Insbesondere
dann nicht, wenn es um social media, oder gar Twitter geht.
Das ist
schließlich sein ureigenes Terrain, auf dem er zur Freude seiner 49 Millionen
Follower jedem „auf die Fresse“ (Nahles) gibt.
Crazy Joe Biden is trying to act like a tough guy. Actually, he is weak, both mentally and physically, and yet he threatens me, for the second time, with physical assault. He doesn’t know me, but he would go down fast and hard, crying all the way. Don’t threaten people Joe!— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 22. März 2018
Das ist
schon was einem 75-Jährigen, der seine Ehefrau und seine Tochter durch einen
Verkehrsunfall und später auch noch seinen Sohn durch einen Hirntumor verlor „physische Schwäche“ vorzuwerfen.
Verkommen,
verkommener, Trump.
Ein Einschub an
dieser Stelle: Trump wird wegen seiner bösartig-erratischen Lügen-Tweets oft „der
Twitter-Präsident“ genannt. Er sei der König der sozialen Medien, beherrsche
und dominiere das Medium Twitter seit Jahren.
Pesten, hetzen
und spalten ist aber eben nicht die einzige Möglichkeit Erfolg bei Twitter zu
haben. Barack Obama verfügt trotz seiner Eigenart Rechtschreibung zu
beherrschen und stets Vernünftiges zu schreiben über 101 Millionen
Twitter-Follower. Also mehr als doppelt so viel wie „Twitter-König Trump“.
Seit
Wochen führen Stormy Daniels und insbesondere ihr kluger Attorney Michael
Avenatti den sitting US-president vor, ohne daß dieser je
den bait ergreift.
Warum
schlägt dieser nicht zurück?
Sonst
pöbelt er doch via Twitter alles in Grund und Boden.
Trumps
Fans argumentieren, er halte sich in diesem Fall eben an die Ratschläge seiner
Anwälte, die befürchten Trump könne der Pornofrau durch ungerechtfertigte
Beleidigungen ein juristisches Türchen öffnen, um aus ihrer
Schweigeverpflichtung heraus zu kommen.
Mich
überzeugt diese Darlegung wenig, denn wir wissen zwei Dinge sicher:
1.)
Daß
Trump seine Ehefrauen nach Strich und Faden betrog und betrügt, daß er mit
allen möglichen Halbwelt-Busengirls ins Bett steigt, stört
seine Hardcore-Fans von der christlich-evangelikalen Base kein bißchen.
Daß der Mann moralisch völlig untragbar ist und Frauen
wie Dreck behandelt war hinreichend vor der Präsidentenwahl
bewiesen und sie haben ihm dennoch (oder sogar gerade deswegen) ihre Stimme
gegeben. Sie teilen seinen tiefsitzenden Rassismus und seine Destruktivität. Ob
er noch eine Frau mehr in mancherlei Hinsicht penetrierte kann keinen
Unterschied machen.
2.)
Trump
ist nicht nur beratungsresistent, sondern es ist ein fester Bestandteil seiner perfiden
und negativen Persönlichkeit sogar das genaue Gegenteil dessen zu tun, was ihm
geraten wird.
Es ist
eine dramatisch weiter psychotisierte Form des Merkelschen Gesetzes, nachdem
Merkel stets das tut, was sie eben noch ausschloss und diejenigen wegbeißt,
denen sie eben noch ihr Vertrauen aussprach.
Bei
Merkel ist dieses Verhalten aber ein Zeichen ihrer ideologischen Willkür und ihrer
totalen Anpassung um des Machterhalts Willen.
Bei
Trump gibt es keinen strategischen Aspekt dieses Verhaltensmusters. Es ist pure
Bosheit.
[…..] Donald
Trumps Präsidentschaft ist in eine neue Phase getreten. Für ihn zählt nur noch,
was sein Instinkt ihm rät. Und das bedeutet Chaos. […..] In Washington gibt es eine interessante
Theorie über den Präsidenten. Sie geht so: Die einfachste Methode, Donald Trump
dazu zu bringen, etwas zu tun, ist, ihm zu sagen, dass er es nicht tun sollte.
Das erklärt nicht alles, was der Präsident macht. Aber es erklärt genug, um als
halbwegs bewiesene Annahme zu gelten. Man könnte es das "Trump'sche
Trotz-Theorem" nennen.
Wie das funktioniert,
ließ sich vor einigen Tagen miterleben: Da telefonierte Trump mit dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin - einem Autokraten, der sich gerade durch
eine gefälschte Wahl im Amt hat bestätigen lassen. In Trumps Unterlagen für das
Gespräch stand in Großbuchstaben die Warnung, der Präsident der USA solle das
nicht auch noch durch formelle Glückwünsche würdigen. "Nicht
gratulieren", schrieben Trumps Berater. Aber natürlich gratulierte Trump
Putin zum "Wahlsieg". Und dann erzählte er es trotzig und stolz der
ganzen Welt.
Der US-Präsident
glaubt, seinen Job jetzt allein zu können - ein fataler Irrtum. […..] Aber so kommen dann eben Entscheidungen zustande wie Trumps Zusage, den
nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un zu treffen. Nach allem, was bekannt ist,
steckt dahinter keine Strategie. Niemand im Weißen Haus kann sagen, was der
Präsident, der Kim bisher mit Krieg gedroht hat, nun plötzlich mit dem
Gewaltherrscher bereden will. Doch die Mahnung, keinem Gipfeltreffen
zuzustimmen, reichte gemäß des Trump'schen Trotz-Theorems für den Präsidenten,
um genau das zu tun.
[…..]
Wenn das Trotz-Theorem stimmt, dann muss
man das, was Trump tut, weniger mit politischen, sondern eher mit
psychologischen Maßstäben bewerten. Dann sieht man, dass für Trump Politik im
Sinne von bestimmten Zielen, die man mit bestimmten Mitteln erreicht - wobei
Ziele wie Mittel an die Realität gekoppelt sein sollten -, bedeutungslos ist.
Trump lebt in seiner Parallelwelt aus Fox News und Twitter, und für ihn zählt,
was sein Instinkt ihm rät, den er für unfehlbar hält. Wenn das dem Ratschlag
der Fachleute widerspricht, umso besser. [….]
Trump
ist ein Vollpsycho, der den bisherigen Maßstab des maximalen Korrumpierens
längst verlassen hat.
Bis
heute bekommen im allgemeinen Sprachgebrauch alle Mega-Affären den Suffix „gate“,
weil „Watergate“ der größte je dagewesenen Politskandal in Amerika war.
Trump
aber ist bereits in eine andere Dimension hervorgestoßen.
Trump
lässt Stephanie Clifford nicht plötzlich deswegen
in Ruhe, weil ihm das jemand rät.
Gerade
gestern warf Trumps Chef-Anwalt John Dowd hin, weil
Trump grundsätzlich nicht auf ihn hörte.
Angeblich
soll Kellyanne Conway sich die Finger wund telefonieren, um neue Anwälte
anzuheuern, holt sich aber nur Absagen, weil keine renommierte Kanzlei etwas
mit dem toxischen Tölpel zu tun haben will.
Nein,
Trump hat ganz offensichtlich ernsthaft Angst vor seiner Porno-Ex.
Und sie
scheint im Gegensatz zu vielen anderen Frauen, die er in den letzten Jahren
einschüchterte gerade keine Angst vor ihm zu haben.
Ich
vermute sehr stark, daß sie drastisches Material über ihn in Ton und oder Bild hat.
Insofern
könnte es noch lustig werden in dem Fall, daß Trump irgendwann doch nicht mehr
an sich halten kann und die Stormy-Schleusen öffnet.