Montag, 31. Mai 2021

Fromme gute Christen in Arizona.

Die US-Präsidentenwahl liegt sieben Monate zurück. Joe Biden gewann nicht nur deutlich, sondern mit einem Rekordstimmenergebnis.

Zum Vergleich; Ronald Reagans Erdrutschsieg von 1984, als er mit 525/538 fast 98% der Wahlmännerstimmen holte, entsprach 54 Millionen Stimmen. Bill Clinton holte 45 und 47 Millionen Stimmen (1992/96). George W. Bush gewann im Jahr 2000 mit 50 Millionen Stimmen.

Biden spielt in einer anderen Liga und holte sagenhafte 81,3 Millionen Votes.

Der 46. US-Präsident regiert nun viereinhalb Monate und das sogar enorm effektiv. Die Stimmung hat sich grundsätzlich zum Besseren gewandelt, die Impfkampagne macht rasante Fortschritte, die Corona-Infektionszahlen gehen zurück, die Wirtschaft zieht deutlich an.

Trumps Republikaner in Arizona sind ihrem Cult-Leader aber so hörig, daß sie eifrig die rechtsradikale Lüge von der „gestohlenen Wahl“ weiter verfolgen und wie besessen mit immer neuen Recounts das Wahlmännerergebnis ihres Bundesstaats kippen wollen.

Biden gewann den Staat im Südwesten mit 1.672.143 zu 1.661.686 Stimmen, wie unzählige Überprüfungen zweifelsfrei nachwiesen. Das entspricht 49,4% für Biden und 49,1% für Trump. Damit gehen alle 11 Wahlmännerstimmen an Biden.

Selbst in dem rein theoretischen Fall, daß man sich immer wieder um 12.000 Stimmen verzählt hätte und Arizona doch an Trump ginge, würde das nichts an Bidens Gesamtwahlsieg ändern.

Die religiösen Fanatiker hält das aber nicht ab.

[…..] Die Republikaner in Arizona suchen mit UV-Licht und einem zwielichtigen Partner namens "Cyber Ninjas" noch immer nach einem angeblichen Wahlbetrug. […..] Die neueste Episode in Donald Trumps Erzählung vom angeblichen Wahlbetrug handelt vom Test mit UV-Licht. Sie lautet so: Trumps Regierung will die Wahlzettel für die Präsidentschaftswahl 2020 mit einem geheimen Wasserzeichen versehen haben, dass nur unter UV-Licht zu erkennen sei. Um Wahlbetrug nachzuweisen, müsse nun belegt werden, dass es diese Wasserzeichen-Wahlzettel wirklich gebe. Alle anderen Wahlzettel wären dann - so wird es in Kreisen der Verschwörungsmystiker von QAnon als gegeben angenommen - von den Demokraten gefälscht. Was wiederum in der QAnon-Logik erklären würde, warum in Arizona Joe Biden und nicht Donald Trump die Wahl mit etwas mehr als 10 000 Stimmen Vorsprung gewonnen hat.   Die Geschichte ist voller Widersprüche. Zum einen: Jeder Bundesstaat druckt seine Wahlzettel selbst. Wasserzeichen werden in Arizona außerdem nicht verwendet. Dennoch halten derzeit im "Veterans Memorial Coliseum" von Phoenix, Arizona, Helfer an schwarz ausgekleideten Pappboxen Wahlzettel um Wahlzettel unter ein UV-Licht und suchen nach den mysteriösen Wasserzeichen.  Seit Ende April zählen und prüfen Hunderte bezahlte Helfer im Auftrag der Republikaner im Senat von Arizona alle 2,1 Millionen Stimmzettel aus Maricopa County noch einmal nach. Maricopa County, zu dem auch die Landeshauptstadt Phoenix gehört, ist der größte Kreis in Arizona. Biden hatte allein hier mehr 40 000 Stimmen Vorsprung. Es ist nicht ganz klar, was sich die Republikaner von dieser Nachzählung versprechen. Die Wahl ist auch in Arizona mehrfach überprüft worden. Zweimal wurde nachgezählt, beaufsichtigt von überparteilichen Gremien. Gerichte haben alle Klagen wegen Wahlbetrugs als unbegründet zurückgewiesen. Das republikanisch geführte County hatte sogar selbst eine forensische Überprüfung der Wahlmaschinen angeordnet. Ergebnis: keine Auffälligkeiten. […..] 

(Thorsten Denkler, SZ, 13.05.2021)

Arizona ist einer dieser südlichen US-Staaten, der Jahrzehnte fest in der Hand konservativer Republikaner war, nun aber aufgrund der demographischen Entwicklung langsam zu kippen beginnt.  Demokratische Präsidentschaftskandidaten können, wie Joe Biden, durchaus schon knapp den Staat für die Bundesebene gewinnen.

Zum Entsetzen der Rechten gingen beide US-Senatsposten innerhalb eines Jahres verloren. Nach der Demokratin Kyrsten Sinema (folgte 2019 dem (Trump-kritischen) GOPer Jeff Flake) gewann 2020 auch noch der demokratische Ex-Astronaut Mark Kelly den zweiten US-Senatorenposten nach 51 Jahren republikanischer Senatoren gegen Martha McSally.

Auf der Staatsebene regiert aber immer noch die GOP.   Der Republikaner Douglas Ducey ist seit 2015 ist er Gouverneur des Bundesstaates Arizona. Im Arizona House of Representatives haben die GOPer eine absolute 31:29-Mehrheit. Im Senat von Arizona führen die Republikaner sogar noch mit 18 zu 12 Sitzen.

In Arizona vollzieht sich die Mikroversion des Trumpismus auf Bundesebene: Da man nicht ehrlich gewinnen kann, schränken die GOPer das Wahlrecht sukzessive so weit ein, daß so viele demokratische tickende Menschen von den Wahlurnen ferngehalten werden, um der weißen radikalen rechten rassistischen Minderheit weiterhin zu einer politischen Mehrheit zu verhelfen.

