Samstag, 10. Oktober 2020

Wie der Vatikan Jesus das Messer in den Rücken rammt.

Den Friedensnobelpreis erhielt im Jahr 2020 an das Welternährungsprogramm der UN. Einer der Hintergründe der Osloer Entscheidung dürfte der US-Wahlkampf sein.

[…..] In Erwartung der großen Nachricht aus Oslo strich sich Donald Trump schon seit Wochen den Schlips glatt. Der amerikanische Präsident glaubte allen Ernstes, er selbst könne den Friedensnobelpreis bekommen.  Trump sei diesmal “der Spitzenreiter”, hatte sein Nationaler Sicherheitsberater Robert O’Brien verkündet. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, schwärmte: “Dieser Präsident hat Frieden rund um die Welt geschaffen.”  Das ist der Nachteil, wenn man sich nur mit Schmeichlern umgibt. Man verliert den Sinn fürs Reale. Trump hatte eine bloße Nominierung durch einen rechtspopulistischen norwegischen Parlamentsabgeordneten so wichtig genommen, dass er glaubte, den Preis so gut wie in der Hand zu haben.   Diese Washingtoner Blase ist nun geplatzt. Aber mehr noch: Das Nobelkomitee hat Trump nicht nur nicht ausgezeichnet. Es hat mit der Ehrung des UN-Welternährungsprogramms sogar gezielt ein gegenteiliges Signal gesetzt.  Dieser Friedensnobelpreis ist eine Absage an Nationalismus und Nabelschau, ein Appell für internationales Weiterdenken, auch und gerade in Zeiten der Pandemie. […..]

(Matthias Koch, RND, 09.10.2020)

Multinational zusammen zu arbeiten mag Trump gar nicht; das ist so Joe Biden.

  Der unter Ratzinger und Bergoglio drittmächtigste Katholik der Erde Kardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation mischt sich gerade in den amerikanischen Wahlkampf ein. Nach JFK könnte mit Joe Biden erst der zweite von 46 US-Präsidenten ein Katholik sein. Biden ist bekanntlich ein „devoted catholic“, sehr fromm und regelmäßiger Kirchgänger.

Also ein Grauen für Kardinal Müller, der dramatisch vor der Wahl Bidens warnt und sich hinter Trump stellt. Der Milliardär, der seine Nächsten hasst, ist dem deutschen Panzerkardinal viel lieber

Grund der Müllerschen Ablehnung sind vermutlich die sozialen Vorstellungen Bidens, der an eine Krankenversicherung für alle denkt und internationale Verträge einhalten will, ja regelrecht internationale Organisationen anerkennen möchte, sich sogar um globale Themen wie Umwelt- und Klimaschutz kümmert.

International? Armen helfen? Schöpfung bewahren?

Da graust es Müller und den frommen Christen in den USA.

Nun gibt es bösartige Dialektiker, die sich an gewisse Bibelstellen erinnern, in denen Jesus Armut pries und die Geldverleiher aus dem Tempel prügelte.

Aber das war eben der frühe Jesus, der sich noch nicht so perfekt an faschistische und autokratische Regime angepasst hatte.  

Die RKK des 20. und 21. Jahrhunderts frönt/e General Franco, Mussolini, Hitler, den rechtsextremen südamerikanischen Diktaturen.

(…..) Und auch in Europa steht die Kirchen besonders unterstützend an der Seite der Regierungen Ungarns, Polens und Russlands, weil sie dort Macht, Geld und Privilegien zurückbekommen, während lästige Bürgerrechte für Schwule oder dieser ganze demokratische Unsinn wie Pressefreiheit oder unabhängige Justiz konsequent abgeschafft werden. Das gefällt den Bischöfen, die nicht nur Putin und Orban lobpreisen, sondern auch die stärkste Stütze des Syrischen Diktators Assad sind.

„Der Islam“ ist da weiter. Dort werden Reichtum und Verteilungsungerechtigkeit nicht in dem Maße unterstützt. Jeder Muslim muss fünf Mal am Tag beten – auch Könige und Emire. Bei der höchsten Pflicht, der Haddsch in Mekka, tragen Multimilliardäre und Wanderarbeiter, Hochadelige und Putzfrauen das gleiche schlichte weiße Gewand. Für alle gelten die gleichen Regeln, weil niemand vor Allah mehr wert ist als ein anderer.

