Dienstag, 16. März 2021

Ein Gescheiterter aus Würzburg

Ein Psychogramm.

Der AfD-Fanboy David Berger mit seinem verschwörungstheoretischen Hetzblog „Philosophie Perennis“ ist in so vieler Hinsicht ein wandelndes Klischee, daß man wie schon vor zehn Jahren bei Kreuznet, die Titanic oder den Postillon als eigentliche Autoren am Werk sieht. 

Als Alt- und Neu-Rechter passt der früh gealterte Bayer mit der auffällig lederigen Haut, der mangelnden Zahnhygiene und mit dem außergewöhnlich kleinen Schädel perfekt in die Identitätsschwangeren 2020er Jahre. Er empfindet sich als Opfer, als von dubiosen linken Mächten verfolgter Rächer seiner selbst.

[……] Immer mehr Menschen betonen ihre Identität als Mitglied einer diskriminierten Gruppe, grenzen sich so von der Mehrheitsgesellschaft ab und reklamieren besondere Rechte für sich. […..]

(SZ, 16.03.2021)

Der erzkonservative Katholik tat sich von Anfang an schwer.

Mit seiner Schwester und seinen Eltern überwarf sich der frömmelnde Besserwisser schon als Schüler, suchte stattdessen Halt bei seiner erzkatholischen Großmutter, die er bis heute in seinen Postings lobt, während er seine Eltern konsequent verschweigt.

  Früh kristallisierten sich die beiden Passionen des mageren Außenseiters in den 1980er Jahren der Würzburger Provinz. Er wollte ein großer Intellektueller des Vatikanischen Kosmos werden, am liebsten mit den prunkvollen Insignien eines geistlichen Amtes und andererseits als sexuell aktiver Schwuler seinen Gelüsten frönen.

Im Kosmos der ausgestoßenen Piusbrüder, in der Verschwiegenheit der tridentinischen Messe, war weniger die Kombination aus Zölibat und Sex problematisch. Nirgends gibt es so viele Schwule wie unter katholischen Geistlichen.

Als schwieriger hingegen erwies sich, daß der heute 53-Jährige Braunblogger in beiderlei Hinsicht nicht gerade brillierte.

Nur mit großer Mühe schaffte er nach mutmaßlich zweimaligem Sitzenbleiben mit 21 Jahren das Abitur und seine sexuelle Attraktivität war aufgrund seiner mickrigen Statur, des beständigen Hängens an Omas Rockzipfel und den dubios-dunkelkatholischen Umgangsformen soweit unterentwickelt, daß er mit Ende 20 beginnen musste sich manisch Oberkörpermuskeln anzutrainieren, die er sogleich stolz in sämtlichen schwulen Datingportalen präsentierte.

In „Der Heilige Schein“, seinem „Enthüllungsbuch“ von 2010 berichtet der 42-Jährige wie ihn alternde Theologen lüstern auf seine Muskeln und seine Jugend ansprechen.

In einem Umfeld aus notgeilen Klemmschwestern im Gerontenalter mag es an sexuellen Avancen nicht gefehlt haben. Ich halte diese Berger-Schilderungen aufgrund vieler anderer Berichte für glaubwürdig.

Unglücklicherweise entsprechen alte Männer nicht seinem Beuteschema. Ich spekuliere hier nicht, sondern beziehe mich auf Bergers eigene Veröffentlichungen. Im Jahr 2011 betrieb er beispielsweise einen „Familienblog“, in dem er das Zusammenleben mit seinem gleichaltrigen devoten Freund Klaus und ihrem „gemeinsamen Sohn“, nämlich einem 18-Jährigen Berger-Fan bilderreich beschreibt. Aufgekratzt wies er darauf hin, dem Teenager zwar vor seinem ersten Besuch in der Berliner Berger-Wohnung ein Gästebett bereitet zu haben, das aber glücklicherweise nie zum Einsatz gekommen wäre, da der Frischling bereitwillig zur dreisamen Kopulation ins Ehebett gesprungen wäre.

Sein zeitweiliger Ruhm und die Medienöffentlichkeit der frühen 2010ner Jahre führten offensichtlich zu einigen sexuellen Erfolgen mit sehr, sehr jungen Männern, die er stolz in den sozialen Medien vorführte.





Es konnte aber nur schwer darüber hinwegtäuschen, daß seine intellektuelle und finanzielle Karriere in Trümmern lagen.

Er scheiterte immer wieder, wurde entlassen, musste aufgeben oder flog im hohen Bogen.

Der Vatikan warf ihn raus, er verlor den Job als Herausgeber von „Theologisches“, wurde von seinen früheren Kreuznet-Fans angeklagt, musste als einfacher Deutschlehrer eines Kölner Gymnasiums arbeiten, wurde auch dort gefeuert, verdingte sich als Chefredakteur des schwulen Monatsblattes „Männer“, wurde ebenfalls nach kurzer Zeit wieder gefeuert, bis ihm am Ende nur sein privater Blog blieb, in dem er so viel lügt, daß er schon mehrfach Schmerzensgeld zahlen musste.

Heute erscheint unter jedem einzelnen „Artikel“ eine flehentliche Bitte um Spendengelder.

Berger ist gezwungen die ultrarechte Szene zu triggern, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Wie die Chancen eines sichtlichen gealterten Mittfünfzigers, der einen Kopf zu klein ist und über keine finanziellen Mittel verfügt, in der schwulen Datingszene aussehen, weiß ich nicht.

Ich vermute aber, daß er mindestens drei Dekaden außerhalb des besten Alters operiert.

Ähnlich wie sein Idol Donald Trump und dessen Fans, sehnt sich Berger nun in bessere Zeiten zurück und findet sehr viele Ausreden für sein vielfältiges Scheitern.

So viele Mächte sind schuld. Der Zeitgeist, die Mainstreammedien, die Linksgrünversifften, Merkel, der liberale Papst, die Emanzen und Feministen, die Ausländer, die Muslime, die Corona-Pandemie, Bill Gates, Annetta Kahane, natürlich George Soros, geheime Weltverschwörungen und nicht zu vergssen die Illuminaten und Reptiloiden.

So viele bringen Berger um seinen Erfolg und seine sexuelle Attraktivität.

Nur er selbst ist frei von jeder Verantwortung .

(Fortsetzung folgt.)