[…..]  Trump wird sich das Amt zwar nicht zurückholen können. Sein Kalkül aber dürfte ein anderes sein: Er will das Vertrauen in die Demokratie erschüttern, um Wahlrechtsänderungen zugunsten der Republikaner zu ermöglichen, wie sie zuletzt in Georgia und Texas beschlossen wurden und in Arizona geplant sind. Dort soll etwa die Briefwahl stark eingeschränkt werden. […..]

(Thorsten Denkler, SZ, 13.05.2021)

Als gute Christen wissen die State-GOPer aber nicht nur politisch was zu tun ist; nämlich Schwarzen, Armen, Schwulen, POCs das Wahlrecht zu nehmen; sondern auch moralisch orientieren sie sich an ihren Vorbildern aus Mar A Lago und deutschen Konzentrationslagern.

Sie setzen wieder auf Gaskammern und haben schon die Chemikalien besorgt, um wieder Menschen mit „Zyklon B“, also Cyanidgas zu töten.

[….] The state of Arizona is preparing to kill death row inmates using hydrogen cyanide, the same lethal gas that was deployed at Auschwitz.   Documents obtained by the Guardian reveal that Arizona’s department of corrections has spent more than $2,000 in procuring the ingredients to make cyanide gas. The department bought a solid brick of potassium cyanide in December for $1,530.   It also purchased sodium hydroxide pellets and sulfuric acid which are intended to be used to generate the deadly gas. The gas chamber itself, built in 1949 and disused for 22 years, has been dusted off and, according to the department, “refurbished”. […..]

(The Guardian, 28.05.2021)

So geht christliche Nächstenliebe in God’s Own Country.

Deswegen lieben die evangelikalen Christen ihren Helden Trump und die GOP so sehr.

Sonntag, 30. Mai 2021

Fernsehen

Derzeit gucke ich das zweite mal die US-Serie TRUE BLOOD, die sich an Charlaine Harris‘ Romanserie „Sookie Stackhouse“ orientiert. Der kluge Kopf dahinter ist der großartige Alan Ball, der auch schon für „Six FeetUnder“ verantwortlich war.

Es sind 80 Folgen in sieben Staffeln, gedreht 2008 bis 2014, die mir jetzt mit dem Wissen um Trump und eine Pandemie noch viel besser gefallen.

Es spielt hauptsächlich in Bon Temps, einem fiktiven konservativen Kaff in Louisiana. Die Menschen gehen alle artig in die Kirche, frönen ihren Südstaaten-Konventionen und misstrauen allen liberalen Großstädtern.    Dann passiert aber das Ungeheuerliche: Weltweit outen sich Vampire, daß sie existieren. Sie haben aber das Getränk „True Blood“ entwickelt, von dem sie leben können. Daher müssen sie keine Menschen mehr aussaugen und wollen sich assimilieren, ihre Bürgerrechte bekommen.   Die meisten der erzreaktionären Bewohner misstrauen den Vampiren aber zutiefst und selbstverständlich betreiben Republikaner und fromme Christen jeden erdenklichen Aufwand, um die Vampire zu verdrängen, zu entrechten, loszuwerden.

Sie sind selbstverständlich eine Metapher für Migranten, Schwarze und Schwule – also alle gesellschaftlichen Gruppen, die in den USA diskriminiert werden und mit sehr unterschiedlichen Ansätzen um ihre Gleichberechtigung kämpfen.

Es gibt die gesamte Bandbreite vom von weißen spießigen Vorstadt-Vampir, der bis zu absoluten Selbstverleugnung versucht sich anzupassen, Vampir-Lobbyisten, Politiker, Aktivisten und auch ein Grüppchen Radikaler, die sich aufgrund ihrer weit überlegenen Stärke gar nicht bei den Menschen eingliedern wollen, sondern diese als minderwertig empfinden.   Die Serie heute zu sehen ist erstaunlich prophetisch und voller wunderbarer Seitenhiebe auf evangelikale Trumpisten, „Republic*nt“s, RINOs, religiösen Wahn, konservative Doppelmoral, intolerante Supremacy-Typen und Rassisten.

Daß die Buchautorin Charlaine Harris aus Mississippi diese Reihe schon ab 2001 veröffentlichte, zeigt wie sehr wir Europäer uns irren, wenn wir glauben, das scheußliche dysfunktionale Trumpmerica wäre erst mit seinem Amtsantritt 2017 entstanden.

Nein, diese zutiefst illiberalen, erzkonservativ-verkrusteten und Realitäts-negierenden Verhältnisse gab es schon Jahrzehnte zuvor. Wer nach dem Wahlsieg Obamas im Jahr 2008 gedacht hat, die USA wären nun eine liberale Nation, die Cannabis erlaubt und Schwule heiraten lässt, sah nur ein kleines Stück Amerika und blendete das häßliche Amerika aus.

Sogar Seitenhiebe auf Ted Cruz gibt es schon, wie konnten die 2013 ahnen wie grauenvoll der noch werden würde?

Im Laufe der verschiedenen Staffeln wird die Existenz allerlei weiterer übernatürlicher Wesen enthüllt, die ganz große Politik wird eingeschaltet und selbstverständlich gibt es eine Fülle die Konventionen sprengende amouröse Verflechtungen.

 Ein paar Bemerkungen:
1.)
Wer das noch gesehen hat, soll das bitte dringend nachholen.

2.)

Ich liebe, liebe, liebe Pamela Swynford De Beaufort, dargestellt von Kristin Bauer van Straten mit ihren sagenhaften Blicken und tödlichen Sprüchen. Fast alle Szenen von ihr muss ich zurückspulen, um das noch mal zu sehen.

3.)

Ich bin über die Maßen begeistert von der Rolle des Lafayette Reynolds, gespielt von dem grandiosen Nelsan Ellis, der leider 2017 im Alter von 39 Jahren gestorben ist. Ironischerweise tötete ihn ein selbstauferlegter Drogenentzug, während seine Serienfigur LaFayette sich stets als Drogen-Vollprofi präsentiert, dem so etwas nicht passieren könnte.

