In der aktuellen
Wochenend-Ausgabe des Hamburger Abendblattes wird über drei volle Seiten
beschrieben wie der Eppendorfer Pfaff Ulrich Thomas von der St. Martinus-Gemeinde
gegen die Bedeutungslosigkeit ankämpft.
Wie
immer, wenn solche Artikel in großen Zeitungen erscheinen, ergreift der Autor
ganz klar Partei, schmeißt jeden journalistischen Ethos über Bord und geht wie
selbstverständlich davon aus, daß das Schrumpfen der Kirchen negativ wäre, daß
man „Pastor Uli“ Erfolg wünsche müsse.
Der arme
Pastor arbeite so viel, auch am Wochenende. Müsse immer für Sorgen und Nöte
ansprechbar sein.
Habe nie
freie Zeit, wäre immer unterwegs. Er sei sogar schon einmal knapp am Burn-Out
und einer Erschöpfungsdepression vorbei gerauscht.
Ungerechterweise
wären aber dennoch seit seinem Amtsantritt 600 von insgesamt 3.600 Gemeindemitgliedern
ausgetreten.
Die Welt
ist so ungerecht.
Glückwunsch,
Kirche!
Das muß erst mal jemand nachmachen: Eine Organisation, die dermaßen vom Staat mit Geld zugeschissen und privilegiert wird, dennoch kontinuierlich zu schrumpfen, ist eine echte Leistung!
Das muß erst mal jemand nachmachen: Eine Organisation, die dermaßen vom Staat mit Geld zugeschissen und privilegiert wird, dennoch kontinuierlich zu schrumpfen, ist eine echte Leistung!
37.000
Menschen traten 2014 aus der Nordkirche aus.
Bitte weiter so.
Bitte weiter so.
2% der Hamburger Protestanten, entsprechend 0,5% aller
Hamburger gehen
sonntags in die Kirche. Und das in einem Bundesland, in dem ohnehin nur 27,9%
Mitglied der evangelischen Kirchen sind.
Für
meinen Geschmack sind einer von 200
immer noch viel zu viele Gottesdienstbesucher, aber auch wenn man es
religionspolitisch neutral betrachtet, muß man sich schon fragen, woher die
hanseatischen Kirchen die Chuzpe nehmen sonntagsmorgens mit ihrem grausam
lauten Gebimmel die Stadt aufzuwecken, wenn 99,5% offensichtlich nicht geweckt
werden wollen.
Wie
immer bei diesen kirchenfreundlichen Artikeln über evangelische Geistliche, staune
ich über die enorme geistige Schlichtheit ihrer Predigten.
Ich lese
auch christliche Editorials in den Beilagen „Himmel und Elbe“ oder „Chrismon“,
verschlinge sogar die wöchentliche Christenkolumne im „GONG“.
Genau
weiß ich natürlich nicht, was man im Theologiestudium lernt, aber die Kolumnen,
Grußworte, Fernsehpredigten, die ich kenne, laufen immer nach dem gleichen primitiven Strickmuster:
Der selbstverliebte Pfaff, bzw die Pfäffin beschreibt eine extrem banale
Tätigkeit ihres Alltags, will offenbar dafür bewundert werden, daß sie als „Hochwürden“
und „Gottesmann/frau“ auch so normale Dinge tun und findet dann wenig
überraschend ein Bibelzitat, welches eben diesen Banalzusammenhang ebenfalls
behandelt.
Als
Conclusio folgt eine ordentliche Portion Selbstbeweihräucherung. Ist es nicht
toll von Gott/Bibel/Kirche, wie alles bedacht wurde?
Der
Fairness halber sei erwähnt, daß die katholischen Zeitschriften-Pfaffen zwar
nicht ganz so grenzdebil wie die evangelischen Kollegen, so aber doch auch
bemerkenswert sinnlos und an allen wichtigen Themen vorbei schreiben.
Pastor
Schießler, der nach eigener Aussage „bekannteste katholische Pfarrer Münchens“
erwähnt in seiner aktuellen Kolumne nicht etwa den gigantischen Milliardenschatz seiner bayerischen Kirche,
nicht die religiotisch motivierten Mega-Attentate, nicht die Flüchtlingsströme,
nicht die über 100 Terrortoten von Bagdad, nicht
Orlando, nicht die 20.000 täglich wegen der westlichen Agrarpolitik verhungernden
Kinder, nicht die in sechs Monaten 2.500 elend im Mittelmehr gestorbenen
Menschen, die von den Christen Europas nicht ins Land
gelassen werden, nicht die hunderten von rassistischen Übergriffe in Deutschland, nicht die von 2014 auf 2015 um 100% angewachsenen Deutschen Waffenexporte in
Krisengebiete, nicht die rechtsradikalen Wahlerfolge.
Stattdessen
klärt uns Rainer Maria Schießler über das bedeutende orthodoxe Fest der
Gewandniederlegung Mariens am 02.Juli auf!
Ja, denn
das wird nie genug gewürdigt: Als Jesu Mutter Marie eines Tages starb, sauste
sie leibhaftig sofort in den Himmel hinauf. Das ist ein Dogma.
Was aber
dabei immer vergessen wird: Sie ging als Nudistin zu Gott, rauschte barbusig in
den Himmel.
Ihre
Kleider ließ sie zurück auf der Erde!
Es ist doch ungeheuer wichtig diese Tatsache auch gebührend zu würdigen!
Es ist doch ungeheuer wichtig diese Tatsache auch gebührend zu würdigen!
Schließlich
gibt es auch eigentlich nichts anderes in der Welt, das uns kümmern sollte.
Verdammt
und heute ist der 03.07.16!!
Alles
verpasst.
Nun muß
ich wieder ein Jahr warten, bis Maria blankzieht.
Das Fest der
Niederlegung der Muttergottesgewänder (deutsch auch Mariä Gewandniederlegung u.
ä. genannt) wird in der orthodoxen Kirche am 2. Juli begangen.
Nach orthodoxem und
katholischem Glauben wurde Maria im Moment ihres Todes mit Leib und Seele in
den Himmel aufgenommen. Im Grab blieben der Legende nach nur ihre Gewänder. Als
diese Mariengewänder und damit als unschätzbare Zeugnisse der Menschwerdung
Gottes wurden in Konstantinopel einige Tuchreliquien verehrt, für die Kaiserin Aelia
Pulcheria ab 452 in den Blachernae eine Kapelle erbauen ließ. Hier wurden nach
der Fertigstellung am 2. Juli die Mariengewänder feierlich niedergelegt.
(Wikipedia)
Das Gute
am christlichen Glauben ist eben, daß er so gar nicht albern ist; daß alles
wirklich Hand und Fuß hat!