Samstag, 1. März 2014

Impudenz des Monats Februar 2014.

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Das war ja mal ein ergiebiger Monat für Politblogger. Ordentlich was los jeden Tag. Neue Kardinäle, eine taumelnde Bundesregierung, Waffenexportrekorde, ein äußerst agiler TVE, Putins Spiele, ADAC, Edathy, Pädophile und jetzt taumeln wir im nördlichen Schwarzen Meer auch noch in einen veritablen Krieg!

Zur Impudenz des Monats Februar 2014 küre ich hiermit allerdings Ministerpräsident Seehofer, aka „Crazy Horst“.

Der CSU-Chef ist ohnehin seit Jahren als echter Psychopath bekannt.

Das Psychogramm des Oberbayern erinnert in der Tat weniger an einen deutschen Politiker, als an eine neroeske Persönlichkeit aus der Feder eines Stephen King.
In Berlin regiert demnach ein Mensch als einer der großen Drei mit, dessen innere Antriebskräfte zutiefst von Bosheit und Destruktivität bestimmt sind.
Einem Psychopathen, der sich längst komplett von der Sachpolitik verabschiedet hat und seine einzige Befriedigung nur noch in Sadismus und Manipulation findet.

Wie eine finstere Gestalt aus einem Psychokrimi hat er sich seine Politwelt im heimischen Keller als Miniaturwelt nachgebaut und dirigiert dort kleine Voodoo-Modelle seiner Politik-Kollegen, als ob er Gott wäre.

Es gibt den Nachbau des Bahnhofs von Bonn, der Stadt, in der Seehofers Karriere begann. Nach dem Jahr 2004, als er wegen des Streits um die Gesundheitspolitik sein wichtigstes Amt verlor, baute er einen "Schattenbahnhof", so nennt er ihn, ein Gleis, das hinab ins Dunkel führt.
Seit neuestem hat auch Angela Merkel einen Platz in Seehofers Keller. Er hat lange überlegt, wohin er die Kanzlerin stellen soll. Vor ein paar Monaten dann schnitt er ihr Porträtfoto aus und kopierte es klein, dann klebte er es auf eine Plastikfigur und setzte sie in eine Diesellok. Seither dreht auch die Kanzlerin auf Seehofers Eisenbahn ihre Runden.
(Spiegel 16.08.10)

Seehofer Wahn trug schon vor Jahren gar seltsame Blüten.
Während eines Karriereknicks im Jahr 2004 ging er mit einem selbstgeschriebenen Kabarettstück auf ein paar kleine Bühnen.
Er selbst spielte Walter Mixa (!!!), der die Beichte eines imaginären Seehofers anhört.
Sein alter ego Beichtvater Mixa fragt darin den Sünder Seehofer unter anderem, ob er unkeusche Gedanken habe, wenn er an Angela Merkel denke. Der antwortet: "Vater, ich habe schon vieles angestellt, aber Wunder kann ich nicht vollbringen."

Allerspätestens im Dezember 2013, als der Dr.-Titel-fälschende CSU-General Scheuer zur großen xenophoben Attacke gegen Rumänen und Bulgaren blies, war es überfällig die Bayerische CDU-Schwester aus der GroKo zu werfen.

Die CSU-Bundesministerbastion war ohnehin von der Kanzlerin entmachtet worden; da stellte sich der schlechteste Minister aller Zeiten, Friedrich, selbst ein Bein und wurde aus seinem neuen Amt gekegelt.

Mit Dobrindt ist der zweite CSU-Minister in Berlin der Lächerlichkeit preisgegeben. Der für internationale Vernetzung Zuständige löste Oettinger als Sprach-Chef-Deppen ab.


Eigentlich soll Doofbrindt auch für den herkömmlichen Verkehr zuständig sein – aber das überfordert ihn ohnehin.