In LaFayette kulminiert alles, was die Spießer von Bon Temps nicht leiden können: Er ist schwarz, schwul, tuntig, nimmt Drogen und ist zudem auch noch so selbstbewußt das jedem zu zeigen.

Ellis spielt das so großartig, daß die Serienfans furchtbar enttäuscht sind, wenn sie hören, daß er privat mit einer Frau verheiratet war und zwei Kinder hatte.

Er arbeitet als Koch im einen kleinen Diner und wird den Zuschauern mit einem Knall eingeführt, als nämlich einer der tumben RedNeck-Gäste laut wird, weil er keinen von einer „Tunte“ gebratenen „Aids-Burger“ essen will.

Da hat er aber nicht mit La Fayettes Reaktion gerechnet, der sich das nicht gefallen lässt.

4.)

Eine kuriose Geschichte hinter den Kulissen.

Die sehr sympathische Nebenfigur des James Kent in Staffel 7 wird gespielt von dem Australier Nathan Parsons. Ich hatte aber vergessen, daß die Figur schon Ende der Staffel 6 kurz eingeführt wird. Damals aber noch von einem anderen Schauspieler dargestellt, nämlich Luke Grimes.

Wieso tauschen die nach so kurzer Zeit den Darsteller einer Erfolgsserie aus?
Das passiert ja eigentlich nur wenn derjenige stirbt oder aber wie „Roseanne“ mit ihren privaten, rechtsradikalen, antisemitischen Ansichten so extrem aneckt, daß die Produzenten sie feuern müssen.

Was war also mit Luke Grimes?

Er spielte Ende der sechsten Staffel den Lover der hübschen jungen weißen Vampirin Jessica Hamby, dargestellt von Deborah Ann Woll. Er ist zunächst einmal der stabilisierende Faktor, weil Jessica sich in einer schweren Sinnkrise befindet und James ruhig und sensibel auf sie eingeht.

In Staffel 7 besteht die Konstellation zunächst weiter. Nach einem Zeitsprung von sechs Monaten sind die beiden immer noch ein Paar, leben zusammen in der großen Villa von Jessicas Vater. Aber nun wird James von Nathan Parsons gespielt, da seine Serienrolle Gefühle für den schwarzen schwulen LaFayette entwickelt. Unglaublich aber wahr; der erste Schauspieler Grimes sagte ab, nachdem er das Drehbuch las. Er wollte als heterosexueller Schauspieler keinen (ebenfalls heterosexuellen) schwarzen Mann küssen.

[…..] Laut den Quellen von Buzzfeed habe Grimes, nachdem er die ersten Drehbücher von Staffel 7 gelesen habe, sofort gesagt, dass er keine Figur spielen werde, die sich in einen anderen Mann verliebe. Er sei bereit die Rolle zu spielen, wenn nur die andere Figur sich zu ihm hingezogen fühle, aber nicht, wenn die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruhe. Zudem seien gleichgeschlechtliche Kuss- und Sexszenen absolut tabu – bei einer Serie wie "True Blood" mit deutlichen LGBT-Untertönen ist er damit fehl am Platz, so dass man sich trennte. […..]

(Björn Becher, 26.06.2014)

Bis in die 1990er Jahre war es nicht ungewöhnlich, daß heterosexuelle Schauspieler sich weigerten schwule Rollen anzunehmen.   Ich erinnere mich an sehr unschöne Homophobe Aussagen des damaligen Jung-Stars Matt Dillon. Mel Gibson und Tom Cruise sollen ähnlich schwulenpanisch sein.

Aber daß ein so junger Schauspieler wie Luke Grimes, geboren 1984 in Ohio, noch im Jahr 2014 deswegen aus einer Serie aussteigt, ist schon erstaunlich und bestätigt wiederum die Wichtigkeit des Themas Diversität im US-Fernsehen.

[….] Grimes abruptly departed the popular show last winter after learning that his character James would become romantically involved with Ellis’s in the upcoming season. True Blood, a cult gay hit, has been known to throw its characters, both male and female, into homoerotic situations at a moment’s notice, even if only for a few scenes. Ellis felt as if Grimes should have been aware of the show’s reputation, and was sending a clear message in leaving the show.  “If you have a child, if you have a son, and he comes out as gay, what are you going to do?” He asked the Huffington Post.  “You just made a statement, and it has ripple effects. I didn’t like what he did because he made a statement, and sometimes you have to take responsibility.” […..]

(Charles Pulliam-Moore July 24, 2014)

Für den Zuschauer ist es kein Verlust, da Parsons ohnehin besser ist als Grimes.

Samstag, 29. Mai 2021

Christliche Werte für Kinder

So weit ist es immerhin in Europa; wenn man im Jahr 2021 einen beliebigen Passanten fragt, womit er die Begriffe „katholische Kirche“ und „Kinder“ konnotiert, wird man überwiegend bei sexuellem Missbrauch landen.

Und womit? Mit Recht.

Die aktuellen Vorgänge in Köln, die Vorwürfe gegen die Sadisten-Bischöfe Meisner, Woelki, Heße, Schwaderlapp erwecken allerdings den völlig falschen Eindruck, es handele sich dabei um ein neues, irgendwie von der Moderne beeinflusstes Phänomen. Der unfehlbare Ratzinger, der besonders aktiv die Vertuschung des Kindersexes betrieben hatte und somit moralisch für das bestialische Leiden Myriaden Kinder verantwortlich ist (während sein älterer Bruder Georg in Regensburg persönlich Generationen von Kindern grün und blau schlug), zeigte seine ganze charakterliche Verkommenheit, als er den katholischen Kindersex ernsthaft „den 68ern“ mit ihrer liberaleren und offeneren Einstellung zur Homosexualität in die Schuhe schob. Niederträchtiger geht es kaum noch.

Mit der Protektion durch den „Bücher-Ratz“ lässt es sich der „Orgel-Ratz“ im Vatikan gutgehen.   […..]  Ein wirklich sympathisches Kerlchen, das sich auch unter Papst Franz ganz sicher vor juristischen Folgen fühlen darf. Sind ja nur einige hundert Kinder, die für ihr Leben schwer gekennzeichnet wurden.

