Anheuser-Busch, die US-Groß-Brauerei aus St. Louis, Missouri, mit 16 Milliarden Dollar Umsatz, ist ein knochkonservativer Laden, der Bier für die Trump-Fans braut, der inzwischen zum InBev-Konglomerat gehört
[….]. Anheuser-Busch InBev (AB InBev) ist mit einem Umsatz von rund 57,8 Milliarden US-Dollar und mehr als 595 Millionen Hektoliter erzeugten Getränken der größte Braukonzern weltweit. Zudem gehört das Unternehmen zu den global führenden Konsumgüterherstellern. Der Konzern entstand 2008 durch die Übernahme des amerikanischen Familienunternehmens Anheuser Busch (Budweiser) durch InBev (Beck’s, Stella Artois). InBev wiederum war 2004 aus der Fusion des brasilianischen Braukonzerns AmBev (Brahma, Antarctica) und der belgischen Interbrew hervorgegangen. [….]
Den rechtsradikalen Trumpublikanern spendete Anheuser-Busch allein im Jahr 2023 bereits 500.000 Dollar.
Als Teil des weltgrößten Brauerei-Konzern, giert man natürlich nach möglichst großen Absatzmärkten. Der Mammon ist noch wichtiger als die politische Überzeugung.
So kam es zu der ledigen Causa Bierdose, nachdem AB ein Bild der Transgender-Influencerin Dylan Mulvaney auf eine Dose druckte und ihr die Dose schickte.
Die Megabrauerrei, die gerade mit einer halben Million Dollar die radikal transfeindlichen Republikaner gestützt hatte, wollte sich nun gleichzeitig an die Opfer der GOP-Hetzkampagnen heranwanzen.
Blöderweise wurde das auch Redneck-America bekannt und schon ratterte die GOP-Empörungsmaschinerie los, forderte einen AB-Boykott und vernichtete wie im Wahn Budweiser-Dosen. Floridas Transhass-Gouverneur Deathsantis natürlich an der Spitze der Bud-Vernichter.
[….] Kid Rock war einer von vielen Rechten, die wütend waren. Bud Light ist – im Wortsinn – zur Zielscheibe in einem amerikanischen Kulturkampf geworden. Das Unternehmen zog den Furor der republikanischen Rechten auf sich, nachdem es am 1. April eine Zusammenarbeit mit der Transgender-Influencerin Dylan Mulvaney lanciert hatte. [….] Bald schon forderten konservative Stimmen zu einem Boykott von Bud Light. Neben Kid Rock, der bereits in der Vergangenheit mit Angriffen auf die Transgender-Gemeinschaft auffiel, gehörte auch Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida, dazu. Die Aktion sei Teil einer grösseren Sache, mit der «Corporate America» versuche, das Land, die Politik und die Kultur der Leute zu verändern. Es kam zu persönlichen Angriffen auf Alissa Heinerscheid, die Vize-Marketingchefin von Bud Light. [….] Die Kontroverse machte sich auch in den Verkaufszahlen von Bud Light bemerkbar. Der Umsatz der Marke fiel in der zweiten Aprilwoche um 17 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Anheuser-Busch hat reagiert und Alissa Heinerscheid sowie einen weiteren ranghohen Marketingmanager beurlaubt. [….]Die Kaufkraft der Homo-DINKS ist inzwischen legendär. Aber in diesem Fall kam AB zu dem Schluß, mit dem Ausfall der Nazi-Kunden mehr zu verlieren, als durch neue liberale BudLight-Säufer zu gewinnen. Also schwenkte St. Louis um, feuerte die Verantwortlichen für die Mulvaney-Portrait-Dose. Es gelang, das Boykott-Feuer auszutreten, indem man den Transgendern wieder in den Rücken fiel. Auch weil Don Jr. Trump und das National Republican Congressional Committee (NRCC) den rasenden rechten Lynchmob um Zurückhaltung baten – schließlich wollten sie weiterhin die Anheuser-Busch-Millionenspenden einkassieren.