(….) Während es im Islam heute noch  Zakat und Zinsverbot gibt, ist völlig in Vergessenheit geraten, daß die  Katholische Kirche die längste Zeit ihrer Existenz kein Herz für Kredithaie und Wuchergeschäfte hatte.

Im Gegenteil; die Bibel verbietet dies.

35 Wenn dein Bruder verarmt und sich neben dir nicht halten kann, sollst du ihn, auch einen Fremden oder Halbbürger, unterstützen, damit er neben dir leben kann. 36 Nimm von ihm keinen Zins und Wucher! Fürchte deinen Gott und dein Bruder soll neben dir leben können. 37 Du sollst ihm weder dein Geld noch deine Nahrung gegen Zins und Wucher geben.
(Levitikus 25)  (……)

24 Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer benehmen. Ihr sollt von ihm keinen Wucherzins fordern.
(Exodus 22)

(…..)   Insbesondere ab dem 12. Jahrhundert hat eine Vielzahl unfehlbarer Päpste das Zinsverbot als „unveränderliches kirchliches Gebot“ bestätigt.

[…] Noch 1745 wandte sich Papst Benedikt XIV. in der an die hohe Geistlichkeit Italiens adressierte Enzyklika Vix pervenit entschieden gegen den Zins. In § 3, Absatz I heißt es: Die Sünde, die usura heißt und im Darlehensvertrag ihren eigentlichen Sitz und Ursprung hat, beruht darin, dass jemand aus dem Darlehen selbst für sich mehr zurückverlangt, als der andere von ihm empfangen hat […] Jeder Gewinn, der die geliehene Summe übersteigt, ist deshalb unerlaubt und wucherisch.
(Wiki)


   In den nächsten Jahrhunderten fand man allerdings auch im Vatikan heraus wie wunderbar einfach man sich mit Geldverleih eine goldene Nase verdienen kann.
Insbesondere katholische Ritterorden waren extrem kreativ dabei die biblischen und Vatikanischen Regeln zu umgehen.
Im 19. Jahrhundert waren Zinsen dann inzwischen so alltäglich geworden, daß es überhaupt keinem mehr auffiel als Papst Pius VIII. am 18. August 1830 alle vorherigen Zins-Gesetze aufhob. (……)

(Wie sich die Zeiten ändern – Teil II, 06.10.2013)

Auf allen Kontinenten der Erde rafften christliche Geistliche auf diese Art und Weise ungeheure Schätze und Geldmittel zusammen. Die Kirchen sind heute der größte Grundbesitzer des Planeten.

Allein die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland sitzen auf einem Vermögensberg von geschätzten 700 Milliarden Euro.

Bis heute werden Bischöfe üppig bezahlt; in etwa so wie Ministerpräsidenten.

Bezahlt aus den Haushalten der Bundesländer; also nicht etwa nur von Kirchenmitgliedern, sondern unter anderem auch von Konfessionslosen und Muslims. (…..)

(Halt du sie arm, ich halt sie dumm, 03.05.2018)

Bergoglio trägt nicht ganz so teure gay-rote Prada-Slipper wie sein Vorgänger und legt bei seinen Messgewändern etwas weniger Wert auf Gold, Perlen und Edelsteine. Er redet von Armut und Flüchtlingen.

Glücklicherweise für all die Luxus-verliebten Kardinäle in ihren 700-Quadratmeter Palazzi in Rom bleibt es beim Reden.

Die Kirchlichen Milliarden behält Bergoglio strikt bei sich.

Die täglich verhungernden 20.000 bis 30.000 Menschen kriegen nichts ab.

[……] Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen ist mit dem Friedensnobelpreis 2020 ausgezeichnet worden. Das teilte das norwegische Nobelpreiskomitee in Oslo mit. Die UN-Organisation werde damit unter anderem für ihre Bemühungen im Kampf gegen den Hunger sowie ihren Beitrag zur Verbesserung der Friedensbedingungen in Konfliktgebieten ausgezeichnet, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Preisbekanntgabe.   2019 hätten 135 Millionen Menschen an akutem Hunger gelitten. Das sei die höchste Zahl seit vielen Jahren. In den vergangenen Jahren habe sich die Situation verschlechtert. [……]

(SZ, 09.10.2020)

Ganz unumstritten ist das Welternährungsprogramm nicht, da es mit Warlords und Diktatoren zusammenarbeiten muss, um Menschen zu retten.