[…..] Jetzt gerät der Papst-Bruder Georg Ratzinger weiter in den Fokus. Der ehemalige Domkapellmeister soll nicht nur von den sexuellen Übergriffen gewusst haben, sondern ein „Sadist und Gewalttäter“ gewesen sein.   Einer, der es wissen muss, ist Alexander Probst (55). Er war von 1968 bis 1971 bei den Domspatzen, wurde Opfer eines Präfekten. „Er hat seine Hand in meine Schlafanzughose gesteckt. Er hat immer mein Zipferl in die Hand genommen, immer“, sagte der Oberpfälzer unserer Zeitung.  Als der Vater von Probst das erfuhr, stellte er Georg Ratzinger zur Rede und nahm seinen Sohn von der Schule. Ratzinger hätte reagieren können – und somit vielen Kindern ähnliches ersparen können. Doch nichts geschah.  [….] Der Bruder des emeritierten Papstes sei ein „Lügenmaul“, sagt Probst. Er sei selbst gewalttätig gewesen. Probst: „Er schmiss ständig mit Zeug um sich – vom Klavier-Stuhl, dem Metronom bis hin zu Bibeln. Er war absolut jähzornig.“

Einmal sei Ratzinger auf ihn zugestürmt. Als er sich vor der Faust wegduckte, habe der Domkapellmeister einen anderen Jungen getroffen. „Der hat ihm so eine gebrettert, dass er umgefallen ist.“ Dann habe Ratzinger Probst an den Haaren gepackt, so dass ihm ein ganzes Büschel nachher fehlte. „Ratzinger ist ein Sadist, ein Gewalttäter, klipp und klar.“  [….] Das Bistum war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Höllische Zustände und himmlisches Schweigen?  [….]

(Berliner Kurier, 19.01.2016)  (…..)

(Sind halt nur Kinder, 18.07.2017)

Ex-Papst Ratzinger, der zweite Unfehlbare neben Bergoglio, hatte kurz zuvor entdeckt wer schuld ist, wenn katholische Priester kleine Jungs sexuell missbrauchen: Die 68er! 

(….) Als von Amts wegen Unfehlbarer hat der rechtsradikale Geront im Schwuchtelkleid selbstverständlich auch eine Erklärung für das Hunderttausendfache Kinderficken seiner Priester.   Benedikt XVI. beantwortet damit eine Frage, die gar nicht mehr gestellt wird, weil jeder längst die Antwort kennt.   Wir wissen warum es extrem überproportional viele katholische Geistliche sind, die Kinder sexuell missbrauchen:

1.   Ratzingers Schwulenbann aus den Priesterseminaren

2.   Ratzingers Sexualmoral

3.   Ratzingers Misogynie

4.   Ratzingers Verbot des Frauenpriestertums und natürlich auch

5.   Ratzingers Befehl weltweit alle Missbrauchsfälle unter Androhung schwerster Kirchenstrafen zu vertuschen!

Wir müssen nicht mehr darüber rätseln was sexuell Frustrierte in die Priesterseminare der RKK zieht.  Wir brauchen keine Erklärung mehr von der 92-Jährigen Ehefrau Georg Gänsweins.   Dennoch bekommen wir sie.

[….] Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat die sexuelle Revolution der Zeit um 1968 und die Säkularisierung der westlichen Gesellschaft für den sexuellen Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche mitverantwortlich gemacht. Benedikt führt diese Taten in einem jetzt veröffentlichten Aufsatz vor allem auf außerkirchliche Entwicklungen zurück. [….] "Wieso konnte Pädophilie ein solches Ausmaß erreichen? Im letzten liegt der Grund in der Abwesenheit Gottes." Eine Welt ohne Gott sei eine Welt ohne Moral: "Es gibt dann keine Maßstäbe des Guten oder des Bösen." Von Machtstrukturen in der Kirche ist in dem Papier nicht die Rede.   "Zu der Physiognomie der 68er Revolution gehörte, dass nun auch Pädophilie als erlaubt und als angemessen diagnostiziert wurde", schrieb Benedikt [….] Unabhängig davon hätte sich zeitgleich "ein Zusammenbruch der katholischen Moraltheologie ereignet, der die Kirche wehrlos gegenüber den Vorgängen in der Gesellschaft machte".[….]

(Spon, 12.04.19)

Kann man sich nicht ausdenken!
Jeder anderen Trümmertranse des Jahrgangs 1927 würde man so einen Unsinn ob des fortgeschrittenen Alters verzeihen, aber dieses bösartige Exemplar wurde vom Heiligen Geist als Papst auserkoren und redete vor 20 oder 50 Jahren, als es noch nicht senil war, ganz genauso. (….)

(Täter unschuldig, 12.04.2019)

Auf Kinder Rücksicht zu nehmen, ist Typen wie Woelki oder Ratzinger auch deswegen unmöglich, weil sie als katholische Theologen natürlich ihre Bibel kennen und all die heiligen und göttlichen Ansichten dazu im Schlaf aufsagen können. Kinder soll man nicht nur misshandeln, verprügeln, züchtigen und körperlich bestrafen; nein man muss es sogar. Des lo vult.

Und christlich bedeutet,  Kinder zu quälen und prügeln, so wie es Georg Ratzinger über Jahrzehnte bei den Regensburger Domspatzen durchführte.

Die Bibel, immerhin Gottes Wort, auf das geschworen wird; zu dem sich Typen wie Nahles, Merkel und Steinmeiner ausdrücklich bekennen, ist da völlig eindeutig. Eindeutig brutal, abartig, verdammenswert.

„Entziehe dem Knaben nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute, und du errettest seine Seele von dem Scheol.“ (Sprüche 23,13-14, siehe auch 13,24;22:15;20,30).

„Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande“ (Sprüche 29,15).

Da auch die Bevölkerungen und Regierungen der christlichen Länder über die Jahrhunderte von dieser christlichen Unmoral gegenüber Kindern geprägt waren, gaben die Staaten vielfach Kindererziehung direkt in die Hände der Kirche.  In christlichen Heimen konnten die Pfaffen und Nonnen dann ihren sadistischen Impulsen frönen und weltweit Millionen Kindern quälen, vergewaltigen und auch totschlagen.