Das Verhältnis der Rechtsextremen zu Homos ist nach wie vor ambivalent. Sie werden geliebt, weil man mit homo- und transphoben Kampagnen so schön Wäherzustimmung generieren kann. Sie werden gehasst, weil sie im Durschnitt etwas liberaler als die Mitte sind und somit eher nicht rechtsaußen stehenden Parteien wählen. Sie werden aber geliebt, wenn sie wie der schwule Trump/Döpfner/Kurz-Freund Peter Thiel Milliardäre sind und viel Geld an die Rechtsextremisten spenden oder wie die lesbische Wahlschweizerin Alice Weidel über dubiose Firmenkontakte verfügen, um die AfD-Konten zu füllen.
Auch das rechtspathetische Lügen- und Hetzblatt BILD macht immer wieder Stimmung gegen Minderheiten, weil es damit seine hasszerfressenen ungebildeten Kernleser begeistert.
[…..] Die BILD veröffentlicht immer wieder Artikel und Kommentare von Autor:innen, die vor allem queer- insbesondere transfeindliche Narrative und stigmatisierende Fehlinformationen verbreiten. Lange richtete sich das Boulevardblatt auch gegen die "Ehe-für-Alle". [….]
Andererseits sinkt die Auflage des AfD-Fanblattes und so versuchen Döpfners Epigonen neue Leser zu generieren, indem sie etwa die rechtspopulistische Nina Queer („Ich bin die Hitler-Transe!“) als Kolumnistin engagieren und beim CSD für sich werben lassen wollen.
DIE CDUCSU, der parteipolitische Arm der BILD, steht vor dem ähnlichen Problem. Einerseits möchte sie die Wähler von Rechtsaußen pampern, indem sie gegen Transrechte opponiert und gegen Queere pestet. Andererseits verliert die CDUCSU mit ihrem ewiggestrigen menschenfeindlichen Homohass-Kurs die etwas liberaleren Bürgerlichen der Großstädte.
Also wollen auch die C-Parteien vom enormen Werbeeffekt einer CSD-Teilnahme in Köln, Hamburg und Berlin profitieren. Die Bigotterie birgt allerdings die Gefahr, in der AB-Falle zu landen. Erst schreckt man die Ultrarechten wegen zu viel Queerfreundlichkeit ab und dann verschreckt man die Queer-Alliierten mit dem Versuch, diese Queerfreundlichkeit wieder zu bestreiten.
[….] Die Veranstalter des Christopher Street Day in Hamburg haben Konsequenzen gezogen und die CDU für ihre kommende Prideveranstaltung im August öffentlich ausgeladen.
"Wir sind entsetzt über die jüngste Entwicklung der CDU", hieß es in einem Instagram-Post des Hamburg Pride e. V. am Donnerstag. "Die Diskrepanz zwischen den Worten und Taten einiger Mitglieder macht uns fassungslos, aber nicht sprachlos." Hintergrund ist unter anderem die Unterstützung, die die Hamburger Anti-Gender-Initiative von der Partei erfährt: Erst vor rund zwei Wochen hatten die CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß (37) und Christoph de Vries (48) 3500 Unterschriften zum "Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung" medienwirksam an die Initiative überreicht. [….]
Ich kann den Homos nur dringend raten, bei ihrer CDUCSUAFD-Ablehnung zu bleiben. Ploß, Kuban, Linnemann, Amthor, Söder, Dobrindt, Scheuer, Bär sind nicht Eure Freunde. Ihr macht Euch vollkommen lächerlich, wenn Ihr den Merz-Parteigängern eine Werbeplattform stellt und fallt damit den Grünen und Sozis, die schon seit Jahrzehnten für Homorechte kämpfen, in den Rücken.
Schwarze, Gelbe und Braune haben beim Pride nichts zu suchen!
[….] Das CSU-Verbot bei der Pride-Parade in diesem Jahr in München hatte im Mai für Aufsehen gesorgt – die vier LGBTI*-Organisationsvereine des CSD München hatten beschlossen, die bayerische Partei auszuschließen, da diese sich zuletzt mehrfach kritisch in LGBTI*-Aspekten (Drag-Lesungen vor Kleinkindern) geäußert hatte und ihr Grundsatzprogramm zudem nicht glaubhaft den Einsatz für Akzeptanz von LGBTI*-Menschen aufzeige. Nun zieht das Team des CSD Hamburg nach und erklärte heute, auch in der Hansestadt ist die Schwesterpartei CDU nicht willkommen. Die zweite Pride-Klatsche für die Union in diesem Sommer. [….]