Samstag, 7. Oktober 2017

Gerechte Strafe Teil II



Den größten Politikerverdruss der letzten Jahre bereitete mir zweifellos die Bundestagsentscheidung zum Verbot der Sterbehilfe 2015. Angetrieben von der Sozialdemokratin Kerstin Griese, die ich für ihre Borniertheit und Brutalität gegenüber Menschen in Not zutiefst verachte, setzte sich das Parlament über den Willen der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung hinweg, um ihrem sadistischen Menschenbild zu frönen.

Hass ist ein starkes Wort, aber wenn ich in der Dokumentation „Frau S. will sterben“ sehe, wie Kerstin Griese auch zwei Jahre später noch stolz auf ihr Gesetz zur systematischen Qual von Menschen ist, wünsche ich den Befürwortern dieses Aktes soziopathischen Bevormundung ein eigenes Lebensende mit jahrelanger….


Der Gesundheitsminister und seine frommen Parlamentskollegen sind eine Schande für ihren Berufsstand.

(…..) Gröhe ist ein Musterexemplar des anmaßenden Sadismus‘.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die organisierte Beihilfe zur Selbsttötung schwer kranker Menschen unter Strafe zu stellen. "Ich sehe die große Gefahr, dass die organisierte Sterbehilfe als Behandlungsvariante neben andere tritt", sagte er am Montagabend bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Hannover. Ein entsprechendes Gesetzesverfahren soll nach Angaben der CDU-nahen Stiftung nach der Sommerpause beginnen. Ein erster Anlauf war in der vergangenen Wahlperiode gescheitert, weil sich die schwarz-gelbe Koalition nicht einigen konnte.
In Deutschland sind die aktive Sterbehilfe und Töten auf Verlangen verboten, die Beihilfe zur Selbsttötung ist aber bisher straffrei.
[…..]  Der Minister lehnte auch den Vorschlag ab, die Beihilfe zur Selbsttötung in streng umgrenzten Fällen in ärztliche Hände zu legen. Auf diese Weise würden Grundsätze des Lebensschutzes aufgeweicht. […]

Selten erlebt man so penetrantes Ignorieren des alltäglichen menschlichen Leids.
Gröhe illustriert mustergütig seine eigene Heuchelei, seine Unwissenheit, seine Gewissenlosigkeit, seine Anmaßung, seine schlicht unmenschliche Bosheit.
Jeder Christ kann sein Leiden, seine bestialischen Schmerzen, sein Ersticken, seine Unselbstständigkeit, seine Lähmungen, seine Perikardergüsse, seine Magensonden, seine Tracheotomien, seine Intubationen, seine Katheter, seine verschleimenden Lungen, seine Inkontinenz, seine Dekompensation, sein Organversagen, seine Hämodialyse, seine Klistiere, seinen künstlichen Darmausgang, seine Desorientierung, seine Panikattacken, seine Ängste, Phobien und Depressionen, seine Verzweiflung, seine Paresen, seine Dekubiti, seine Ekzeme, seinen Pruritus, seine Exsikkose, seine Infusionen, seine Transfusionen, seine OPs, seine Beatmungsmaschinen und die Verzweiflung der Angehörigen so lange genießen wie er will.

Wenn jemand anders das nicht möchte und mit seinem EIGENEN Leben selbstbestimmt umgehen will, geht das den Christen nichts an.

Griese, Nahles und Co handeln nicht in dieser moralisch zutiefst verwerflichen Art, weil sie schlechte Menschen sind, sondern weil sie als Paradebeispiel für Religiotie an geistigen Inselverarmungen leiden.
Es sind durch die Kirche erschaffene Inselverarmungen, die eigentlich anständige Menschen dazu bringen anderen nicht nur vorzuschreiben unter langjährigen Qualen zu sterben, sondern auch über Verhütung, Abtreibung, Liebe, Partnerschaft, medizinische Versorgung (PID, Gentech-Medikamente, Stammzellentherapie), Kinderwunsch anderer zu bestimmen.


Jedes Mitglied der Kirche darf dann keine Schwangerschaftsunterbrechungen durchführen, darf nicht masturbieren, darf nicht in homosexuellen Partnerschaften leben, darf keine Patientenverfügungen aufsetzen, darf keinesfalls die PID nutzen und muß auch auf durch Gentechnik gewonnene Medikamente gegen Parkinson, Krebs und MS verzichten. Und jedes Kirchenmitglied soll natürlich mit allen Mitteln unter Aufbietung aller erdenklichen Qualen so lange wie nur irgend möglich am Leben gehalten werden. Jedem Mitglied der Kirche ist es streng verboten jedwede Form des Suizids in Betracht zu ziehen.