(……) Bis heute werden die Hunderttausenden Kinder, die in Deutschland bis in die 1980er Jahre in christlichen Heimen grauenvoll gequält, versklavt und ihren Familien entrissen wurden, einfach verdrängt.   Die Kindersexskandale der katholischen Priester überlagern alles. Auch die EKD macht sich einen schlanken Fuß und tut so als ob nichts gewesen wäre.  Dabei ist die Quantität der von weiblichen Christen gefolterten Kinder natürlich größer.

Unglaublich, aber wahr; auch im Jahr 2019, über ein halbes Jahrhundert nach dem Ulrike Meinhof im großen Stil veröffentlichte was in christlichen Kinderheimen vor sich ging und eigenhändig viele dieser malträtierten Jugendlichen befreite, schämen sich kirchliche Stellen nicht diesen massenhaften Missbrauch zu vertuschen und stattdessen über die angebliche vollkommen neue Erkenntnis zu berichten, daß Nonnen selbst Opfer wurden.

[….] Die Missbrauchsfälle von Ordensschwestern, die seit einigen Monaten in den Medien auftauchen, treffen die Kirche wieder einmal ins Herz. Auf Seiten der Täter wie auf Seiten der Opfer geht es dabei um geweihte Personen, die ein Keuschheitsgelübde abgelegt haben.  [….] "Wir haben aufgehört, diejenigen, die eintreten wollen, nach einem Zeugnis vom Priester zu fragen, weil dann oft herauskam oder gehört wurde, dass die Priester zudringlich geworden sind. 'Ja, ich schreib was, aber dafür…'". [….]

(Katholisch.de, Isabelle Jonveaux, 02.05.2019)

Was die Nonnen selbst taten, wird nach wie vor nicht von kirchlichen Stellen aufgeklärt, sondern nur von Selbsthilfegruppen und Journalisten. (….)

(Genugtuung, 03.11.2019)

Besonders abscheulich gingen die frommen Christen vor, wenn es sich nicht um christliche Kinder, sondern um sogenannte „Wilde“ handelte. Die waren vogelfrei.

Auf allen Kontinenten missionieren die Christen bis heute. Wenn sie nicht christianisierte Kinder in ihre Finger bekommen, kennen sie in ihrem Wahn, ihrem Herrgott Seelen zuzuführen, keinerlei Gnade.

Ende des 19. Jahrhunderts entriss die kanadische Regierung Kinder der Ureinwohner; die „Indianerkinder“; ihren Familien und übergab sie der römisch-katholischen Kirche, um ihnen vollständig ihre Kultur auszutreiben.

Die westkanadische katholische „Residential School“ bei Kamloops (British Columbia) war ein sogenanntes „Internat“, in dem von 1890 bis 1978 (sic!) diese Kinder christianisiert wurden. Das Grauen, das hinter den katholischen Mauern stattfand, kann man sich kaum vorstellen.   Die Eltern der Kinder erfuhren nie wieder etwas über das Schicksal der Töchter und Söhne, die ihnen von der Kirche geraubt wurden.

Über 200 Kinder wurden von den Geistlichen offenbar zu Tode gefoltert.

[…..] Auf dem Gelände eines ehemaligen Internats werden Überreste von Kindern kanadischer Ureinwohner freigelegt. Der Fund hat mit einem der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Landes zu tun.  Sie galten jahrzehntelang als verschwunden - und nun wurden sie gefunden: Auf dem Grundstück eines ehemaligen Internats haben Spezialisten die Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner entdeckt. Bei der Suche in der Nähe der Stadt Kamloops im Westen Kanadas seien Radargeräte eingesetzt worden, sagte Rosanne Casimir, die Leiterin der dort lebenden indigenen Gruppe. "Die Ahnung, die wir alle verspürten, hat sich bestätigt."  Einige der Jungen und Mädchen wurden laut Casimir nur drei Jahre alt. […..]  Über Jahrzehnte riss die Regierung Tausende Söhne und Töchter aus ihren Familien und steckte sie in Internate. Dort sollten sie ihre Kultur vergessen - Feste, Lieder, Sprache, Religion - und die Traditionen der europäischen Einwanderer erlernen. Gewalt und sexueller Missbrauch waren dabei an der Tagesordnung. […..]

(SZ, 29.05.2021)

Bei der katholischen Kirche handelt es sich also, wieder einmal, eindeutig um eine Massenmörder-Organisation.

[…..] Das ehemalige Internat, das von der katholischen Kirche im Auftrag der kanadischen Regierung betrieben wurde, war eines von 139 solcher Einrichtungen, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Kanada errichtet wurden. Es wurde 1890 eröffnet und hatte in den 1950er-Jahren bis zu 500 Schüler. Erst 1969 wurde das Internat geschlossen. Die letzten dieser Schulen wurden erst Mitte der 1990er-Jahre geschlossen.  In Kanada waren ab 1874 rund 150.000 Kinder von Inuit und anderen indigenen Gruppen von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und unter Zwang in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht. Mindestens 3200 starben, die meisten an Tuberkulose.  [….]

(Tagesschau, 29.05.2021)

Die kanadische Regierung zweifelt das Grauen nicht mehr an, räumt den „kulturelle Genozid“ ein, bat im Jahr 2008 die Überlebenden der katholischen Internate offiziell um Entschuldigung. 

Die katholische Kirche ist hingegen nicht bereit sich zu Menschenrechten zu bekennen, die Folteranweisungen und Diskriminierungsverbote aus ihrer Bibel zu streichen.

Menschen wie Thierse, Laschet oder Kramp-Karrenbauer, die immer noch enthusiastisch die RKK finanziell und ideologisch unterstützen, sollten in den tiefsten Keller gehen und sich schämen, statt die Deutschen von 2021 über Transsexualität und Gendern zu belehren.

Freitag, 28. Mai 2021

Bauen, wohnen, leben

Die Baumbranche boomt. Insbesondere in Hamburg.