Bundesverkehrsminister Dobrindt hat erstmals den Nord–Ostsee-Kanal besucht. Dort sollte er einen Investitionsplan unterzeichnen, doch er wollte nicht. Wie lange soll die Wasserstraße weiter verrotten?
[…]  An der Küste wüssten sie so gerne, ob mit Dobrindt nun ein neuer Verkehrsminister im Amt ist, der den jahrelangen Verfall der größten künstlichen Wasserstraße der Welt mit Geld vom Bund stoppen wird. […] Angekommen im einstigen Hafenkapitänsgebäude, gibt sich der Minister mit der Hornbrille staatsmännisch. Der Kanal sei „ein gesellschaftspolitisches Projekt, das internationale Bedeutung für die Exportnation Deutschland hat“, sagt er. Dass der Kanal verlässlich arbeite, habe „oberste Priorität“. Klingt gut. Weniger gut klingt, was er auf Nachfrage sagt. Eigentlich sollte Dobrindt am Morgen einen Zeit- und Maßnahmenplan für die Sanierung unterzeichnen – doch das ist nicht passiert. Dazu ist auch Schleswig-Holsteins SPD-Verkehrsminister Reinhard Meyer nach Brunsbüttel gekommen. Viele Monate hatten Unterhändler an der mehrseitigen Erklärung gefeilt, die der SZ vorliegt. Doch Dobrindt hat in letzter Minute zurückgezogen und nicht gezeichnet. Er bitte um Verständnis, dass er für die übernächste Wahlperiode „keine Aussagen treffen“ könne, sagt er jetzt. Es sind Worte, die neue Fragen aufwerfen. Wie wollen denn Bundesminister die Zukunft gestalten, wenn sie sich nicht für mehr als vier Jahre festlegen? […]
(Kristina Läsker, SZ vom 01.03.2014)

Bundespolitisch beweist der CSU-Chef in der Causa Friedrich-Edathy unterdessen, wie wenig er geeignet ist das Land zu regieren.

CSU-Hirne erreichen nie das Niveau eines ausgeglichenen Kindes.
Ihnen ist ihr Ego wichtiger als die 81 Millionen Menschen, für die da zu sein, sie geschworen hatten. Sie sind nie über die Sandkuchenebene heraus gewachsen.

CSU sinnt auf Rache
[….]  Die Linie der CSU ist in etwa diese: Friedrich hat sich mit seinem Verhalten loyal gegenüber dem sozialdemokratischen Partner verhalten. Die SPD müsse nun Aufklärungsarbeit leisten. [….]  Es könnte nicht sein, dass Friedrich die alleinige Verantwortung übernehme und dass "auf der anderen Seite sich andere einen schlanken Fuß machen".  [….]

Seehofer und seine CSU-Epigonen haben noch lange nicht das politische Erwachsenenalter erreicht. Sie befinden sich noch in der fetalen Phase des Berufsstandes und taugen kaum für ernsthafte Angelegenheiten wie eine Bundesregierung. Ihre nicht zweckdienlichen Privatempfindungen hintan zu stellen, käme ihnen gar nicht in den Sinn.

Seehofer selbst ist aber nicht nur psychisch auffällig und ein unberechenbarer Randomat, sondern auch zunehmend von destruktiven Größenwahn besessen.
Ein Größenwahn, der sich umgekehrt proportional zu den Leistungen seiner CSU entwickelt.

Kein Tag, ohne neue Skandale der Seehofer’schen Landräte; Kreidl, ick hör‘ dir trapsen.

Interessant auch die Umsetzung der Seehoferschen Wahlversprechen bezüglich der zusätzlich einzustellenden Lehrer in Bayern.
Statt mehr Lehrer einzustellen, wollte Seehofers Kultusminister Ludwig Spaenle knapp Tausend Lehrerstellen wegfallen lassen. Crazy Horst polterte wild dazwischen und nun weiß niemand mehr wie viele Lehrer überhaupt in Bayern arbeiten.

