Freitag, 1. Februar 2019

Impudenz des Monats Januar 2019

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Den Pokal erhält die Linkspartei.

Was ist nur mit denen los? Jeden Tag bietet ihnen die Groko Steilvorlagen.
Das Land wird reicher, die Finanzminister wissen gar nicht mehr wohin mit all dem Geld, während gleichzeitig Rentner Falschen sammeln, Millionen Kinder mit knurrendem Magen in die Schule gehen und im großen Maßstab Altersarmut droht. Die Rechtsradikalen fluten die Parlamente, es kommt jeden Tag zu fremdenfeindlichen Übergriffen, Antisemitismus nimmt zu, es droht nukleare Aufrüstung und im Mittelmeer ersaufen jedes Jahr Tausende der ärmsten Menschen auf der Flucht.

Aber die sich als sozialistisch verstehende Linke  hält sich immer noch eine offen rechtspopulistische Fraktionsvorsitzende, die unter dem Jubel Alexander Gaulands xenophobe Ressentiments schürt und sich ausdrücklich gegen die solidarischen #Unteilbar-Demonstrationen stellt.

(….) Querfront extrem. Wenn eine Fraktionsvorsitzende der LINKEN vom Urinduscher gelobt wird, sollte sie sich nicht wundern, daß die anständigen Mitglieder ihrer Partei richtig wütend werden.

[….] Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht gerät wegen ihrer Aussagen über die für Samstag angemeldete Großdemonstration "Unteilbar" parteiintern in die Kritik. "Ich finde ihre Positionierung nicht richtig, und wir werden das auf Dauer nicht akzeptieren", sagte der außenpolitische Sprecher der Linken, Stefan Liebich, der "taz". Er warf Wagenknecht vor, sie habe "eine Grenze überschritten".[….]

Wagenknechts Spiel mit ausländerfeindlichen Vorurteilen, mit Islamophobie und Deutschtümelei ist noch abscheulicher und verwerflicher als das Gegröle der tumben Peginesen in Dresden.
Letztere sind nämlich nicht nur selten dämlich und wie unzählige Interview-Versuche zeigen, auch völlig realitätsblind.
Die wissen es tatsächlich nicht besser und werden von rassistischen Einpeitschern verführt.

Sahra Wagenknecht hingegen ist klug und gebildet. Sie weiß es eigentlich besser und fischt trotzdem mit Begeisterung im braunen Sumpf.

Die alte Tante SPD, ausgerechnet in Person von Vizekanzler Scholz piesackt die Union mit Forderungen nach 12 Euro Mindestlohn und einer deutlichen Steuererhöhung für die Superreichen.

Die Linkspartei ist bei all diesen Themen gar nicht wahrnehmbar, sucht keine Verbündeten, unterstützt keine sozialen Forderungen und schmollt irgendwo unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.

Die SPD verharrt auf indiskutablen Tiefstständen von 14 oder 15%, gibt zig Millionen Ex-Wähler auf der Suche nach einer neuen politischen Heimat frei und die LINKEN schaffen es nicht nur nicht davon zu profitieren, sondern sinken ebenfalls in Umfragen noch unter ihr extrem schwaches Bundestagswahlergebnis, kämpfen gegenwärtig mit der FDP um den letzten Platz – weit hinter CDU, SPD, Grünen und AfD.

Die Sozis stehen aus zwei Gründen sehr schlecht da.
Der Erste ist hausgemacht: Mit Nahles, Klingbeil und Co leistet sich die SPD die schwächste Führung aller Zeiten, die Fehler über Fehler produziert.
Der Zweite, die GroKo-Beteiligung ist aber äußeren Umständen geschuldet und gehorcht dem Zwang Verantwortung zu übernehmen, noch schlechtere Alternativen zu verhindern.
Und was soll man als gerupfter Juniorpartner mit kaum Stimmengesicht in einer Merkel-Beharrungskoalition schon erreichen?

Die Linke hingegen unterliegt nicht dem Zwang einer ungeliebten Regierungsbeteiligung, könnte befreit und entfesselt auftreten.
In der Opposition kann man alles fordern und da die Bundestagsopposition in Groko-Zeiten schwach ist, böte sich den Linken umso mehr Platz sich zu inszenieren.

Aber die Führungen von Partei und Fraktion sind Totalausfälle, deren Versagen umso dramatischer erscheint, je mehr das Grüne Personal brilliert und die Partei auf 20% hievt.
Die Linken-Chefs setzen keine Themen und fallen wenn überhaupt, nur negativ auf, indem sich beispielsweise Wagenknecht, häufigste Talkshowgästin überhaupt, wortwörtlich bei den Rechtsradikalen bedient, um gegen „Staatsfunk“ und Intendantengehälter zu wettern.
Klar, daß Lafontaine und Ehefrau sich auch zur Freude der Rechtsradikalen und Identitären in gelben Westen präsentieren, um sich an die Seite der partiell offen antisemitischen und xenophoben gewalttätigen Protestler in Frankreich zu stellen.

Kann man überhaupt noch mehr falsch machen als einzige linke Opposition zur Groko?

Ja, durchaus.
Ohne Not robben sich auch andere Linke an Trump und Grenell heran.

 [….] Richard Grenell, seit Mai Donald Trumps Mann in Berlin, hat seit Amtsantritt nicht sonderlich viel getan, um das lädierte Image seines Präsidenten hierzulande aufzupolieren. Im Gegenteil. Mal fordert er deutsche Unternehmen auf, ihre Iran-Aktivitäten zurückzufahren, dann droht er Firmen, die sich an der russischen Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligen, oder er erklärt den ultrarechten Breitbart News, er wolle „andere konservative Kräfte in Europa“ stärken. Dem Spiegel zufolge ist es mittlerweile recht einsam um den US-äh-Diplomaten geworden: Viele Türen hätten sich verschlossen, links von CSU und AfD wollten viele nicht mit ihm gesehen werden.  Die Frage, wer Grenell eigentlich noch empfängt, wurde vergangenen Montag beantwortet. Die Linkspartei im Bundestag hatte zum Jahresauftakt in ein Stadtbad im in die Jahre gekommenen Szenebezirk Prenzlauer Berg geladen. Und wer stand da vor der Bühne und umzingelt von Linken: Genau!


Januar 2019

Von Berührungsängsten keine Spur. Grenell parlierte mit Außenpolitiker Stefan Liebich – der ihn eingeladen hatte –, Fraktionsvize Sevim Dağdelen hatte sich mit dem „Ami“ zum Tanz verabredet, und immer wieder wollten Genossen ein Foto aus der Nähe machen. Entsprechend herzlich auch der Dank Grenells auf Twitter: „Thanks to @dieLinke for the invitation and the GREAT music.“ [….]

Liebe Linke, das ist ein Wahl-Ausschlusskriterium!
So bekommt Ihr keine Stimmen.