Nachdem die Grün-schwarze Hamburger Landesregierung mit einer grünen Stadtentwicklungssenatorin in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts den Wohnungsbau vollständig eingestellt hatte und damit wesentlich zur Immobilienmisere und Wohnungsnot beitrug, sorgen die SPD-Bürgermeister Scholz und Tschentscher für Abhilfe.

[….] Neuer Rekord! Hamburg zündet den Wohnungsbau-Turbo [….]   11.269 Wohnungen sind es laut der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, die im Jahr 2020 in der Hansestadt bezugsfertig wurden. Die Zahl liege damit um rund 15 Prozent über dem Vorjahreswert. Zuletzt wurden 1974 so viele neue Wohnungen in Hamburg fertig gestellt, als Hochhaussiedlungen etwa in Steilshoop und Mümmelmannsberg entstanden. […..]

(Annalena Barnickel, 28.05.21)

Kurioserweise sind es nun die wieder an der Hamburger Regierung beteiligten Grünen, die sich gegen das Bauen engagieren. Grüne Bezirksbürgermeister erteilen keine Baugenehmigungen mehr für Einfamilienhäuser.

Kein Bundesland baut pro Einwohner so viel wie Hamburg. Daher ist Hamburg auch die einzige deutsche Metropole, in der sich die die Wohnungsnot entspannt. Zumal tatsächlich ein Drittel der fertiggestellten Buden sozial gebunden sind und mit 6,60 EUR/qm weit unterhalb des Marktpreises vermietet werden.

Unter rein ökologischen Gesichtspunkten ist es aber in der Tat fragwürdig ausgerechnet in einem Stadtstaat mit der logischerweise sehr begrenzten Fläche so viel zu bauen. Die Grünen setzten also auf Umweltschutz. Das halte ich ihnen auch zu Gute. In diesem Fall ist das aber gleichzeitig extrem unsozial und macht die reichen Immobilienbesitzer reicher. Schöner Wohnen nur noch für die reichen Deutschen – das ist die neue Grüne Politik. So erklärt sich auch ihr enorm gestiegenes urbanes Wählerpotential. Grünen-Wähler sind die reichsten Städter und die am meisten fliegenden Bürger.

Möglicherweise muss diese Diskussion „Soziales versus Umwelt“ aber nicht vollständig ausgefochten werden, da der Bauboom auch in Hamburg zu stocken beginnt. Sand, den man für Beton braucht, wird zum Luxusprodukt, Bau-Holz ist kaum noch zu bezahlen und Baugrundstücke sind in den Millionenstädten ohnehin extreme Mangelware.

Die Flut der Bauvorschriften – auch die ökologisch sinnvollen – verteuern das Bauen und damit die Mieten.   Ein weiteres Problem sind die fehlenden Facharbeitskräfte.

Ingenieure, Bauleiter, Planer, Architekten und Handwerksfirmen müssen vielfach aus dem Ausland eingeflogen werden.

Und in Hamburg untergebracht werden.

Und dafür braucht es noch mehr Wohnungen.

Die Idee, bei einer gewissen „Sockelarbeitslosigkeit“ lieber mehr in Deutschland lebende Jugendliche in diesen Berufen auszubilden, ist nicht sehr neu.    Jürgen Rüttgers, CDU-Ministerpräsident von NRW hatte schon im Jahr 2000 den enormen Bedarf an Facharbeitskräften aus dem Ausland mit seinem berühmt gewordenen rassistischen Satz „Kinder statt Inder“ kommentiert.

Tatsächlich werden auch in Deutschland Menschen zu Ärzten, Ingenieuren und Programmierern ausgebildet.  Aber die deutschen Arbeitgeber stellen sie vielfach nur mit der ihnen genehmen Hautfarbe ein. Dadurch verdrängen sie die begehrten Fachkräfte aktiv aus Deutschland.

(…..) Wenn neun Millionen Menschen in Deutschland prinzipiell gar nicht für Facharbeiterjobs oder gar akademische Berufe geeignet sind, wundert es wenig, daß sich die Wirtschaft immer dringender suchend an das Ausland wendet.  SOS, wegen massenhaft um sich greifender deutscher Verblödung werden nun griechische Ärzte, spanische Ingenieure oder portugiesische Architekten angelockt.

Angesichts eines drastischen Fachkräftemangels in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen wollen Hochschulen und Arbeitgeber systematisch Studenten aus dem Ausland anwerben - und fordern dafür Unterstützung von Bund und Ländern ein. Aktuell fehlten mehr als 50 000 Fachkräfte in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den sogenannten MINT-Fächern, auch der künftige Bedarf sei allein mit Deutschen nicht zu decken. Dies geht aus Empfehlungen hervor, die das Nationale MINT-Forum auf einem Kongress am Donnerstag in Berlin beschließen wird und die der Süddeutschen Zeitung vorliegen. "Der Wohlstand des ganzen Landes steht auf dem Spiel", sagt Ellen Walther-Klaus, Koordinatorin des MINT-Forums.

[…] Die Unis [sollen] die Betreuung der neuen Zielgruppe verbessern. 2013 hatte die Anti-Diskriminierungsstelle des Bundes gemeldet, dass ausländische Studenten oft kaum integriert seien. Walther-Klaus sieht teils gar eine "Ghetto-Situation", die es zu vermeiden gelte. Zentren für internationales Publikum sollen auf jedem Campus entstehen, fordert der Kongress - für "eine Willkommenskultur" und den Übergang in den Beruf. [….]

(Johann Osel, 06.05.14)

Ein Armutszeugnis für das Billiglohnland Deutschland und eine langfristige Katastrophe für die Länder, die ihre Jugendlichen ausgebildet haben und nun die Besten ziehen lassen müssen.  Die Deutsche Doofheit geht aber noch viel weiter über die systematische Entbildung ihrer Jugendlichen hinaus.

Die Studenten ohne deutschen Pass, die auf hiesigen Unis genau die Abschlüsse machen, die so dringend nachgefragt werden, verscheucht man gleich anschließend wieder.

