Es ist
eine beliebte, von Satirikern aller Art immer wieder aufgegriffene
Feststellung, daß man Verbrechen ab einer gewissen Größenordnung nur noch
Religion nennen braucht, um straffrei davon zu kommen.
“And, finally, New Rule:
Whenever you combine a secretive compound, religion and weirdos in pioneer
outfits, there’s going to be some child-fucking going on. [laughter] [applause]
[cheers] In fact, whenever a cult leader sets himself up as “God’s infallible
wing man” here on earth, lock away the kids.
“Which is why I’d like to tip off law enforcement to an even larger
child-abusing religious cult. Its leader also has a compound. And this guy not
only operates outside the bounds of the law, but he used to be a Nazi and he
wears funny hats. [photo of the Pope shown] [mixture of laughter, shock,
scattered applause]
“That’s right. The Pope is coming to America this week, and, ladies,
he’s single! [laughter] Now, I know what you’re thinking: “Bill, you can’t be
saying that the Catholic Church is no better than this creepy Texas cult! For
one thing, altar boys can’t even get pregnant.” [mixture of laughter and other
reactions]
“But, really, what tripped up the “little cult on the
prairie”—[laughter]—was that they only abused hundreds of kids, not thousands
all over the world. Cults get raided. Religions get parades. How does the
Catholic Church get away with all of their buggery? VOLUME, VOLUME, VOLUME!
[laughter] [applause]
“If you have a few hundred followers and you let some of them molest
children, they call you a cult leader. If you have a billion, they call you
‘Pope.’
“It’s like if you can’t pay your mortgage, you’re a deadbeat, but if you
can’t pay a million mortgages, you’re Bear Stearns, and we bail you out.
[laughter] [applause] [cheers] And that’s who the Catholic Church is, the Bear
Stearns of organized pedophilia. [laughter] Too big to fail.
“When the – when the current Pope was in his previous Vatican job as
John Paul’s Dick Cheney—[laughter]—he wrote a letter instructing every Catholic
bishop to keep the sex abuse of minors secret until the statute of limitations
ran out. And that’s the Church’s attitude: ‘We’re here, we’re queer, get used
to it.’ [applause]
“Which is fine. Far be it from me to criticize religion. [laughter] But,
just remember one thing: if the Pope was, instead of a religious figure, merely
the CEO of a nationwide chain of daycare centers where thousands of employees
had been caught molesting kids and then covering it up, he’d be arrested faster
than you can say, ‘Who wants to touch Mister Wiggle?’ [laughter] Thank you very
much, ladies and gentlemen. Thank you, panel. That’s our show.”
(Bill Maher,
April 11, 2008, on “Real Time”)
Natürlich
hassen alle christlichen Organisationen Maher wie die Pest, aber abgesehen von
der satirischen Aufbereitung, kann man ihm kaum widersprechen.
Würde
irgendein nicht religiöser Verein auch nur ein Prozent der Kinder missbraucht
haben, die von katholischen Priestern gequält wurden, hätte er längst nicht nur
den Status als „gemeinnützig“ verloren, sondern wäre verboten.
Die
Päpste Ratzinger und Woytila haben nachweislich dafür gesorgt, daß Kinderficker
weiter Kinder ficken konnten und bei schwerster Kirchenstrafen-Androhung den
vorgesetzten Bischöfen verboten Polizei oder Staatsanwaltschaft zu informieren.
Der
gegenwärtige Chefinquisitor Kardinal Müller ging in seinem ehemaligen Bistum Regensburg
ganz genauso vor, sorgte aktiv dafür daß ein kinderfickender Kaplan nach seiner
Haftstrafe wieder Kinder ficken konnte, was dieser auch prompt tat.
Stünden
diese Herren nicht an der Spitze einer religiösen Organisation mit 1,3
Milliarden Mitgliedern, wären sie selbstverständlich auf der Anklagebank
gelandet.
Das
Prinzip „too big to fail“ gibt es nicht nur bei raffgierigen Bankiers, die mit
Milliarden der Steuerzahler für ihre Fehler belohnt werden.