Gesetze würden natürlich weiterhin für ALLE Deutschen gelten - lediglich die angesprochenen gesetzlichen Einschränkungen der Freiheit, die ausschließlich religiös begründet sind, würden in ihrem Geltungsbereich auf die Kirchenmitglieder beschränkt.

Immerhin gibt es heute schon solche Zonen eingeschränkten Rechts, wenn es um die Arbeitnehmerrechte der kirchlichen Angestellten geht.
Ein Chirurg in einem katholischen Krankenhaus kann gefeuert werden, wenn er sich scheiden läßt und mit einer anderen Frau zusammen lebt.
Als Kirchenmitglied hat er also eingeschränkte Rechte.
Diese Einschränkung sollte konsequent ausgeweitet werden auf Verhütung, Homoehe, PID und Co.

Christen und Atheisten kämen sich nicht mehr in die Quere und vor allem wäre endlich der Gesetzgeber aus der Schusslinie!

Wenn ein Atheist gegen passive Sterbehilfe oder Stammzellenforschung ist, könnte er in eine Kirche eintreten.
Umgekehrt könnte eine christliche Schwangere, die sich das Recht zur Abtreibung nehmen will, aus der Kirche austreten.

Die Rechte wären individualisiert, Kirchen und Parteien und Politik müßten keine Stellvertreterkriege mehr führen.

Die augenblickliche Situation ist hingegen höchst unbefriedigend.

Religioten werden von ihrer menschenschädlichen Ideologie dazu getrieben auch über Nicht-Religioten zu bestimmen, während ich als Atheist keineswegs in die Schlaf- und Krankenzimmer der Religioten regieren würde.

[….] Atheisten verhalten sich gegenüber Christen viel fairer, als es Christen gegenüber Menschen ohne eine Religionszugehörigkeit tun. Doch die Gründe für dieses Verhalten  sind ungewöhnlich. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Ohio University. [….]


(….) Die gesamte Bundesregierung ist christlich; es gibt keinen einzigen konfessionsfreien Minister, evangelische Kirchentage gleichen einem Grünen-Kongress, die ultrafromme SPD-Christin Kerstin Griese setzt ihren religiotischen Kurs in der Frage der Patientenverfügungen und Sterbehilfe im ersten Wahlgang gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung durch und die ultrafromme damalige Generalsekretärin Andrea Nahles verbietet zusammen mit dem gläubigen Parteichef Gabriel die Einrichtung eines laizistischen Arbeitskreises in der SPD.
Unglaublich! 1998 schworen der atheistische Bundeskanzler und sein ebenfalls atheistischer Vizekanzler demonstrativ mit weiteren sechs Ministern nicht die Formel „so wahr mir Gott helfe“ bei ihrer Vereidigung.
Wenige Jahre später, im September 2013 verbieten Nahles und Gabriel, daß in der SPD überhaupt über sowas wie Konfessionsfreiheit und Atheismus nachgedacht werden darf.
Offensichtlich haben schwere Religioten wie Thierse und Nahles, die mal eher die Ausnahme bei den Sozialdemokraten waren, inzwischen die Partei gekapert und tun alles dafür, um die Säkularen zu verdrängen.
Die bedeutenden sozialdemokratischen Intellektuellen Ingrid Matthäus-Maier (Rechtsexpertin, Finanzexpertin, langjährige stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion) und Rolf Schwanitz (sieben Jahre Staatsminister im Bundeskanzleramt) wurden also von der eher schlichten Denkerin Nahles (keinerlei Expertentum) ausgebremst.
(….)

Die Kirche kann und soll in ihrer Kirche tun, was sie möchte.
Von Übel ist aber die kontinuierliche Einflussnahme der Kirchen auf den Staat, der christlichen Politiker auf ihr Abstimmungsverhalten und die finanzielle Ausbeutung des Staates durch christliche Organisationen.

Da aber die Destruktivität dem Christentum immanent ist, weil es sich als „alleinseligmachend“ versteht und aus der Wahnvorstellung ihr Gott sei der einzige den Auftrag zur Missionierung ableitet, wird man es schwerlich erreichen, daß die Christen ihre Kraken-artigen Arme vom Staat lassen.

