdiener anal missbraucht haben.
Mit dieser Sichtweise bin ich sehr einverstanden, da der kriminologische Begriff „sexueller Missbrauch“ immer auch ein bißchen impliziert, es gäbe eine Gemeinsamkeit zwischen Täter und Opfer, nämlich den zusammen begangenen Akt der sexuellen Befriedigung.
Damit sitzen sie beide schon halbwegs in einem Boot und das ist falsch.
Wenn ein Pfaff einen Jungen gefummelt, hat der Junge eben keinen Sex, sondern ist ausschließlich Opfer eines Verbrechers.
Daß die katholische Moraltheologie Homosexualität und Ehescheidungen als Todsünden nicht vergeben kann und somit Geschiedene und (praktizierende) Schwule für immer von der Kommunion ausgeschlossen sind, während ihre Päderasten-Priester ihre ephebophilen Sünden mit einer Beichte vergeben bekommen und dann wieder nach dem Gottesdienst Hostien fressen dürfen, zeigt eigentlich ausreichend, wie weit es mit der katholischen Moral her ist.

Nur wer sich vorher von der Sünde gereinigt hat, darf die hohe Päpstliche Ehre der Kommunion empfangen.
Dabei wird nicht etwa nur eine Oblate in den Mund gestopft, sondern es handelt sich um einen extrem wichtigen Ritus, bei dem gemäß der Vatikanischen Transsubstantationslehre eine zuvor geweihte Hostie mit den Worten „HOC EST CORPUS MEUM“ (dt: das ist mein Leib, vulgo: Hokuspokus) das Fleisch von Jesus in eine Oblate umgewandelt wird, die man dann verspeisen soll.
Da man buchstäblich Jesus isst, kann natürlich nicht irgendein Sünder an einer Päpstlichen Kommunion teilnehmen.
Daher wurde am 22.September 2011 der deutsche Bundespräsident Christian Wulff, der so böse war sein Ehegelübde zu brechen vom Papst ausgeschlossen.
Er erhielt in der Hauptstadt Berlin keine Kommunion und Thierse fand es auch gut so.
Ratzinger muß da klar unterscheiden und gibt deswegen nur Staatschefs, die ihm nicht als so üble Sünder wie Wulff erscheinen, die Hostie.

Wulff hatte sich immerhin in eine andere Frau verliebt und das noch nicht mal heimlich, sondern er steht auch noch öffentlich zu der Kebse.

Moralisch nicht zu beanstanden ist für den Papst hingegen ein anderer Staatschef, nämlich der Präsident Simbabwes, Robert Mugabe, dem er am 01. Mai 2011 in Rom die Kommunion gewährte.
Mugabe, 87, Ministerpräsident 1980-1987 und seit 1987 Präsident des Landes ist natürlich nicht so sündig wie Christian Wulff.
Nun mögen die nörgelnden Gutmenschen darauf hinweisen, daß Mugabe ein grausamer Diktator ist, der so abartige Menschenrechtsverbrechen beging, daß sein Land aus dem Commonwealth ausgeschlossen wurde und ihm die Einreise in die EU verboten wurde.
Naja, er frönt einer gewissen Mordlust und hat Zehntausende Regierungsgegner umbringen lassen.
OK, er hat das Land völlig verelenden lassen, während er selbst in unfassbaren Luxus schwelgt.

Aber das ist doch Pipifax, denn für den Papst zählen die echten moralischen Werte und die sprechen eindeutig FÜR Mugabe und GEGEN Wulff.

Mugabe ist strenger Katholik, Jesuitenzögling und steht treu zu seiner Frau Grace, die schon mal an einem Tag 500.000 Dollar für Kaviar und Champagner ausgibt.

Nicht zu vergessen Mugabes Vatikan-gemäßer Umgang mit den Schwulen.
Würde Wulff je so klar handeln?

1991 eröffnete er eine Kampagne gegen Homosexualität, die „unnatürlich“ und „unafrikanisch“ sei. Homosexuelle – für Mugabe „minderwertiger als Schweine“ – können seitdem mit 10 Jahren Gefängnis bestraft werden. Mugabe begründete sein Vorgehen u. a. mit der Absicht, gegen Aids vorzugehen. Mugabes Vorgänger im Amt des Präsidenten Canaan Banana wurde wegen Homosexualität verurteilt und floh nach Südafrika, weil er um sein Leben fürchtete.
(Wikipedia)

Daher also ganz klar Kommunion für Mugabe JA, für Wulff NEIN.