Vor
einigen Jahren trennte ich mich von meinen im Keller gestapelten
SPIEGEL-Ausgaben. Ich kugelte mir beinahe die Arme aus, als ich das ganze Zeug
in einen geliehenen Kangoo lud. Die 60 Diesel-PS reichten gerade noch aus, um
mich zum Recyclinghof zu bringen. Beim Altpapiercontainer wollten mich
zwei garstige Mitarbeiter anzeigen, weil
sie mir nicht glaubten eine Privatperson zu sein, sondern gewerblich Müll
entsorge. Kein Mensch habe so viele Zeitschriften.
Wehe man
entsorgt irgendwelches Zeug nicht ordnungsgemäß in Deutschland; dann gibt es
Ärger.
Außer natürlich
man ist ein Multimilliarden-Konzern wie VW oder OPEL. Dann kann man betrügen
und Tausende Tonnen giftige Stickoxide in die Luft blasen. In dem Fall hat man
Verkehrsminister Dobrindt auf seiner Seite, der Strafverfolgung verhindert und
sogar in bis heute in Brüssel gegen strengere Abgastests agitiert,
um die deutschen Dieseldrecksschleudern zu schützen.
„Too big“
ist aber beispielsweise auch „der Fußball“.
Regelmäßig
gibt es im Zuge der Bundesligen gewalttätige Ausschreitungen, es kostet hunderte
Millionen Euro im Jahr die Fußballfans von der Polizei einkreisen zu lassen.
Und
dennoch gelingt es nicht die brutalen Hooligans davon abzuhalten immer mal
wieder jemand totzuschlagen.
Man
stelle sich vor ein Briefmarkensammelverein oder Taubenzüchter würde ein so
gewaltbereites Pack anziehen, daß man jede Woche tausende Polizisten einsetzen
muß. Da würde es Verbote hageln.
Gestern
geriet ich in eine dieser „ist Homosexualität heute akzeptiert?“-Diskussionen,
in der auch das Argument fiel, daß es schließlich immer noch keine geouteten
Fußballspieler gäbe.
Ich
finde, das Argument zieht aber nicht, weil Fußball generell ein Proleten-Milieu
generiert, welches nicht dezidiert homophob ist, sondern auf alle möglichen
Minderheiten eindrischt.
Als ich
ein Teenager war und häufig abends „auf die Piste“ ging, informierte ich mich
immer darüber wann HSV-Spiele sind, weil ich unbedingt S- und U-Bahnen voller
HSV-Fans aus dem Weg gehen wollte, nachdem ich zweimal von solchen Horden
bedroht wurde.
Dabei
bin ich weiß, groß und heterosexuell, aber betrunkene Hooligans dreschen nach
einer Niederlage auf alles ein, das ihnen nicht gefällt. Meine Frisur und mein
Outfit waren durchaus ausreichend.
[….]
Vor dem Spiel waren unter anderem Steine,
Glasflaschen und Leuchtraketen in Richtung RB-Fans geflogen. Laut dem
RB-Fanverband mussten zehn Anhänger wenig später ins Krankenhaus eingeliefert
werden, nachdem sie zuvor teilweise bewusstlos am Boden gelegen hatten. Auch vier
Polizisten wurden verletzt.
Vor dem Anpfiff hatten
zahlreiche Banner auf der Südtribüne für Entsetzen gesorgt: Viele riefen offen
zu Gewalt auf und richteten sich direkt gegen Verantwortliche des Gegners.
Der Einsatzleiter der
Polizei Dortmund, Ed Freyhoff, erhob schwere Vorwürfe gegen Teile der
BVB-Anhänger. "Es war eine aggressive, gewalttätige und hasserfüllte
Stimmung. Ich habe in hasserfüllte Fratzen geschaut, die nichts anderes im Sinn
hatten, als die Leipziger anzugreifen", sagte er in einem Interview mit
Sky Sport News HD: "Videoaufnahmen werden ausgewertet, da wird noch eine
Menge an Anzeigen kommen." Er begleite den BVB auch bei Auswärtsfahrten,
so Freyhoff, "aber ein solch asoziales, widerliches Gewaltverhalten habe
ich bisher nicht erlebt."
[…..]
Daß solche
„Fans“ auch homophob sind, glaube ich gern.
Aber das
ist irrelevant, weil sie ohnehin multiphob gewalttätig sind.
[…..]
