Der
Glaube ist der Feind des Denkens.
Die Erkenntnis ist uralt und führte schon vor
1000 Jahren dazu, daß Kleriker ihr Bibelstudium als Herrschaftswissen ansahen.
Die gläubigen Schafe hatten IHNEN zuzuhören und sollten bitte nicht selbst
anfangen Gott zu interpretieren.
Daher wurde der Analphabetismus geschätzt und immerhin
1500 Jahre erfolgreich verhindert, daß die Bibel in Sprachen übersetzt wurde,
die das gemeine Volk verstehen konnte.
Heute
wissen wir auch aus der Hirnforschung, daß religiöse Menschen einen signifikant niedrigeren IQ als Atheisten haben.
Je höher die Bildung, desto größer die Neigung kritisch zu hinterfragen, selbst zu
denken und nicht einfach blind den Vorgaben eines Predigers zu folgen.
Die
Aufklärung versetzte den Kirchen den größten Schlag.
Je schlauer das Volk,
desto weniger Religion.
Insbesondere
in Amerika ist diese Erkenntnis schon weit fortgeschritten.
Die Gläubigen
wehren sich, indem sie mit allen Mitteln versuchen ihre Kinder von Informationen
fernzuhalten. Fakten sind nämlich brandgefährlich und könnten dazu führen, daß
die lieben Kleinen Widersprüche in der christlichen Lehre hinterfragen.
Daher
home-schooling. Bloß kein Kontakt zu Inhalten, die an öffentlichen Schulen
präsentiert werden.
Wissen
führt auch zu religiösem Ungehorsam.
Ultraorthodoxe
Juden haben genau das gleiche Problem und schotten ihre Brut massiv ab.
Das
Internet ist eine echte Bedrohung für sie, da Kinder im Netz ihre eigenen
Recherchen anstellen könnten.
Nichts
anderes steckt auch dahinter, daß Taliban ihren Töchtern Schulen verbieten. Aufgeklärte
Mädchen lassen sich nicht so einfach in Burkas stecken und herumkommandieren.
Gerade
sah ich auf „arte“ die wunderbare Reportage „Kinder der Glücklichen“ über die Bachtiari-Nomaden
im Iran (ist noch online zu sehen!), die „zweimal im Jahr im Südwesten des
Irans durch das bis zu 4.000 Meter hohe Zagrosgebirge [klettern], um die Winter-
beziehungsweise Sommerweiden zu erreichen.“
Die
Wege über steinige und vereiste Pässe sind so gefährlich, daß ich noch nicht
mal hinsehen konnte.
Jedes
Jahr stürzen sich Menschen und Tiere dabei zu Tode. Hat es nur ein paar Esel,
Ziegen und Hunde erwischt, kann man schon froh sein.
Die
Bachtiari-Frauen müssen ihre Babies und Kleinkinder dabei auf dem Rücken und
vor den Bauch gebunden mitschleppen. Sie tun was ihnen ihr Ehemann befiehlt.
Inzwischen
gefährdet aber ausgerechnet die Iranische Mullah-Regierung ihre
Jahrtausende-alte Lebensweise, indem sie mobile Schulen für die Nomadenkinder
einrichtete.
Ein Alptraum für die patriarchisch-religiöse
Bachtiari-Gesellschaft!
Denn Frauen, die lesen und schreiben können und etwas
über die Welt „da draußen“ erfahren, können sich auf einmal vorstellen ihre
Männer allein auf den Bergen rumkraxeln zu lassen und wollen stattdessen lieber
Lehrerinnen oder Ärztinnen werden.
Bildung,
Wissen, Denken ist aber nicht nur der Todfeind der Religiösen, sondern auch der
konservativen Politiker.
Wer
Süddeutsche Zeitung, Spiegel und ZEIT liest, findet die CDU weniger toll, als
derjenige, der die BILD liest.
Überspitzt
formuliert:
Es
wundert mich gar nicht, daß mit Florian Graf, dem Fraktionschef der CDU im
Berliner Abgeordnetenhaus, nun schon der 14. Konservative seinen Dr.-Titel zurück geben muß.
Der
Kreis „konservativ-religiös-doof“ schließt sich auch in den USA.
Je
religiöser, desto Romney: Das ist das klare Ergebnis einer großen
Gallup-Umfrage aus der letzten Woche.
Romney […] erhielt bei den „sehr religiösen“ Befragten 54 Prozent Zustimmung, Obama 37 Prozent. Hingegen votieren die gemäßigt religiösen mehrheitlich für Obama (54 Prozent), während Romney 40 Prozent erreicht. Noch deutlicher ist der Abstand bei den Nicht-Religiösen: 61 Prozent für Obama, 30 Prozent für Romney. […] Bei den nicht konfessionell gebundenen Wählern hat Obama eine gute Zweidrittelmehrheit (67 Prozent); hinter Romney steht in dieser Gruppe nicht einmal jeder Vierte (23 Prozent). Jedoch führt der Mormone bei den „sehr religiösen“ Protestanten mit 54 Prozent vor Obama (35). […] Fast drei Viertel der weißen Evangelikalen (73 Prozent) votieren laut einer Umfrage des Pew-Forschungsinstituts (Washington) vom 17. April für Romney und jeder fünfte (20 Prozent) für Obama. Den rund 60 Millionen theologisch konservativen Protestanten wird etwa jeder vierte Wähler zugerechnet.
Um
dem GOPer den Vorzug vor Obama zu geben, muß eben Dummheit im Spiel sein. Oder
zumindest extremes Desinteresse und Faktenferne.
Genau
damit können aber die Religiösen punkten.
Analytisches Denken hemmt religiöse Überzeugungen, sagen kanadische Wissenschaftler. Und wer sich intensiv auf die Lösung eines Problems konzentriert, wird empfänglicher für Zweifel und Skeptizismus.Analytisches Denken hemmt den Glauben religiöser Menschen. Mehr noch: Wer sich konzentriert damit beschäftigt, die Lösung für ein Problem zu finden, erweckt in sich sogar Neigungen zu Zweifel und Skeptizismus - und Menschen mit schwachen religiösen Überzeugungen werden nochmals kritischer.Das berichten die Psychologen Will Gervais und Ara Norenzayan von der Universität von British Columbia in Vancouver.[…] Die aktuelle Studie lege nahe, dass die Aktivierung des analytischen kognitiven Systems im Gehirn die intuitive Unterstützung für religiösen Glauben zumindest vorübergehend hemme, argumentieren die Psychologen.