Fassungslos stehe ich davor, wenn einer sexuellen Gewalttat auch noch eine moralische Rechtfertigung oder gar eine Notwendigkeit zugeordnet wird.

Der amerikanische Priester Lawrence Murphy vergewaltigte mindestens 200 Kinder und behauptete ihnen damit noch einen Gefallen getan zu haben. Ratzinger und Wojtila hielten ihre schützende Hand über den Massenkinderficker – letzterer wird nun heiliggesprochen.

Pater Murphy, der trotz seines bei Ratzinger in Rom wohlbekannten Fehlverhaltens in allen Ehren in seiner Soutane begraben wurde, hatte 200 gehörlose Jungs in ihren Schlafsälen vergewaltigt.
Ein ideales Betätigungsfeld für Priester Murphy, da ihre Schmerzensschreie von niemand gehört werden konnten.
Insgesamt vier Bischöfe hatten in der Causa Murphy nach Rom geschrieben, so offensichtlich wurde über die Jahre was der notorische Kinderficker trieb.
Neben des zweifellos strafrechtlich relevanten Aspekts und des Lichts, das dieser Fall auf die Arbeit des obersten Inquisitors Ratzinger wirft, fasziniert mich an dieser Geschichte am meisten, daß sich Pater Murphy bis zum Schluß gar nicht darüber bewußt war irgendwas Unrichtiges getan zu haben.

Im Gegenteil. Seine bizarre Selbstsicht als Geistlicher, also als Geweihter Gottes, ermöglichte es ihm sich einzubilden, er habe nur in bester Absicht gehandelt, indem er, Murphy, die Sünde von den Kindern nahm, die sonst nämlich irgendwann masturbiert hätten (=TODSÜNDE!).
Dies habe er selbstlos verhindert und die Vergewaltigung hunderter behinderter Jungs anschließend gleich seinem Gott gebeichtet, der ihm verziehen habe.

[….] Als oberster Inquisitionskardinal hatte Ratzinger sogar ausdrücklich alle Kindersexfälle weltweit an sich gezogen und die Zuständigkeit seiner Kongregation angeordnet.

Der Ratzinger Joseph gleicht in Hinsicht der Verantwortungslosigkeit seinem Bruder Georg, der als Chef der Regensburger Domspatzen über Dekaden so exzessiv auf die Kinder eingedroschen hat, daß auch Stühle flogen und er beim wilden Einschlagen auf Kinderpopos so in Rage geriet, daß ihm das Gebiss aus dem Maul flog.

Eine andere „Rechtfertigung“ für Vergewaltigung liegt bei den sogenannten „Corrective rapes“ vor.

Just as disturbing is a practice called “corrective rape” — the rape of gay men and lesbians to “cure” them of their sexual orientation.
In 2011, Noxolo Nogwaza’s body was found in a drainage ditch in the Kwa Thema township near Johannesburg. She was raped; her body was mutilated; her eyes were pulled from their sockets; her brain was split open; and her teeth were scattered around her body. Her mother sits by her grave. Clare Carter/Contact Press Images
In one of the few cases to attract press attention, in 2008, Eudy Simelane, a lesbian, was gang-raped and stabbed to death. Her naked body was dumped in a stream in the Kwa Thema township outside Johannesburg. A soccer player training to be a referee for the 2010 FIFA World Cup, she was targeted because of her sexual orientation.
In 2011, Noxolo Nogwaza, 24, was raped, and stabbed multiple times with glass shards. Her skull was shattered. Her eyes were reportedly gouged from their sockets. Ms. Nogwaza had been seen earlier that evening in a bar with a female friend.

Brent Girouex, 31, ein “Jugendpastor” der Victory Fellowship Church in Iowa, gab die Vergewaltigung von mindestens vier Jungs zu.
Natürlich nur aus edelsten Absichten.

Girouex told detectives that his actions were meant to “help with homosexual urges by praying while he had sexual contact with [them]” in order to keep them “sexually pure” for God. He then allegedly told police that “when they would ejaculate, they would be getting rid of the evil thoughts in their mind.”
Victims say Girouex took them to his own home to violate them. It’s the same home Girouex’s wife and four children resided in.

Zu freundlich. Das Ejakulat als reinigungsmilch vor Gott.
Der Pastor wird übrigens keinen Tag im Gefängnis verbringen

You would think Girouex’s crimes would send him to prison for the rest of his life. Outrageously, that’s not the case. The judge in the case sentenced Girouex to 17 years in prison last week, and then immediately suspended the sentence in favor of sex offender treatment and five years probation. All Girouex has to do is avoid violating his probation and he’ll NEVER spend a single minute in a prison cell.