Das wird aber zunehmend schwierig, da schlicht und ergreifend das Geld ausgeht. Obwohl es sich gemessen an den nationalen Corona-Hilfsprogrammen – vier Milliarden für die TUI, neun Milliarden für die Lufthansa, 15 Milliarden für den Schiffsbau – um absolut lächerliche Summen handelt.

[…..] Das Geld geht aus. Dennoch richtete das WFP im Juni dieses Jahres einen Hilferuf an die Welt, weil ihm das Geld auszugehen drohe. Denn im Zuge der Pandemie transportierte es auch medizinisches Fachpersonal, Atemschutzmasken und Handschuhe in 132 Länder. Die Aufmerksamkeit durch den Friedensnobelpreis dürfte dem Aufruf neuen Nachdruck verleihen. Dabei hält das WFP der Welt ja ständig den Spiegel vor, wenn irgendwo Krisen ausbrechen. In dieser Corona-Pandemie mehr denn je. Im August warnte es vor einer humanitären Katastrophe in Simbabwe. Die Zahl der Hungernden könnte dort bis Jahresende auf 8,6 Millionen steigen, das wären rund 60 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das WFP bat um 250 Millionen US-Dollar Soforthilfe. Währenddessen musste im Südsudan das Schulspeisungsprogramm zeitweise beendet werden, weil wegen der Pandemie die Schulen geschlossen waren. Millionen von Schülerinnen und Schülern mussten so auf die einzige, nahrhafte Mahlzeit am Tag verzichten. […..]

(Thomas Hummel, 09.10.2020)

Bergoglio hilft selbstredend nicht weiter.

Die steinreichen Kardinäle und die steinreiche RKK lassen genau wie die steinreichen US-Evangelikalen lieber jeden Tag Myriaden Kinder verhungern.

Selber essen macht fett.

Und außerdem ist der Vatikan viel zu sehr damit beschäftigt als Heuschrecke bei der internationalen Finanzmafia mitzuspielen, gegen Währungen zu wetten und mit Lebensmittel zu spekulieren, um den ärmsten Ländern weiter Geld abzuzocken. „Credit Default Swaps“ zu kaufen ist ja auch viel spannender als doofen abgemagerten Kindern zu helfen.

[…..] Der Vatikan war laut Informationen der britischen Zeitung Financial Times an spekulativen Kreditderivatgeschäften beteiligt. Wie die Zeitung unter Berufung auf eingesehene Dokumente berichtet, erwarb der Heilige Stuhl strukturierte Finanzprodukte, die unter anderem auf die Kreditwürdigkeit des US-Autovermieters Hertz bis April 2020 setzten; das Unternehmen meldete kurz danach im Mai Insolvenz an. Ein Teil der riskanten Vermögensanlage stammte der FT zufolge aus Spenden, die für wohltätige Zwecke bestimmt waren.  Der Vatikan hatte in einem finanzethischen Grundsatzpapier "Oeconomicae et pecuniariae quaestiones" 2018 bestimmte komplexe Derivate als ethisch unvertretbar und als "eine Art Zeitbombe" bezeichnet. Ausdrücklich verurteilte er sogenannte Credit Default Swaps, also jene Produkte, in die er auch mit der Kreditausfallversicherung bei Hertz investiert war. […..]

(Kurier, 09.10.2020)


Nimm das, Du Sozialist Biden.

Jesus vergleicht das Reich Gottes mit einem Senfkorn, welches grösser wird als alle anderen Pflanzen. –Parallele: Gott kann unseren Samen an Glauben und an Hilfe beim Aufbau des Reiches Gottes gebrauchen.

Markus 4,30-32

Ich liebe Gerechtigkeit und hasse gemeinen Raub.

Jesaja 61,8

Jesu Rede vom Weltgericht zeigt, wie wir für unsere Sorge um die Armen hier und jetzt einmal Rechenschaft ablegen werden müssen. Jesus wird denjenigen die neue Welt Gottes in Besitz geben, die den Hungernden zu essen, den Durstigen zu trinken und den Nackten Kleider gaben. Wenn wir auf vielfältige Art und Weise denen helfen, die es brauchen, dann begegnen wir darin Jesus selbst.

Matthäus 25,31-46

Tja, das war noch der alte Jesus!
Der neue Jesus begeistert sich für Donald Trump und macht in Credit Default Swaps.