Am Samstagnachmittag ereigneten sich
Szenen, wie Berlin sie sonst nur im Umfeld der Erster-Mai-Demonstrationen
kennt: 200 Hooligans von Eintracht Frankfurt und Hertha BSC prügelten sich
Stunden vor dem Erstligaspiel im Berliner Stadtteil Moabit. Es flogen Steine,
Flaschen und Böller. Anwohner flüchteten von der Straße, Lokale und Geschäfte
ließen die Rollläden herunter. Die Polizei wurde von dem Gewaltexzess völlig
überrascht. Als die ersten Funkstreifen eintrafen, verbündete sich der Mob
spontan – und griff gemeinsam die Polizei mit Steinen und Flaschen an. Die
Beamten mussten ihre Dienstwaffe ziehen. […..]
Wie
absurd, daß solche Zustände achselzuckend hingenommen werden, weil es sich um „König
Fußball“ handelt.
Ich
plädiere für eine Null-Gewalt-Politik und würde dementsprechend den gesamten
Profifußball untersagen.
Solche
Zustände herrschen schließlich nicht nur in der obersten Liga, sondern auch in den Niedrigeren; es geht
runter bis in die Kreisliga.
[….] Beim Pokalspiel von Lok Leipzig beim Bischofswerdaer FV ist es am
Sonntag zu schweren Ausschreitungen gekommen. Laut Polizei wurden sieben
Menschen verletzt, unter ihnen zwei Polizisten und zwei Ordner. Den Angaben
zufolge hatten rund 100 Leipzig-Fans den Gästeeingang gestürmt. Sie demolierten
einen Bierstand und bewarfen Polizisten mit Flaschen. Unter den Gewalttätern
befanden sich drei mit bundesweitem Stadionverbot belegte Lok-Anhänger. [….]
[….] Beim Derby am vergangenen Sonntag in Stuttgart hatten Chaoten aus dem
KSC-Fanblock unter anderem Leuchtraketen auf das Spielfeld geschossen. Das
Heimspiel des VfB gegen Karlsruhe stand zwischenzeitlich kurz vor dem Abbruch.
«Der Fußball braucht die Fans. Aber wie hält man die Emotion so im Zaum, dass
sich Gefühle nicht verselbstständigen? Damit müssen wir uns ernsthaft
beschäftigen», sagte [Ministerpräsident] Kretschmann weiter. Dies sei eine höchst virulente Baustelle. «Wir
müssen da was machen. Denken Sie nur an die 100 000 Euro Schäden in Zügen nach
dem Spiel Stuttgart gegen Karlsruhe.» [….]
[….]
Rund 50 vermummte St.-Pauli-Anhänger
hatten vor Spielbeginn auf HFC-Fans mit Zaunlatten und Teleskopschlagstöcken
eingeprügelt. Mindestens drei Personen im Alter von 28, 42 und 53 Jahren wurden
dabei verletzt und mit Prellungen und Platzwunden ins Krankenhaus gebracht. Den
Tätern gelang noch vor Eintreffen der Polizeikräfte die Flucht. [….]
Wieso
wird das seit Jahrzehnten in meiner schönen Stadt hingenommen? Wieso ist
Fußball immer noch legal?
Rhetorische
Frage. Es ist wie mit den kinderfickenden Priestern; Fußball ist zu groß, es
gibt zig Millionen Fans in Deutschland.
Fast
unnötig zu erwähnen, daß es in anderen Ländern auch nicht besser ist.
[….]
Schwere Ausschreitungen überschatten das
Europa-League-Spiel zwischen Olympique Lyon und Besiktas Istanbul. Schon vor
der Partie kommt es zu Krawallen, im Stadion eskaliert die Situation völlig.
Trotz des blutigen Chaos wird gespielt.
Angriffe mit
Feuerwerkskörpern, Ausschreitungen auf den Rängen, verängstigte Fans auf dem
Rasen und Zuschauer, die das Spiel später blutbefleckt verfolgten: Die heftigen
Krawalle rund um das Viertelfinal-Hinspiel in der Europa League zwischen
Olympique Lyon und Besiktas Istanbul haben für großes Entsetzen gesorgt.
"Es wäre wohl die beste Lösung gewesen, das Spiel nach den Vorfällen
einfach abzusagen", meinte Lyons Torhüter Anthony Lopes. [….]
Fußball ist ein grässlich ordinärer Sport mit
grässlich ordinären Fans.