Der Streit um die Lehrerstellen in Bayern geht weiter: Volkmar Halbleib, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, wirft Ministerpräsident Horst Seehofer und Kultusminister Ludwig Spaenle erneut vor, ihr Wahlversprechen gebrochen zu haben, trotz sinkender Schülerzahlen keine Stellen zu streichen. Schon zum 1. August 2013, also mitten im Wahlkampf, seien 773 Stellen weggefallen. Das gehe aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage Halbleibs hervor: „Diese Stellen sind entsprechend dem im Doppelhaushalt 2013/2014 ausgebrachten Vermerk zum 01.08.2013 weggefallen“, heißt es in dem Papier.
Nur wenige Tage zuvor hatte die CSU ihren Bayernplan veröffentlicht mit dem Versprechen: „Wir garantieren vielmehr den Bayerischen Schulen, dass auch bei sinkenden Schülerzahlen die frei werdenden Lehrerstellen vollständig im Bildungssystem belassen werden.“ [….]

Hoffnungslos verwirrt hat die Impudenz des Monats Februar 2014 seine auch im Trance CSU-wählenden Schäfchen auch bezüglich der gymnasialen Schulzeit.

Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) schaltet sich nun erstmals direkt in die Debatte um eine Abkehr vom reinen achtstufigen Gymnasium (G8) ein. Das von den Freien Wählern mit der Abgabe von knapp 27000 Unterschriften gestartete Volksbegehren sei seiner Ansicht nach zulässig, sagte Seehofer der Süddeutschen Zeitung. Nun gehe es darum, in Bayern „den Schulfrieden herzustellen“. Seehofer machte deutlich, dass er diesen derzeit nicht gegeben sieht. Im Freistaat gebe es eine Dauerdebatte, sagte er bezogen auf das vor zehn Jahren eingeführte G8. Weil dies „immer noch ein Diskussionsthema ist“, müsse sich die CSU damit beschäftigen.
Seehofer vermied es zwar, sich auf Details in der Debatte um G8 und G9 festzulegen. „So weit möchte ich nicht gehen.“ [….]

Besonders gern irritiert Crazy Horst sein Bayernvolk aber mit minütlich wechselnden Ansichten zur Energiewende.
Seine Staatskanzlei läßt (richtigerweise) verbreiten, daß Bayern ganz besonders auf den Stromtrassenausbau angewiesen wäre, weil demnächst fünf von sechs Bayerischen Atomkraftwerken abgeschaltet würden. Kein Bundesland braucht so dringend Öko-Windstrom aus Norddeutschland.
Dafür braucht es Stromleitungen und gegen den Bau positioniert sich ebenfalls Seehofer an vorderster Front. Seehofer betreibt vollkommen unverantwortliche Politik.

In der heißen Kommunalwahlkampfphase dreht Crazy Horst aber immer mehr durch.
Einem Tyrannosaurus auf Extasy gleichend, poltert er durch den politischen Porzellanladen.

Die Bilanz aus dem jüngsten Interview des Krawall-Horsts sieht so aus: Merkel verärgert, von der Leyen gedemütigt, Gabriel beleidigt. Seehofers Breitseiten schaden nicht nur der großen Koalition - sie bestärken auch den Eindruck, was für ein seltsames Wesen dieser Ministerpräsident ist.
Wenn Horst Seehofer bei einem anderen Politiker "Geschwätzigkeit" kritisiert, dann ist das ungefähr so, als würde sich der Ochs' vom Muhen distanzieren. […]
Aber das ist nicht einmal das Schlimmste an der sich wegen der bayerischen Kommunalwahlen verschärfenden Seehoferei. Der CSU-Chef hat auch wissen lassen, dass er "keinen Zweifel" an einer neuerlichen Kanzlerkandidatur Merkels 2017 hege. Kein Politiker, schon gar nicht Merkel, will sich mehr als drei Jahre vor dem Wahltermin vom angeblich besten Parteifreund so eine Debatte an die Backe kleben lassen.[…]