Die neue Debatte hat sich entsponnen, nachdem eine neue Studie über ausländische Studenten erschienen ist. Die Untersuchung des Forschungsbereiches beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) beleuchtet, wie viele ausländische Master-Studenten und Doktoranden in den fünf EU-Ländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Schweden bleiben wollen, wie viele tatsächlich geblieben sind - und was ihre Entscheidung beeinflusst.  Das Ergebnis: zwei Drittel der gut 6200 Befragten würden gerne im Studienland bleiben, in Deutschland sogar fast 80 Prozent. Tatsächlich aber lebt nur rund ein Viertel weiterhin dort, in Frankreich verbleibt immerhin ein Drittel.

(SZ 23.04.2014)

Tausende in Deutschland ausgebildete Akademiker türkischer Herkunft gehen jedes Jahr unfreiwillig nach Istanbul, weil deutsche Betriebe die Menschen mit falscher Hautfarbe oder viele „ü“s im Namen nicht gerne einstellen oder gar ihnen Wohnungen vermieten wollen.

Etwa 80 Prozent aller Masterstudenten aus dem Ausland würden gerne nach dem Abschluss in Deutschland arbeiten, doch tatsächlich bleibt nur knapp jeder vierte. So haben es Forscher ermittelt. Es ist offensichtlich, dass da etwas nicht rund läuft zwischen den internationalen Studenten und Deutschland, oder genauer: den deutschen Hochschulen und Arbeitgebern.  […]  Interessenten aus dem Ausland gibt es reichlich, Deutschland nimmt international gesehen inzwischen einen Spitzenplatz ein. Doch das hilft wenig, wenn die Leute nicht bleiben. Hier sind vor allem die Unternehmen gefragt: Sie müssen früh um die Studenten werben, und sie müssen attraktive Jobangebote machen. Denn daran mangelt es oft, trotz des angeblich so großen Mangels an Ingenieuren, Mathematikern und Naturwissenschaftlern. Und die Hochschulen sind gefordert, dort Erfolge zu liefern, wo am meisten Nachwuchskräfte auf der Strecke bleiben: in den Universitäten selbst, durch viele Studienabbrecher. Bessere Vorbereitung, bessere Betreuung, bessere Lehre, hier ist noch viel zu leisten – für ausländische wie einheimische Studenten.

(Roland Preuss, SZ, 06.05.2014)

Natürlich, deutsche Schulen könnten auch früher ansetzen und die hier lebenden Kinder für die MINT-Fächer begeistern.  Aber das würde Geld kosten und selbiges stecken deutsche Politiker wie Annette Schavan lieber überall dort hin wo es nichts nützt. Es fehlen 50.000 Lehrer in Deutschland, Grundschullehrer sind dramatisch unterbezahlt und die Ausstattung der Schulen ist indiskutabel. Neugier und Interesse kann so nicht frühzeitig geweckt werden. Da mutet es verzweifelt an, wenn Hochschulen und Volkshochschulen a posteriori in Aktionismus verfallen, um für technische Studiengänge zu werben. (…..)

(Der Karriere Lohn, O6.05.2014)

Durch den Mangel an migrantischen Fachleuten wird das Bauen immer mehr erschwert. Andere Branchen, wie zum Beispiel der gesamte Gesundheitssektor kämen ohne „Ausländer“ vollständig zum Erliegen.

Die deutschen Vakzin-Helden, das Biontech-Gründer-Ehepaar Özlem Türeci und Uğur Şahin bilden zwei muslimische Migranten aus der Türkei.

Deutschland ist außerordentlich auf Migranten angewiesen.

Begriffen wird es immer noch nicht und daher beschäftigt uns ein großer Rassismus-Skandal aus dem Bundesland Bremen.

Ausgerechnet unter GRÜNER Aufsicht, werden dunkelhäutige Mietinteressenten der Bremischen Wohnungsbaugesellschaft Brebau abgeblockt, damit nur weiße Christen in den städtischen Wohnungen einziehen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Brebau ist der Grüne Finanzsenator Dietmar Strehl.

Shame on you, Grüne!

[….] Geheime Dokumente der Brebau: Wohnungen in Bremen nur für Weiße? [….] E40 steht für "People of color", KT für Kopftuch: Nach Recherchen von buten un binnen gibt es bei der Brebau Rassismus bei der Wohnungsvergabe. [….] Die städtische Bremer Wohnungsbaugesellschaft Brebau diskriminiert offenbar systematisch Menschen bei der Wohnungssuche. [….] Demnach sollen etwa Bewerberinnen und Bewerber, die ihre Wurzeln außerhalb Deutschlands haben, gezielt von Brebau-Wohnungen ferngehalten werden. [….] Aus den Papieren geht hervor, dass die Brebau ihre Wohnungen wie auch Bewerber in Kategorien einteilt. Anhand dieser Einteilung sollen die Kundenbetreuer und -betreuerinnen festlegen, wer welche Wohnung angeboten bekommt – und wer nicht. [….] Für die meisten Vermerke hat sich die Brebau eigene Codes ausgedacht. Ein Kopftuch bei einer Bewerberin wird etwa mit der Abkürzung KT vermerkt. Ein Schwarzer Mensch bekommt die Abkürzung E40. Zu dieser Kategorie heißt es in der entsprechenden Anweisung weiter: "Keine 'People of Colour' (dazu gehören auch Sinti, Roma, Bulgaren, Rumänen)". Dabei differenziert die Brebau offenbar nicht, ob Menschen in Deutschland geboren, eingebürgert, bestens ausgebildet, voll integriert sind oder besonders gut verdienen.    Zur Begründung heißt es, wenn wir das jetzt nicht so machen, dann bekommen wir die ganzen Molukken, die wollen wir hier nicht.

Mit dem Kürzel WE sind potenzielle Mieterinnen und Mieter gemeint, die laut Vorstellung der Brebau als "westlich integriert" anzusehen sind. Etwa Menschen mit Migrationshintergrund (in Deutschland lebende Ausländer, eingebürgerte Deutsche) und Migranten, die mit der deutschen Kultur vertraut seien, heißt es in einem entsprechenden Vermerk. [….]