Wer mit dem Anspruch „extra ecclisiam nulla salus“ (Papst Benedikt XVI) durch die Welt geht, also allen Nicht-Katholiken pauschal Verachtung ausspricht, wird man den Einfluss der Katholiban auf den Staat nur dadurch reduzieren, daß die Kirchen selbst stark geschwächt werden.

Das ist umso nötiger, da seit letzter Woche die Hardcore-Katholikin und Papst-Bewunderin Andrea Nahles Chefin der SPD-Bundestagsfraktion ist.

Die gerechte Strafe für die Bevormundung des Staates durch Kirchisten wie Griese und Nahles muss daher ein radikaler Mitgliederschwund der Kirchen sein.

Zum Glück sind wir auf gutem Wege.

[…..] Ein lauter Knall – und der einst so stolze Kirchturm kracht unter Getöse in sich zusammen. Was das Dynamit der Sprengmeister noch stehen lässt, walzen die Bagger platt. Nach wenigen Tagen bleibt nichts als eine große freie Fläche übrig – dort, wo über Jahrzehnte oder länger die religiöse Heimat vieler Menschen stand. Der Verlust der eigenen Kirche ist für Gläubige ein Horrorszenario. Doch sind Kirchenabrisse wegen Priestermangels, Gläubigenmangels und letztlich Geldmangels in Deutschland seit Jahren Realität. […..] Seit der Jahrtausendwende wurden in Deutschland über 500 katholische Kirchengebäude als Gottesdienstorte aufgegeben. Das ergibt sich aus einer Umfrage, die katholisch.de mit allen deutschen Diözesen durchgeführt hat; zwei Bistümer konnten dabei keine konkreten Angaben machen. Zum Teil verblieben die Gotteshäuser in kirchlicher Hand und wurden einer neuen Nutzung zugeführt, andere wurden verkauft. Ein dritter Teil schließlich wurde abgerissen – nach Angaben der Diözesen rund 140 Gebäude seit dem Jahr 2000. […..]
 "Aber wir stehen in dieser Entwicklung auch erst am Anfang", betont der Bonner Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards. "Wenn sich kein Umdenken einstellt, ist für die kommenden Jahre ein starker Anstieg von Abrissen absehbar." […..] Die Diözesen im Einzelnen:

Aachen: 40 Kirchen aufgegeben, 9 Abrisse (alle wegen Braunkohletagebaus, 4 Ersatzbauten)

Augsburg: 0 Kirchen aufgegeben, 0 Abrisse

Bamberg: 3 Kirchen aufgegeben, 1 Abriss

Berlin: 20 Kirchen/Kapellen aufgegeben, 2 Abrisse

Dresden-Meißen: 2 Kirchen aufgegeben, 0 Abrisse

Eichstätt: 1 Kirche aufgegeben, 0 Abrisse

Erfurt: 11 Kirchen/Kapellen aufgegeben, 1 Abriss

Essen: 105 Kirchen aufgegeben, 31 Abrisse

Freiburg: 1 Kirche aufgegeben, 0 Abrisse

Fulda: 15 Kirchen aufgegeben, 1 Abriss

Görlitz: k.A.

Hamburg: 29 Kirchen aufgegeben, 6 Abrisse

Hildesheim: 56 Kirchen aufgegeben, 13 Abrisse

Köln: 28 Kirchen aufgegeben, 7 Abrisse

Limburg: 43 Kirchen aufgegeben, 8 Abrisse

Magdeburg: k.A.

Mainz: 0 Kirchen aufgegeben, 0 Abrisse

München und Freising: 2 Abrisse (beide durch Neubauten ersetzt)

Münster: 55 Kirchen aufgegeben, 24 Abrisse

Osnabrück: 14 Kirchen aufgegeben, 8 Abrisse

Paderborn: 23 Kirchen aufgegeben, 8 Abrisse

Passau: 4 Kirchen aufgegeben, 0 Abrisse

Regensburg: 2 Kirchen aufgegeben, 0 Abrisse

Rottenburg-Stuttgart: 8 Kirchen aufgegeben, 2 Abrisse

Speyer: 21 Kirchen aufgegeben, 4 Abrisse

Trier: 30 Kirchen aufgegeben, 5 Abrisse

Würzburg: 4 Kirchen aufgegeben, 3 Abrisse