(Buten und Binnen, 20.05.2021)

Wer also in Zukunft seine Miete noch bezahlen können möchte und auch irgendwo wohnen will, vielleicht auch noch etwas Interesse an demokratischer Gerechtigkeit hat, sollte besser nicht die Grünen wählen.

Auch in dem Politikbereich sind die einstigen Ökos voll auf CDU/FDP-Kurs eingeschwenkt.

Donnerstag, 27. Mai 2021

Satans Solidarität

Im Wahlkampf zur US-Präsidentschaftswahl 2016 gab es noch ein paar Rudimente von Normalität.

Wir lachten alle herzlich, als die Topleute der Trump-Kampagne empört verlangten, in den Debatten dürfe es keine Fact-Checks geben, da dadurch einseitig ihr Kandidat benachteiligt würde.

Sollte das ein Witz sein? Nun wurde die Wahrheit als Schikane angesehen, mit der man den armen Trump ärgern wolle. Er habe nun mal dieses Handicap grundsätzlich zu lügen.  

Wir dachten in unserer naiven Normalität, so ein „Geständnis“ müsse Trump schwer schaden. Schließlich könne niemand einen pathologischen Lügner als mächtigsten Mann der Welt wünschen.

Die Normalität wurde aber infinitesimal und kontinuierlich abgebaut. Trump log, daß sich die Balken bogen, flog damit auf, mehreren Pornostars Schweigegeld gezahlt zu haben, damit sie nicht erzählten, daß er sie bestieg, während Melania schwanger war, prahlte damit Frauen sexuell zu belästigen – grabbem by the Pu**y – und wurde damit zum Liebling der Evangelikalen.

Zu seinem Wahlsieg begannen die seriösen Medien Trumps Aussagen systematisch auf den Wahrheitsgehalt abzuklopfen. Jede Trump-Lüge wurde öffentlich „debunked“, also nicht nur angeprangert, sondern für jedermann nachvollziehbar mit Fakten und Quellenangaben versehen.

Bald waren es 1.000 dokumentierte Lügen und als Jimmy Kimmel seinen Sketch zum „Happy Lie 2K“ aufführte, dachte man immer noch, ein Präsident, der nun sogar 2.000 mal auf offener Bühne gelogen hatte, müsste langsam mal seine Anhänger verlieren.

Im Präsidentschaftswahlkampf 2020 hatten wir die 30.000 Lügen überschritten.  Nun erwartete man ohnehin nichts anderes mehr. Nach den TV-Duellen schalteten die Moderatoren nur noch pflichtschuldig zu den Factcheckern, die von „An avalanche of lies“, oder dem Lügen-Tsunami schlicht überfordert waren. Wo sollten sie nur anfangen richtig zu stellen, wenn ein derartiger „serial liar“ auftrat?

Die Normalität ist inzwischen endgültig Vergangenheit.

Nach Trumps Wahlniederlage wurden tatsächlich sogar noch irrere Verschwörungsfanatiker für die GOP ins Parlament gespült, die dermaßen dreist und aggressiv lügen, daß die political pundits, die sich professionell mit ihnen beschäftigen, nur noch resigniert  „a lie“, „not true“ alle paar Sekunden einwerfen.

Marjorie Taylor Greene, die vollständig enthirnte Q-Anon-Barbie, die von jüdischen Space-Lasern faselt und demokratische Politiker physisch bedroht, ist so schwer gestört, daß sogar Trump neben ihr fast ehrlich wirkt.

Ihre politische Radikalität und menschliche Abscheulichkeit korrelieren allerdings mit ihrem religiotischen Endzeit-Wahn.

Trump ist für sie der von Gott erwählte Erlöser, während sie bei den Demokraten nichts weniger als Satan am Werk sieht.

Auch der eloquente Brian Tyler Cohen muss sich hilflos an den Kopf fassen, wenn er die neuesten maximal-debilen MTG-Äußerungen analysiert.

Diese Gattung freidrehender Pseudo-Politiker, die im evangelikalen Wahn Untergangs-predigend pathetisch aufdrehen, kann man nicht mehr mit den Mitteln der seriösen Presse entlarven.   Wir rationalen Menschen müssen die Waffen strecken. MTG, Gaetz, Cruz, Boebert und Co sind nicht mehr argumentativ erreichbar.

Aber vielleicht existieren Satan und die Hölle ja doch. Es sollte den evangelikal Entrückten jedenfalls zu denken geben, wenn Diabolo, der Höllenfürst, Luzifer sich zu erkennen gibt, indem er Fliegen um sich schart.


Mit dem Namen Beelzebub (Hebr. בעל זבוב, Baʿal Zəvûv; arab. بعل الزباب, Ba‘al az-Zubab; wörtlich „Herr der Fliegen“; altgriech. Βεελζεβούλ, Belzeboúl; lat. Beelzebūb) wird im Tanach der Stadtgott von Ekron im Land der Philister bezeichnet. Die etymologische Herkunft ist wahrscheinlich vom hebräischen Sebul, „Kot“, „Dünger“ abzuleiten.

(Wikipedia)

Ikonographisch zeigte sich das zunächst im VP-Duell zwischen Mike Pence und Kamala Harris, als sich eine der Kot-liebenden Fliegen eine Viertelstunde auf Pence‘ Haartracht zu erkennen gab.

Kurz danach zeigte sich der Herr der Fliegen in Gestalt von Trumps ultrarechter erzkatholischen Richterin Amy Coney Barrett.

 

Gestern zeigte sich der Beelzebub in Gestalt des Ted Cruz live auf FOX.

 

Der Herr der Fliegen wurde von einem seiner Geschöpfe umschwärmt.


Magisch angezogen von der Cruz’schen Kot-Öffnung, krabbelte sie um seinen Mund, bis Cruz sie schließlich verschlang und genüßlich mit einem Schluck Wasser herunterspülte. Nun trendet er als #TOADCRUZ, Kröten-Cruz.

Wenn das kein Zeichen für die Evangelikalen ist!